Anfang 1947 suchte ein junger Beduine (Muhammad adh-Dhib) nach einer entlaufenen Ziege. Er sah in dem Gebiet von Qumran eine seltsame geformte Öffnung in einem der Felshänge, und er kam auf die Idee, einen Stein durch diese Öffnung zu werfen. Zu seinem Erstaunen hörte er das Klirren von brechendem Ton. Er untersuchte die Sache und fand auf dem Boden der Höhle verschiedene grosse Krüge. Später stellte sich heraus, dass sie lederne Bücherrollen von sehr hohem Alter enthielten. Sie waren über 1900 Jahre alt und in einem erstaunlich guten Zustand. Viele Bibelbücher, Fragmente und andere Schriften entdeckte man. Es ist bis heute einer der sensationellsten Funde.
Der israelische Staat erwarb durch Mittelsmänner die bedeutende Jesaja Schriftrolle A und andere Schriften und baute dafür ein Museum, das dem Decken eines Tonkruges nachgebildet ist. Im Shrine of the Book in Jerusalem wird die Jesajarolle in einer versenkbaren Vitrine ausgestellt, die die Form des Griffes einer Buchrolle hat. Im Kriegsfall wird diese Vitrine versenkt, um die Schriftrolle für Bobenanschlägen zu schützen.
Was ist es denn, das die Juden bewegt, die heiligen Schriften so zu ehren und so zu verwahren? Wo gibt es ein Volk auf der Erde, das eifersüchtig eine Urkunde hütet, in welcher es so oft und so nachdrücklich als verstockt, undankbar und verdorben erklärt wird? Was wir von Jeremia aus der Zeit des Königs Jojakims gehört haben, kann uns das verstehen lassen.
Juda steht am Abgrund. Das Nordreich wurde bereits vor über hundert Jahren vom assyrischen Reich vernichtet und verschleppt. Die Leute, die in Israel lebten, wussten, dass Gott durchaus Gericht übt. Wie bereits beim Nordreich, möchte Gott das Schlimmste abwenden und beauftragt Jeremia: »Nimm eine Buchrolle und schreib alles hinein was ich dir über Israel und Juda und alle anderen Völker gesagt habe, von der Zeit des Königs Joschija bis zum heutigen Tag. (Jer 36,2) Jeremia soll nun über eine grosse Zeitspanne weg, das aufschreiben, was ihm Gott gesagt hatte. Gott sagte nicht: Setz dich hin, ich werde dir nun Wort für Wort diktieren, nein: schreib alles hinein was ich dir über Israel und Juda und alle anderen Völker gesagt habe Nun werden sich viele Fragen, ob Jeremia überhaupt fähig war, all das aufzuschreiben, was im Gott in den letzten 20 Jahren gesagt hatte. Im gleichen Atemzug stellt man die Genauigkeit der Bibel in Frage. Gerade wenn er aus der Erinnerung geschrieben hatte, so hat sich bestimmt mancher Fehler eingeschlichen. Ergo: Die Bibel ist nicht zuverlässig.
Das ist eine sehr oberflächliche Schlussfolgerung. Denken wir doch an Ereignisse in unserem Leben, die Jahre zurückliegen, aber die uns noch so präsent sind, als wäre es gestern gewesen. Ich kann mich ganz gut daran erinnern, dass ich in meinen ersten Schuljahren an einem Samstagmorgen 9 Ohrfeigen bekommen hatte, und dies liegt über 35 Jahre zurück. Natürlich erinnere ich mich auch an viele positive Erlebnisse, z.B. wie ich mit 19 Jahren Christ wurde, wie ich meine Frau kennen lernte, die Geburten unserer Kinder uvm. Für Jeremia, der nicht im Zeitalter der Informationsflut lebte, war es bestimmt kein Problem, sich zu erinnern, was ihm Gott in den letzten 20 Jahren sagte. Erstens, weil die Botschaften Gottes, sehr eng mit dem aktuellen Weltgeschehen zusammenhing. Zum Zweiten, war es bestimmt jedesmal eine tief beeindruckendes Erlebnis, wenn Gott mit ihm gesprochen hatte. Das kann man bestimmt nicht so schnell vergessen.
Das faszinierende ist, dass Jeremia mit seinen Worten niederschreibt, was Gott ihm gesagt hat. Das ist die Art, wie Gott sich offenbart. Er lässt nicht Menschen wie Maschinen schreiben. Sondern er bezieht die Originalität eines Menschen in seine Offenbarung mit ein. Deshalb finden wir in der Bibel unterschiedliche Sprachstile, oft erkennt man die Gemütsverfassung und die zeitlichen Umstände der Verfasser. Wäre es nicht einfacher, wenn Gott die Bibel so diktiert hätte, dass die Schreiber ganz und gar in den Hintergrund treten. So wie etwa Baruch, der nur aufschreibt, was ihm Jeremia diktiert? Jeremia rief Baruch, den Sohn von Nerija. Er diktierte ihm alles, was er während dieser ganzen Zeit im Auftrag des HERRN verkündet hatte, und Baruch schrieb es in die Buchrolle. (Jer 36,4) Bestimmt hätte Gott das so machen können. Aber ich glaube nicht, dass die Menschen der Bibel deswegen mehr Glauben schenken würden. Sie würden dann sagen, das hat irgendwann, irgendwer selber geschrieben. Es würde auch der Art Gottes nicht entsprechen. Er der die Welt so vielfältig, phantasievoll und originell geschaffen hat. Wenn dann seine Offenbarung so einfältig daher kommen würde, das wäre doch nicht glaubwürdig.
Gott schuf den Menschen, nach seinem Bilde und machte darum Gebrauch von dessen Fähigkeiten. Herbert von Karajan ist uns sicher ein Begriff, er war einer der begabtesten Dirigenten seiner Zeit. Er besass die Fähigkeit, dass er die Noten eines Musikstückes ansieht und in seinem Kopf spielt sich das Stück ab. Wenn er ein Orchester dirigierte hört er sofort, wenn ein Spieler einen Fehler macht, oder wenn ein Instrument zu laut oder zu leise ist; denn er wusste, wie es klingen sollte, und er kannte jedes Instrument mit seinen Möglichkeiten. So entstand ein hervorragendes Konzert, weil er ein so hervorragender Dirigent war. Nun stellen wir uns mal vor: Die Autoren der Bibel seien diese verschiedenen Instrumente. Jedes hat seine besondere Beschaffenheit, seinen besonderen Klang, seine besondere Aufgabe in dem Konzert der Bibel. Gott, der diese Instrumente ganz genau kennt, weil er sie ja selbst gemacht hat, kann diese noch viel besser als Karajan dirigieren und wir haben das genialste Konzert: Die Bibel.
Gott dirigiert dieses Konzert nicht nur, sondern er hat es auch selber geschrieben. Durch den Heiligen Geist hat er seine Noten geschrieben, wie es im 2.Petr.1,21 heisst: sie ist ja auch nicht durch menschlichen Willen entstanden. Die Propheten sind vom Geist Gottes ergriffen worden und haben verkündet, was Gott ihnen aufgetragen hatte. (2.Petr 1,21) Wir können uns ganz und gar auf die Bibel verlassen. Für Gott ist es kein Problem, dafür zu sorgen, dass Jeremia und auch alle anderen Autoren der Bibel genau das aufschrieben, was er wollte, weil Gott durch seinen Heiligen Geist die Autoren in ihrer Eigenart geleitet hatte. Auch Jesus sagte: Der Helfer, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, wird euch alles Weitere lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Joh.14,26.
Wenn Gott sich den Menschen mitteilt, hat er eine ganz bestimmte Absicht. So wie wenn wir jemandem einen Brief schreiben, dann tun wir das, weil wir eine bestimmte Absicht haben. Was Gott dazu bewegt sich dem Menschen mitzuteilen sagte er Jeremia: Vielleicht werden die Leute von Juda umkehren, wenn sie hören, welches Unheil ich über sie bringen will. Vielleicht geben sie ihr verkehrtes Leben auf, und ich kann ihnen ihre Schuld vergeben.« (Jer 36,3) Ist das nicht grossartig! Im Vordergrund steht nicht das Gericht, sondern die Rettung. Juda hatte Gott schon so oft enttäuscht, ja sie haben Gott sogar verworfen, indem sie Götzen anbeteten. Oft versprachen sie Ihm umzukehren und taten es doch nicht. Trotzdem versucht es Gott noch einmal. Er will dem Volk nochmals eine Gelegenheit zur Umkehr geben.
...vielleicht wird Juda umkehren. Er will das Volk vor dem Untergang retten. Er will ihnen ihre Schuld vergeben. Gott ringt um sein Volk! Das bewegt ihn zum Auftrag an Jeremia, diese Rolle zu beschreiben: seine unfassbare und unbegreifliche Liebe. Vielleicht denkst Du, wenn Gott Juda so liebt, könnte er ihnen doch einfach vergeben; er ist doch allmächtig. Das stimmt, Gott ist allmächtig. Aber er ist auch gerecht. Es ist ganz undenkbar, dass er seine Gerechtigkeit preis gibt. Es ist so undenkbar, wie es uns unmöglich ist, auf dem Kopf zu laufen, und wollten wir das noch so gerne tun, so ist es für uns ganz unmöglich, weil der Kopf eben eine andere Funktion hat. So ähnlich dürfen wir uns das bei Gott vorstellen, wenn er auch so gern seinem Volk vergibt, kann er das nur dann tun, wenn das Volk seine Sünde erkennt und bekennt, wenn sie den Widerstand gegen IHN aufgeben. Wenn wir das verstehen, erkennen wir die Liebe Gottes und sehen mit welcher Sehnsucht er die Rettung seines Volkes wünscht.
Damals galt dieses Wort für Juda und Israel. Aber das Anliegen, das Gott mit der ganzen Bibel verfolgt, ist Rettung der Menschen. Wie Paulus dem Timotheus sagt: Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und dass sie die Wahrheit erkennen. 1.Tim.2,4. Das ist genau das, was die Bibel macht. Sie zeigt uns den Zustand, in dem wir uns befinden. Wir sind verloren und das Verderben ist nahe, aber wenn wir zu Jesus kommen und unser Leben in Ordnung bringen, werden wir gerettet. Die Bibel ist nach dem Erlösungswerk Jesu, dass sie beschreibt, eines der grossen Zeichen der Liebe Gottes zu uns.
Darum wollen wir doch, dass sich Menschen mit der Bibel beschäftigen. Das ist doch der Grund, warum die Gideons Bibeln in der ganzen Welt verteilen. Vielleicht werden die Leute von Juda umkehren, wenn sie hören, welches Unheil ich über sie bringen will. Vielleicht geben sie ihr verkehrtes Leben auf, und ich kann ihnen ihre Schuld vergeben.« (Jer 36,3)
Nachdem Baruch alles aufgeschrieben hatte, beauftragte ihn Jeremia, beim nächsten grossen Fest in den Tempel zu gehen, um alles vorzulesen. Er selber durfte den Tempel nicht betreten. Dann sagte Jeremia zu ihm: »Ich darf den Tempel nicht mehr betreten. (Jer 36,5) Deshalb geh du am nächsten Fasttag hin und lies die Buchrolle allen Leuten vor, die im Tempel zusammenkommen. Nicht nur die Bürger von Jerusalem sollen es hören, sondern auch die Leute aus den Städten in Juda. (Jer 36,6) Jeremia musste vermutlich damit rechnen, dass er sofort gefangen genommen würde. König Jojakim verhielt sich gegenüber unangenehmen Propheten ganz und gar unzimperlich. Vor kurzem (ca. 4 Jahre) wurde sein Prophetenkollege Uria aufgrund des Befehls von König Jojakim hingerichtet. Jeremia entging knapp seiner Hinrichtung.
Sie holten ihn aus Ägypten zurück und brachten ihn vor den König. Der ließ ihn mit dem Schwert hinrichten und seine Leiche auf dem Armenfriedhof verscharren. (Jer 26,23) Jeremia jedoch entging der Hinrichtung - aber nur, weil Ahikam, der Sohn Schafans, ihn beschützte und nicht zuliess, daß er der wütenden Menge ausgeliefert wurde. (Jer 26,24) Jeremia hätte man vermutlich sofort abgeführt, wenn er im Tempel erschienen wäre.
So ging Baruch im Dezember 604 v.Chr. in den Tempel. Es war ein besonderer Sabbat; das ganze Volk von Jerusalem und den Städten Judas wurde zum Fasten aufgerufen (V.9). Baruch setzte sich in die Halle Gemarjas, und las die Schrift vor. Micha, ein Sohn dieses Gemarjas hörte, was Baruch vorlas und war so bewegt, dass er sofort zum Königspalast lief. Im Zimmer des Staatsschreibers tagten gerade die Minister. Aufgrund dessen, was Micha erzählte, liessen die Minister Baruch kommen, damit er ihnen die Botschaft des Jeremia vorlas.
Als sie alles gehört hatten, schauten sie einander erschrocken an und sagten zu ihm: »Das müssen wir unbedingt dem König melden!« (Jer 36,16) Wie herausfordernd das geschriebene war wird dadurch deutlich, dass die Minister Baruch rieten, sich und Jeremia in Sicherheit zu bringen. Da gaben ihm die Minister den Rat: »Du und Jeremia, ihr müsst euch schnell verstecken! Niemand darf wissen, wo ihr seid!« (Jer 36,19) Die Minister liessen die Buchrolle im Zimmer des Staatsschreibers Elischama zurück und begaben sich zum König in den Palasthof. Sie berichteten ihm alles. (Jer 36,20) Der König schickte Jehudi, um die Rolle zu holen. Er holte sie aus dem Zimmer des Staatsschreibers Elischama und begann, sie vor dem König und den führenden Männern, die bei ihm versammelt waren, vorzulesen. (Jer 36,21) Der König wohnte damals im Winterhaus, denn es war der neunte Monat. In einem Kohlenbecken vor ihm brannte ein Feuer. (Jer 36,22) Er hatte ein Messer zur Hand genommen, wie es die Schreiber zum Anspitzen der Federkiele benutzen, und immer, wenn Jehudi drei oder vier Spalten gelesen hatte, schnitt der König sie mit dem Messer von der Buchrolle ab und warf sie in die Flammen, bis schliesslich die ganze Rolle vernichtet war. (Jer 36,23) Keiner von den Zuhörern erschrak und zerriss seine Kleider, weder der König noch irgendeiner seiner Leute. (Jer 36,24) Dabei hatten Elnatan, Delaja und Gemarja den König dringend gebeten, die Rolle nicht zu verbrennen. Aber er kümmerte sich nicht um ihre Bitte. (Jer 36,25) Im Gegenteil, er gab seinem Sohn Jerachmeël sowie Seraja, dem Sohn Asriëls, und Schelemja, dem Sohn Abdeels, den Befehl, den Propheten Jeremia und seinen Sekretär Baruch zu verhaften. Der HERR aber hatte dafür gesorgt, dass man sie nirgends fand. (Jer 36,26) Ja, Gottes Wort bewegt! Es lässt niemanden wirklich kalt. Jojakim gab seiner Verachtung dadurch Ausdruck, dass er etwas ganz ungeheuerliches Tat. Er verbrannte diese Schriftrolle Stück um Stück. Keiner von den Zuhörern erschrak und zerriss seine Kleider, weder der König noch irgendeiner seiner Leute. (Jer 36,24) Sie nahmen es einfach hin. Nur drei Männer versuchten unter Lebensgefahr den König davon abzuhalten diese Schriftrolle zu verbrennen.
Das beeindruckte ihn ganz und gar nicht. Er gab den Befehle Jeremia und seinen Sekretär zu verhaften. Es ist eben unangenehm, wenn man die Wahrheit zu hören bekommt! Unangenehm zu hören, in welch schlimmer Situation man steckt. Er wollte offenbar nicht wahr haben, wie aussichtslos seine Lage war. Er dacht wohl, wenn er die Schrift verbrenne, sei sie ungültig und er könne so das Unglück, das auf ihn zukomme, abwenden. Welch eine Dummheit!
Sein Vater Josia reagierte völlig anders auf Gottes Wort. Als er 26 Jahre alt war entdeckt man wieder die Bücher Mose und sie wurden ihm vorgelesen. Er war entsetzt: Als der König hörte, was in diesem Gesetzbuch stand, zerriss er sein Gewand. (2.Kön 22,11)
Gott reagiert positiv auf ihn: die ich gegen diese Stadt und ihre Bewohner gesprochen habe: Es soll ihnen so ergehen, dass alle Völker das Entsetzen packt; wer einem andern Böses wünschen will, wird sagen: Es ergehe dir wie Jerusalem! Aber du hast es dir zu Herzen genommen und dich meinem Urteil gebeugt, du hast dein Gewand zerrissen und vor mir geweint; deshalb habe ich auch dein Gebet erhört.(2.Kön 22,19) Aber sein Sohn, hatte offensichtlich nicht viel von seinem Vater gelernt. Doch die Reaktion von Jojakim ist ganz typisch für Menschen. Jojakim war nicht der letzte, der Gottes Worte vernichten wollte. Blicken wir zurück, in die vergangenen Jahrhunderte, gibt es genügend Beispiele, wie Menschen versuchten die Bibel zu vernichten. Im Jahr 303 n.Chr. erliess der grosse römische Kaiser Diokletian den Befehl, alle Christen und ihr heiliges Buch zu vernichten. Es wurde einer der grössten Angriffe auf Gemeinde und Bibel in der Geschichte: Hunderttausende Christen wurden getötet, und fast alle Bibelhandschriften wurden verbrannt.
Bis heute gibt es Länder, in denen es verboten ist eine Bibel zu besitzen. Oft versuchten Regierungen die Menschen von der Bibel fernzuhalten oder sie ihnen wegzunehmen. Damit legten sie das beste Zeugnis für die Kraft dieser Botschaft ab. Der berühmte französische Rationalist Voltaire, der 1778 starb, behauptete sogar, dass die Bibel innerhalb von hundert Jahren nur noch als Antiquität zu finden sein würde.
Es gibt aber noch eine weitere Form der Vernichtung von Gottes Wort, die heute auch sehr aktuell ist. Man verbrennt und verbietet die Bibel nicht, aber man sagt, das seien Worte von Menschen geschrieben, auf die man sich nicht wirklich verlassen kann. Durch gezielte Umdeutung wird dem Wort Gottes die Kraft genommen. Man spricht von dem, was uns gefällt und nicht mehr von dem was Gott gefällt. Deshalb sagte Paulus dem Timotheus: Denn es kommt eine Zeit, da werden die Menschen der gesunden Lehre des Evangeliums kein Gehör mehr schenken. Stattdessen werden sie sich Lehrer aussuchen, die ihren eigenen Vorstellungen entsprechend und die sagen, was sie hören möchten. / Sie werden die Ohren vor der Wahrheit verschliessen und sich Legenden und Spekulationen zuwenden. 2.Tim.4,3- 4.
Wie reagierst Du auf Gottes Worte?
Kannst Du das hören, wenn Gott dir sagt, dass Du verloren bist und nur durch die Hinwendung zu ihm Rettung erfährst? Oder ärgert dich das? Die Folge daraus ist eindeutig, wie König Jojakim, der das Unglück nicht von sich wenden konnte, kannst Du das Unglück auch nicht von Dir wenden, es sei denn Du beanspruchst das Angebot, welches uns Gott macht durch Jesus Christus! In der Apg. steht über ihn: In keinem anderen ist das Heil, ist auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin wir sollen selig werden. Apg.4,12. So sicher uns unser Verderben ist, genauso sicher ist uns unsere Rettung, wenn wir Jesus als unseren Erlöser annehmen.
Diese Begebenheit zeigt deutlich, dass Gott die Vernichtung seiner Worte nicht einfach hinnimmt. Er beauftragt Jeremia erneut: »Nimm eine neue Rolle und lass alles darauf schreiben, was in der ersten Rolle stand! (Jer 36,28) Da nahm Jeremia eine neue Buchrolle und gab sie seinem Schreiber Baruch. Dieser schrieb nach Jeremias Diktat noch einmal alles auf, was schon in der Rolle stand, die König Jojakim ins Feuer geworfen hatte. Doch fügte Jeremia noch viele ähnliche Worte hinzu. (Jer 36,32) Ganz und gar unmöglich ist es, Gottes Wort zu vernichten! Gott lässt das einfach nicht zu. Er gibt dem Jeremia erneut den Auftrag, alles nochmals aufzuschreiben. Da fällt mir unweigerlich das Wort aus Jes.40,8 ein, wo es heisst: »Das Gras verdorrt, die Blumen verwelken; aber das Wort unseres Gottes bleibt für immer in Kraft.« (Jes 40,8) Und das Wort Jesu in Mt.24,35: Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Mt.24,35.
Blicken wir nochmals zurück zu Kaiser Diokletian, 303 n.Chr. 22 Jahre nach der Vernichtung der Bibel-Handschriften wurde die Bibel von Kaiser Konstantin auf dem ersten allgemeinen Konzil zur unfehlbaren Autorität erhoben. Ausserdem gab er Eusebius den Auftrag, fünfzig Kopien der Bibel auf Kosten der Regierung anfertigen zu lassen. Und 50 Jahre nach dem Tode Voltairs, der glaubte die Bibel werde aussterben, gebrauchte die Genfer Bibelgesellschaft seine Druckerpresse und sein Haus, um Mengen von Bibeln zu produzieren! So wunderbar setzt der Gott Zeichen, dass wir erkennen, dass es sich um sein lebendiges und ewiges Wort handelt.
- Zusammenfassung
- Eingangs fragte ich:
- Was bewegt die Juden heute noch, die Heilige Schrift, in welcher es selbst so oft und so nachdrücklich als verstockt, undankbar und verdorben erklärt wird, zu hüten und zu bewahren?
- Die Antwort ist ganz einfach: Sie wissen, dass es Gottes Wort ist! Sie wissen dies, weil sie in ihrer eigenen Geschichte erlebt haben, dass das, was in der Bibel steht, sich erfüllt hat und sie wissen deshalb auch, dass sich das bis jetzt Unerfüllte erfüllen wird. Also, sie wissen, dass es Gottes Wort ist!
- Bist Du Dir bewusst, dass Du mit der Bibel das kostbarste Gut hast, welches ein Mensch in den Händen halten kann?
- Wieviel hast Du davon wirklich gelesen?
- Wieviele Seiten hat Deine Bibel?
Bist Du Dir bewusst, dass Du die Bibel wegwerfen, missachten oder gar verbrennen kannst, und doch bleibt das Wort gültig, und Du wirst genau an diesem Wort gemessen werden? Gott sagt: Vielleicht werden die Leute von Juda umkehren, wenn sie hören, welches Unheil ich über sie bringen will. Vielleicht geben sie ihr verkehrtes Leben auf, und ich kann ihnen ihre Schuld vergeben. (Jer 36,3)
Amen
Hindergrund: Der Dienst Jeremias -> Jer.25,3. König Jojakim -> 2.K".23,34-24,9 + 2.Chron.36,4-9. Jeremia + Uria im Tempel -> Jer.26,23. Was über Jojakim gesagt wurde -> Jer.22,18+19.