Zum Inhalt

Gottesfurcht

02.12.2022
Gottesfurcht - ein Begriff, der Jürgen suspekt war. Als Kind hat er gelernt "Vertraue niemandem!". Heute hält er Gottesfurcht für das perfekte Mittel gegen Dummheit, Egoismus und Angst und sagt "Es ist erstaunlich, wie wirkungsvoll richtig verstandene Gottesfurcht ist." ...

Heute möchte ich ein Thema kurz beleuchten – und mehr als ein Anleuchten ist es wirklich nicht! – , das ich aus verschiedenen Gründen gerade für wichtig halte. Das Thema heiß Gottesfurcht. Und warum ist es wichtig?

Erstens: Wir behandeln in der Jugend, der RockYouth gerade ein Buch, das sich mit diesem Thema beschäftigt. Überrascht von Furcht. Gerade wenn du dich noch nie mit dem Thema Gottesfurcht beschäftigt hast, kann ich dir das Buch empfehlen. Es hat tolle Kritiken und ist leicht zu lesen.

Zweitens: Gottesfurcht ist DAS Gegenmittel gegen Dummheit, Eigenwilligkeit und Furcht. Wir werden uns das nachher noch ein ganz klein wenig anschauen, aber es ist absolut irre, wenn man sich anschaut, wie wirkungsvoll richtig verstandene Gottesfurcht im Leben eines Christen sein kann. Wenn du weise werden, deinen Egoismus los werden oder Angst überwinden willst: Gottesfurcht ist dein Freund.

Drittens: Und das ist ein super persönliches Argument. Ich komme aus einer wenig attraktiven Kindheit, die mich eines gelehrt hat: „Vertraue niemandem!“ Als ich zum Glauben kam, war diese Einstellung leider nicht sofort weg. Wie auch! Wir nehmen viel mehr seelische und intellektuelle Altlasten in unser neues Leben mit Gott mit hinein als uns das oft lieb ist. Und so war mir das Konzept Gottesfurcht von Anfang an suspekt. Suspekt, weil dieses „Vertraue niemanden!“ ganz tief in meine Seele eingewoben war. Das Vertrauen in mich gab mir Sicherheit. Und fairer Weise muss man sagen. Das Misstrauen gegen jede Form elterlicher Autorität war wesentlicher Bestandteil meiner kindlichen Überlebens- strategie. Ich musste mir selbst versichern, dass meine Eltern es nicht gut mit mir meinen, um nicht im Selbstmord zu enden. Und dann werde ich Anfang 20 Christ. Absolut irre! Und ich fange an, Gott zu vertrauen, aber ich merke gleichzeitig eines: Ich fürchte ihn nicht! Und jetzt kann man die Frage stellen: „Warum hast du dann getan, was Gott will? Was war deine Motivation für Gehorsam?“ Und die Antwort ist ganz einfach. Weil es klug ist. Absolut klug. Wohin Sünde führt, das hatte ich ja am eigenen Leib schmerzlich erfahren. Ich musste mir nur das Leben meiner Eltern anschauen. Mit dem Moment meiner Bekehrung habe ich Gott geliebt, wollte ihm treu nachfolgen, wollte gehorsam sein und das an Segen ernten, was es in dieser nichtigen Welt an Segen gibt, ABER... das mit der Gottesfurcht war nicht da. Ein heiliges Erschrecken vor Gott, weil ich als Mensch ihm nur mit Furcht und Zittern(Philipper 2,12) oder in Scheu und Furcht (Hebräer 12,28) begegnen kann, das gab es nicht. Und das fand ich schade, also habe ich dafür gebetet. Gebetet, weil ich wusste, dass die Fähigkeit zur Ehrfurcht, mit Betonung auf FURCHT, dass die Fähigkeit zum Vor-Gott-Erschüttert-Sein, für die Seele eines Menschen eine zutiefst wichtige und wohltuende Erfahrung ist.

Ich habe fast 30 Jahre dafür gebetet und eines Tages war sie da... dieses Erschüttert-Werden, dieses Schaudern, wenn einem vor Gott auch schon mal ein Schrecken durch die Glieder fährt, weil mir plötzlich bewusst wird, wer er ist. Und ich bin sehr froh darüber, weil ich daran sehe, dass Gott allertiefste Prägungen der Kindheit überwinden und in seiner Kraft heilen und neu machen kann. Es braucht einfach nur manchmal etwas mehr Zeit.

Bevor wir uns anschauen, wie man Gottesfurcht bekommt, zwei ganz wichtige Vorbemerkungen:

Gegen das Konzept Gottesfurcht wird gern 1. Johannes 4,18 in Stellung gebracht, wo es heißt: Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus,

Der Vers wird dann gern aus dem Zusammenhang gerissen und es wird behauptet, dass die Liebe zu Gott sich nicht mit einer Furcht vor Gott vertragen würde. Es wird dann gesagt: Wenn ich Gott vollkommen liebe, dann brauche ich ihn nicht zu fürchten. Oder anders herum. Solange ich Gott noch fürchte, liebe ich ihn noch nicht genug. Diese Auslegung ist falsch. Es geht nämlich im Zusammenhang dieser Stelle nicht um Gottesfurcht, sondern Gerichtsfurcht. Man muss dazu nur den Vers davor lesen:  1. Johannes 4,17a: Hierin ist die Liebe bei uns vollendet worden, dass wir Freimütigkeit haben am Tag des Gerichts, Wenn wir Gottes Liebe erkannt und geglaubt haben und in ihr bleiben (1Johannes 4,16), wenn unser Leben von Liebe geprägt ist, wie es das Leben des Herrn Jesus war (1. Johannes 4,17b), dann brauchen wir null Angst vor dem Gericht zu haben. Darum geht es. So wie der Herr Jesus es ganz deutlich sagt: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, ⟨der⟩ hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, In diesem Sinn treibt vollkommene Liebe Furcht aus. Nämlich die Furcht vor der Hölle und dem Verlorengehen oder Bestraftwerden. Mit meinen Worten. In dem Maß, wie ich selbst Liebe lebe und die Liebe Christi in meinem Leben sichtbar wird, in dem Maß weiß ich um die Echtheit meines Glaubens und kann mir ganz, ganz sicher sein, dass ich ewiges Leben habe und niemals ins Gericht komme, um dort verurteilt zu werden. Also 1Johannes 4,18 Furcht ist nicht in der Liebe handelt nicht von Gottesfurcht, sondern von der Furcht vor dem Jüngsten Gericht, genau genommen vor den Strafen des Jüngsten Gerichts (1Johannes 4,18b), und bei der Liebe handelt es sich auch nicht nur um Gottes Liebe zu mir, sondern um reife Christus-Liebe, wie sie ein wiedergeborener Christ erfahren und weitergeben sollte.

Das war eine erste Vorbemerkung.

Eine zweite, eher seelsorgerliche. Und die hatte ich schon in meinem autobiografischen Teil angedeutet. Beim Thema Gottesfurcht treffen wir ganz stark auf unsere eigene Vergangenheit. Und mit Vergangenheit meine ich v.a. unsere Erfahrungen mit dem eigenen Vater bzw. mit unseren Eltern. Ich erlebe es immer wieder, dass Christen fast instinktiv vor einem Begriff wie Gottesfurcht zurückschrecken – oder sich wie in meinem Fall damit ungeheuer schwer tun – weil das Konzept Gottesfurcht sie in ihrer Seele erschüttert und – womöglich ohne, dass sie das bewusst wollen – auf Abstand gehen lässt. Ein Gott der Liebe – o.k. mit dem kann ich mich anfreunden. Aber ein Gott, den ich fürchten soll, der also gefährlich ist, dem ich ausgeliefert bin, der mit mir machen kann, was er will. Puh. Das ist eine ganz andere Hausnummer! Und wenn du diesen inneren Impuls spürst, dass sich etwas gegen die Idee eines übermächtigen, ewigen, 100% souveränen Gott-Königs sträubt, vielleicht hilft dir dieser Gedanke:

Ich weiß nicht, wer von euch die Narnia-Bücher gelesen hat. Band 2 – Der König von Narnia beschreibt, worum es mir heute geht. Gott ist in diesen Büchern ein Löwe Namens Aslan. Ein anderer Charakter ist ein kleines Mädchen, Lucy. Lucy ist zu Besuch bei Familie Bieber. Und als Frau Bieber erzählt, dass der Retter ein Löwe ist fragt Lucy: „Dann ist man also ... nicht sicher vor ihm?“ ... „Sicher?“ wiederholte der Biber. „Ja, hast du denn nicht gehört, was meine Frau gesagt hat? Wer hat denn von sicher geredet? Natürlich, man ist NICHT sicher vor ihm, aber er ist gut und er ist der König.“

Ich weiß nicht, ob uns dieser Gedanke hilft. Mir hilft er sehr. Gott ist Gott. Und als Geschöpf muss ich mir der Tatsache bewusst werden, mit wem ich es da zu tun habe. Er ist nicht mein Buddy, mein Arbeitskollege, nicht mein Butler oder mein Coach – er ist Gott. Ewig, unendlich, allwissend; unnahbar, strahlend und völlig ohne Sünde. Der ganz Andere. Der, der spricht und ein Universum entsteht... Der wahre Gott ist gefährlich. Er lässt sich nicht von dir manipulieren und er lässt sich nicht von dir betrügen. Du kannst ihn nicht täuschen und ihn nicht vor deinen Karren spannen. Er blickt in dein Herz, kennt deinen geheimsten Wünsche und er tut das, was er will. Natürlich, man ist er NICHT sicher vor ihm, aber er ist gut und er ist König!

Gott will König sein. In deinem Leben. Es geht tatsächlich um Unterwerfung. Es geht darum, dass ich meine Rechte aufgebe. So wie ein Ritter sich vor dem König beugt und ihm sein Schwert übergibt. Mit meiner Bekehrung stelle ich mein Leben Gott zur Verfügung. Sein Wort wird Gesetz. Sein Auftrag ist Berufung. Und er kann mit mir tun, was er für richtig hält. Wenn dir das keine Angst macht, kann ich dir nicht helfen. Wäre Gott nicht gut, wäre Bekehrung Wahnsinn.

ABER was mache ich, wenn ich nie erlebt habe, dass mein leiblicher Vater es gut mit mir meint? Was, wenn er womöglich jähzornig war, mir die Angst vor seinen Wutausbrüchen und seiner Unberechenbarkeit immer noch im Nacken sitzt, wenn seine „Liebe“ nie mehr war als eine hässliche Mischung aus Berechnung und Gewalt? Versteht ihr das Problem? Wenn dann Gott kommt und sich als Vater vorstellt, der es gut mit mir meint, und als König, dem ich mich unterwerfen soll, dann lässt sich das leicht als Aufforderung in einer Predigt formulieren, aber nur ganz schwer ins Leben übertragen! Und wenn du an genau dieser Stelle ein Problem hast, dann lass dir eines gesagt sein: Ich weiß, wie es dir geht. Und es tut mir leid für dich. So wie es mir selbst für mich leid tat. Du hast einen Vater im Himmel, der dein Herz kennt und der genau weiß, was du heute schaffst und was nicht. Ich habe 30 Jahre gebetet und in dieser Zeit viele andere geistliche Lektionen gelernt, bis ich an dem Punkt war, dass ich Gott wirklich fürchten konnte. Wo für mich Gottesfurcht mehr war als nur ein Abnicken seiner Größe. Versteht ihr was ich meine? Gott als Chef war kein Problem für mich. Gott als König. Puh... Das war eine ganz andere Hausnummer. Aber Gott hatte kein Problem auf mich zu warten und er hat auch bei dir kein Problem damit. Du hast die Zeit, die du brauchst. Du musst dich deiner Wunden nicht schämen und du darfst dich deinen schlimmsten Erfahrungen stellen. Du darfst in Ruhe nachdenken, was dich geprägt hat. Du darfst mit Gottes Hilfe all die Lektionen lernen, die nötig sind, damit du an den Punkt kommst, wo du dich vor dem König beugen kannst. Du darfst dort ankommen, wo Gottesfurcht zum Geschenk wird, weil du es zulässt, dass er dir die Verantwortung für dein Leben aus deinen Händen nimmt. Gottesfurcht als Ausdruck des Angekommenseins. Angekommen in der Abhängigkeit und damit in der Sicherheit. Wir denken ja, dass Sicherheit etwas ist, das aus Unabhängigkeit resultiert. Aber das genaue Gegenteil ist der Fall. Sicherheit ist dort, wo ich mich bei allen Wechselfällen des sogenannten Schicksals ganz fest in der Hand eines Gottes weiß, der gut ist und als König die Zukunft überblickt.

Gott hat Zeit, dass du deine Lektionen lernst. Du darfst dabei nur eine einzige Sache nicht tun. Davonlaufen.

Wenn du mit der Idee Gottesfurcht nichts anfangen kannst, weil da etwas ist, was schon beim Erwähnen des Konzeptes alle Alarmglocken angehen lässt, dann lauf nicht davon. Lerne ein paar Bibelverse zu dem Thema auswendig, wiederhole sie regelmäßig und immer wenn du das tust, rede mit Gott und sage ihm, dass der Begriff dir Angst macht, dass du nichts mit ihm anzufangen weißt, dass du seine Hilfe brauchst, um das Thema irgendwie an dich heran zu lassen. So funktioniert Heiligung. Übrigens bei jedem Thema. Bibelverse auswendig lernen und dann darüber beten. Wir leben aus Gnade. Wir haben einen Vater im Himmel, der null Problem mit Ehrlichkeit und Versagen hat. Solange wir ihn bitten, dass er uns verändert. Der Herr Jesus ist am Kreuz für unser Versagen gestorben, also lasst uns nach der Bekehrung nicht so tun als wären wir die Überflieger. Sind wir nicht! Wir alle humpeln Richtung Himmel. Wir alle leben aus Gnade. Und zwar jeden Tag! Und deshalb diese viel zu lange Vorbemerkung... Lauf nicht davon! Denn Gottesfurcht richtig verstanden ist für deine Seele eine zutiefst wohltuende und wichtige Erfahrung. Und zwar gerade dann, wenn Zeiten kommen, die wir nicht verstehen!

Gottesfurcht ist das beste Gegenmittel gegen die Angst vor der Zukunft und vor dem Leben. Ich weiß, dass das komisch klingt, aber es ist so wahr! Deshalb noch einmal mein Lieblingscovid19-Vers:

 Jesaja 8,12.13: Ihr sollt nicht alles Verschwörung nennen, was dieses Volk Verschwörung nennt. Das, was sie fürchten, sollt ihr nicht fürchten und nicht ⟨davor⟩ erschrecken. 13 Den HERRN der Heerscharen, den sollt ihr heiligen! Er sei eure Furcht, und er sei euer Schrecken! Solange ich mein Leben darauf ausrichte, Gott zu heiligen, also dafür zu sorgen, dass ich mit meinem Denken und Reden ihm gefallen will, er das Zentrum meines Lebens bleibt, solange ich mich mehr davor fürchte, ihn zu verärgern und ich Angst davor habe, mich gegen ihn zu versündigen, solange haben die Themen, die unsere Gesellschaft belasten und verwirren und verstören keine Macht über mich. Spannend – oder?

 Lukas 12,4.5: Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und nach diesem nichts weiter zu tun vermögen! 5 Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der nach dem Töten Macht hat, in die Hölle zu werfen; ja, sage ich euch, diesen fürchtet! Dasselbe Konzept – merkt ihr! Fürchtet euch nicht vor Menschen, sondern fürchtet euch vor Gott. Das ist, was der Herr Jesus den Jüngern rät. Und das eine geht nicht ohne das andere. Solange ich Menschen mehr fürchte als Gott, stehe ich immer in der Gefahr, dass diese Angst vor Verfolgung mich dazu verleitet meinen Herrn zu verleugnen. Aber wenn ich Gott mehr fürchte als Menschen. Wenn ich weiß, dass es viel schlimmer ist in seine Hände zu fallen (Hebräer 10,31) als in die Hände von Menschen, weil die bestenfalls in diesem Leben die Möglichkeit haben, mir das Leben schwer zu machen. DANN, wenn ich Gott fürchte, bin ich sicher.

Wenn das Denken von Christen sich heute besorgt um Verschwörungstheorien dreht, dann machen sie damit eines deutlich: Es fehlt ihnen an Gottesfurcht. Immer dann, wenn wir uns ängstigen lassen von dem, was auch unsere ungläubigen Nachbarn beunruhigt, müssen wir uns die Frage stellen: Ist Gott schon mein König? Fehlt es mir vielleicht an Gottesfurcht?

Gottesfurcht befreit von all den Ängsten, die uns in der Gesellschaft begegnen. Und deshalb müssen wir sie lernen.

Und das ist die gute Nachricht: Man kann Gottesfurcht lernen. Der Weg zur Gottesfurcht ist immer auch ein Weg der Beschäftigung mit Gottes Wort und Gottes Weisheit.

 Sprüche 2,1-5: Mein Sohn, wenn du meine Reden annimmst und meine Gebote bei dir verwahrst, 2 indem du der Weisheit dein Ohr leihst, dein Herz dem Verständnis zuwendest, 3 ja, wenn du den Verstand anrufst, zum Verständnis erhebst deine Stimme, 4 wenn du es suchst wie Silber und wie Schätzen ihm nachspürst, 5 dann wirst du verstehen die Furcht des HERRN und die Erkenntnis Gottes gewinnen.

Hier spricht ein Vater zu seinem Sohn. Ein Vater, der dem Sohn die Weisheit Gottes beibringen will. Weisheit, die sich im Wort Gottes findet. Und er fordert den Sohn auf zuzuhören, nachzudenken, Weisheit mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu suchen. Denn wenn er das tut – Bibel lesen, Verse auswendig lernen, Fragen stellen, nachgrübeln, diskutieren... dann wirst du verstehen die Furcht des HERRN. Gottesfurcht ist das Resultat einer tiefen Beschäftigung mit Gottes Wort.

Gottesfurcht ist das Resultat einer tiefen Beschäftigung mit Gottes Wort.

Wir hören das heute vielleicht nicht mehr so oft, aber Gott will seinem Volk in seinem Wort begegnen. Das Wort Gottes ist lebendig und du darfst erwarten, dass der Geist Gottes, der die Schreiber der Bibel inspiriert hat, sein Wort benutzt, um in dein Leben hineinzusprechen, um dir Mut, Weisheit und Trost zu spenden.

Aber das Wort Gottes will noch mehr: Es will dir Gott vorstellen. Der Heilige Geist benutzt die Bibel, damit wir verstehen, mit was für einem Gott wir es zu tun haben. Und das ist super wichtig, weil eine der vielleicht größten Herausforderungen in der Gegenwart darin besteht, eine Gottesvorstellung zu entwickeln, die dem wahren Gott entspricht. Und das Wort Gottes ist unser einziger Weg dorthin.

Und das ist dann eben auch der Grund, warum jede Form von Theologie, die Teile der Bibel ignoriert oder die Bibel als Ganzes für ein Produkt menschlicher Fantasie hält, uns nicht mit Gott in Kontakt bringen kann. Aber nur darauf kommt es im Leben an: dem wahren Gott zu begegnen.

Und deshalb präsentiert uns die Bibel eine ganze Palette an Gründen, um Gott zu fürchten. Gründe, mit denen wir uns auseinandersetzen können...

Da ist seine Heiligkeit:  Offenbarung 15,4: Wer sollte nicht fürchten, Herr, und verherrlichen deinen Namen? Denn du allein ⟨bist⟩ heilig; denn alle Nationen werden kommen und vor dir anbeten, weil deine gerechten Taten offenbar geworden sind.

Oder seine Größe, Macht und Unparteilichkeit:  5. Mose 10,12a.16.17: Und nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, von dir, als nur, den HERRN, deinen Gott, zu fürchten,... So beschneidet denn die Vorhaut eures Herzens und verhärtet euren Nacken nicht mehr (= Unterwerfung)! 17 Denn der HERR, euer Gott, er ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, der große, mächtige und furchtbare Gott, der niemanden bevorzugt und kein Bestechungsgeschenk annimmt,

Oder seine Güte und Fürsorge:  1. Samuel 12,24: Fürchtet nur den HERRN und dient ihm in Wahrheit mit eurem ganzen Herzen! Denn seht, wie große Dinge er an euch getan hat! (hier geht es um die Tatsache, dass Gott sie als Volk mit Land und Frieden beschenkt hat)

Oder seine Vergebung:  Psalm 130,4: Doch bei dir ist die Vergebung, damit man dich fürchte.

Oder sein wundersames Eingreifen in unsere Leben:  Josua 4,23.24: Denn der HERR, euer Gott, hat das Wasser des Jordan vor euch vertrocknen lassen, bis ihr hinübergezogen wart, wie der HERR, euer Gott, es mit dem Schilfmeer tat, das er vor uns vertrocknen ließ, bis wir hindurchgezogen waren, 24 damit alle Völker der Erde erkennen sollen, wie stark die Hand des HERRN ist, damit ihr den HERRN, euren Gott, allezeit fürchtet.

Oder – zum Schluss – seine Gerichte:  Offenbarung 14,7: und er sprach mit lauter Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm Ehre! Denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen. Und betet den an, der den Himmel und die Erde und Meer und Wasserquellen gemacht hat!

Gott ist heilig, furchteinflößend, gütig und fürsorglich; er richtet und verurteilt. Das sind Aspekte, die uns der Heilige Geist im Wort Gottes vor Augen stellt und die unser Denken über Gott prägen sollen. Und wenn sie das tun, dann erwächst in uns Gottesfurcht. Gottesfurcht als ein Charaktermerkmal derer, die Gott kennen. Kennen nicht mit Abstand, sondern wirklich kennen. Und wisst ihr was? Hört euch zum Schluss noch diesen Vers an:

 Maleachi 3,16: Da redeten die miteinander, die den HERRN fürchteten, und der HERR merkte auf und hörte. Und ein Buch der Erinnerung wurde vor ihm geschrieben für die, die den HERRN fürchten und seinen Namen achten.

Wenn wir Gott fürchten, dann erinnert sich Gott an uns. Wenn wir uns Mühe machen, ihn kennen zu lernen, uns ein Leben lang danach ausstrecken, wirklich IHN zu wollen, wenn es uns darum geht, seinen Namen (= Charakter) zu achten, dann verspricht Gott uns dies: Ich werde euch nicht vergessen. Das ist ein Bild. Gott kann nicht vergessen! Aber wir verstehen das Bild. Oder? Wenn wir einem Menschen sagen: „Ich werde dich nie vergessen!“ dann drückt das aus: Du bist mir total wichtig. Und genau darum geht es hier. Gott ist denen, die ihn fürchten, ganz nahe – der HERR merkte auf und hörte – und er verspricht: Ich werde dich nie vergessen! Ich bin immer für dich da!

AMEN

  1. Reihum: Was löst der Begriff Gottesfurcht bei dir an Reaktionen aus? Hast du eine Ahnung, warum das so sein könnte?
  2. Gott als Chef und Gott als König. Beides sind Bilder. Wo liegen die Unterschiede?

Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

Seine App "Frogwords" gibt's für Android und iOS.

Jürgens aktuellste Gebets-Infos gibt's hier zum Lesen und Abonnieren.