Adler
1. Physischer Gebrauch
Der Adler wird in 3Mo 11,13 & 5Mo 14,12 als erster unter den unreinen Vögeln aufgeführt. Es finden sich heutzutage in Palästina verschiedene Arten: Gold- oder Steinadler, Königsadler, Schreiadler, Seeadler, am häufigsten der Natteradler. Im einzelnen lassen sich diese Arten aus den hebräischen Namen nicht sicher bestimmen. Das häufigste Wort nescher, von Luther immer mit „Adler“ übersetzt, bezeichnet zugleich den Geier ((Mi 1,16), da nicht der Adler, aber der Geier kahlköpfig ist, auch Hi 39,27ff.; Spr 30,17; Mt 24,28)), denn wenn der Adler auch Aas nicht verschmäht, so erscheint er doch nie scharenweise.
2. Bildlicher Gebrauch
Vielfach wird der Adler in Bildern und Gleichnissen verwendet: die Sorgfalt, mit der er seine Jungen beim Fliegenlernen überwacht (2Mo 19,4; 5Mo 32,11); die Plötzlichkeit, mit der er auf seine Beute losschießt (5Mo 28,49; Hos 8,1; Hes 17,3 (die bunten Federn = das aus vielen in Sprache, Sitte und Tracht verschiedenen Völkern gemischte Heer Nebukadnezars)); das Horsten auf unzugänglichem Fels (Jer 49,16); die Kraft und Ausdauer (Jes 40,31); die Verjüngung in der Mauserung (Ps 103,5). Unter den 4 Lebewesen um den Thron Gottes (Hes 1,10; 10,14; Offb 4,7) erscheint auch die Adlergestalt, bzw. das Adlersangesicht, mit den 3 andern die zu Gottes Lob und Dienst bereite Schöpfung darstellend.