Arvad
Ein kanaanitischer Stamm (1Mo 10,18; 1Chr 1,16) und die Bewohner der nördlichsten phönizischen Stadt Arwad oder Aradus (1Makk 15,23), heute Ruâd, auf einer Insel gegenüber von Antarados (Tartûs, Tortosa) gelegen.
Schon Thutmes III. erwähnt die Stadt als Aratât (das heißt Arwadât, die Arwad-städte, nämlich Arwad, Antarados und vielleicht noch das benachbarte Marathos), und in den Tell-el-Amarna-Briefen (um 1400 v. Chr.) heißt sie bald Arbâta, bald Arwada, und ist schon damals durch ihre Schiffe berühmt (vgl. Hes 27,8.11), wie auch von Tiglatpileser I. erzählt wird, dass er auf arvadischen Schiffen hinaus aufs Meer, um einen „Schnauber“ (das heißt wohl einen Walfisch) zu töten, gefahren sei.
Auch noch Asarhaddon und Assurbanipal erwähnen den Ort (Könige: Matan-baal und Jakin-lû). Nach des Eusebius Angabe ließen sich 761 v. Chr. sidonische Flüchtlinge in Arvad nieder, und noch lange nachher blühte die Stadt unter syrisch-griechischer, und auch noch unter römischer Herrschaft, wie die zahlreichen dort geprägten Münzen (von ca. 400 v. Chr. bis Kaiser Gordian III. 238-244 n. Chr.) lehren.