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Martin Luther

Martin Luther

Martin Luther kam am 10. November 1483 in Eisleben als Sohn von Hans und Margarete Luder zur Welt. Einen Tag nach seiner Geburt ließ man ihn in der St.-Petri-Pauli-Kirche auf den Namen Martin taufen. Als Martin ein Jahr alt war, zog die Familie von Eisleben ins wenige Kilometer entfernte Mansfeld, wo Luthers Vater im Hüttenwesen arbeitete. Martin Luther ging zuerst in Eisleben, später in Magdeburg und Eisenach zur Schule. An der Universität Erfurt begann Luther 1501 ein Jurastudium. Auf einer Reise geriet der Student in ein schweres Gewitter, sodass er in Todesangst gelobte, Mönch zu werden. Zwei Wochen später schloss er sich dem Bettlerorden der Augustiner im Erfurter Kloster an. Luther wurde 1507 zum Priester geweiht und begann im selben Jahr ein Theologiestudium in Erfurt.

Inzwischen Doktor der Theologie, erhielt er 1512 eine Bibelprofessur an der Wittenberger Universität und wurde zwei Jahre später als Prediger an die Stadtkirche berufen. Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte er seine 95 Thesen gegen den damals üblichen Ablasshandel. Der Überlieferung nach schlug er seine Thesen an das Portal der Wittenberger Schlosskirche. Daraufhin leitete die römisch-katholische Kirche eine Untersuchung wegen Ketzerei gegen ihn ein. Doch Luther widerrief seine Schriften nicht und zweifelte bei einem Streitgespräch an der Leipziger Universität die Unfehlbarkeit des Papstes an. Dieser erließ im Juni 1520 die Bannandrohungsbulle gegen Luther, die der Wittenberger Professor verbrannte. Im Januar 1521 folgte der Kirchenbann.

Als Luther im selben Jahr auf dem Wormser Reichstag auch Kaiser Karl V. den Widerruf seiner Schriften verweigerte, verhängte der Kaiser mit dem Wormser Edikt die Reichsacht über Martin Luther. Zu seiner Sicherheit ließ der sächsische Kurfürst Friedrich der Weise Luther auf die Wartburg bei Eisenach entführen, wo er für zehn Monate unter dem Namen Junker Jörg untertauchte und die Bibel in die deutsche Sprache übersetzte. Im März 1522 kehrte Luther nach Wittenberg zurück, wo er 1525 die ehemalige Nonne Katharina von Bora heiratete, mit der er sechs Kinder hatte. Am 18. Februar 1546 starb Martin Luther im Alter von 62 Jahren, als er sich in Eisleben aufhielt. Drei Tage später wurde er in der Wittenberger Schlosskirche beigesetzt.

  • Ob man vor dem Sterben fliehen möge

    Martin Luther antwortet in diesem kurzen Artikel auf die Frage, ob Christen vor der nahenden Pest fliehen oder doch in ihrem Ort bleiben sollten: "Aufs erste bestehen etliche fest darauf, man dürfe und solle nicht in Sterbenszeiten fliehen, sondern, weil das Sterben eine Strafe Gottes ist, uns um unserer Sünde willen zugeschickt, solle man Gott stille halten und die Strafe geduldig in rechtem, festem Glauben erwarten. Sie halten (das Fliehen) schier für Unrecht und Missglauben an Gott. Die andern aber meinen, man dürfe wohl fliehen, besonders die, welche nicht mit Ämtern behaftet sind."
  • Vom unfreien Willen

    De Servo Arbitrio Martini Lutheri, Ad D. Erasmum Roterodamum
  • Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir

    Tägliche Andachten über das Gebet
    Das wichtige Thema Gebet ist wie ein goldener Faden in fast alle Werke Martin Luthers eingewoben. In diesem Andachtsbuch wird versucht, ein möglichst breites Spektrum an Luthertexten zu erfassen, die diesem Thema gewidmet sind. Die Leser finden Gebetsprosa, kurze Erklärungen zu den Gebeten biblischer Personen, Zitate aus den Bußpsalmen und dem Betbüchlein des Reformators sowie Predigtauszüge. Bei allem, was Luther über das Gebet geschrieben hat, wird deutlich, wie sehr ihm die Errettung und das geistliche Wohlergehen der Leser am Herzen liegen. Er weist zurecht, tröstet, ermahnt und ermutigt, wobei er immer wieder auf die biblische Gebetspraxis Bezug nimmt. Wer Ermutigung und Hilfe für das eigene Gebetsleben sucht, wird im vorliegenden Buch eine Fülle von Anregungen finden.
  • Der große Katechismus

    Nach der Fassung des deutschen Konkordienbuches (Dresden 1580)
  • Und ob ich schon wanderte im finstern Tal

    Im Spätmittelalter wurden in der westlichen Welt »Trostbücher« verwendet, um den Kranken in ihrem Leiden und Sterben beizustehen. Auch Luther hat solche Bücher weitergegeben und selbst welche geschrieben. Darin begegnen wir ihm als einem sehr aufrichtigen Tröster, der nicht das Selbstmitleid bedient, sondern die Leidenden darauf hinweist, dass Gott uns sündige Menschen durch alles Elend des Lebens zu Reue und Buße wegen unserer Sünden bewegen will. Das tut er aber einzig deshalb, weil er die Leser willig machen möchte, durch den Glauben an Jesus Christus Vergebung der Sünden und ewiges Leben zu empfangen. Genauso wie Johannes der Täufer ruft er nicht nur zur Buße auf, sondern weist auch auf das »Lamm Gottes« hin, welches die Sünde der Welt wegnimmt. Luthers Bücher bieten göttlichen Trost und biblische Belehrung für Kranke wie auch für deren mit-leidende Umgebung und haben seit 500 Jahren nichts an Kraft verloren. Die kurzen, in sich schlüssigen Texte dieser Ausgabe hat der Herausgeber aus Luthers Gesamtwerk ausgesucht.