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Aufrichtig

Aufrichtig hat bei Luther manchmal noch die Bedeutung von „aufrecht“ (so Apg. 14,10); in bildlichem Sinn Mi. 3,9: ihr verkehrt alles, was a. ist, das heißt was klares, feststehendes Recht ist. Sonst aber hat das Wort den heutigen Sinn von redlich und offenherzig (1 Chr. 29,17; Spr. 2,7). Diese Tugend ist freilich auf Erden selten, wie Mose dem Volk Israel einschärft (5 Mo. 9,5); aber daran ist nicht Gott schuldig, der den Menschen a. gemacht hat, sondern das Suchen nach vielen Künsten (Pr. 7,9), das, namentlich sofern es vom Ehrgeiz gestachelt wird, der Aufrichtigkeit des Charakters leicht schadet.

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