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Grundlagen im Umgang mit dem Wort Gottes (3/5)

Grundlagen im Umgang mit dem Wort Gottes, Teil 3/5
14.08.2024
SERIE - Teil 3 / 5Grundlagen im Umgang mit dem Wort Gottes

Einführung in eine bibelzentrierte Gesprächskultur

Was sagt die Bibel über den Umgang mit der Bibel? Fünf Punkte, die du wissen solltest.

Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt – Nachfolge praktisch: dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um unsere Gesprächskultur.

Wenn junge Leute bei uns wohnen, weil sie zum Beispiel in unserer Gemeinde ein Bibelschulpraktikum absolvieren oder sich einfach eine Zeit des geistlichen Wachstums wünschen, bekommen sie von mir immer dieselbe Aufgabe. Sie sollen ihre Bibel lesen. Irgendwie logisch, oder? Dabei sollen sie nach einer interessanten Frage Ausschau halten. Über diese Frage können wir uns dann beim Essen unterhalten.

Wisst ihr, man kann sich so leicht über viel unnötiges Zeug unterhalten. Man muss wirklich aufpassen, dass genug Zeit bleibt, um über ewige Dinge, über Weisheit und über Gott zu reden. Ich merke, man muss das regelrecht planen und einfordern, weil es sonst nicht passiert.

Eine solche Kultur des Redens über Gottes Wort ist eine ganz zentrale Sache im geistlichen Leben.

Die Bedeutung des Wortes Christi im Miteinander

Der Apostel Paulus schreibt in Kolosser 3,16: „Das Wort des Christus wohne reichlich in euch, in aller Weisheit lehrt und ermahnt euch gegenseitig.“

Ein ganz interessanter Vers, denn man kann ihn auf zwei Arten übersetzen: „Das Wort des Christus wohne reichlich in euch“ oder „Das Wort des Christus wohne reichlich unter euch“. Beide Übersetzungen sind möglich und richtig.

„In euch“ bedeutet, dass das Wort im einzelnen Gläubigen wohnt. „Unter euch“ bezieht sich auf die Gemeinschaft, also auf die Gläubigen, wenn sie miteinander reden. Mir scheint, dass beides gilt: Die Worte des Herrn Jesus müssen erst in mir wohnen. Ich muss mich mit ihnen beschäftigt haben, bevor ich sie in die Gemeinschaft mit den Geschwistern einbringen kann.

„In aller Weisheit lehrt und ermahnt euch gegenseitig“ bedeutet, dass dies nicht nur die Aufgabe einiger weniger Spezialisten ist. Alle Christen sind aufgefordert, einander zu belehren und zu ermahnen. Man könnte „ermahnen“ auch mit „warnen“ übersetzen.

Zuerst lasse ich das Wort Gottes in mir wohnen, lerne Weisheit und erkenne, was ich besser nicht tun sollte. Dann kann ich meinen Beitrag in der Gemeinschaft leisten und anderen Geschwistern mit dem, was ich gelernt habe, dienen.

Das funktioniert natürlich nur, wenn eine entsprechende Gesprächskultur vorhanden ist.

Die Herausforderung einer bibelzentrierten Kommunikation

Wenn Christen es gewohnt sind, sich über das Wetter, den Urlaub, die Fußball-Bundesliga oder Politik zu unterhalten, aber nicht über biblische Themen, dann werden sie einander nicht belehren oder warnen.

Sie könnten dies sogar als einen Eingriff in ihre Privatsphäre empfinden. Eine bibelzentrierte Gesprächskultur gehört für mich zu den wichtigsten Dingen, die ich mir für das Miteinander von geistlichen Geschwistern wünsche.

Diese Kultur beginnt natürlich zuhause in der Familie. In 5. Mose 6,6 heißt es: „Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen in deinem Herzen sein.“ Das Herz ist im Alten Testament ein Bild für Denken, Wollen und Entscheiden.

Etwas im Herzen zu haben bedeutet, dass ich mich daran erinnern kann. Wir werden das morgen noch genauer betrachten, denn heute geht es um das Thema Gesprächskultur.

Die Rolle der Eltern in der Gesprächskultur

Zuerst muss eine Mutter das Wort Gottes kennen, und auch ein Vater muss sich damit auseinandergesetzt haben. Im nächsten Vers, 5. Mose 6,7, heißt es: „Und du sollst sie, das sind die Worte Gottes, deinen Kindern einschärfen. Du sollst davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst, wenn du dich hinlegst und wenn du aufstehst.“

Merke dir: reden, reden, reden. Du sollst ständig davon sprechen – wenn du dich auf den Balkonstuhl setzt, im Auto unterwegs bist, kurz vor dem Einschlafen oder morgens beim Zähneputzen.

Die Aufgabe von Eltern besteht darin, mit ihren Kindern über das Wort Gottes zu sprechen – aber nicht nur im Rahmen einer Familienandacht. Ich habe nichts gegen Familienandachten, doch oft wirken sie aufgesetzt und werden als Fremdkörper wahrgenommen. Dann ist plötzlich Papa fromm, und Mama holt die Bibel heraus. Das entspricht nicht dem, was wir in 5. Mose 6 lesen.

Dort beginnt alles damit, dass die Eltern etwas im Herzen tragen – nämlich Gottes Wort. Weil ihnen Gottes Wort so viel bedeutet und sie selbst darüber nachdenken, schaffen sie eine Gesprächskultur, in der ganz selbstverständlich viel über Gottes Wort gesprochen wird.

Der Mund spricht tatsächlich von dem, was im Herzen ist. Oder wie der Herr Jesus es ausdrückt: „Aus der Fülle des Herzens redet sein Mund.“

Die Bedeutung einer lebendigen Bibelkultur im Alltag

Aber noch einmal zurück zur Familienandacht: Ich bin wirklich nicht dagegen, wenn sie als Highlight in eine Kultur eingebettet ist, in der es normal ist, viel über die Bibel zu reden. Normal deshalb, weil vor allem die Eltern etwas zu sagen haben. Wenn Eltern selbst auf Entdeckungstour sind, wenn das Wort Gottes ihnen lieb ist und lieb bleibt, dann werden ihnen die eigenen Kinder die Faszination abnehmen. Sie werden sich irgendwann selbst auf die Reise machen, die Bibel zu entdecken.

Zurück zur Gesprächskultur: Ich wünsche mir Christen, die miteinander über die Bibel und über biblische Themen reden. Ich wünsche mir so eine Kultur des Austauschs, weil sie Ausdruck einer tiefsitzenden Liebe zu Gottes Wort ist. Sie ist Ausdruck des Wunsches, Gott zu gefallen. Und natürlich auch Ausdruck des Wunsches, einander mit dem Guten zu dienen, das wir selbst von Gott schon empfangen haben.

Wisst ihr, wir leben in einer Zeit, die uns beschäftigen will. Was gibt es nicht alles zu wissen! Für mich als jemanden, der Technik als Herausforderung betrachtet, gehören YouTube-Tutorials inzwischen wie selbstverständlich zu meinem Leben dazu. Wisst ihr, für mich ist das wirklich Stress. Und es ist kein Ende in Sicht.

Was für mich Technik ist, das ist für andere ihr Job, die Kleinkindphase, der demente Vater, das kaputte Auto. Es gibt so viel zu denken, so viel zu entscheiden, zu recherchieren, zu besprechen. Leben ist so vielfältig, herausfordernd, manchmal auch überfordernd. Und jetzt auch noch die Bibel? Ja, genau das. Und nicht „auch noch die Bibel“, sondern zuerst die Bibel.

Ich weiß, das klingt verrückt. Aber es ist klug: Nur wenn wir die Bibel zum Zentrum unseres Nachdenkens und Redens machen, wenn wir ein bisschen freaky und einseitig sind, nur dann werden wir alle anderen Themen des Lebens im rechten Licht sehen. Wir brauchen eine klare Vorstellung von Wahrheit, von den ewigen Dingen, von den unverhandelbaren Glaubensgrundlagen. Nur so können wir in dieser Welt bestehen, die genau ein Ziel hat: nämlich dich vom Glauben abzubringen.

Das ist das einzige Ziel, das diese Welt hat. Es geht ihr nur darum, dir den Glauben madig zu machen oder dich wenigstens mit Nebensächlichkeiten zu beschäftigen. Und damit das nicht geschieht, müssen wir uns miteinander unterhalten – in der Familie, in der Gemeinde.

Der biblische Tipp im Umgang mit der Bibel lautet: Schaffe in deinem Umfeld eine von biblischen Themen geprägte Gesprächskultur. Mach es normal, über die Bibel zu reden.

Was könntest du jetzt tun? Du könntest heute in deinem Umfeld ein Gespräch über die Bibel anfangen. Erzähl einfach, was du gelesen hast, was dich gerade begeistert oder was dich herausfordert.

Das war’s für heute. Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.

Praktische Empfehlung für eine bibelzentrierte Gesprächskultur

Damit das nicht geschieht, müssen wir miteinander ins Gespräch kommen – in der Familie und in der Gemeinde.

Ein biblischer Tipp für den Umgang mit der Bibel lautet: Schaffe in deinem Umfeld eine Gesprächskultur, die von biblischen Themen geprägt ist. Mach es ganz normal, über die Bibel zu reden.

Was könntest du jetzt tun? Du könntest heute in deinem Umfeld ein Gespräch über die Bibel beginnen. Erzähle einfach, was du gelesen hast, was dich gerade begeistert oder was dich herausfordert.

Das war's für heute. Der Herr segne dich, schenke dir seine Gnade und lasse dich in seinem Frieden leben. Amen.

Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

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