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Athen

Athen (Apg. 17,15 ff.; 1 Th. 3,1), die Hauptstadt Attikas, eine Meile von der Küste und dem Hafen Piräus. Sie lag um den steilen Burghügel, die Akropolis, her, in der vom Kephissus und Ilissus durchströmten Ebene; nordwestlich davon der Areopag, ein schmaler, nackter, felsiger Hügel, 9-12 m hoch, der „Richtplatz“ (Apg. 17). Athen erfreute sich auch noch als Paulus dorthin kam, eines bedeutenden Ansehens unter den griechischen Städten. Der Apostel hatte reichlich Gelegenheit, ebenso den hohen Kunstsinn, wie die ängstliche Religiosität der ath. Bevölkerung kennen zu lernen, welche selbst unbekannten Gottheiten Altäre errichtete. Nach dem Zeugnis des Pausanias u. a. gab es mehrere Altäre „unbekannter Götter“, hervorgegangen aus ängstlicher Religiosität, die keine Gottheit übergehen wollte. Durch seine Missionspredigt vor den Richtern des Areopags gewann Paulus zwar einzelne für das Christentum, namentlich den Dionysius, ein Mitglied des Areopags; doch gelang es ihm nicht, eine eigene Gemeinde hier zu gründen. In der von ihrer einstigen Blüte tief herabgekommenen Stadt erhielt sich das Heidentum zäh. Im 4. Jahrhundert galt Athen christlichen Studierenden als seelengefährlich; die Bevölkerung war halb oder ganz heidnisch, noch lange nach Julian der Magistrat heidnisch. Seit der Zeit des Theodosius wurde das Heidentum verdrängt, die Tempel geschlossen oder in Kirchen verwandelt. Mit der Aufhebung der platonischen Akademie unter Justinian war die völlige Christianisierung entschieden. (Athen, in seiner Glanzzeit bei einem Umfang von 43 Stadien mit 170-180 000 E., hat jetzt 164 000 E.).

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