Einleitung
Geschichte von Jens / vergebliche Bekehrungsversuche ihres Mannes / dann: ich bin mit Christus gestorben / Jens bekehrte sich zu dem HErrn / Fazit: aus dem Sterben wurde Leben!
Thema heute: „Sterben zum Leben“ „Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden.“ Was heißt das ganz praktisch?
1. In Ehe und Familie
Was heißt das für einen gläubigen Ehemann, mit Christus gestorben zu sein? Epheser 5, 25: „Ihr Männer liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat....“
Wie hat Jesus Christus die Gemeinde geliebt? Indem er sich selbst, sein Blut, sein Leben für die Gemeinde, für jeden von uns dahingegeben hat. Mehr konnte er nicht geben. Er gab das Teuerste, was er hatte, sein göttliches Leben! Christus starb für die Gemeinde! Die Schrift stellt uns Männern hier einen solch hohen Maßstab vor Augen, dass wir sogar bereit sein sollen, unser Leben für unsere Frauen zu lassen! Ich will das mal ´ne Stufe runter transformieren. In den allerseltensten Fällen wird ein Mann die Gelegenheit haben, für seine Frau im wörtlichen Sinn zu sterben. Aber im Alltagsleben gibt es genügend kleine Gelegenheiten, diese Haltung der Hingabe, des Sich-selbst-Zurückstellens einzuüben. Was heißt denn lieben? "Lieben heißt doch, die wahren Bedürfnisse des anderen zu erforschen und zu stillen suchen." (Walter Nitsche) Wenn Du, Mann, keine Lust hast zum Gespräch mit Deiner Frau...Du kommst vielleicht von der Arbeit und bist groggy. Deine Frau hatte aber den ganzen Tag nur die Kinder um sich herum. Und sie hat nun ein echtes Bedürfnis nach Austausch mit einem Erwachsenen, mit Dir, ihrem Ehemann ... dann überwinde Dich und leg die Zeitung weg und schalte den Fernseher aus und lass alles andere liegen und nimm Deine Frau in den Arm und rede mit ihr! Genau das heißt mit Christus gestorben sein - in der Ehe! Ich kann Dir bezeugen, dass daraus eine liebliche Frucht wachsen wird: Du wirst ein gesättigtes, zufriedenes Fraule bekommen - ganz gewiss! Aus Sterben wird Leben!
Und wenn Du, Mann, keine Lust hast zum Gebet, aber Deine Frau hat das innige Bedürfnis nach täglichem, gemeinsamem Gebet mit Dir, ihrem Ehemann, dann solltest Du wenigstens ihr zuliebe dazu bereit sein (wenn Du es schon von der Schrift her nicht so sehen kannst - obwohl 1. Petrus 3, 7 eine deutliche Sprache spricht). Genau das heißt mit Christus gestorben sein - in der Ehe! Doch daraus wird Leben werden: wenn Ihr beide miteinander eins werdet vor dem Herrn im Gebet, dann werdet Ihr auch Gebetserhörungen erleben, und Eure geistliche Gemeinschaft wird vertieft werden. Ist das nicht ein lohnendes Ziel? Wie hat mir mal eine Frau gesagt: dass er mit mir schlafen will, das vergisst er nie - aber das Gebet...? Es gibt sicher noch viele Möglichkeiten für uns Männer: z.B. Deiner Frau im Haushalt zu helfen.... oder ihr die Kinder mal außer der Reihe abzunehmen usw., usw. Auch in diesem Fall kommt Dein Einsatz wieder auf Dich zurück. Deine Frau ist nicht mehr so nervös und angespannt. Ihre Ruhe und Ausgeglichenheit wird Dir zugute kommen!
Du lieber Ehemann, sage nicht, dass Du Deine Frau liebst, wenn man von all den Dingen in Deinem Ehealltag nichts sieht! Letztes Jahr habe ich jemandem geschrieben, dass er in seinem Kopf viel theologische Erkenntnis gesammelt hat, dass es aber in seinem Leben, vor allem auch in der Ehe, hinten und vorne fehlt!
Der Apostel Johannes schrieb: "Kinder, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern in Tat und in der Wahrheit!" (1. Johannes 3, 18). Dieser Satz gilt auch für die Ehe!
Eine ganz persönliche Fragen an alle Ehemänner unter uns: Du Ehemann, bist du bereit, Deine Frau so zu lieben und Dich für Deine Frau so hinzugeben, wie Christus für die Gemeinde starb? Bist Du bereit, im Ehe-Alltag immer wieder Dein Ego in den Tod zu geben und die Bedürfnisse Deiner Frau höher zu stellen als Deine eigenen? Dann wird Eure Ehe schön werden, ja, ich möchte sagen, ein Glanz wird über sie kommen. Ihr werdet Glück und Geborgenheit erleben!
Und Du Frau, Du hast ebenfalls immer wieder Gelegenheit, Dich für Deinen Mann zu opfern! Vielleicht ist es für Dich bereits ein Sterben, dass Du Mutter und Hausfrau bist. Du hattest früher Deinen Beruf und Deine Anerkennung. Deine Arbeit wurde geschätzt und bezahlt. - Jetzt bist Du zu Hause. Es wird von Dir erwartet, dass Du kochst, wäschst, bügelst, einkaufst, putzst, dass Du die Kinder versorgst und bei den Hausaufgaben betreust, usw. Dass diese Arbeit nicht bezahlt wird, das kannst Du verkraften - aber wer erkennt sie überhaupt an? Wer dankt für all die Stunden Hausarbeit, wer lobt, wer ermutigt? Aber auf der anderen Seite: Wenn Du diesen Platz als Gottes Berufung ansehen kannst, und im Haushalt dem HErrn dienen willst, dann kann aus Deinem Sterben Leben werden! Ist das nichts, wenn Deine Kinder in großer Geborgenheit aufwachsen dürfen? Sie werden es Dir später einmal danken! Ist das nichts, wenn Deine Kinder gläubig werden? Wenn Du einmal vor dem Herrn stehen kannst und sagen: Hier bin ich und die Kinder, die du mir gegeben hast!? Dann wird aus Deinem Sterben Leben geworden sein! Nimm doch das Wort aus Römer 6, 8 ganz persönlich für Deine Situation: „Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden.“ Glaubst Du dem Herrn? Nimmst Du sein Wort wirklich für Dich?
Es gibt noch zwei Bereiche, in denen Frauen allgemein gefährdet sind (Wir Männer haben ja ungezählte Schwächen, bei den Frauen sind es nur zwei oder drei!): Ich meine eine ungeheure Empfindlichkeit und den Hang zur Nörgelei. Wenn Du das bei Dir feststellst, dann bitte doch den HErrn: „HErr Jesus, ich bin auch im Blick auf meine Empfindlichkeit und Nörgelei mit dir gestorben. Nun hilf doch, dass daraus Leben wird, nämlich eine gesunde Persönlichkeit und eine zufriedene Frau!“
Wir sehen, es gibt genug kleine Gelegenheiten im Alltag, wo einer für den anderen sterben kann ....von Krankheit, Alter und gegenseitiger Pflege ganz zu schweigen. Ihr Lieben, der Partner, der bereit ist in der Ehe zu sterben, der wächst und wird dabei in das Bild Jesu Christi umgestaltet - vielleicht ohne dass er’s merkt. Er kommt durch’s Sterben zum Leben! Aber das gilt auch für die Alleinstehenden unter uns. Sie müssen manchesmal ihrem Wunsch nach Partnerschaft und Sexualität sterben. Aber verlasst Euch drauf, auch daraus wird in der Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus Leben werden. Denn der Apostel Paulus schreibt: „Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden.“ Wie kann das Leben in diesem Fall aussehen? Du kannst als allein stehende gläubige Person „beständig und ohne Ablenkung“ dem Herrn dienen. Am vergangenen Mittwoch haben wir mehr als 30 konkrete Aufgaben aufgezählt, die von Alleinstehenden oft besser als von anderen getan werden können. Vielleicht wird der treue Herr aus Deinem Dienst „geistliche Kinder“ hervor wachsen lassen!? Aus Sterben wird immer Leben.
Wir merken hier: Sterben ist eine Gesinnung, eine Lebenshaltung. Wenn Du einen Menschen kennen lernst, der nicht sterben kann, der ist garantiert unausstehlich: Es gibt Männer, die können nicht sterben; deswegen kommen sie mit ihren Frauen nicht aus. Es gibt Frauen, die können nicht sterben; deswegen kommen sie mit ihren Männern nicht aus. Es gibt junge Leute, die können nicht sterben; deswegen kommen sie mit ihren Eltern nicht aus. Und es gibt Eltern, die nicht sterben können; deswegen kommen sie mit ihren Kindern nicht aus. Und wenn Du schon lange Zeit mit Verwandten oder Nachbarn verstritten bist, und immer denkst, die andern sollen den ersten Schritt machen, dann bist du nicht gestorben! Es gibt Gläubige, die nicht gestorben sind - auch hier unter uns?
„Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden.“ Kommen wir zu einem zweiten Bereich:
2. Sterben in Beruf und Gesellschaft
Es gibt ein Zauberwort im beruflichen Bereich, und das heißt „Karriere“. Karriere bedeutet, auf der beruflichen Erfolgsleiter nach oben klettern. Begleiterscheinungen: mehr Geld, mehr Ansehen, mehr Kompetenzen - aber in der Regel auch mehr Zeitaufwand, mehr Engagement, mehr Kraftverschleiß. Das eine geht nicht ohne das andere. Machen wir uns nichts vor; die heutige Berufswelt verlangt einem Arbeitnehmer viel ab. Und es steht Christen gut an, wenn sie ihre beruflichen Pflichten treu und gewissenhaft erfüllen. Aber wo steht geschrieben, dass ich mich im Konkurrenzkampf aufreiben lassen soll? Wo steht geschrieben, dass ich mehr als das nötige zum Unterhalt meiner Familie verdienen soll? Wer sagt denn, dass ich unbedingt im allgemeinen Strom mitschwimmen muss? Ich hab jedenfalls große Hochachtung vor denen, die als Arbeiter oder Angestellte ihr Anstellungsverhältnis auf den Teil reduzieren, der ihnen zum Auskommen langt. Und wenn ich selber einen Beruf erlernt hätte, dann würde ich als Schlosser oder als Informatiker nur solange arbeiten, wie es zum Unterhalt meiner Familie erforderlich wäre. Warum? Um soviel Zeit wie nur irgendmöglich für meine Familie und für die Arbeit im Reich Gottes zu haben! Ich weiß, diese Gedanken klingen für einige unter uns sehr fremd, vielleicht sogar utopisch. Aber ich bin davon überzeugt, dass die, welche auch im Berufsleben den Sterbensweg gehen, von Gott reich gesegnet werden und viel Frucht bringen. Dafür kenne ich eine ganze Reihe Beispiele aus der heutigen Zeit. Lasst uns für eine solche Haltung unter uns beten, ganz besonders bei den Brüdern, die einmal den Ältestendienst tun werden! „Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden.“
Es muss aber gar nicht immer der Beruf sein. Der eine muss vielleicht einer ehrenamtlichen Tätigkeit sterben, weil sie gleich einem wilden Trieb zuviel Zeit und Kraft verschlingt - Ehrenamt hängt übrigens immer mit Ehre zusammen. Dem anderen wird u.U. klar, dass sein Hobby oder seine sportliche Aktivität jetzt nicht mehr dran ist. Ich kann das verstehen, das ist schwer. Aber glaubst Du, dass solches Sterben ohne Frucht bleiben würde? Niemals. Bitte versteht mich nicht falsch. Ich behaupte nicht, dass diese Dinge Sünde wären oder generell abzulehnen sind. Aber in der Lebensgemeinschaft mit dem Herrn Jesus kann mir oder Dir gezeigt werden, dass jetzt etwas anderes wichtiger ist. „Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden.“
Für manche ist es auch wirklich schwer, in eine Gemeinde zu gehen, die außerhalb der beiden großen Kirchen steht. Zur Kirche zu gehören, im Kirchenchor mitzusingen, im Kirchengemeinderat zu sitzen, das kann einem u.U. richtig Ehre einbringen. Wisst Ihr, es gab mal eine Zeit, da wurde alles verfolgt, was sich zu Christus hielt. Aber das Blatt hat sich gewendet. Seit die Kirche damals im Jahr 313 n.C. den Bund mit dem Staat einging, seitdem kann es einem sogar Ehre und gesellschaftliche Vorteile einbringen, wenn man zur Kirche gehört. Darum ist es für den einen oder anderen wirklich ein Stück Sterben, hinauszugehen aus dem Lager und seine Schmach zu tragen (Hebräer 13, 13). Noch ein letzter Bereich:
3. Sterben in Gemeinde und Dienst
Man sollte es nicht für möglich halten, aber selbst mitten in einer lebendigen Gemeinde gibt es immer wieder Situationen, in denen wir sterben müssen. Wenn einer z.B. einen Dienst tut, ohne Anerkennung zu bekommen, vielleicht wird es nicht mal registriert, oder er bekommt noch Kritik obendrauf. Dann hat der Betreffende zwei Möglichkeiten zu reagieren: er kann bruddeln und schimpfen und jammern und überall erzählen, was er doch für ein armer Mensch ist; das wäre die eine Möglichkeit. Er kann aber auch sagen: „Herr Jesus, danke dass ich den Dienst ganz für dich tun durfte; nun lass mich ohne Anerkennung fröhlich sein und dir ein Stückchen ähnlicher werden.“ Das wäre die andere Möglichkeit. Ich sage immer wieder zu Sylvia: „Ohne Opfer geht überhaupt nichts im Reich Gottes.“ Es geht immer durch’s Sterben zum Leben. Gott hat das größte Opfer gebracht. Er hat seinen vielgeliebten Sohn an das furchtbare Kreuz dahingegeben. Aber der Herr Jesus ist auferstanden. Und was für eine wunderbare Frucht hat sein Sterben gebracht! Apropos Frucht seines Sterbens. Wir haben jetzt die ganze Zeit vom Sterben geredet in Ehe, Beruf und Gemeinde. Aber vielleicht ist jemand unter uns, der kann mit dem allem überhaupt nichts anfangen, weil er sagt: ich will leben ohne zu sterben! Was ist hier zu sagen? Ich will eine kurze Geschichte erzählen. Die kann’s deutlich machen.
Da war ein Schäfer mit seiner Herde. Und die Herde war bedroht durch einen Waldbrand, der sich rasend schnell ausbreitete. Vor ihnen lag ein Fluss mit kniehohem Wasser. Aber die Tiere wollten partout nicht ins Wasser. Der Hirte konnte machen, was er wollte, aber die Schafe folgten ihm nicht. Hinten das Feuer, vorne das Wasser. Auf der anderen Flussseite die Rettung. Was sollte er tun? Dann endlich kam die rettende Idee. Der Schäfer nahm einem Muttertier das Junge weg und ging damit durch den Fluss. Zuerst blökte das Mutterschaf wie wild, aber dann trabte es doch hinterher - und siehe da: die ganze Herde folgte, und keines der Tiere kam um.
Dieses Bild ist nicht schwer zu übertragen. Wenn Du den Herrn Jesus Christus noch nicht als Deinen persönlichen Erretter kennst, dann bist Du noch auf der anderen Seite. Du fühlst Dich vielleicht im Augenblick noch wohl in Deiner Haut, aber das Feuer rückt bereits heran. Wenn Du nicht ein Opfer der ewigen Flammen werden willst, dann geh den Weg durch den Fluss! Der Fluss ist ein Bild des Sterbens. Du musst hinein in das Wasser und wieder heraus - wie Israel, das durch den Jordan ging. Sterben bedeutet in diesem Fall, Dein altes Leben ohne Jesus aufgeben, Deine Sünde und Schuld vor Gott bekennen und ganz neu anfangen mit Christus im Herzen! Die Bibel nennt diesen Vorgang Bekehrung und Wiedergeburt. Das ist nichts anderes als Sterben zum Leben. Hier sind viele, die das genauso erlebt haben. Aber wenn Du noch auf der falschen Seite bist, dann warte nicht bis Dich die Flammen der Hölle eingeschlossen haben, sondern lass Dich rufen durch Sterben zum Leben!
Ich muss zum Schluss kommen. Wir haben miteinander über’s Sterben nachgedacht. Aber, Ihr Lieben, Sterben allein ist zu wenig. Darum heißt unser Thema: Sterben zum Leben! Wir geben nicht bloß her, sondern wir werden im selben Moment beschenkt! Wir werden nicht bloß erniedrigt, sondern im selben Augenblick werden wir erhöht! D.h. Sterben ins Leben hinein! Es hat noch nie ein Gläubiger etwas in der Gemeinschaft mit Jesus preisgegeben, ohne dass er nicht reich beschenkt wurde. Probier’s doch mal aus! Dann wirst Du innerliche Herrlichkeiten erleben! Und jedesmal, wenn Du etwas festhältst und Dich selber meinst, dann wirst Du nur verlieren. Verlass Dich drauf! Aber es ist noch keiner mit Christus gestorben, ohne nicht auch die Auferstehung und das Leben zu erfahren. Wer nicht stirbt, erfährt kein Leben. Aber wer Leben will, der muss wissen: es gibt bei Jesus kein Sterben, ohne dass es ins Leben geht. Bist du bereit zu sterben? Grundsätzlich - und auch in konkreten Dingen? Dann geh nicht aus dieser Versammlung, ohne dem HErrn zu sagen: „HErr Jesus, in dieser Sache, auf die Du heute morgen deinen Finger gelegt hast, da will ich bereit sein zu sterben. Bitte laß Du leben daraus werden! Amen.“