Einführung in das Projekt „Why Not“
Why not? Knifflige Fragen an den Glauben – Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt. Nachfolge praktisch: dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute möchte ich mit meiner Frau über das Projekt sprechen.
Why not? Ja, hallo Schatz, schön, dass du wieder da bist. Wir wollen weitermachen mit der Vorstellung von Why not? Knifflige Fragen an den Glauben – apologetische Videos für Jugendliche. Ein neues Projekt, das meine Frau zusammen mit vielen engagierten ehrenamtlichen Mitarbeitern ins Leben gerufen hat.
Aktueller Bedarf an Mitarbeitenden
Ich würde gerne wissen, was du aktuell noch an ehrenamtlichen Mitarbeitern brauchst. Wenn jetzt jemand zuhört und denkt: „Wow, Apologetik, das liegt mir auf dem Herzen, Jugendliche sowieso, ich würde da gerne mitarbeiten“, was für Leute suchst du dann?
Aktuell brauchen wir eigentlich in allen Bereichen Unterstützung. Hauptsächlich gibt es jedoch Engpässe im Bereich der Zeichnungen und der Audiobearbeitung.
Wir suchen Künstlerinnen und Künstler, die in der Lage sind, Sketchnotes zu erstellen, Skripte zu schreiben und daraus ein Video zu produzieren. Außerdem benötigen wir Audiotechniker, die die Dialoge bearbeiten und mit Hintergrundgeräuschen versehen können.
Sprecher und Unterstützung im Social Media Bereich
Woher kommen eigentlich die Sprecher?
Jugendgruppen aus verschiedenen Teilen Deutschlands haben sich gemeldet und gesagt, dass sie bereit sind, die Audioaufnahmen zu machen. Das heißt, es sind Jugendliche aus diesen Gruppen, die sich bereit erklärt haben, einfach mitzumachen.
Gerade diese Jugendlichen haben auch den Titel unseres Kanals ausgesucht. Wir haben sie nämlich gefragt, wie unser Kanal heißen sollte. Daraufhin kamen sie auf den Gedanken, dass er „Why Not“ heißen sollte. Das ist ja spannend.
Was wir aber auch noch brauchen, sind Leute, die uns später bei Social Media vertreten und kompetent auf Kommentare antworten können. Auch hier benötigen wir noch Unterstützung.
Ja, ich verstehe. Wenn man so etwas veröffentlicht, kommt bestimmt auch Reaktion zurück. Besonders wenn Fragen gestellt werden, braucht man gute Leute, die auf diese Fragen kompetent antworten können.
Zukünftige Pläne und internationale Ausrichtung
Was sind die nächsten Schritte, die ihr geplant habt?
Zunächst wollen wir natürlich alle geplanten Videos fertigstellen. Langfristig möchten wir diese Videos auch in anderen Sprachen veröffentlichen. Das ist ein weiterer Punkt, der noch geplant wird.
Das heißt, wenn ich dich richtig verstehe, würdest du dafür vor allem weitere Sprecher brauchen, also Sprecher in Fremdsprachen. Außerdem bräuchtest du Gemeinden, die das unterstützen, insbesondere fremdsprachige Gemeinden. Dazu kämen noch Skripteschreiber oder zumindest Personen, die vorhandene Skripte übersetzen können. Das ist also noch einmal eine ganze Menge mehr.
Welche Sprachen hast du dir dabei vorgestellt?
Ich bin offen für jede Sprache. Wichtig ist nur, dass wir die entsprechenden Leute finden, die sich darum kümmern.
Also, wer Interesse hat, mitzuarbeiten oder den Kanal auf ein neues fremdsprachliches Niveau zu bringen, soll sich einfach bei dir melden?
Ja.
Okay, das heißt, wer mitarbeiten möchte, soll sich bei dir melden. Am besten geht das über den Why-not-Kanal auf YouTube.
Ja.
Einführung in das Thema Leid und Gottes Güte
Schön, dann lass uns ein neues Video anhören. Diesmal geht es um das Thema Leid oder die Frage, wie ein guter Gott böse Dinge zulassen kann.
Hallo Mia, schön, dich an der Bushaltestelle zu treffen. Hast du schon gehört, was heute passiert ist?
Ah, du meinst die Sache im Rallyeunterricht?
Ja, genau die. Wir hatten einen Austauschschüler aus Norwegen dabei, und plötzlich fing er an, sich über den Unterricht lustig zu machen. Also vielleicht nicht richtig lustig, aber es war schon irgendwie komisch.
Ich habe davon gehört, weil Lotte davon erzählt hat. Aber was war denn eigentlich der Grund dafür, dass es bei euch so hoch herging?
Also, das war so: Frau Berger wollte gerade mit uns darüber reden, woran die Mitglieder der Bahá'í-Religion glauben. Da meldete sich der Austauschschüler und erklärte, dass er den Glauben an einen guten Gott für ziemlichen Quatsch hält.
Die Herausforderung durch Zweifel und Leid
Okay, und das hat Frau Berger einfach so mit sich machen lassen?
Ja, also am Anfang war sie noch ganz ruhig und hat einfach erst mal nachgefragt, warum er das denn denkt.
Und seine Antwort?
Seine Antwort war irgendwie brutal auf den Punkt. Er meinte, Christen würden immer behaupten, dass Gott gut ist. Aber wenn er im Geschichtsunterricht sitzt, hatte er immer den Eindruck, als würde jedes Jahrhundert nur aus Kriegen bestehen.
Naja, stimmt ja auch irgendwie. Und Unicef behauptet auch noch, dass alle zehn Sekunden ein Kind an Hunger stirbt. Wenn das stimmt, wie kann es dann sein, dass Gott gut ist?
Und er machte mit seinen Beispielen einfach immer weiter. Am Ende war er dann beim Holocaust, dem Tsunami von 2004 und einem kleinen fünfjährigen Jungen, der in ein Bohrloch gefallen war und erst nach vier Tagen tot geborgen werden konnte.
Was, also das sind schon wirklich heftige Punkte.
Ja, fand ich auch.
Hm, und was hat Frau Berger gesagt?
Ja, also sie hat zuerst zugehört. Und dann hat man gemerkt, dass sie nicht so recht wusste, was sie sagen sollte.
Klar.
Ja, also eigentlich fand ich das irgendwie komisch. Ich meine, sie müsste doch wissen, was man in so einem Fall sagt.
Stimmt, also hatte sie keine Antwort?
Ja doch, also sie hat schon irgendwas gesagt, aber ich habe gemerkt, dass sie eigentlich keine Antwort hatte.
Persönliche Erfahrungen mit Leid und Glauben
Weißt du, ich habe mich das auch schon öfter gefragt: Wie kann es sein, dass Gott gut ist und gleichzeitig so viele merkwürdige, schlimme und böse Dinge auf der Erde passieren?
Ich erinnere mich gut an einen Geburtstag meiner Mutter. Ihr Bruder, also mein Onkel, war zu Besuch. Er hat mit Glauben überhaupt nichts am Hut. Als meine Mutter ihn ganz lieb zum Gottesdienst einladen wollte, meinte er nur: „Wenn Gott so viel Leid zulässt, dann will ich mit diesem Gott nichts zu tun haben.“
Warte mal, verstehe ich das richtig? Manche Leute glauben nicht an Gott, weil so viele schlimme Sachen passieren? Ja, ich denke schon. Aber das ergibt doch überhaupt keinen Sinn.
Was genau meinst du? Nun ja, es ergibt keinen Sinn, nicht an Gott zu glauben, nur weil es Leid gibt. Bitte verstehe mich jetzt nicht falsch: Ich möchte Leid überhaupt nicht verharmlosen. Wenn ein Kind stirbt, ist das natürlich super schlimm. Krieg ist furchtbar. Dasselbe gilt auch für Naturkatastrophen oder wenn sich zum Beispiel Eltern scheiden lassen. Das tut mir wirklich immer noch sehr leid.
Du warst damals noch gar nicht in der Jugendgruppe, oder? Genau. Für mich war die Trennung meiner Eltern so ein Moment, in dem ich erst einmal in ein tiefes Loch gefallen bin. Danach habe ich mir aber schließlich die Frage gestellt, ob das, wofür meine Eltern leben, wirklich alles im Leben sein soll.
Mich hat das Leid also nicht von Gott weggetrieben. Stattdessen wurde mir plötzlich klar, dass es irgendwie mehr geben muss als Saxophon spielen, rumdiskutieren, irgendwann studieren und „cool sein“. Schon irgendwie komisch.
Verschiedene Formen und Bedeutungen von Leid
Ja, ich habe mir damals viele Gedanken über Leid gemacht. Wir denken immer, dass Leid schlimm ist, aber in Wirklichkeit gibt es ganz unterschiedliche Formen von Leid.
Erinnerst du dich noch daran, wie du Fahrradfahren gelernt hast? Oh ja, ich sage nur aufgeschürfte Knie. Genau so ist das Leid. Man lernt, indem man hinfällt. Die kaputten Knie gehören einfach dazu. Aber merkst du, was ich sagen will? Leid ist nicht nur schlimm.
Wenn ein Kind geboren wird... Okay, okay, warte kurz, ich erinnere mich echt nicht an diesen gruseligen Film im Biounterricht. Aber der Punkt, auf den ich hinaus will, ist doch klar: Ein Kind wird geboren. Die Sache ist super schmerzhaft, aber am Ende liegt das Kind in den Armen der Mutter, und sie ist total glücklich.
Ich will nur sagen, dass es Leid gibt, das einfach dazugehört. Denk nur mal an die Zeit, die du mit dem Cello üben verbracht hast. Auch das ist irgendwie Leid, aber eben nötig.
Okay, okay, den Punkt habe ich verstanden: Leid hat eine gute Seite. Ja, vielleicht nicht immer, aber es gibt eben auch Beispiele dafür.
Das Leid-Argument und eine vierte Alternative
Aber lass mich noch einmal etwas zum Argument sagen, dass Leid die Existenz Gottes ausschließt. Das Argument lautet doch so: Gott ist gut und will für die Menschen das Gute. Leid hingegen ist böse. Wenn es Leid auf der Welt gibt, dann ist Gott entweder nicht gut, oder er will für den Menschen nicht das Gute, oder es gibt ihn einfach gar nicht.
Ich habe mich immer gefragt, warum niemand sieht, wie schräg diese Argumentation ist. Hier fehlt doch eine vierte Alternative. Ich bleibe dabei: Gott ist gut, er will auch für den Menschen das Gute, und Leid ist böse. Aber warum kann es nicht sein, dass Gott das Böse einsetzt, um das Gute zu schaffen?
Das finde ich ganz schön schwer zu glauben. Also, eigentlich ist es gar nicht so schwer.
Beispiel und praktische Anwendung
Lass es mich noch einmal an einem Beispiel erklären. Hast du schon einmal erlebt, dass dir jemand Leid zugefügt hat, obwohl er etwas Gutes wollte?
Da fällt mir gerade echt nichts ein. Mir schon – mein Zahnarzt. Oh ja, das ist Leid Loch für Loch. Genau, ein Zahnarzt tut mir mit dem Bohrer weh, weil er weiß, dass der Schmerz nötig ist. Ja, er bohrt halt nicht zum Spaß. Also jedenfalls hoffe ich das. Also ich auch.
Merkst du, wie Leid plötzlich kein Argument mehr gegen Gott ist, wenn ich glaube, dass das Leid in der Welt von Gott benutzt wird, um Gutes zu schaffen?
Woran denkst du dabei? Also, ich denke, weil es bei mir so war, dass Menschen durch Leid merken, dass ihr Leben in die falsche Richtung geht. Ja, denn wenn alles paletti ist, mache ich mir doch keine Gedanken um Gott, ewiges Leben, die Hölle oder das Evangelium.
Erst wenn wir merken, dass irgendetwas nicht stimmt – und oft hat man ja nicht einmal Worte dafür – erst dann kommt man an den Punkt, dass man irgendwie offen darüber nachdenkt, ob es noch mehr geben könnte als Musik machen oder mit Freunden rumhängen.
Fazit und Abschied
Und du denkst also, Gott ist wie ein Zahnarzt, der Leid benutzt, um Gutes zu bewirken?
Ja, genau in diese Richtung. Auf jeden Fall ist das eine Antwort auf die Frage, wie es sein kann, dass ich in einer Welt lebe, die ein guter Gott mit guten Absichten geschaffen hat, und trotzdem gibt es in ihr Leid.
Ja, das stimmt.
Hm, und dir ist da noch etwas aufgefallen? Ein kosmischer Zahnarzt – oh Mann, cooler Gedanke. Also, du bist schon schräg, Dennis.
Hey, da kommt unser Bus. Ah.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
