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An Weihnachten geht’s ums Schenken. Was können wir schenken? Jesus, möchte, dass wir ihm unser Herz schenken. - Weihnachtsfeier für Kinder und Familien in der Stiftskirche Stuttgart


Was können wir schenken? So hat sich der eine Hirte gefragt. Was können wir schenken? So fragen sich viele. An Weihnachten geht’s ums Schenken.

Ich weiß, manche wollen sich nur beschenken lassen, so wie die sechsjährige Barbara, die folgenden Wunschzettel an das Christkind geschrieben hat: “Bitte wieder meine Puppenstube und eine Tafel Schokolade und eine Pralinenschachtel und eine kleine Kette und eine kleine Brosche und eine Puppe; vielleicht kann’s ein Baby sein, wenn es nicht zu teuer ist. Nochmal ein Katzenbilderbuch und noch ein anderes und ein Spiel. Das ist alles, ich weiß nichts mehr. Aber vielleicht weißt du noch was, das würde mich sehr freuen.” Bei all denen, die solche Wunschzettel schreiben, geht es nach der Melodie: “Bringet ja recht viel herbei, dass der Fritz auch glücklich sei.”

Aber jetzt soll es nicht darum gehen, was geschenkt bekommen können, sondern was wir schenken können. Was können wir der Oma schenken? Die verlegt doch immer ihre Brille. Jedesmal, wenn sie was lesen will, sind die Gläser weg. Vielleicht schenken wir ihr eine Hundeleine, damit das Ding nicht immer wegläuft. Oder was können wir dem Opa schenken? Der raucht immer seine Tabakspfeife. Aber wie oft muss er diesen Rußelofen anzünden, weil er immer wieder ausgeht. Vielleicht schenken wir ihm ein Brikett, damit die Pipe auch anbleibt. Was können wir der Mama schenken? Die braucht doch immer Haushaltsgeld. Der Vater wird ganz borstig, wenn sie schon wieder kommt. Vielleicht schenken wir ihr ein paar Schokoladetaler, damit sie bei Hertie wieder richtig in die Vollen greifen kann. Was können wir dem Papa schenken? Der wienert sein Auto immer auf Hochglanz. Wie oft hat er Mühe mit dem Dreck auf der Karosserie. Vielleicht schenken wir ihm eine Drahtbürste, damit der Lack wieder funkelt. Geschenkideen en masse.

Aber, liebe Freunde, an Weihnachten geht es nicht zuerst um Oma und Opa, um Mama und Papa, sondern um das Krippenkind. Jesus ist die Hauptperson. Deshalb hat der Hirt gesagt: Was können wir ihr schenken? Die Wirtin schenkt gar nichts, nicht einmal ein Matratzenlager, weil ihr Gasthof gestopft voll ist. Was können wir ihm schenken? Die Hirten denken an ein Fell, damit es nicht friert, an einen Sack Körner, damit es nicht hungert, an ein Lämmlein, damit es überhaupt etwas hat. Was können wir ihm schenken? Die Weisen denke an das Beste und Teuerste, an Gold, Weihrauch und Myrrhe.

An was denken wir? Gott hat an uns gedacht, als er seinen einzigen Sohn in das Kripplein packte. Was geben wir? Gott hat uns so viel gegeben, als er seinen Sohn sogar ans Kreuz gegeben.

Was können wir ihm schenken? Ein Fell haben wir nicht, einen Sack Körner besitzen wir nicht, ein Lämmlein blökt nicht in unserem Stall. Auch Gold und Weihrauch und Myrrhe haben wir nicht in der Tasche.

Was können wir ihm schenken? Jeder von uns hat etwas viel Wertvolleres als Gold, etwas viel Teureres als Weihrauch, viel Schöneres als Myrrhe. Jeder von uns hat ein Herz. Der Weise hat doch recht: “Es ist das Beste, was wir haben.” Und der Engel bittet: “Gib ihm dein Herz, heb’s in dein Licht, nach anderer Gabe fragt er nicht.”

Es gibt viele Leute, und zu denen gehöre ich auch, die haben ihr Herz nicht in Heidelberg, sondern in Bethlehem verloren. Sie haben ihr Herz dem Kind ins Kripplein gelegt. Sie haben gesagt: Herr Jesus, weil du uns so herzlich geliebt hast, will ich dir mein ganzes Herz schenken. Und darüber sind sie von Herzen froh geworden. Ich möchte dich heute einladen, dies auch zu tun, damit du fröhlich wirst.

Amen


[Predigtmanuskript; nicht wortidentisch mit der Aufnahme]