Bessern
Bessern (Besserung) kommt in der Lutherbibel manchmal = ausbessern, von schadhaften Gebäuden u. dergl. vor (2 Kö. 12,6-9; Na. 3,14; Jes. 58,12). „Sich bessern“ und „Besserung“ aber beziehen sich meist auf die sittliche Besserung des Menschen. Dabei ist bezeichnend, daß die Bibel diese Besserung immer als ein Ganzes faßt, und nicht von der Besserung einzelner Fehler redet (Jer. 6,8; 2 Tim. 3,16 usw.); ferner daß die Besserung des Lebens immer eine gründliche Buße zur Voraussetzung hat; so steht, wo in den Worten Jesu von Besserung die Rede ist, im Grundtext geradezu „Buße tun“ (Mt. 11,20; Luk. 13,3). Eine „Besserung des Lebens und Wesens“ soll eben den Ernst der Buße beweisen (Jer. 7,3; 18,11; 26,13; 35,15), vgl. Buße. Daß die Besserung wie die Bekehrung ein Werk Gottes ist, daran erinnert ein von Jeremia öfters gebrauchter Ausdruck, der wörtlich übersetzt: „Zucht annehmen“ bedeutet (Jer. 5,3; 6,8; 7,28; 32,33). über den bei Paulus häufigen Gebrauch des Wortes, wo im Grundtext „Erbauung“ steht, s. d.; Hi. 21,15, „was sind wir’s gebessert?“ ist von Besserung der äußeren Lage, Jes. 58,8 von Besserung der Gesundheit die Rede. Hbr. 9,10 bedeutet die „Zeit der Besserung“, die Zeit der Aufrichtung des neuen, besseren Bundes.