Bau
Bau, bauen.
1) Im wörtlichen Sinn s. Baukunst. Die Versuchung zur Hoffart, die in der Baulust liegt, kannten die Israeliten wohl, wie nicht nur die Erzählung vom babylonischen Turmbau (1 Mo. 11,1 ff.) zeigt, sondern auch manche Urteile der Propheten, namentlich über die Könige und Bewohner des Nordreichs (Jes. 9,10; Am. 3,15; 6,11, vgl. 1 Kö. 22,39; Jer. 22,13 f.). —
2) Der höchste Baumeister ist Gott; der Baumeister der künftigen Gottesstadt und unseres künftigen Leibes (Hbr. 11,10; 2 Kor. 5,1). Auch auf Erden ist er’s, der Zion bauet (Ps. 87,5) und die Städte Juda (Ps. 69,36); ja es gilt: wo der Herr nicht das Haus bauet, so arbeiten umsonst, die dran bauen (Ps. 127,1). Bauen wird weiterhin bildlicher Ausdruck für die fördernde und segnende Tätigkeit Gottes (Jer. 1,10; 18,9); besonders in der Redensart: „einem Menschen ein Haus b.“, was zunächst die Fortdauer seines Geschlechts und dann überhaupt ein gesichertes Glück seiner Nachkommen bedeutet (1 Sa. 2,35; 2 Sa. 7,11; 2 Mo. 1,21, vgl. zu dem Ausdruck 1 Mo. 16,2; Ru. 4,11). In geistlichem Sinn baut Christus seine Gemeinde als Haus Gottes (Mt. 16,18; Eph. 2,20 ff.; 1 Pe. 2,5), ist jeder Apostel ein Mitarbeiter an diesem Bauwerk (1 Kor. 3,9 ff.), ja in jedem einzelnen Christen wird etwas gebaut zur Ehre Gottes (1 Th. 5,11). Hieran knüpft der geistliche Gebrauch des Worts „erbauen“, s. d. Vgl. „Ackerbau“.