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Ebenbild

Ebenbild, nur 2 Kö. 16,10 vom Modell eines Altars, sonst von Personen, zum Beispiel vom Sohn Adams, der seinem Bilde ähnlich war, 1 Mo. 5. 3.

Hervorzuheben ist der Schriftausdruck: Ebenbild Gottes. So heißt Christus Kol. 1,15; 2 Kor. 4,4; Hbr. 1,3 (wörtl.: Abdruck seines Wesens); vgl. Wsh. 7,26. Obwohl im Zusammenhang der Stellen z. T. der Präexistenzgedanke ausgesprochen ist und Paulus in $$1 Mo. 1,26::1. Mose 1,26f$$ fand, daß Gott sein Bild schon vor der Schöpfung bei sich hatte und durch dieses den Menschen schuf, benützt er den Begriff nicht, um dadurch das ewige Verhältnis des Sohnes zum Vater zu verdeutlichen, sondern um der Gemeinde zu deuten, was sie an dem Fleischgewordenen hat: Die vollkommene Offenbarung der ganzen Fülle der unsichtbaren Gottheit, Kol. 2,9, vgl. Joh. 12,45; 1,14. Zugleich ist damit die Offenbarung und Verbürgung dessen gegeben, was der Mensch nach dem Heilsratschluß werden soll: Röm. 8,29; 2 Kor. 3,18 (vgl. auch 1 Kor. 15,48 f. und Art. Bild). Der Heilsratschluß aber ist die wirksame Durchführung des Schöpfungsratschlusses, den 1 Mo. 1,27 ausspricht und an welchen 1 Mo. 5,1; 9,6; Wsh. 2,23; Sir. 17,3; 1 Kor. 11,7; Jak. 3,9 erinnert. Die Ausdeutung, welche Sir. 17,3 ff. dem Begriff des Gottesebenbildes gibt, darf nicht ohne weiteres in den Schöpfungsbericht eingetragen werden, der sich nicht genauer ausspricht und offenbar eben das geistige Wesen des Menschen, zugleich in seiner Überlegenheit über die Natur im Auge hat. Daß dies aber als Anfangsstufe einer Entwicklung aufzufassen ist, geht aus 1 Kor. 15,45 hervor. Ebensowenig darf das Gottesebenbild beim ersten Menschen mit dem Urstand überhaupt gleichgesetzt werden; denn der Urstand ist verloren gegangen, das Ebenbild Gottes aber betrachtet die Schrift nicht als verloren, vgl. zu obigen Stellen auch Ps. 8.

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