Demetrius
Demetrius. Im A. T. werden zwei syrische Könige dieses Namens genannt.
1) Demetrius I. Soter (162-150), der Sohn des Seleukus IV. Philopator (1 Makk. 7,1). Er war von diesem als Geisel nach Rom geschickt worden, entfloh aber dort und bemächtigte sich, indem er seinen Vetter Antiochus Eupator und dessen Vormund und Feldherrn Lysias ermorden ließ, der Herrschaft (162). Bald nach seinem Regierungsantritt mischte er sich in die Angelegenheiten Judäas und stärkte die griechenfreundliche Partei, indem er den Alkimus zum Hohepriester ernannte und durch Bacchides in diese Würde einsetzte (1 Makk. 7,8. 9). Zwar erlitt sein zweiter Feldherr, den er gegen die sich erhebenden Makkabäer absandte, Nikanor, eine Niederlage (160, s. 1 Makk. 7,43 ff.). Allein zuletzt siegte doch Demetrius, der nun wieder Bacchides gegen die Juden abschickte, und so kam ganz Judäa wieder in die Hände der Syrer (1 Makk. 9). Doch nun erstand dem Demetrius im eigenen Land ein Gegner im Jahre 153, Alexander Balas, der sich für einen Sohn des Antiochus Epiphanes ausgab und demnach der rechtmäßige Erbe des syrischen Thrones zu sein beanspruchte. Im Krieg zwischen beiden fiel Demetrius im J. 150 (1 Makk. 10,2. 48 ff.). —
2) Demetrius II., Sohn des vor., erhob sich im J. 147 gegen Alexander Balas (150-146) und suchte demselben, wie dieser einst seinem Vater, die Herrschaft zu entreißen. Dies gelang ihm auch mit Hilfe des Ptolemäus Philometor von Ägypten, der den Alexander besiegte. So konnte er im J. 146 ungehindert den Thron besteigen. Sofort bestätigte er den Makkabäer Jonathan in seinem Hohepriestertum und bewilligte ihm sogar Steuerfreiheit und Gebietserweiterung (1 Makk. 11). Dafür unterstützte ihn Jonathan bei der Empörung, die in Antiochien ausbrach, als einer der Feldherrn Alexanders, Diodatus, gen. Trypho, den unmündigen Sohn des Alex. Antiochus VI., gegen Demetrius als Prätendenten aufstellte. Aber dieser vergalt seinerseits dem Jonathan diesen Dienst mit Undank und Treulosigkeit, indem er keine seiner Versprechungen hielt (1 Makk. 11,38-53). Daher schlug sich Jonathan auf die Seite des Trypho. Dies bewog den Demetrius nach Galiläa zu ziehen, es kam im Feld Hazor zur Schlacht, er wurde aber zuletzt von Jonathan besiegt (1 Makk. 11,39. 40. 50. 67 ff.). Um Jonathans Nachfolger, Simon, zu gewinnen, gewährte er den Juden völlige Steuerfreiheit, womit ihre politische Selbständigkeit anerkannt war 143/142. In einen Krieg mit den Parthern verwickelt, wurde er 138 von diesen gefangen genommen. Erst gegen Ende des Jahres 129 kehrte er wieder zurück und war zum zweitenmal König von Syrien (128-125). Aber auch in dieser Zeit hatte er es wieder mit einem Gegenkönig zu tun, einem gewissen Alexander Zabinas. Schließlich wurde er von diesem bei Damaskus besiegt, entfloh nach Tyrus und wurde dort ermordet (125).
— Im Neuen Testament werden ebenfalls zwei Demetrius genannt.
1) Ein Silberarbeiter in Ephesus (Apg. 19,24), Inhaber eines großen fabrikmäßigen Geschäfts mit kleinen silbernen Modellen des weltberühmten Dianatempels in Ephesus, veranstaltete gegen Paulus, durch dessen Wirksamkeit er sich in seinem Geschäft beeinträchtigt fühlte, mit Hilfe seiner Arbeiter einen Aufstand (Vers 25). —
2) Ein Christ, den Johannes (3 Joh. 12) dem Gajus, dem Empfänger dieses Briefs, als nachahmungswertes Beispiel des Guten (wohl der Gastfreundschaft gegen reisende Brüder) vorhält.