Cherub
Cherub, Mehrzahl Cherubim. Es ist zu unterscheiden zwischen den bildlichen Darstellungen und den Stellen, wo sie als lebendige Wesen erscheinen. Der Byssusteppich, welcher das Heiligtum der Stiftshütte umschloß, war mit Cherubimgestalten durchwirkt, ebenso der Vorhang vor dem Allerheiligsten. Über der Bundeslade standen oder knieten 2 Cherubgestalten, 2 Mo. 25,20: „Die Flügel nach oben ausgebreitet haltend, indem sie mit ihren Flügeln die Deckplatte überdecken, während ihre Gesichter einander zugekehrt sind; gegen die Deckplatte hin sollen die Gesichter der Cherube gerichtet sein.“ Im Tempel waren die zum Heiligen und Allerheiligsten führenden Flügeltüren, ebenso das Getäfer der Wände mit ausgeschnitzten Ch.gestalten geschmückt. Der Vorhang zum Allerheiligsten war wieder mit Ch. durchwirkt. Im Allerheiligsten standen außer den zur Bundeslade gehörigen noch zwei 10 Ellen hohe Ch.gestalten (Abb. 80) aus Ölbaumholz, ihr Gesicht dem Heiligen zugekehrt und ihre ausgestreckten Flügel die Breite des Gemachs ausfüllend, 1 Kö. 6,23 ff. Auch die Wassergestelle im Vorhof waren mit Ch.figuren geziert. Abgesehen von Flügeln und Angesichtern ist in allen diesen Angaben über die Gestalten der Ch. nichts gesagt. Wenn von Forschern darauf hingewiesen wird, daß die alten Israeliten das Einweben der Bilder von den Ägyptern gelernt haben, so liegt nahe, auch an die Gestalten zu denken, die auf ägyptischen Denkmälern sich in Menge finden, menschliche geflügelte Gestalten, je zwei mit einander zugekehrten Angesichtern, als Schirmer und Hüter von irgend etwas Heiligem.
Als lebendige Wesen erscheinen die Ch. in prophetischen Gesichten und in der dichterischen Sprache. So 1 Mo. 3,24, wo sie als bekannt vorausgesetzt werden, — daß sie „die Flamme des zuckenden Schwertes“ in der Hand gehalten hätten, ist im Grundtext nicht gesagt —; ihr Zweck ist wiederum, Wächter des Göttlichen zu sein. Anders in der dichterischen Schilderung von Ps. 18,11: er fuhr auf dem Cherub und flog daher; er schwebte auf den Fittigen des Windes. Hier ist es offenkundig die blitze- und hagelsendende (Vers 13) Gewitterwolke, welche der Vorstellung der Ch. zu Grunde liegt. Und diese Vorstellung spiegelt sich noch in den Gesichten Hesekiels, K. 1 und 10, sofern dort die Ch. über den 4 fachen Rädern schweben 1,15 ff. und in einer großen Wolke voll Feuers 1,4 und Blitzen 1,13 einherfahren. Das Charakteristische bei Hesekiel aber ist die Vermischung von Menschen- und Tiergestalt bei den Lebewesen (Luther: Tiere): 4 Gesichter, das eines Menschen, Löwen, Stiers und Adlers, dazu 4 Flügel, zum Fliegen und zum Bedecken des Leibs, Füße gleichwie Rinderfüße 1,7, menschenhände 1,8, der ganze Leib, Rücken, Hände, Flügel, dazu die Räder voll Augen um und um 10,12. Die sinnbildliche Bedeutung dieser Darstellung ist durchsichtig und ebenso unleugbar, daß sie sich an babylonische Vorbilder anschließt, wie solche die aufgesundenen Denkmäler zeigen. Wieweit das Thronen Gottes über den Ch. der Bundeslade 1 Sam. 4,4 u. a. und das Einherfahren über der Wolke miteinander verbunden werden will, sowie ob die Darstellungen im Tempel nicht doch nach der Art Hesekiels als Mischung von mensch und Tier zu denken sind, bleibt eine offene Frage. So fremd uns die Darstellung des Überirdischen durch Tierisches sein mag, einer Zeit, die, wenn auch mißbräuchlich, Gott selbst in der Gestalt des Stieres sich vergegenwärtigen konnte, war dies jedenfalls viel geläufiger.
Die Gesichte in der Off. Joh. schließen sich denen des Hesekiel an, nur daß die 4 Gesichter sich auf die 4 Wesen verteilen und 6 an die Stelle der 4 Flügel getreten sind. Nicht den irdischen, sondern den himmlischen Thron Gottes umgeben dort die Cherubim, verkünden sein Lob 4,8; 5,8. 14 und richten seinen Willen aus: 6,1 ff.; 15,7. Mit dem letzteren nähern sie sich zusehends der allgemeineren Engelsvorstellung (s. Engel).
Personenname, Esra 2,59; Neh. 7,61, zu denen gehörig, welche nicht „anzeigen konnten ihrer Väter Haus“ und „ob sie aus Israel wären“, also einer von denen, die sich dem Zug der zurückkehrenden Israeliten aus irgend welchen Gründen anschlossen, ohne nachweisbar zu Israel zu gehören.