Liebe Freunde, ich erzähle euch heute die Geschichte von vier jungen Männern: Dani, Hansi, Micha und Atze. Natürlich standen in ihren Ausweisen nicht diese Kurzformen, sondern die vollen Namen: Daniel, Hanania, Michael und Asarja.
Aber ihre Ausweise wurden ihnen gerade weggenommen, und so kam es dazu. Ihr könnt das im Alten Testament nachlesen, beim Propheten Daniel, Kapitel 1.
Es war wieder einmal Krieg. Die Geschichte ist also wirklich aus dem Leben gegriffen. Seit es Menschen gibt, gibt es Krieg. Der absolute Höhepunkt war der letzte Weltkrieg mit ungefähr 50 Millionen Toten.
Man könnte meinen, dass die Menschen danach genug vom Krieg gehabt hätten. Aber ganz im Gegenteil: Seit 1945 hat es, ich weiß nicht genau wie viele, aber jedenfalls mehr als 150 Kriege gegeben – mit über 21 Millionen Toten.
Und was heute los ist, wisst ihr ja, ihr habt ja alle den Fernseher.
Die Realität des Krieges und die Macht über die Jugend
Es war also Krieg. Nebukadnezar stand vor Jerusalem, der heiligen Hauptstadt des Volkes Israel. Als er diese Stadt eingenommen hatte, nahm er sich einige Souvenirs mit nach Hause – so, wie es bei solchen Feldzügen üblich ist. Er ließ einen Teil der kostbaren Geräte aus dem Tempel mitgehen.
Doch mit ein paar kunstvoll geschmiedeten Töpfen und Schüsseln aus Gold gab sich jemand wie Nebukadnezar natürlich nicht zufrieden. Er nahm auch Schätze aus dem Volk Israel mit, und zwar die Jugend Israels. Er vertrat die Ansicht: Wer die Jugend hat, hat die Zukunft.
Nebukadnezar war einer der Ersten, der diese Haltung einnahm. Hitler war einer der Letzten, die so dachten. Und wer heute immer noch so denkt, ist eben der Allerletzte. Obwohl Hitler die Jugend für sich gewinnen konnte, hatte er die Zukunft jedenfalls nicht. Das tausendjährige Reich, von dem er träumte, endete bereits nach zwölf Jahren. Für uns heute ist es nur noch wie ein böser Traum aus einer fernen Vergangenheit – genauso wie das babylonische Weltreich, das Nebukadnezar angehörte.
Auswahl und Erziehung der Jugend am Hof des Königs
Die Geschichte spielt im sechsten Jahrhundert vor Christus. Zu dieser Zeit war Nebukadnezar fest von seiner These überzeugt: Wer die Jugend hat, hat die Zukunft.
Der König befahl Aschpanas, seinem Untergebenen, einige junge Männer auszuwählen. Diese sollten von königlichem Geblüt und edler Herkunft sein. Er verlangte ausdrücklich nur junge Männer, keine Mädchen. Aus kriegstechnischer Sicht waren Frauen damals nur für die Nachschubproduktion von Kanonenfutter wichtig. Erst später, zu Napoleons Zeiten, wurde diese Sichtweise weiterentwickelt. Napoleon erkannte im Geiste Nebukadnezars die Bedeutung der Mütter und sagte den berühmten Satz: „Gebt mir Mütter!“
Nebukadnezar hingegen beschränkte seine Auswahl auf junge Männer ohne Gebrechen. Für gebrechliche junge Männer hatte er nichts übrig. Sie konnten weder eine Gasmaske tragen noch eine Handgranate werfen und waren im Krieg somit unbrauchbar. Aus einer Rollschuhbrigade lässt sich keine Panzerbrigade formen. Selbst im Frieden gelten solche Gruppen als Kostenfaktor.
Daher suchen die Nachfolger Nebukadnezars heute weltweit nach Mitteln und Wegen, um zu verhindern, dass behinderte Menschen geboren werden. Wenn sie feststellen oder auch nur vermuten, dass ein Kind im Leib der Mutter behindert sein könnte, versuchen sie, dessen Geburt durch einen Schwangerschaftsabbruch zu verhindern – also das Kind zu töten.
Und wenn das behinderte Kind dennoch zur Welt kommt, wird versucht, es möglichst unauffällig wieder loszuwerden.
Die Ideologie des Ausschlusses und ihre historische Konsequenz
Es war wieder einmal Adolf Hitler, der es in dieser Hinsicht am weitesten getrieben hat. Die Nazis haben damals das ekelhafte Wort vom „lebensunwerten Leben“ erfunden. Sie haben behinderte Menschen deswegen vergast, einfach weil sie behindert waren.
Die Hinfälligen, die Gebrechlichen, die Behinderten – sie hatten in der Welt Nebukadnezars keinen Platz. Wenn ich hier von Nebukadnezar spreche, meine ich den König von Babylon, der im sechsten Jahrhundert vor Christus gelebt hat. Gleichzeitig ist Nebukadnezar sozusagen ein Symbol für alle Jahrhunderte.
Er steht für alle Mächte, die die Jugend, die Juden, die Menschen, die Seelen – also das Leben überhaupt – bedrohen. Nebukadnezar lebt unter uns und auch in uns. Er ist sozusagen der Geist dieser Welt, der Zeitgeist, der auch unser Denken mitbestimmt.
Das Ideal einer Jugend, wie es Nebukadnezar im sechsten Jahrhundert vor Christus erträumt hat, deckt sich peinlich genau mit dem Ideal, das wir heute von der Jugend haben.
Das Ideal der Jugend und die Forderung nach Loyalität
Nebukadnezar verlangte junge Leute, die keine Gebrechen hatten, sondern schön, begabt, weise, klug und verständig waren – also fähig, am Königshof zu dienen. Das ist genau das Ideal von Jugend, wie es hinter jeder Werbung für Kosmetik, Kleidung und Frisuren steht. Schön muss die Jugend sein, und die Begriffe „schön“ und „jung“ gehören für uns bereits untrennbar zusammen – genauso wie die Begriffe „alt“ und „hässlich“.
Sogar die älteste Dame der Stadt bestäubt ihre Wimpern mit irgendetwas, damit sie jünger aussieht. Und der älteste Rockfan zwängt seine fette Bierwampe in eine enge Jeans, um jünger zu wirken. Jung sein ist angesagt – man biegt sich dafür auf und bricht sich fast. Auch für unsere Rentner hat die Jugendmode ein lohnendes Angebot.
Was die übrigen Merkmale angeht – begabt, weise, klug, verständig – die Sünder von heute erwarten das selbstverständlich von jedem Schulkind. „So wollen wir unsere lieben Kinder haben.“ Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden. Die Frage ist nur: Wozu will Nebukadnezar seine Jugend so haben? Was ist das Ziel seiner Erziehung?
Das ist so wichtig, dass es hier gleich zweimal genannt wird, in Vers 4 und 5. Das Erziehungsziel heißt: Sie müssen fähig sein, am Hof des Königs zu dienen. Königstreu muss die Jugend sein – regierungstreu, staatstreu, linientreu. Das ist die Hauptsache. Darauf läuft alles hinaus: Die Jugend muss dem König dienen können. Nebukadnezar muss sich auf die ergebenden Dienste seiner Jugend verlassen können.
Parallelen zu totalitären Regimen und die Forderung nach Gehorsam
Zum letzten Mal für heute zitiere ich Adolf Hitler, weil er in diesem Punkt die Sache auf die Spitze getrieben hat. Hitler sagte: „In meinen Ordensburgen wird eine Jugend heranwachsen, vor der die Welt erschrecken wird.“ Leider ist dieser Satz wahr geworden. Vor der Jugend, die er angezogen hat, ist die Welt tatsächlich erschrocken.
Wenn ich heute die Nazi-Gruppen im Fernsehen sehe oder sie auf der Straße marschieren, kommt dieser gleiche Schreck wieder auf. Es ist kaum zu fassen, dass sie immer noch so auftreten oder wieder so auftreten, ohne wirklich zu wissen, was damals wirklich geschehen ist.
Wie ich es bewerte, hat Hitler gesagt: „Ich will eine athletische Jugend, das ist das Erste und Wichtigste. Beherrschung müssen sie lernen, sie sollen in den schwierigsten Prüfungen die Todesfurcht besiegen.“
Das Vorbild der Ordensburgen, in denen Hitler seine Jugend auf das Beste vorbereitet hat, war die Schule Nebukadnezars. Dort hat dieser für die Jugend aus Israel bestens gesorgt – unheimlich gut. Er bot ihnen die besten Bildungschancen und die besten Posten. Auch sonst war an seinem Hof einiges los: mal ein Sommernachtsball, mal ein Jugendfestival, mal ein Sportlertest oder Schützenfest – Brot und Spiele.
Jedenfalls ließ er sich eine Menge Kosten gefallen, um die Jugend zu erziehen.
Die Umerziehung der Gottesdiener zu Königsdienern
Das heißt, es handelt sich bei dieser Erziehung um eine Umerziehung. Nebukadnezar will Königsdiener, aber was er vor sich hat, sind Gottesdiener. Die vier jungen Männer sind Juden, also Menschen, die an Gott glauben. Ihnen ist bereits das erste Gebot in Fleisch und Blut übergegangen: „Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“
Um solche Gottesdiener in Königsdiener umzuwandeln, ist eine Schulung nötig, eine Umschulung. Das gelingt nicht einfach von heute auf morgen. Deshalb stellt Nebukadnezar einen Plan auf – einen Dreijahresplan. Dieser Plan enthält drei Schwerpunkte.
Nebu weiß, dass der Mensch aus drei Teilen besteht: Leib, Seele und Geist. Deshalb kümmert er sich um ihren Geist und bestimmt, was sie zu denken haben. Er kümmert sich um ihre Seele und bestimmt, was sie zu glauben haben. Und er kümmert sich um ihren Leib, indem er bestimmt, was sie zu essen haben.
Die drei Säulen der Erziehung: Geist, Seele und Leib
Nebukadnezars Erziehungsprogramm ist sehr streng. Der erste Schritt der Umschulung ist die Umbenennung. Den Jungen wird als Erstes der Ausweis weggenommen. Das bedeutet, ihre ursprünglichen Namen werden ihnen genommen und sie erhalten neue.
So nannte er Daniel „Belsazar“, Hanania „Schadrach“, Michael „Meschach“ und Arsaja „Abednego“. Diese Umbenennung ist kein willkürlicher Einfall, sondern hat System.
Ihr müsst wissen, dass alle Namen der israelitischen Jungen eine Silbe enthalten, die „Gott“ bedeutet, nämlich „El“. Daniel bedeutet „Gott ist der Richter“, Michael heißt „Wer ist wie Gott?“, Hanania bedeutet „Güte Gottes“ und Arsaja heißt „Gott hilft“.
Stellt euch vor, sie haben Unterricht, und ein Schüler muss an die Tafel. Der Lehrer sagt dann: „Also, Gott hilft, sei so freundlich und hilf dem Gottlieb beim Abwischen der Tafel, damit der Gotthard verbessern kann, was der Gottwald falsch gemacht hat.“
Solche frommen Namen sind natürlich in Nebukadnezars Kaderschmiede unmöglich. Das verhasste Wort „Gott“ muss verschwinden! Die Erinnerung an die frommen Eltern, an die gläubige Gemeinde und überhaupt an Gott muss ausradiert werden.
Die Anpassung an die Weltanschauung des Herrschers
Was jetzt in die Köpfe hinein muss, ist die Weltanschauung des Herrschers. Sie sollen sein Denken übernehmen. Deshalb ist Punkt zwei des Dreijahresplans, dass sie in Schrift und Sprache der Chaldäer unterrichtet werden. Der Richterdiener muss die Sprache seines Herrn sprechen können. Nur so kann das Erziehungsideal, vor dem König zu dienen, erreicht werden.
Dritter Schwerpunkt: Der König bestimmte, was man ihm täglich von seiner Speise und dem Wein geben sollte, den er selbst trank. Es war natürlich nobel, dass er seinen gefangenen jungen Menschen genau den gleichen Wein gab, den seine Majestät selbst süffelte. Das hatte allerdings einen Haken.
Von dem, was am Königshof gegessen und getrunken wurde – jedenfalls was Fleisch und Wein betraf – wurde immer ein Teil den Götzen geopfert. Hier konnten die vier jungen Männer nicht mehr mitmachen.
Die Glaubensentscheidung der vier jungen Männer
Um das zu verstehen, müssen wir uns die vier jungen Männer etwas näher ansehen, vor allem Daniel.
Daniel ist ein junger Mann, der an Gott glaubt. Er ist jetzt gezwungen, in einer Umgebung zu leben, die ihn zu einem gottlosen Fürstenknecht umpolen will. Daniel hat ein waches Gewissen. Die Gewissenhaftigkeit dieses jungen Mannes führt an einem bestimmten Punkt zu einer folgenreichen und segensreichen Gehorsamsverweigerung aus Gewissensgründen.
Daniel weiß, dass man im Glauben sehr schnell schwach wird, wenn man keine Glaubensgenossen hat. Deshalb sucht er Freunde. Wie das oft so ist, findet er nicht viele. In einer Jugend, die sich hauptsächlich mit Alkohol und Herumhängen beschäftigt, gibt es kaum jemanden, der sich an den Maßstäben Gottes orientieren will.
Hunderte, ja Tausende sind mit Daniel zusammen in der Gefangenschaft. Doch er findet nur drei junge Männer, die Gott treu sein wollen. Vier von Tausenden – mehr nicht.
Die bewusste Grenzziehung zur Bewahrung des Glaubens
Diese vier setzen sich zusammen und sagen: Wir würden zwar lieber woanders wohnen, aber jetzt sind wir nun mal hier, und Gott hat uns hierher gestellt. Deshalb ist es nicht unsere Aufgabe, irgendwelche Plakate zu malen oder an die Wände zu sprühen, zum Beispiel mit Sprüchen wie „Nebu ist blöde“ oder Ähnlichem.
Es gehört nicht zu unserer Aufgabe, gegen die babylonischen Unterdrücker zu protestieren oder Hassgedichte zu verbreiten. Wir müssen dem Staat gehorchen, das Erziehungsprogramm mitmachen und manches hinnehmen, was uns nicht passt. Dabei müssen wir uns aber nicht von unserem Gott trennen.
Es gibt jedoch für alles eine Grenze. Wenn diese überschritten wird, ist die Trennung von Gott vollzogen. Deshalb müssen wir uns eine klare Grenze setzen und sagen: Bis zu diesem Punkt können wir mit Nebukadnezar mitgehen, aber ab hier machen wir nicht mehr mit. Ab diesem Moment gilt für uns der Grundsatz: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.
Die vier setzen sich also zusammen und legen fest, bis wohin Nebukadnezar mit ihnen rechnen kann und ab wann Schluss ist. Mit dieser Grenzziehung tun sie etwas ganz Wichtiges: Sie retten ihren Glauben.
Die Bedeutung der Glaubensgrenze im Alltag
Viele Menschen haben ihren Glauben nicht dadurch verloren, dass sie Zweifel hatten oder sich mit Vernunftargumenten auseinandersetzen mussten. Vielmehr geschah es oft, weil sie sich an die gottlose Umwelt angepasst haben.
So erging es vielen Juden damals in Babel. Zuerst machten sie noch ein wenig mit, dann passten sie sich allmählich an. Schließlich kamen die ersten Zweifel auf, und der Gedanke, ob es den Gott überhaupt gibt, trat in den Vordergrund. Am Ende verloren sie ihren Glauben.
Die vier jungen Männer retteten ihren Glauben, indem sie eine klare Grenze zogen. Diese Grenze lag beim Essen und Trinken. Ich habe bereits erwähnt, dass von dem Fleisch und Wein, das am Königshof serviert wurde, immer ein Teil den Göttern geweiht und geopfert wurde.
Gott hat den Juden in der Bibel ausdrücklich verboten, sich an solchen Opfern zu beteiligen.
Die Entscheidung gegen die Teilnahme an Götzendienst
Wenn die vier mitgemacht hätten wie alle anderen, hätte es so ausgesehen, als ob sie auch an die babylonischen Götter glauben würden, als wären sie überzeugt von der modernen Weltanschauung. Jeder, der sie beim Mittagessen gesehen hätte, hätte gesagt: „Ach, guck mal an, das sind also auch Nebukisten geworden.“
Daniel aber nahm sich in seinem Herzen vor, sich mit der Speise des Königs und mit seinem Wein nicht unrein zu machen. Er ging zum obersten Küchenmeister, brachte sein Anliegen vor und sagte: „Melde Gehorsam, alle Zimmergenossen von Stube fünfzehn haben etwas gegen Fleisch und Wein. Könnten wir nicht bitte auf Diät gesetzt werden?“
In der Bibel steht: „Und Gott gab es dem Daniel, dass ihm der oberste Kämmerer günstig und gnädig gestimmt wurde.“ Es heißt auch: „Das Königsherz ist in der Hand Gottes wie Wasserbäche; er lenkt es, wohin er will.“ Hier ist ein Beispiel, wie Gott das Herz eines königlichen Beamten wie einen Wasserbach gelenkt hat.
Gottes Führung und der Erfolg des Glaubensentscheids
Der drückt nämlich ein Auge zu, genehmigt Wasser statt Wein und hat natürlich Angst, dass die Jugendfreunde dabei vom Fleisch fallen könnten, wenn sie die königlichen Schlachtplatten nicht mitessen. So dünn sind sie dann nicht mehr für die Regierungsebene geeignet, höchstens noch für die Kreisebene.
Also fürchtet er um sein Leben, dass das herauskommt. Doch Daniel macht der Küchenschau einen Vorschlag und sagt: Versuch es doch mal mit deinen Knechten zehn Tage lang und gib uns Gemüse zu essen und Wasser zu trinken. Dann sollt ihr unser Aussehen und das der jungen Leute, die von des Königs Speise essen, vergleichen.
Der Test wird gemacht, die Gemüsedekade beginnt. Nach zehn Tagen melden sich die vier Vegetarier beim Küchenchef zur Kontrolle. Und siehe da: Nach zehn Tagen heißt es, sie sahen schöner und kräftiger aus als alle jungen Leute, die von des Königs Speise aßen.
Die Bedeutung von Glauben für Leib und Seele
Also, Freunde, diese Geschichte ist keine Werbung für eine alternative Ernährung, für BSE-freie Schulspeisung, Müsli mit geschabten Möhren und so weiter. Obwohl ich natürlich sagen muss, dass wir alle viel zu viel Fleisch essen. Vor allem die viele Schweinefleischesserei ist wirklich ungesund. Da bin ich mir mit Miss Piggy vollkommen einig.
Das steht übrigens schon alles in der Bibel drin. Wenn wir uns mehr nach den Ernährungsvorschriften der Bibel richten würden, die Gott seinem Volk gegeben hat, gäbe es viel mehr gesunde Menschen. Es gäbe weniger kranke Leute, wenn es mehr gottgehorsame Menschen gäbe. Merke: Auch Fettbauch, Nieren- und Gallensteine können die Folge von Gottlosigkeit sein.
Aber in unserer Geschichte geht es nicht nur um die Gesundheit des Leibes. Hier geht es ja um die Gesundheit der Seele. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort Gottes. Du kannst noch so viel zu essen haben, wenn du unglücklich bist, schmeckt es nicht. Und wenn du mit schlechtem Gewissen isst, bekommt es dir nicht.
Der Daniel knabbert seine Radieschen mit gutem Gewissen, einem dankbaren Herzen und einem Tischgebet. Dabei gedeiht er prächtig. Er fühlt sich wohl bei Milch und Kohl. Obwohl das, was er isst – Gemüse – in den Augen der Königsleute eine verachtete Speise ist.
Der Wert des Glaubens in einer ablehnenden Umgebung
Wie viele Kinder müssen sich heute in unserem Land gefallen lassen, dass zu ihnen gesagt wird: Was euch da an der Christenlehre oder im Unterricht in der Kirche erzählt wird, das ist doch alles Kohl?
Wie viele Jugendliche müssen sich in der Schule gefallen lassen, dass ihnen gesagt wird: Was euch da im Konfirmandenunterricht beigebracht wird, das ist alles Käse?
Wie viele Menschen müssen sich sagen lassen, dass das, was ihnen in der Kirche erzählt wird, doch alles kalter Kaffee ist? Von diesem abgestandenen Zeug könne der Mensch heute nicht leben. Um im Leben vorwärtszukommen, brauche man einen ganz anderen Standpunkt.
Das hören wir nun schon seit den Zeiten Nebukadnezars. Doch seit der Erschaffung der Welt ist das Wort Gottes der sicherste Standpunkt der Welt.
Gott segnet alle, die gehorsam nach seinem Wort leben.
Gottes Treue und der Lohn des Glaubens
Am Ende unseres Kapitels heißt es über die vier jungen Männer: „Und der König fand sie in allen Dingen, die er sie fragte, zehnmal klüger und verständiger als alle Zeichendeuter und Weisen in seinem ganzen Reich.“
Gott ist denen treu, die ihm treu sind. Wenn du Gott die Treue hältst, lässt er dich nicht im Stich. Er wird dir geben, was du zum Leben brauchst. Wer nach Gottes Wort lebt, wird nicht zugrunde gehen, sondern gesegnet sein.
Daniel erhält von Gott Segen. Er bekommt Freunde, Gesundheit, Verstand, Erfolg und eine gute Stellung. Daniel arbeitet als treuer Staatsdiener auf einem der höchsten Posten im Reich Nebukadnezars zum Wohle des babylonischen Volkes.
Doch die oberste Autorität in seinem Leben ist und bleibt das Wort Gottes.
Die Vergänglichkeit irdischer Macht und die Beständigkeit des Glaubens
Um noch einmal auf den Satz zurückzukommen: Wer die Jugend hat, der hat die Zukunft.
Das hat auch beim Nebukadnezar nicht funktioniert. Er hatte zwar die Jugend, aber die Zukunft gehörte ihm nicht. Es dauerte nicht lange, da zerfiel das babylonische Weltreich. Die nächste Großmacht und der nächste Herrscher, Kyros, kamen an die Macht. Damit war das Ende für Nebukadnezar gekommen.
Am Schluss des Kapitels, im letzten Satz, heißt es: „Und Daniel blieb im Dienst bis ins erste Jahr des Königs Kyros.“ Es steht hier nicht „und Nebukadnezar blieb“, sondern „und Daniel blieb“.
Wer Gott gehorcht, der wird laut der Bibel sicher bleiben. Wie es mit Daniel und den anderen Jungen weiterging, erzähle ich euch morgen.
Einladung zur persönlichen Entscheidung und zum Glaubensbeginn
Jetzt sprechen wir zunächst darüber, wie es für dich weitergeht. Du sitzt hier und hörst dir all das an. Ich habe zum Beispiel heute schon zweimal das erste Gebot erwähnt.
Ich möchte dich fragen, welche Rolle dieses Gebot in deinem Leben spielt. Hast du dich bisher davor gedrückt? Hast du es überhaupt nicht beachtet oder höchstens mal, aber meistens nicht? Wie gehst du eigentlich mit solchen Dingen um? Wie lebst du, wenn du dich schon Christ nennst? Oder bist du vielleicht noch gar kein Christ?
Jedenfalls gilt dieses Gebot für dich, für jeden Menschen: „Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ Egal, was passiert, sagt Gott, wenn du ihm die Treue hältst, wird er dir ebenfalls treu bleiben und dich durchs Leben führen.
Ich möchte dich fragen: Wenn du durchs Leben kommen willst, wenn du das möchtest – also wenn du nicht jedes Mal zusammenbrechen möchtest, wenn eine neue Regierung kommt oder ein neuer Schicksalsschlag dich trifft –, dann brauchst du einen Standpunkt, der dich sicher durchs ganze Leben trägt.
Gott bietet dir genau das an. Er sagt: „Stell dich auf mein Wort, stell dich auf meinen Standpunkt. Ich bringe dich durch, ich halte dich, ich führe dich und ich segne dich.“
Der Weg zu Gott und die Entscheidung für ein Leben im Glauben
Und jetzt möchte ich euch erklären, wie man sich auf den Standpunkt Gottes stellt. Wie fängt man überhaupt an, selbst wenn man vielleicht schon einmal von Gott gehört hat, aber von ihm weggewichen ist? Wie kommt man zurück? Wie macht man einen neuen Start? Wie geht das überhaupt los?
Wenn du das Anpassen an deine Umwelt aufgeben willst und einen klaren Weg gehen möchtest, dann musst du das Gott sagen. Wenn du wirklich als Kind Gottes leben möchtest, nach seinen Geboten und mit ihm zusammen, dann sag es ihm. Das ist der entscheidende Punkt.
Du kannst dort, wo du jetzt sitzt, mit Gott reden und sagen: „Ich möchte ab heute wirklich nach deinem ersten Gebot leben. Du sollst der Chef in meinem Leben sein und alles bestimmen.“ So ungefähr könntest du doch sprechen. Das kannst du gleich an dieser Stelle machen, dort, wo du jetzt bist.
Du kannst auch, wenn wir nachher mal einen Spaziergang draußen im Park machen, ganz allein und unbeobachtet mit Gott über dein Leben reden. Du kannst Gott dein Leben im Park schenken oder dich irgendwo in eine Ecke setzen oder in dein Zimmer gehen. Dafür braucht man keine Kirche, um mit Gott zu reden, mit Gott anzufangen und ihm sein Leben zu schenken.
Du kannst auch hierbleiben und noch mit denen reden, die eine Seelsorgerplakette tragen. Wir haben vorhin vier Personen hier oben gesehen, und wir haben Zeit für dich.
Wenn du möchtest, kannst du auch gleich beim nächsten Lied, das Wolfgang singt, aufstehen und nach vorne kommen. Du gehst den Gang hier entlang und bleibst vorne stehen. Dann komme ich zu dir herunter.
Wenn du hier vorne angekommen bist, wollen wir gemeinsam ein Gebet sprechen. Wir sprechen zusammen Jesus an, und du legst dein Leben in seine Hände. Danach kommen noch Mitarbeiter, die mit dir sprechen möchten, damit es wirklich ein Weg wird und weitergeht.
Abschlussgebet und Segensworte
Der entscheidende Punkt ist, dass du einmal im Leben zu Gott sagst: Ich will zu dir gehören.
Dabei kommt es nicht darauf an, dass du zu mir kommst, zu einer Gemeinschaft oder zu einer bestimmten Konfession. Darum geht es gar nicht. Es geht lediglich darum, dass du zu Jesus kommst.
Wenn du das machen möchtest, kannst du es jetzt tun. Wir machen jetzt das, was ich angekündigt habe: Wir sprechen zusammen ein Gebet. Ich spreche es euch in ein paar ganz kurzen Sätzen vor und bitte euch, dass ihr mir das jetzt laut nachsprecht.
Lasst uns beten!
Herr Jesus Christus, ich brauche dich! Betet ihr mit mir?
Ich habe bisher mein Leben selbstbestimmt geführt. Ich habe gegen dich gesündigt. Bitte vergib mir meine Schuld. Ich gebe dir jetzt mein Leben mit Leib, Seele und Geist, mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Verändere mich bitte so, wie du mich haben willst. Amen.
Ich lese euch jetzt noch ein Wort aus der Heiligen Schrift vor. Bleibt noch einen Moment hier.
Im Epheserbrief heißt es: Es ist tatsächlich reine Gnade, dass ihr gerettet seid. Ihr selbst könnt nichts dazu tun, als im Vertrauen anzunehmen, was Gott euch schenkt. Ihr habt es nicht durch irgendein Tun verdient, denn Gott will nicht, dass sich jemand vor ihm auf seine eigenen Leistungen berufen kann.
Der Herr sei mit euch.
Und jetzt geht hin im Frieden des Herrn!
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Friede sei mit euch!
