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dürsten

Durst, dürsten, durstig. Das Gefühl des Durstes, das bei längerer Dauer zur höchsten Qual sich steigert und das dem Heiland am Kreuz den einzigen Schmerzenslaut auspreßte (Joh. 19,28), wird — im heißen Morgenlande wohlbegreiflich — zum häufigen Bild ungestillten geistigen Verlangens. Wenn aber nicht sowohl das Verlangen nach irdischer Ergötzung, sondern meist das Verlangen nach dem Ewigen und Himmlischen, nach Gemeinschaft mit Gott (Ps. 42,3; 63,2; 143,6), nach der Gerechtigkeit des Himmelreichs (Mt. 5,6) mit dem Dürsten verglichen wird, so ist damit dieses Verlangen als das tiefste und unauslöschlichste des Menschenherzens anerkannt. Ebenso wenn Jesus all das, was er dem Menschen schenkt, zusammen mit einem Wasser vergleicht, dessen Genuß den Durst für immer stillt (Joh. 4,14), so verheißt er damit, an ein Prophetenwort (Jes. 55,1) anknüpfend, eine dauernde Befriedigung der innersten, oft sich selbst nicht verstehenden Bedürfnisse des Menschenherzens (vgl. Joh. 6,35; 7,37; Offb. 22,17). Ähnlich lautet die Verheißung fürs ewige Leben Offb. 21,6.

Durstig heißt in einigen Stellen auch ein dürres Land, das nach einem Regen lechzt (Jes. 44,3; Hes. 19,13).

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