Antwort
Antwort, antworten setzt nach unserem Sprachgebrauch eine vorangegangene Frage oder Anrede voraus, steht aber in der Bibel oft ohne solche im Sinn von „anheben“, zum Beispiel 5 Mo. 21,7; Mk. 11,14 und oft.
Regeln, wie man recht antworten soll, geben die Sprüche: dem Zornigen gelinde (15,1), dem Armen freundlich (Sir. 4,8), dem Narren nach seiner Narrheit (Spr. 26,5), oder auch nicht nach seiner Narrheit (26,4), immer aber erst, wenn man recht gehört hat (18,13). Eine richtige Antwort, antworten vergleichen sie mit einem lieblichen Kuss (24,26). Auch der Apostel verlangt: Eure Rede sei allezeit lieblich und mit Salz gewürzt, dass ihr wisset, wie ihr einem jeglichen antworten sollet (Kol. 4,6). Meister im Antwort, antworten war Jesus, wie schon als Knabe (Luk. 2,47), so auch späterhin, vgl. namentlich Mt. 22,21-46; Luk. 20,26.
Vor Gericht kommt das Antwort, antworten sowohl dem Angeklagten (Luk. 12,11; Mt. 27,12) als dem Zeugen zu (2 Mo. 23,2). In Gottes Gericht freilich wäre es vergeblich, mit Antwort, antworten anzufangen (Hi. 9,3); da antworten unsere Sünden wider uns (Jes. 59,12). Dagegen soll der Mensch antworten, wenn Gott zum Gehorsam und zur Buße ruft, und zwar nicht bloß mit Worten, sondern mit der Tat (Jes. 65,12; Jer. 7,13). Auch Gott antwortet auf das Rufen seiner Frommen nicht bloß mit Worten, sondern mit der Tat (Jes. 58,9; 30,19; Ps. 34,5); ja er antwortet oft, noch ehe sie rufen (Jes. 65,24). Es muss schon weit bei einem Menschen gekommen sein, wenn Gott ihm nicht mehr a., 1 Sa. 28,6 (Spr. 1,28); doch geschieht’s zeitweise zur Prüfung auch bei einem Frommen (Ps. 22,3).
Weil die Propheten sich oft von Gott Auskunft erbaten, so heißen überhaupt Prophetensprüche „Antwort, antworten“ Gottes (Luk. 2,26; Heb. 8,5, vgl. 3 Mo. 24,12; 1 Sa. 28,6).