Ammoniter
Die Ammoniter, ein durch Lot nach 1 Mo. 19,38 mit den Israeliten verwandter Volksstamm, wohnten ursprünglich nördlich von den Moabitern bis zum Jordan hin, der Amoriterkönig Sihon aber drängte sie nach Osten zurück, Ri. 11,12. So erscheint später der obere Jabbok stets als Westgrenze dieses Volkes (5 M.2,37). In den ass. Inschriften heißen sie Bît-Ammâna, das heißt Haus (ihres obersten Gottes) Ammon (als dessen Söhne, vgl. im Alten Testament stets „die Kinder Ammons“, sie sich betrachteten).
Zwischen den Ammoniter und den Kindern Israel herrschte grimmiger Hass, 5 Mo. 23,4, aber Israel nahm zeitweise auch ammonitischen Götzendienst an, Ri. 10,6; 1 Kö. 11,5. Die Stämme Ruben und Gab wurden besonders von ihnen heimgesucht, doch gelang es Jephtha aus Gad und später Saul, sie empfindlich zu demütigen. David, der zuerst gut mit ihnen stand, 2 Sa. 10,2, eroberte mit Hilfe seines Feldherrn Joab ihre Hauptstadt und nahm grausame Rache an dem besiegten Volk, 2 Sa. 12,26-31. Bei der Teilung des Reiches fiel ihr Gebiet zunächst an das nördliche Reich, doch schüttelten sie bald dieses Joch ab, und es gelang nur vorübergehend, sie wieder zu unterwerfen; 2 Chr. 20,1; 26,8; Jes. 11,14.
Amos weissagt wider sie Am. 1,13-15. Zeph. 2,8 rügt ihre Schadenfreude über die Zerstörung Israels. Auch Jeremia und Hesekiel haben zahlreiche Drohungen wider sie. Die Sammlung der jüdischen Gemeinde nach der Zerstörung Jerusalems unter Gedalja vereitelte der König von Ammoniter, Baalis, Jer. 40,14. Nach Neh. 4 suchten sie den Wiederaufbau von Jerusalem zu verhindern. Judas Makkabäus eroberte einige ihrer Städte, 1 Makk. 5,6. Später gehörte ihr Gebiet zur römischen Provinz Syrien, seit dem 3. Jahrhundert vor Chr. verschwinden sie aus der Geschichte.