Einleitung
Advent (Weihnacht) - eine besondere Zeit in unserem Jahresverlauf. Für die einen eine besinnliche, für die anderen eine hektische und stressige Zeit. Wir wollen heute besinnlich in diese Zeit hineingehen. Besinnlich heisst: Wir erinnern uns an den Grund dieser Adventszeit (Weihnachtszeit): Die Ankunft des Schöpfers, Gott kommt in diese Welt. Gott lässt sich nicht durch irgendeinen Menschen oder Diener vertreten. Er sandte keinen Engel, sondern er sendet ihn selbst, seinen eigenen Sohn. Den Baumeister und Urheber des Alls, durch den er den Himmel geschaffen, durch den er das Meer in seinen Grenzen eingeschlossen hat, von dem die Sonne die Masse erhalten hat, ihren täglichen Lauf einzuhalten, dessen Befehl der Mond gehorcht, nachts zu scheinen, dem alles zugeordnet, bestimmt und unterworfen ist. Den hat er zu uns gesandt. (1) Freiwillig verliess er die Herrlichkeit beim Vater verlassen. Gott wird Mensch und besucht uns. Er wird sichtbar, greifbar und verletzlich. Gott zum anfassen. Das ist fast nicht zu begreifen. Und doch, es ist wahr: Der Schöpfer besuchte die Menschen: Und das Wort, ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Joh.1,14. Das Wort (Logos) als Inbegriff der göttlichen Kraft wurde Fleisch. Es wird sichtbar in einem Menschen aus Fleisch und Blut.
Wenn ich wüsste, dass Gott irgenwo in dieser Welt als Mensch erscheint, ich würde alles unternehmen, um dorthin zu reisen, ihn zu sehen. Es kann doch in dieser Welt kein bedeutenderes Ereignis geben, als wenn der Schöpfer dieser Welt selber auftritt. Das Geheimnis des Lebens, das hundeterschaften von Wissenschaftern beschäftigt ist dadurch gelöst. Aber wer würde das heute noch glauben, wo man Gott als Schöpfer aus unserem Gehirn und unserer Seele systematisch Rauswäscht. Der Ursprung des Lebens dem Zufall zugeschrieben wird. Wir bezeugen aber entgegen allen versuchen den Menschen den Schöpfer auszureden. Gott ist in diese Welt gekommen. Er hat uns Menschen besucht. Das ist die Adventsbotschaft. Wie hätte Gott sonst deutlicher mit uns sprechen können? Zwei unterhalten sich, stehend vor einem Ameisenhaufen, sprachen über Gott. Da fragte der eine: „Was würdest Du tun, wenn Du diesen Ameisen eine wichtige Botschaft weitergeben möchtest?“ Die Antwort ist eigentlich klar: Ich müsste selber eine Ameise werde, damit sie mich verstehen könnten. Genau das hat Gott gemacht: Er ist Mensch geworden! Und der Grund, dass er so handelte. Der Grund, dass der Schöpfer dieser Welt zerbrechlich und verletzlich, in einer Futterkrippe, der Verfolgung ausgesetzt in diese Welt kommt, kann nur mit einem Wort erfasst werden: Liebe!
Nur vollkommene Liebe kann so selbstlos handeln: Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh.3,16. Liebe ist das einzig einsichtige Motiv zu solchem Handeln. Gottes Liebe zu der Welt, seine Liebe zu uns Menschen seiner Schöpfung und seinen Geschöpfen.
Seine Liebe
Irgendwie schwer zu begreifen. Gott hätte doch auch anders handeln können aus Liebe. Warum erniedrigte er sich selbst? Eine kleine Geschichte kann uns das etwas deutlich machen:
Sadu Sundar Singh erzählt: Ein König hatte einen Minister, einen sehr gebildeten Mann, der Christ wurde und seinen Glauben vor dem ganzen Volk bekannte. Er erklärte, dass er an Jesus glaube, der in diese Welt gekommen sei, um sie zu erlösen von Schuld und Tod. Dem König war das unverständlich. “Aber“, sagte er, „wenn ich will, dass etwas geschehe soll, dann gebiete ich meinen Dienern, und das genügt. Warum sollte der König aller Könige selbst in diese Welt kommen?“ Der König wollte den Minister wegen seiner Bekehrung zum Christusglauben entlassen. Da er ihn aber sehr liebte, versprach er ihm Gnade, wenn er eine Antwort auf diese Frage wüsste. „Gewährt mir vierundzwanzig Stunden, Majestät“. Erwiderte der Minister, „Und ich will Euch antworten.“ Er liess einen geschickten Schnitzkünstler holen und trug ihm auf, eine Puppe anzufertigen und sie genau so zu kleiden wie das zweijährige Kind des Königs. Am folgenden Tag machte der König im Boot eine Spazierfahrt. Der Schnitzkünstler war angewiesen, sich am Ufer des Flusses zu halten und auf ein vereinbartes Zeichen die Puppe ins Wasser zu werfen. Der König sah die Puppe fallen, und in der Meinung, es sei sein Kind, sprang er ins Wasser. Der Minister fragte ihn dann, warum er selbst sein Kind habe retten wollen, während doch ein Wort an seine Diener genügt hätte. „Es ist das Herz des Vaters, das so handeln musste!“ erwiderte der König. Und der Minister antwortete: „So hat sich auch Gott nicht damit zufrieden gegeben den Menschen nur eine Heilsbotschaft zu senden, sondern seine unendliche Liebe liess ihn selbst vom Himmel herabsteigen, um uns zu retten . . .“ (2)
Jawohl, es ist das Herz des Vaters, das so handeln musste. Die Liebe Gottes hat in der Sendung seines eigenen Sohnes einen Höhepunkt erreicht. So schreibt Johannes: Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen. / Darin besteht die Liebe; nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden. 1.Joh.4,9-10. Das ist das Wunderbare am Evangelium. Gott hat uns zuerst geliebt.
Ein alter Mann, der neunzig Jahre alt war, wurde einst gefragt: „Haben Sie den Herrn Jesus lieb? Und der alte Mann antwortete mit einem freundlichen Lächeln: „Ja, ich habe ihn lieb, aber ich kann Ihnen noch etwas Besseres sagen.“ Der Freund, der ihn angeredet hatte, fragte: „Kann es noch etwas Besseres geben, als Jesus lieben? Was könnte das sein?“ Der Alte erwiderte: „Er hat mich lieb! (3)
Gott liebt mich, das ist das Grossartige. Seine Liebe weckt in mir überhaupt erst die Liebe zu ihm. Ohne seine Liebe sind wir schlicht liebesunfähig.
Das Ziel der Liebe
Das Ziel der Liebe Gottes ist ganz deutlich: damit alle, die an ihn (an Jesus) glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Gott will ewiges Leben schenken. Er weiss um die Verlorenheit des Menschen. Wir stehen als Menschen nicht auf einem neutralen Punkt. Wir sind als Menschen hoffnungslos verloren. Es ist zu vergleichen mit einem brennenden Haus. Keiner der in diesem Haus ist, kennt den Weg wie er es verlassen könnte, um sich zu retten. Gott sieht dieses brennende Haus und das zerreisst sein Herz. Nun sendet er seinen Sohn, damit er uns zeigt, wie wir aus diesem Haus herauskommen. Er will uns nicht dem Verderben überlassen. Er will uns ewiges Leben schenken. Jedem von uns.
Wenn Du dieses ewige Leben noch nicht hast. Wenn Du auf Gottes Liebe nicht eingegangen bist. Darf ich fragen, was Dich davon abhält. Wie kannst Du dieser Liebe widerstehen? Oder kennst Du ein Beispiel grösserer Liebe? Verachtest Du den Reichtum an Liebe, den Gott Dir schenken möchte? Paulus sagt: Oder betrachtest du seine grosse Güte, Nachsicht und Geduld als Selbstverständlich? Begreifst du nicht, dass Gottes Güte dich zur Umkehr bringen will? Rö.2,4. Gottes Liebe will Dich gewinnen. Er verlangt nicht, dass Du ihm irgendeine Leistung bringst oder gar makellos begegnest. Seine Liebe stellt keine Anforderungen: Wenn Du nicht gesündigt hast, dann liebe ich dich. Nein im Gegenteil, Paulus schreibt: Gott beweist uns seine Liebe dadurch, das Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren. / Darum kann er jetzt, nachdem wir aufgrund seines Blutes für gerecht erklärt worden sind, keine Frage mehr sein, dass wir durch ihn vor dem kommenden Zorn Gottes gerettet werden. So lass Dich mit Gott versöhnen. Weiche seiner Liebe nicht aus. Dann wirst Du den ersten richtigen Advent in Deinem Herzen erleben.
Schluss
Diesen Advent (Diese Weihnachten), feiern wir im Rückblick auf das wunderbare Handeln Gottes, in der Vergangenheit. Wir leben aber immer (in der Erwartung auf Jesus) im Advent. Jedenfalls alle, die ewiges Leben bekommen haben. Es ist der zweite Advent. Wenn Jesus wiederkommt. Das nächste Mal wird er aber nicht verletzlich als Kind in diese Welt kommen, sondern in Macht und Herrlichkeit. So schreibt Petrus den Gemeinden: Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus, / der unsern nichtigen Leib verwandeln wird, dass er gleich werde seinem verherrlichten Leibe nach der Kraft, mit der er sich alle Dinge untertan machen kann. Phil.3,20-21. Was für eine Freude wird das für uns sein!
_ (1) Diognet: 7,2. (2) Bsp. Nr. 83. (3) Bsp. Nr. 234.