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Antiochus

Diesen Namen trugen mehrere Könige aus dem syrisch-makedon. Herrscherhause.

1) Antiochus III. der Große, König von Syrien (223-183 vor Chr.); seine Geschichte, eine ununterbrochene Kette von Kriegszügen, namentlich auch gegen Ägypten, wird, wenn auch ohne Nennung des Namens, im Buche Dan. 11,10-19 kurz beschrieben. 1 Makk. 8,6 ff., vgl. Dan. 11,18. 19, wird seines Feldzugs gegen die Römer und seiner Niederlage in demselben Erwähnung getan. Infolge seines Entgegenkommens bildete sich

2) Antiochus IV. Epiphanes, Sohn des Antiochus des Großen, Bruder des Seleukus IV. und des letzteren Nachfolger in der Regierung (175 164 v. Chr.), ein eitler, herrschsüchtiger und launischer Mann. In Judäa unterstützte er die griechenfreundliche Partei (1 Makk. 1,14), setzte den Hohepriester Onias III. ab und machte Jason zum Hohepriester (2 Makk. 4,7 ff.; 1 Makk. 1,14 ff., vgl. Dan. 9,26; 11,22), später den Menelaus (2 Makk. 4,23).

Um diese Zeit begann Antiochus seine vier Feldzüge gegen Ägypten. Im Jahre 168, als er zum vierten Mal nach Ägypten gezogen war, traten ihm die Römer entgegen (Dan. 11,29 ff.). Darüber missstimmt, suchte er sich an den Juden, deren Feindschaft er kannte, zu rächen. Er sandte seinen Feldherrn Apollonius nach Jerusalem. Dieser bekam durch List die Stadt in seine Gewalt, plünderte sie und ließ teilweise auch Häuser und Mauern niederreißen oder verbrennen (1 Makk. 1,29-40; 2 Makk. 5,23-26). Aber damit nicht genug, erließ nun Antiochus strengsten Befehl, die jüdische Religion abzuschaffen und heidnischen Gottesdienst einzuführen (1 Makk. 1,41-51; 2 Makk. 6,1 ff.). Dieser Befehl wurde sofort ausgeführt: der Tempel wurde dem Zeus geweiht und auf dem Brandopferaltar wurde „der Greuel der Verwüstung“, das heißt ein kleiner heidnischer Altar aufgesetzt (1 Makk. 1,54. 59, vgl. Dan. 11,31; 12,11).

Die Widerstrebenden wurden aufs grausamste verfolgt und niedergemacht. Dies gab die Veranlassung zur Erhebung der Makkabäer; diese brachten seinen Feldherrn mehrere Niederlagen bei. Indessen hatte Antiochus selbst im Osten des Reichs ebenso wenig Glück, wie seine Feldherrn in Judäa. Er war bis in die Landschaft Elymais vorgedrungen, wurde aber zum Rückzug gezwungen und starb unterwegs (1 Makk. 6,1-16).

3) Antiochus V. Eupator, Sohn des Antiochus Epiphanes (164-162 v. Chr.); dieser hatte vor seinem Ende Philippus zum Vormund des neunjährigen Sohnes ernannt, allein statt dessen bemächtigte sich Lysias der Person des jungen Königs und der obersten Gewalt im Reich (1 Makk. 6,14-17). Jedoch nicht lange, so wurde Lysias mit seinem Schützling von einem Neffen des Antiochus Epiphanes, Namens Demetrius, aus dem Wege geschafft (1 Makk. 7,1-4; 2 Makk. 14,1-2).

4) Antiochus VI., Sohn des Alexander Balas, als unmündiger Knabe auf den Thron erhoben, wurde schon nach 3½ jähriger Regierung (146-142 v. Chr.) von seinem Vormünder Tryphon ermordet, der sich dann selbst zum König machte (1 Makk. 13,31; 14,1-3).

5) Antiochus VII., mit dem Beinamen „Sidetes“, von der Stadt Sida in Pamphylien, wo er seine Jugend zugebracht, Bruder des Demetrius, des Besiegers und Nachfolgers von Alexander Balas (138-128 v. Chr.), bekämpfte siegreich den Gegenkönig Tryphon (1 Makk. 15,10), dagegen zog er den kürzeren gegen die Söhne des jüd. Hohepriesters Simon (1 Makk. 16,1 ff.).

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