Dann zeigte mir der Engel einen Strom mit lebendigem Wasser, klar wie Kristall, der aus dem Thron Gottes und des Lammes hervorging. In der Mitte der Straße und auf beiden Seiten des Stromes stand der Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte trägt, jeden Monat seine Frucht. Die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Völker.
Und es wird keine Verfluchung mehr geben. Der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt sein, und seine Knechte werden ihm dienen. Sie werden sein Angesicht sehen, und sein Name wird auf ihren Stirnen sein.
Nacht wird es nicht mehr geben; sie brauchen kein Licht von einer Lampe und auch nicht das Licht der Sonne, denn der Herr, Gott, wird über ihnen leuchten. Und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Und der Engel sagte zu mir: "Diese Worte sind gewiss und wahr. Der Herr, der die Propheten inspiriert hat, hat seinen Engel gesandt, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss."
Siehe, ich komme bald! Selig ist, der die Worte der Weissagung dieses Buches bewahrt.
Ich, Johannes, bin der, der diese Dinge hört und sieht. Und als ich sie hörte und sah, fiel ich nieder, um vor den Füßen des Engels anzubeten, der sie mir zeigte.
Aber er sagte zu mir: "Tu das nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, der Propheten, und derer, die die Worte dieses Buches bewahren. Bete Gott an!"
Und er sprach zu mir: "Versiegle nicht die Worte der Weissagung dieses Buches, denn die Zeit ist nahe.
Wer unrecht tut, soll weiterhin unrecht tun; wer schmutzig ist, soll weiterhin schmutzig sein; wer gerecht ist, soll weiterhin gerecht sein; und wer heilig ist, soll weiterhin heilig sein."
Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden zu vergelten, wie seine Werke sind.
Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.
Glücklich sind, die seine Gebote tun, damit sie das Recht auf den Baum des Lebens haben und durch die Tore in die Stadt eingehen.
Draußen sind die Hunde, die Zauberer, die Unzüchtigen, die Mörder, die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut.
Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, um euch diese Dinge den Gemeinden zu bezeugen.
Ich bin die Wurzel und der Nachkomme Davids, der helle Morgenstern.
Der Geist und die Braut sagen: "Komm!" Und wer es hört, sage: "Komm!" Und wer Durst hat, komme; wer will, nehme das Wasser des Lebens umsonst.
Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand etwas hinzufügt, wird Gott ihm die Plagen hinzufügen, die in diesem Buch geschrieben stehen.
Und wenn jemand von den Worten dieses Buches wegnimmt, wird Gott seinen Anteil am Baum des Lebens und an der heiligen Stadt wegnehmen, von denen in diesem Buch geschrieben steht.
Der, der dies bezeugt, spricht: "Ja, ich komme bald!"
Amen. Komm, Herr Jesus!
Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen! Amen.
Der Strom des Lebenswassers und die Verheißung der Ewigkeit
Und er zeigte mir den Strom des Lebenswassers, klar wie Kristall, der von dem Thron Gottes und des Lammes ausgeht.
Mitten auf dem Platz und zu beiden Seiten des Stroms wachsen Bäume des Lebens, die zwölfmal Früchte tragen. Jeden Monat bringen sie Frucht, und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker.
Es wird nichts mehr geben, was unter dem Bannfluch steht. Der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt sein, und seine Knechte werden ihm dienen. Sie werden sein Angesicht sehen, und sein Name wird auf ihrer Stirn geschrieben sein.
Es wird keine Nacht mehr geben, und sie brauchen keine Lampe und kein Sonnenlicht mehr, denn Gott, der Herr, wird sie erleuchten. Sie werden von Ewigkeit zu Ewigkeit regieren.
Beim Bibellesen geht es einem doch oft so, dass solche Worte in dieser Bildsprache, in dieser andeutenden Bildhaftigkeit, unmittelbar sprechen. Vom Licht, vom Namen auf der Stirn geschrieben – da tut es einem fast weh, wenn man es erklärt, weil man dann so unmittelbar doch wieder redet.
Bei uns ist das ja irgendwo im Abendland etwas intellektualisiert, und dann ahnt man nur noch von ferne, wie ursprünglich es die Israeliten erlebt und verstanden haben.
Der Herr kommt, und er sagte zu mir: Diese Worte sind wahr und gewiss. Gott, der Herr, über den Geist der Propheten, hat seinen Engel gesandt, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss.
Siehe, ich komme bald. Selig ist, wer die Worte der Weissagung dieses Buches behält.
Ich, Johannes, bin es, der dies alles gehört und gesehen hat. Als ich es gehört und gesehen hatte, fiel ich dem Engel zu Füßen, der mir dies gezeigt hatte, und wollte ihn anbeten.
Doch er sagte mir: Tu das nicht, denn ich bin dein Mitknecht und der Mitknecht deiner Brüder, der Propheten, und aller, die die Worte dieses Buchs behalten. Bete Gott an.
Und er sprach zu mir: Versiegle nicht dies Buch mit den Worten der Weissagung, denn die Zeit ist nahe.
Die Bedeutung des Lebensstroms und die Hoffnung auf Heilung
Wer Böses tut, soll weiterhin Böses tun, und wer unrein ist, soll unrein bleiben. Wer aber Recht tut, soll weiterhin Recht tun, und wer heilig ist, soll heilig bleiben. Siehe, ich komme bald, und mein Lohn ist mit mir, um jedem zu geben, was seine Werke wert sind.
Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende. Selig sind alle, die ihre Kleider waschen, damit sie Anrecht auf den Baum des Lebens erhalten und durch die Stadttore gehen dürfen.
Draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und alle, die die Lüge lieben und mit ihr umgehen.
Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, um euch dies alles für die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin der Spross aus der Wurzel und im Geschlecht Davids der helle Morgenstern.
Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wer durstig ist, der komme! Und wer will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.
Ich bezeuge allen, die die Worte der Weissagung dieses Buches hören: Wenn jemand etwas hinzufügt, wird Gott ihm die Plagen zufügen, die in diesem Buch geschrieben stehen. Und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buches dieser Weissagung, wird Gott ihm das Anrecht auf den Baum des Lebens und auf die heilige Stadt nehmen, von denen in diesem Buch geschrieben steht.
Er, der dies alles bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald! Amen, komm, Herr Jesus! Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen.
Die prophetische Verheißung des Lebensstroms in Hesekiel
Wir wollen zunächst klären, was es bedeutet, dass von dem Thron Gottes ein Strom ausgeht. Bibelkenner erinnern sich, dass dies eine alte prophetische Weissagung ist, die am Ende des Hesekielbuches steht.
Wer mit uns einmal nach Israel gefahren ist, der muss es hören, wenn wir am Toten Meer stehen. Dort gibt es so viel Salz, dass kein Fisch mehr leben kann. Im Hesekielbuch steht jedoch die wunderbare Verheißung, dass vom Tempelberg in Jerusalem ein Strom fließt. Das muss auf eine ganz neue Weise geschehen, denn normalerweise kann Wasser nicht einfach vom Berg herunterfließen.
Es muss ein ganz besonderes Wirken Gottes sein. Von dort wird so viel Wasser fließen – frisches, lebendiges Wasser –, das ins Tote Meer mündet. In En Gedi, einer Oase, in die wir oft zur Davidsquelle und zum Wasserfall wandern, hängen die Fischer ihre Netze auf. Dort wird es im Toten Meer wieder Fische geben.
Das Lebenswasser, das vom Tempel ausgeht, wird so wunderbar beschrieben. Im Hesekielbuch, Kapitel 40 bis 48, wird detailliert beschrieben, wie der neue Tempel sein wird und welche Ausmaße er haben wird. Das ist eine interessante Verheißung, die wir heute noch nicht richtig einordnen können.
Seien Sie nicht traurig, wenn wir sagen, dass wir gespannt sind, ob dies erst mit der Wiederkunft Jesu geschehen wird oder ob die Juden den Tempel dort wieder errichten werden. Wir wissen es nicht genau.
Ich bin jedoch überzeugt, dass es sich hier um eine prophetische Aussage handelt, in der Gott in besonderer Weise etwas gibt. Ich glaube, dass es etwas sein wird, das erst in der Ewigkeit für uns fassbar ist – nämlich ein Lebensstrom, ein Wasser, das ausgeht. Das wollen wir nun gemeinsam klären, was das bedeutet.
Die Bedeutung von Wasser und Lebensquellen in der heutigen Welt
Wir haben heute viel mit Wasserverschmutzung zu tun, und die jungen Leute werden richtig engagiert, weil wir uns so wenig darum kümmern. Es hat mich heute interessiert, wie ich in einer Offenbarungsauslegung lange Abhandlungen über die Wasserverschmutzung las und wie schlimm es ist, dass der Mensch die Flüsse immer mehr verunreinigt. Von Jahr zu Jahr wird es schlimmer. Diese Abhandlungen wurden bereits 1955 gedruckt. Das Thema hat uns also schon immer bewegt.
Wer kennt das auch aus seiner Jugend, wenn er sich zurückerinnert? Ich weiß noch, wie sehr es mich bewegt hat, als wir jung waren – und das ist schon einige Zeit her. Es hat mir immer leid getan, dass man im Neckar in Heidelberg, wenn wir als Studenten hindurchgeschwommen sind, so viel Dreck an sich vorbeiziehen sah. Die Verschmutzung ist etwas Furchtbares. Diese Ströme, die eigentlich Leben bedeuten, führen nur noch den Tod mit sich und vernichten das Leben.
Kurz nach meiner Ankunft in Indien bin ich in den hohen Norden, in die Berge, gefahren. Dort haben wir einen riesigen Fluss überquert – ich weiß gar nicht, wie er heißt. Es war kurz nach der Regenzeit, und ich hatte keine Karte dabei. Dort gab es große Stauwehre, die man hochziehen kann zur Bewässerung des Gebietes. Das ganze Flussbett war nach der Regenzeit trocken – ein trockener Fluss. Wie es in Indien in den nächsten Monaten wird, kann man kaum sagen. Die Regierung hat einfach auf alle Preise eine zehnprozentige Luxussteuer erhoben, jedenfalls von den Touristen, als Opfer der Dürre.
Aber man sieht daran, wie solche Wasserströme die Lebensadern der Menschen sind. Und wir, die wir in Ländern leben, in denen es viel regnet, wissen oft gar nicht, wie sehr man darauf angewiesen ist, dass die Regenzeit richtig fällt. Soldaten können uns viel erzählen, wie wichtig es ist, dass der Regen richtig fällt, sonst ist die Landwirtschaft gefährdet. Wir hören viel aus Ägypten, Afrika und Äthiopien, wenn die Regenzeit ausbleibt.
Aber wir merken es auch bei uns schon: Wenn das Trinkwasser verseucht ist und nicht mehr genießbar ist, dann kann man nichts mehr trinken, dann kann man nicht mehr leben. Nun, wir wissen viel über Wasserverschmutzung und die Verunreinigung der Flüsse in unserer Natur.
Wir hören, dass in der Ewigkeit das neue Wasser fließt. Damit meine ich natürlich mehr als nur sauberes und trinkbares Wasser. Es muss ein Wasser sein, das erquickt und erfrischt. Man fühlt sich an die vielen biblischen Bezüge erinnert, gerade beim Wasser. „Er führt mich zum frischen Wasser“, wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser. Jesus sagt: „Wer da dürstet, der komme zu mir und trinke.“ Jesus hat genau das angesprochen: dass wir eine Sehnsucht nach Leben haben und dieses Nichtfinden, was unseren Durst wirklich stillt und uns satt macht. Der Mensch bleibt immer auf der Suche und findet es nicht. Dort in der Ewigkeit wird dieser Durst gestillt werden.
Die Sehnsucht nach Erquickung und die Fülle des Lebens in Gott
Der Vers, der auf dem Grabstein von Kierkegaard in Kopenhagen steht, lautet: „Noch eine kurze Zeit, dann ist gewonnen, dann ist der ganze Streit nicht zu runtern, dann will ich laben mich an Lebensbächen und ewig, ewiglich mit Jesus sprechen.“
Diese Worte drücken die Sehnsucht aus, dass Gott uns in der Ewigkeit auf wunderbare Weise in Fülle das schenkt, was wir hier manchmal als Erquickung und Stärkung in der Begegnung mit ihm erfahren. Er gibt uns dieses lebendige Wasser.
Wir können sagen, dass diese Begegnung mit Jesus in ganzer, konzentrierter Fülle die Erfüllung ist. Jesus schenkt sich uns ganz. Dann wird es keine Schwäche mehr geben, kein Unbefriedigtsein und keinen Hunger. Er selbst wird uns alles sein – klar wie Kristall, durchsichtig und ohne irgendetwas anderes.
Es ist schön, dass dies schon in dieser Welt anfängt. Gott gibt in die Dürre dieser Welt hinein seine Erquickungen und Stärkungen, wie ein Trunk Wasser. Manchmal erleben wir das in unserer stillen Zeit am Morgen, wenn ein Losungswort uns begegnet. Es ist wie an einem heißen Tag, wenn man einen Schluck Wasser trinkt und wieder frisch wird. Doch man sehnt sich nach der vollen Sättigung – so wie Menschen, die aus der Hitze und Dürre kommen und endlich Wasser haben.
Es war Sonntag nach dem Gottesdienst in Altenkirchen, zum Abschluss der Allianzgebetswoche. Herbert Müller erzählte uns von Jörn Andree, der mit einem Konvoi aus verschiedenen Lastwagen durch die Sahara gefahren ist. Sie waren drei Wochen verschollen. Dann kam der erste Anruf, als sie die Sahara glücklich durchquert hatten.
Er sagte, man habe sich Sorgen gemacht, als sie drei Wochen unerreichbar waren, ob sie Not leiden würden. Sie waren 18 Personen mit mehreren Autos unterwegs. Die Frage war, ob sie den Transport nach Ghana gut überstehen würden. Man denkt daran, in der Hitze zu stehen, ob das Wasser reicht und ob sie durchkommen. Und dann, wenn man wieder Wasser hat.
Ich konnte mir das gut vorstellen. So wird es sein, wenn Gott uns einmal in der Ewigkeit erquickt.
Mission als Weitergabe von Lebenswasser und die Bedeutung der Bäume des Lebens
Ich möchte Ihnen eine rechte Vorfreude auf diese große Begegnung mit ihm machen. Friedrich von Bodelschwing, der Sohn, hat eine Predigt über die Verse 1 und 2 in seinem Predigtband „Lebendig und frei über Mission“ gehalten.
Das hat mir gefallen, als ich die Predigt heute Mittag noch einmal las. Bodelschwing sagt: „Mission ist immer das Weitergeben von Lebenswasser.“ Vielleicht beschäftigt Sie auch die Frage, warum man diesen Menschen nicht ihre eigene Religiosität lässt. Man lässt sie ja, wir zwingen niemandem etwas auf.
Aber wenn sie einmal etwas von der großen, unerfüllten Sehnsucht wissen, vom Hunger nach Leben, und wenn sie wirklich aufnehmen, was andere Menschen von ihrer Religiosität erzählen, wo diese Sehnsucht bei den Menschen aufbricht – „Ich will doch leben“ – dann erleben sie die große Freude, wenn sie das Evangelium von Jesus hören.
Es ist ein Lebensstrom, der aus der Ewigkeit heute schon in die Welt fließt, an dem wir einmal stehen werden und von dem wir nehmen dürfen ohne Ende und ohne jede Beschränkung.
Im Vers 2 wird gesagt, dass an dem Ort, wo dieser Lebensstrom hinkommt, Bäume wachsen. Wir wissen heute, wie Bäume durch Straßenluft, Benzindämpfe und Umweltverschmutzung absterben, wie auch die Flüsse vergiftet werden. Hier aber wird genau das Gegenteil gesagt: Dieser Strom schafft Leben.
Wir müssen die Bibel immer mit der Bibel lesen. Die beste Erklärung ist die Bibel selbst. Bei mancher falschen Theologie, wie sie auch heute manchmal vertreten wird, liegt der Grund darin, dass man die Bibel mit irgendwelchen orientalischen Schriften vergleicht.
Man muss die Bibel mit der Bibel erklären, denn so will sie verstanden werden. Wenn wir von diesem Strom sprechen, kommen wir schnell auf die Frage, wo das in der Bibel noch einmal vorkommt. Es ist das Paradies, wo die Paradiesströme fließen. Dort wird diese Paradiesherrlichkeit wiederhergestellt sein.
Dann wachsen die Bäume des Lebens, und es wird keinen Tod mehr geben.
Der Tod als Folge des Sündenfalls und die Heilung in der Ewigkeit
Der Tod ist auf diese Welt beschränkt. Er hat nichts Natürliches an sich, sondern ist eine Erinnerung an die tiefe Zerstörung der Welt durch den Sündenfall. Der Tod ist also nichts Natürliches. Wer das behauptet, hat noch nie wirklich darüber nachgedacht.
Unser Taxifahrer, ein Hindu, erzählte von einem Erlebnis in den Bergen an der tibetischen Grenze. Es war früh am Morgen, als ein Hund mit seinen kleinen Welpen die Straße überquerte und einer der kleinen Hunde von einem Auto totgefahren wurde. Natürlich hält man in solchen Situationen nicht an, weil die Leute sonst wütend reagieren würden. Doch den ganzen Tag über war der Fahrer nicht ansprechbar. Er sagte: „Ich habe ein Tier getötet.“ Es war interessant zu sehen, wie sehr er als Hindu darunter litt, ein Tier getötet zu haben. Ich habe ihm nichts von der Vergebung durch Jesus erzählt, denn das wusste er nicht.
Wenn man am Tod leidet, ist das etwas Wahres, denn der Tod bedeutet die Zerstörung des Lebens. Es ist wirklich etwas, an dem wir mitleiden, und das ist auch richtig so. Wir müssen das so empfinden, und es ist immer wieder schwer, dem Tod zu begegnen. Der Tod bleibt auch dort, wo Menschen Trauer in ihrer Familie erleben, der letzte Feind, der überwunden wird.
In der Ewigkeit wird es keinen Tod mehr geben. Dort wachsen die Bäume des Lebens und tragen zwölfmal im Jahr Früchte. Es gibt keine Monate mehr, weil es keine Zeit mehr gibt, die vergeht. Das sind keine Tage mehr wie bei uns, denn wir zählen Tage, weil es auch Nächte gibt. Doch in der Ewigkeit wird es einfach kein Ende geben. Die Bäume blühen und tragen unaufhörlich Frucht. Die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker.
Gerade Bodelschwingh hat das schön ausgelegt: Die Lebensströme des Lebenswassers, die heute weitergegeben werden, heilen auch Menschen. Sie dürfen wissen, dass in ihrem Leben viel heilen darf – Bitterkeit, Wunden, Komplexe, die sie tragen, und Ängste, die sie verunsichern. Das Evangelium von Jesus heilt in ihrem Leben vieles.
Ich beobachte das immer wieder bei vielen Menschen. Durch ihre Gemeinschaft mit Jesus und das Trinken von dem Lebenswasser werden sie fröhliche und friedvolle Menschen. Sie werden verändert, einfach durch das Annehmen dieses Wassers – schon hier in dieser Welt. Das Heilen der Völker dieser Welt ist ein Prozess.
Wir tragen noch lange unsere Leiden mit uns herum, freuen uns aber darauf, dass in der Ewigkeit alle Leiden weggenommen sein werden. Es wird keine Schwäche mehr geben, mit der wir heute noch so viel zu kämpfen haben. Es wird keine Leiden mehr geben.
Mach in mir deinem Geist Raum, dass ich dir wert bin, ein guter Baum zu sein. Lass mich Wurzeln treiben und verleihe mir, dass ich zu deinem Ruhm bleibe, eine schöne Blume in deinem Garten. Aus dem Lied: „Gehe aus mein Herz und suche Freude.“
Die biblische Vorstellung von Ewigkeit und der Dienst an Gott
Es fällt in der Offenbarung auf, dass sie kein menschliches Bild zeichnet. Man kennt ja die Vorstellungen anderer Kulturen von der Ewigkeit. Die Indianer zum Beispiel sprechen von den „ewigen Jagdgründen“. Sie freuen sich darauf, ewig jagen zu dürfen. Bei den Moslems wird erzählt, wie viele Frauen sie im Paradies haben, dass der Harem in die Ewigkeit verlegt wird. Und bei den Germanen, wie könnte es anders sein, geht es ums Kämpfen. Auch sie haben eine Vorstellung von Ewigkeit.
Wenn man fragt, wie die biblische Vorstellung aussieht, dann heißt sie: Die Menschen werden Gott anbeten, seine Knechte werden ihm dienen. Für uns als Jesusjünger ist nicht das Kämpfen oder Heiraten das Ziel, sondern Jesus zu dienen. Das Wort „Dienst“ wird heute kaum noch erwähnt, weil es oft mit einem falschen Autoritätsverständnis verbunden wird. Für uns aber ist es der Höhepunkt der Würde. „Seine Knechte werden ihm dienen“ – ein schönes Wort, das man auf seine Todesanzeige setzen kann.
Der Höhepunkt meiner Ewigkeitserwartung ist nicht, sanft zu ruhen, sondern meinem Herrn dienen zu können. Sie werden merken, dass auch in dieser Welt der Dienst für Gott keine Last ist, sondern eine Beglückung. Das Schlimmste, was einem in dieser Welt passieren kann, ist Langeweile. Der Dienst für Gott aber, wenn ich sage: „Ich darf irgendwo etwas für ihn tun“, ist beglückend, erfüllend, bereichernd und schön. Es ist eine Ewigkeitstätigkeit, die schon in dieser Welt Freude bringt.
Jetzt wissen Sie auch, warum ich keinen Sonntagsdienst auslassen möchte. Ich freue mich, wenn ich wieder predigen darf. So sehr es einen körperlich auch mitnimmt, ist es doch etwas Erquickendes und Schönes. Ähnlich wie bei den Straßeneinsätzen auf der Königstraße, wo man sich vorher drücken will, keinen Mut mehr hat und dann doch ganz beglückt wieder heimkommt.
So geht es Ihnen, wenn Sie Besuche machen oder sich zum Dienst durchringen. Sie sagen: „Ich tue das jetzt, ich mache mich heute Abend noch mal auf und gehe in die Bibelstunde.“ Und Sie merken, dass es Sie beglückt. Auch dort, wo Sie dienen – denn der Dienst für Gott ist nicht für Menschen. Menschen soll man nie Knecht sein, aber der Dienst für Gott ist eine große Bereicherung in unserem Leben.
Dienst bedeutet, dass Gott bestimmt, was geschieht. Ich bin nicht der Chef. Ich will hören und tun, auch wenn es gegen mein Gefühl oder meine Lust geht. Ich tue es für ihn. Wie es beim Simeon heißt: „Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen.“ Er verstand sich als Diener.
Und mit dem Wort „Knecht“ – ich glaube, es kommt von Jakob – sind biblische Worte gemeint. Menschen, die erfahren haben, dass es zur größten Ehre gehört, Gott dienen zu dürfen. Gott braucht uns eigentlich gar nicht. Er kann alles selbst tun. Er hat genügend Personal, sogar besseres als wir. Aber es ist eine besondere Herablassung Gottes, dass er Dinge in unsere Hand legt. Er gibt uns die Aufgabe, andere zum Glauben zu führen. Er will durch uns geehrt und geliebt sein.
Sie werden merken, wie der Choral, den Sie morgens auf den Lippen haben, Sie beschenkt. Das Gotteslob auf Ihren Lippen, dort, wo Sie Gott dienen und ehren mit Ihrem Lied – da geht ein Segen in Ihr Leben hinein.
Der Mittelpunkt im Mittelfest 3 steht: „Es wird der Thron Gottes und das Lamm sein.“ Das ist unsere Sehnsucht, auf die wir uns freuen: den Herrn anzubeten. Es ist wichtig, dass wir uns auch in dieser Welt Zeit nehmen zur Anbetung Gottes. Schon die schönen Lieder drücken das deutlich aus: die Loblieder, „Gottes Gegenwart, lasst uns anbeten“, die neuen Lieder, die uns manchmal leicht beim Pfeifen über die Lippen gehen.
Es ist so schön, wenn wir Gott anbeten. Sie merken, dass wir durch das Anbeten gleichzeitig auch die Furcht vor den Dingen verlieren, die uns ängstigen können. Der Name Gottes wird auf unserer Stirn geschrieben sein. Das heißt, wir sind Eigentum Gottes, wir sehen sein Angesicht.
Wenn man das Angesicht sieht, fällt es einem leichter, einander zu verstehen. Für mich war das eine große Hilfe, so vielen Menschen, mit denen wir in persönlichem Kontakt standen, wenigstens für kurze Zeit begegnen zu können. Durch diesen direkten Blick in die Augen haben sich viele Fragen, die wir hatten, schnell geklärt. Das „ins Auge sehen“ ist etwas Besonderes.
Wenn wir Jesus sehen, wird es kein äußeres Schauen sein. Wir werden seine Liebe sehen, wenn er uns ansieht und wir wissen: Wir gehören ihm. Dann kann niemand mehr das Eigentumsrecht an unserem Leben nehmen.
Arbeit in der Welt und in der Ewigkeit
Ich möchte noch ein Wort zur Arbeit sagen, weil das wichtig ist. Was ist überhaupt mit Ihrer Arbeit los? Ich weiß nicht, wie es bei Ihnen heute war, mit Ihrer Berufsarbeit. Die Arbeit ist ja oft sehr ärgerlich und schwierig.
Manche meinen, das liegt eben nur an dem einen Chef, den sie haben, oder an dem einen Kollegen. Doch die Arbeit ist immer in dieser Welt schwierig, weil in dieser Welt Dornen und Disteln wachsen. Wo Dornen und Disteln sind, da bekommt man Speisel, und da reißt man sich die Finger wund. Das ist ärgerlich, es gibt Misserfolg, und aus der Arbeit kommt manchmal nichts heraus.
Das liegt an unserer Welt und an dem Fluch, der darüber gelegt ist. Wir sollten über die Arbeit jetzt nicht schimpfen, sondern immer daran denken, dass das an den tiefen Fall des Menschen erinnert und an den Ungehorsam von uns gegen Gott.
Es ist aber schön, dass in der Bibel deutlich gemacht wird, dass es in der Ewigkeit Arbeit gibt. Es ist eine völlig falsche Vorstellung, als ob in der Ewigkeit nichts gearbeitet wird. Das wäre furchtbar. Stellen Sie sich mal vor, was wir da machen wollen?
In der Ewigkeit gibt es keine Dornen und Disteln mehr. Dann werden Sie auch wirklich sehen können, dass die Arbeit an sich gar nicht schlecht ist. Es ist etwas Schönes, ein Fest zu gestalten, etwas vorzubereiten, etwas zu tun, zu planen und zu wirken. Es ist doch alles schön, wenn etwas herauskommt, wenn ich etwas tun kann.
Wir sollten auch zu unserer Arbeit wieder diesen Bezug bekommen und sagen: Ich möchte doch in einer Arbeit stehen, in der ich etwas tun kann. Es hat mir immer nur um Not gemacht, das sage ich ganz offen, bei Leuten, die sagen: „Ich bin in einer Arbeit, die man absolut nicht ertragen kann.“
Es war ja lang genug so, sechs Jahre mit so und so vielen Gemeindegliedern beieinander, die nichts weitergemacht haben als Granaten oder die schönsten Maschinenpistolen. Wie gesagt, das ist eigentlich eine Zumutung. Ein paar gehen vielleicht auch zur Polizei, aber wir wissen, dass die meisten unserer Waffen bei den Guerillas verschwinden.
Das ist schon eine Zumutung, wenn man sagt: Ich bringe meine ganze Lebenskraft dazu, diese Maschinen noch treffsicherer zu machen. Aber normalerweise haben sie ja dieses Problem nicht. Wenn einer immer über dieses Problem redet, da oben in Schramberg und in Oberndorf bei Heckler und Koch, da kann man genügend mit den Leuten diskutieren, die sind auch offen. Aber da hat man keine Lösung, da heißt es dann nur: „Dann bleibe er eben arbeitslos.“
Sie haben ja eine Arbeit, bei der Sie wirklich sagen können: Ich kann doch etwas gestalten, auch wenn ich in einem ganz weltlichen Beruf bin. Ich kann doch wirken und etwas Schönes machen. Und jeder Dienst ist doch groß.
Natürlich ist es für manche so, wenn jemand sagt: „Was will eine Hausfrau? Das Spülen ist doch nicht groß.“ Aber es ist doch etwas Wunderbares, wenn sie einem Menschen dienen kann. Überlegen Sie doch immer wieder, was Sie hier tun können an Ihrem Platz und wie viel Sie heute aufrichten können.
Da bleibt Zeit, andere zu ermutigen und Freude wiederzugeben. Jedes Gesicht, in das Sie ein Lachen hineinbringen, ist doch ein Dienst. Es ist etwas Schönes, wenn man Freude weitergeben darf, wenn man andere erquicken kann. Schon die Stimme am Telefon kann so viel für einen anderen Menschen bedeuten.
Wir sollten wieder merken, dass wir als Christen Arbeit bejahen und sie nicht als Fluch ansehen. Wir sollten nicht das höchste Ziel haben, die Arbeit auf ein Minimum zu reduzieren, vielleicht auf 18 Stunden die Woche oder so. Sondern wir sollten sagen: Es ist eigentlich schön, was wir haben.
Was wir nicht wollen, ist, unter Druck von Menschen zu stehen. Wir wollen Zeit haben, das vor Gott so zu gestalten, wie es nötig ist.
Das Licht Gottes und die Erfüllung der Offenbarung
Es wird keine Nacht mehr geben, keine Lampe wird mehr nötig sein, kein Sonnenlicht – denn Gott, der Herr, wird sie erleuchten. Das ist schön, wenn alles hell sein wird. Die Dunkelheit dieser Welt – auch das sind alte biblische Bilder. Die Finsternis, die wir jetzt erleben, erinnert an die Wolken- und Feuersäule des Volkes Israel, als sie aus Ägypten gezogen sind.
Als Jesus sagt: „Ich bin das Licht der Welt“, war die Erinnerung an den siebenarmigen Leuchter, der wahrscheinlich irgendwo im Tempel von Jerusalem stand, noch lebendig. Genau wissen wir es nicht, doch dieser Leuchter war so sichtbar, dass er die ganze Nacht ein hell leuchtendes Licht über Jerusalem warf. Er erinnerte die Israeliten stets an den Wüstenzug und an die Feuersäule.
Dann sagt Jesus: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis bleiben.“ All die Ewigkeitsgaben, auf die wir zugehen, sind in dieser Welt schon für uns gegenwärtig, wenn wir die Nähe Jesu in seinem Wort erfahren. Aber wir müssen wissen, dass die Schwelle der Ewigkeit vor uns allen nahesteht. Wir gehen auf die Vollendung unseres Lebens zu.
Nun kommt Vers 6: Der Herr sagt, diese Worte sind wahr und gewiss. An dieser Stelle möchte ich mein Verhältnis zur Bibel grundsätzlich umreißen. Das ist heute die Kernfrage der evangelischen Kirche: Wie stehen wir zum biblischen Wort?
Eine ganz einfache Hilfe ist, sich zu fragen, wie Jesus selbst das Wort der Bibel eingeschätzt hat. Nach dem, was die Evangelisten sehr korrekt und exakt berichten, hat Jesus zum Beispiel gesagt, die Schrift könne nicht gebrochen werden. Wenn heute Theologen der Meinung sind, die Schrift sei relativ und könne nach Gutdünken verschieden verstanden und interpretiert werden, steht das im Gegensatz zu dem, was die Evangelisten von Jesus berichten.
Wenn man die Worte Jesu zusammenstellt, die er über die Schrift gesagt hat, wird deutlich, wie sehr Jesus alles aus der Bibel als gültig annimmt. Kein Häkchen vom Gesetz wird weggetan, sondern erfüllt. Beim Gesetz Mose sind wir heute oft großzügiger. Nur bei den Reinheitsvorschriften sage ich: Sie werden erfüllt – auf eine viel größere Weise, als wenn man nur die Füße wäscht und Schüsseln rein und auswendig sauber hält. Diese Vorschriften werden durch die neue Reinheit erfüllt, die Jesus bringt.
Auch sieht man, wie Jesus den Schriftgelehrten zu Füßen sitzt im Tempel und das Wort studiert. Selbst eine Stelle, bei der ich immer sage: „Ob das wirklich drei Tage und drei Nächte waren, wie im Fisch von Jona“, zitiert Jesus selbst: „Wie Jona im Bauch des Fisches war, so wird es der Menschensohn sein.“ Und er sagt: „Das steht in der Schrift.“ Das ist wichtig. Wer die Schrift leichtfertig nach seinem Gutdünken anders versteht, stellt sich gegen Jesus. Denn die Worte Jesu über die Schrift sind so eindeutig.
Auch hier, etwa in der Offenbarung, heißt es: „Diese Worte sind wahr und gewiss.“ Es ist nicht so, dass wir dieses prophetische Wort sehr frei verstehen könnten. Nein, das muss bald geschehen. Selbst wenn wir jetzt im 20. Jahrhundert stehen, ist das doch eine relativ kurze Zeit.
Die Länge der Jahrhunderte vergeht im Flug – das spürt man besonders mit fortschreitendem Lebensalter. Im Blick auf das, was die Weltgeschichte an Leiden erlebt hat und welche bevorstehende Herrlichkeit bei Jesus kommt, ist diese Zeit kurz.
Der Engel sagt dann zu Johannes, er solle ihn nicht anbeten, sondern die Worte dieses Buches bewahren und Gott anbeten. Die Versuchung war schon damals im Römischen Reich, Menschen als Gott anzubeten. Diese Versuchung ist heute wieder sehr gefährlich: dass Menschen sich selbst an die Stelle Gottes setzen.
Es war hochinteressant, noch auf dem Heimflug mit Touristen ein wenig zu sprechen. Es waren hauptsächlich Asiaten im Flugzeug. Viele Touristen kommen aus Indien und glauben frisch an die Reinkarnation. Sie sind erfüllt von der hinduistischen Religion und haben wenig Ahnung von diesen Zusammenhängen.
Eine Krankenschwester aus Köln sagte zum Beispiel: „Der Mensch ist gut.“ Ich fragte sie: „Wo sind Sie denn gut?“ Sie antwortete: „Ich nehme im Laden keine Tüte, weil ich auf die Umwelt achte.“ Ich sagte ihr, sie solle bedenken, wie viel Wasser sie verbraucht und wie viel Gift sie in die Welt streut. Aber sie war so erfüllt von der Reinheit und Güte ihres eigenen Lebens.
Das ist eine große Gefahr. Wenn man so nebenbei sitzt, erzähle ich oft, wie sehr ich vor der Heiligkeit Gottes erschrecke. Wie mir in meinem Leben so viel Schuld bewusst wird – und der moderne Mensch bei uns oft nicht mehr weiß, wie die Heiligkeit Gottes uns im Leben trifft und die Schuld aufdeckt.
Dann kommt der Ruf: Bete Gott an, knie vor ihm nieder und lass ihn in dein Leben hineinsprechen. Noch einmal: Die Worte der Weissagung sind nicht versiegelt, sie sind kein Geheimnis, sondern sie sprechen klar zu uns: Die Zeit ist nahe.
Das Gericht und die Aufforderung zur Reinigung
Und nun kommt noch einmal: Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende (Offenbarung 22,13). Das Gericht kommt. Es ist ein ganz wichtiges Wort: Wir sind immer schuldig, das Gericht kommt. Dann sollen die Menschen ihre Kleider waschen, damit sie Anrecht bekommen auf den Baum des Lebens.
Das führt uns wieder zur Paradiesgeschichte zurück, in der es um den Baum des Lebens geht und darum, durch die Tore der Stadt gehen zu dürfen. Wer dabei sein und von den Früchten dieses Baumes genießen will – das ist alles biblische Bildersprache – der muss seine Kleider waschen. Er muss sich reinigen lassen und das hochzeitliche Kleid anhaben.
Draußen sind die Hunde. Die Bibel hat nichts gegen Tiere, keine Sorge. Sie ist sehr für die Tiere. Doch im Neuen Testament kommt das Wort „Hunde“ auch ein paarmal vor. Paulus hat zum Beispiel von den Hunden gesprochen, wobei er nicht die netten Wauwaus meinte, sondern Menschen, die sich so verhalten.
Außerdem werden Zauberei, Unzucht, Mord, Götzendienst und Lüge genannt. Diese Dinge sollen in unserem Leben nicht vorkommen. Ich möchte Sie herzlich bitten, Ihr Leben zu reinigen. Es darf bei uns keine Lüge geben, auch nicht aus Notsituationen heraus.
Ich muss deshalb den anderen nicht verraten, was ich weiß. Das hat Luther in seiner Erklärung klargestellt. Dieses Gebot bedeutet nicht, dass wir jeden anderen anprangern oder verraten und schlecht über ihn reden. Ich kann auch schweigen, aber wir dürfen nicht lügen.
Der Umgang mit der Lüge zerstört unser Leben. Ebenso der Götzendienst, auch die Selbstanbetung in dieser hyperempfindlichen Weise, mit der wir alle zu kämpfen haben. Unzucht ist ebenfalls eine große Gefahr in unserer Zeit, weil die Maßstäbe völlig verloren gegangen und unklar sind.
Die Zauberei, das Umgehen mit all diesen abergläubischen Dingen, schließt uns völlig vom Anrecht am Lebenswasser aus. Das ist sehr wichtig, auch wenn Sie keinen Frieden finden: Wir müssen uns an dieser Stelle reinigen und uns von all diesen Dingen lossagen.
Es war so schön bei einem Gottesdienst in der Slamgemeinde in Matras. Dort mussten sie mir das erklären, weil ich es noch nie erklärt hatte. Viele Leute kamen und wollten, dass man ihnen die Hände auflegt und mit ihnen betet. Sie sind alle belastete Menschen.
Ich fand das eigentlich sehr schön, und sie wissen, dass wir immer da sind, um mit ihnen über eine Sache zu beten. Doch bevor wir beten, ist es wichtig, dass wir sehen, ob die Weichen richtig gestellt sind. Das war auch beim Gebet für Kranke so wichtig.
Sie sollen nicht denken, es sei eine Zauberhandlung, wenn man für Kranke betet. Es geht darum, dass ich vorher vor Gott mein Verhältnis neu ordne, dass ich ganz wirklich frei vor Gott stehe, Schuld bekenne – und es wird besser werden. In irgendeiner Weise wird es besser werden.
Die Einladung des hellen Morgensterns und die Bewahrung des Wortes Gottes
Der helle Morgenstern – das ist auch noch schön, besonders jetzt in der Epiphaniaszeit, Vers 16. Alles zielt auf die Begegnung mit Jesus ab: „Komm, und wer Durst hat, nehme vom Wasser des Lebens umsonst.“
Jesaja 55 und Johannes 7 sind die Stellen, die hier zum Vergleich herangezogen werden. Dann wird ganz deutlich gesagt: Man darf nichts vom Wort Gottes wegschneiden und nichts hinzufügen. Das ist für uns sehr wichtig.
Auch wenn Leute kommen, die behaupten, neue Offenbarungen zu haben, gilt Folgendes: Wenn das, was sie als neu bringen, bereits in der Bibel steht, dann ist es nicht neu. Und wenn das, was sie sagen, nicht in der Bibel steht, ist es für uns sowieso nicht interessant. Verstehen Sie?
Neue Offenbarungen brauche ich nicht. Ich brauche nur immer wieder, dass das Wort der Bibel aktuell an mich erklingt. Ich will nichts Neues haben, ich will nicht, dass mein Lebensrecht weggenommen wird, und ich will nicht, dass Plagen hinzugefügt werden – nur weil ich das Wort nicht achte.
Komm bald, Herr Jesus! Die Sehnsucht nach dem baldigen Kommen Jesu soll immer größer werden.
Die Hoffnung auf die Wiederkunft Jesu und das Ende des Leidens
Das war auch noch nett bei diesen Gesprächen im Flugzeug über die Reinkarnation. Wie ich der Frau gesagt habe, passt das so gut: Wie eine deutsche Krankenschwester gibt es kaum noch Menschen, die zu den Großverdienern gehören, ungebunden sind und durch die Welt reisen können.
Vorher war sie in China für sechstausend Mark, und jetzt war sie in Indien für fünftausendfünfhundert. Und dann sagt sie so: „Was denken Sie mal, wenn Sie wiedergeboren werden und in einem Slum in Bombay geboren werden? Sie wollen dann schon Ameise sein oder so.“
Wenn man das einmal sieht, ersehnen wir uns die Wiederkunft Jesu, weil die Leiden dieser Welt unbeschreiblich sind. Es ist ja ganz furchtbar, was gelitten wird. Wenn Sie heute einen Tag haben, an dem es Ihnen einigermaßen gut geht, können Sie Gott nur preisen und loben.
Es wird so unsagbar viel gelitten – in Ängsten, in körperlichen Nöten, im Sterben, in Schmerzen. Diese Welt ist eine Welt des Leidens und doch auch eine Welt des Jammers.
„Komm bald, Herr Jesus, und bring deine neue Welt!“ Wir sehnen uns danach und freuen uns, dass wir eine gewisse Hoffnung haben.
Es ist schön, wenn wir Menschen hinüber begleiten dürfen, die Tore der Ewigkeit zu durchschreiten. Wenn wir Abschied nehmen, ist es in großer Freude: Einer ist heimgegangen zu seinem Herrn in die Ewigkeit.
Die Offenbarung zeigt uns hier schon Gewaltiges, macht uns froh und macht uns reich.
