I. Die Geburtswehen der Welt
II. NÜCHTERN, ENGANGIERT UND LEIDENSCHAFTLICH LEBEN
- GOTT HAT PRIORITÄT
- Menschen gewinnen
III. Es wird besser!
EINLEITENDE GEDANKEN (GUTE BOTSCHAFTEN)
Am 2. August 05 las ich im Tages-Anzeiger ein Interview mit dem Dalai Lama. Dieses Interview wurde anlässlich seiner Vortragsreihe im neuen Zürcher Hallenstadion geführt. Er wurde über die Entwicklung der Welt befragt. Er meinte, die Welt sei, seit dem Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989, sicherer geworden. Und er beendete seinen Gedankengang mit der Aussage: Die Welt wird immer besser."[1] Er meinte dann aber auch, dass das nicht automatisch geschehen würde, wir Menschen müssten schon unseren Beitrag dazu leisten. Das hören wir doch gern! Wer von uns möchte nicht, dass es besser wird? Wer möchte nicht, dass sich die Welt zum Guten wendet? Das wollen wir schon wegen uns selbst, denn wenn es der Welt besser geht, dann geht es uns auch besser. Wir lieben solche Botschaften, die Gutes für uns prophezeien und erst noch, wenn sie von Leuten gemacht werden, denen Bedeutung zugemessen wird. Ich bin dann mit meinen Gedanken hier etwas hängen geblieben, denn die Bibel sagt genau das Gegenteil: Es wird nicht besser werden. Die Welt befindet sich in einem ständigen Abwärtstrend. Doch, und deshalb möchte ich darüber sprechen, habe wir als Christen unsere eigene Art entwickelt diese biblische Tatsache – sagen wir einmal – ein bisschen zu ignorieren. Wir leben auch lieber mit guten Botschaften, die für uns gut sind. Es ist z.B. die Botschaft, dass eine grosse Erweckung über unser Land und noch besser über die ganze Welt kommt. Mit anderen Worten, dass der christliche Glaube, wie wir ihn verstehen, einen Siegeszug antreten wird oder eigentlich schon lange angetreten hat. Seit ich Christ bin, habe ich schon viele solche Vorraussagen gehört, dass Gott bald da und dort Erweckung schenken will. Wenn das alles eingetroffen wäre, so gäbe es in der islamischen Welt bald mehr Christen als Moslems. Viele Kontinente wären von Erweckung gezeichnet. Zürich wäre bereits eine Hochburg des christlichen Glaubens und schliesslich soll Europa und damit auch die Schweiz vor einer Art Durchbruch stehen. Jede Ankündigung solcher Erweckungen ist mit bestimmten Forderungen an uns Christen verbunden. Eine solche Bewegung die der islamischen Welt eine grosse Erweckung hätte bringen sollen, war mit der Aufgabe verbunden, dass sehr viele Christen 40 Tage fasten müssen. Wenn genügend Christen 40 Tage lang fasten und das bis zu einem bestimmten Zeitpunkt, dann würde die Erweckung beginnen. Eine andere Forderung, die Erweckung in die Städten bringen sollte, war mit der Aufforderung verbunden, dass alle Denominationen und Konfessionen zusammenarbeiten müssten. Man könnte hier weitere Beispiele anfügen. Eines haben diese Ankündigungen gemeinsam: Schlussendlich, wird Erweckung als etwas gesehen, dass wir machen können. Wenn wir uns richtig verhalten, dann wird Gott die Erweckung schenken. Somit liegt die Erweckung schliesslich in den Händen der Menschen und wenn die Erweckung nicht kommt, so liegt auch die Schuld dafür bei uns. Genauso verhält es sich auch mit dem Gebet, es wird gesagt man müsse nur genug treu für einen Menschen beten, den man liebt und deshalb möchte, dass er Christ wird. Tun wir das, dann wird er sich bekehren und wenn es kurz vor dem Sterben ist. Wenn das nicht geschieht, dann bin ich schuld, weil ich offensichtlich zuwenig gebetet habe. So wird die gute Botschaft, dass sich dieser mir liebe Mensch bekehren wird, zu einer schlechten Botschaft, dass ich nämlich an seinem Verderben schuld bin. Oder diese bestechende Rechnung, die mir auch immer etwas suspekt war, es handelt sich um das Schneeballprinzip. Wenn ich pro Jahr zwei Menschen zu Jesus führe und diese zwei Menschen würden wieder jedes Jahr zwei Menschen zu Jesus führen usw. dann würde die Schweiz in sage und schreibe ca. 14 Jahren aus wiedergeborenen Christen bestehen. Wenn ich niemanden zu Jesus führe, dann bin ich mit schuld daran, dass es nicht mehr Christen gibt. Auch hier kehrt sich die gute Nachricht in eine böse Botschaft und Verurteilung von mir. Kein Christ kann irgendetwas gegen Erweckung haben. Natürlich wünschten wir uns alle, dass mehr Menschen Jesus begegnen und ewiges Leben bekommen. Aber ist es wirklich eine Erwartung, die uns die Bibel vermittelt? Mit prophetischem Anspruch werden viele dieser Botschaften verkündigt. Ich lehne Prophetie nicht ab. Warum soll Gott heute nicht in eine aktuelle Situation hineinsprechen? Doch stelle ich an die Prophetie den Anspruch, dass das Prophezeite eintreffen sollte und man nicht das nächste Prophezeit ohne sich über das, was nicht eintraf zu reflektieren. Und ich stelle den Anspruch an die Prophetie, dass sie den Aussagen der Bibel nicht widerspricht. Wer diese grossen Erwartungen, die uns angekündigt werden nicht freudig entgegennimmt, kommt schnell in den Verdacht, Gott nichts zuzutrauen. Er gehört dann zu denen, die dem mächtigen Taten Gottes im Weg stehen – eben, zu den Kleingläubigen. Paulus schrieb den Thessalonichern: Wir dürfen nicht schlafen wie die anderen, sondern sollen wach und besonnen sein. 1. Thessalonicher 5, 6. Also, ich versuche heute aufzuzeigen, was es bedeutet wach und nüchtern zu sein und wie wir trotzdem den Glauben engagiert ausleben können. Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Thessalonicher 5, 6; Titus 2, 2
Die Geburtswehen der Welt
Als Jesus in einem Gespräch seine Jünger darauf vorbereitete, dass er bald weggehen wird, sagte er: Wer an mich glaubt, wird die Dinge, die ich tue, auch tun; ja er wird sogar noch grössere Dinge tun. Denn ich gehe zum Vater. Johannes 14, 12. Zugegeben, das ist keine einfache Aussage von Jesus und sie führte schon zu manchen erstaunlichen Interpretationen. Eines ist jedoch deutlich, Jesus zeigt auf, dass das Ausmass dessen, was die Jünger tun werden grösser sein wird, als das, was er in seinem Leben bewirkte. Ich verstehe das zunächst einmal so: Jesus erreichte zu seiner Lebenszeit relativ wenig Menschen. Wenige folgten ihm nach und er wirkte in einem sehr kleinen Gebiet, hatte die Grenzen Israels kaum überschritten. Durch die Jünger und die folgenden Generationen verbreitete sich das Evangelium weltweit. Überall kamen Menschen zum Glauben an Jesus. Somit vollbrachten die Jünger grössere Taten, denn es kamen nach der Himmelfahrt Jesu mehr Menschen zum lebendigen Glauben. Plinius, ein römischer Beamter, schrieb im 1. Jahrhundert dem Kaiser Trajan, weil er wissen wollte, was er mit den Christen machen sollte: Viele Menschen jeden Alters und Standes, ja beiderlei Geschlechts, sind angeklagt oder werden es noch. Nicht nur über die Städte, sondern auch über die Dörfer und das flache Land hat sich die Seuche dieses bösen Aberglaubens ausgebreitet. Sie lässt sich aber doch wohl noch eindämmen und beheben. Es steht jedenfalls fest, dass man allmählich wieder die fast schon verödeten Tempel besucht und die lange unterlassenen feierlichen Opfer darbringt. Auch wird wieder Opferfleisch verkauft, für das sich bisher nur äusserst selten ein Käufer fand. Daraus lässt sich leicht ersehen, welch grosse Zahl von Menschen man auf den rechten Weg bringen kann, wenn man ihrer Reue stattgibt. (Plinius: Der Briefwechsel mit Kaiser Trajan, X, 96,9-10) Die Christen hatten einen recht grossen Einfluss. Schliesslich wurde der christliche Glaube in der ganzen Welt verbreitet und auch Länder, die alles Christliche verbannen wollten, vermochten diesen Glauben nicht auszurotten. Ich vermute auch – nebenbei bemerkt - dass die wiedergeborenen Christen das grösste Unternehmen in der Welt bilden. Dieses Unternehmen ist nicht hierarchisch organisiert. Die verschiedenen Abteilungen arbeiten meist unabhängig oder in lockeren Verbindungen zusammen, aber sie arbeiten am selben Projekt: am Reich Gottes. Jedes Jahr werden riesige Geldsummen in diese Arbeit investiert. Würde man die Umsatzahlen mit der grössten und erfolgreichsten Firma der Welt vergleichen, würden diese vermutlich vom Reich Gottes weit übertroffen. Also, Jesus hatte natürlich Recht, seine Nachfolger werden grössere Taten vollbringen. Auf der anderen Seite wusste Jesus, dass die Menschen, die ihm folgen werden immer ein ganz geringer Teil der Menschheit sein wird. Das macht er in einem Bild deutlich: Geht durch das enge Tor! Denn das weite Tor und der breite Weg führen ins Verderben, und viele sind auf diesem Weg." Matthäus 7, 13. Doch das enge Tor und der schmale Weg führen ins Leben, und nur wenige finden diesen Weg." Matthäus 7, 14. Nehmen wir einmal die Schweiz mit gut 7 Mio. Einwohnern als Beispiel. Unser Bund, der zu den grösseren in der Schweiz zählt, hat ungefähr 7'000 Mitglieder. Würden an einem schweizer Treffen alle Mitglieder teilnehmen und die Freunde noch dazu stossen, würden wir das neue Hallenstadion locker füllen. Wir wären beflügelt und ermutigt über die Masse von Menschen, die zu unserem Gemeindebund gehören und Jesus nachfolgen. Wenn wir aber die Zahlen ganz nüchtern betrachten, dann wären wir lediglich 0,1% der Bevölkerung. Man geht davon aus, dass die wiedergeborenen Christen, so wie wir das von der Bibel her verstehen, lediglich 1-2% der Bevölkerung ausmachen. Prozentual gesehen, ein ganz verschwindend kleiner Teil. Übrigens, als Jesus (Joh.6) die 5'000 Männer speiste und rechnet man pro Mann noch eine Person dazu, Frau oder Kind, dann waren es mindestens 10'000 Menschen. Sie hörten Jesus zu, doch verliessen sie ihn, nachdem er zu ihnen gesprochen hatte, zurück blieben die 12 Jünger – also noch 0,12%. Ferner lehrt uns die Bibel, dass es mit der Welt nicht aufwärts, sondern abwärts gehen wird. Die Endzeit, von der wir heute reden und man oft den Eindruck bekommt, dass sie in den Köpfen der Christen erst vor wenigen Jahren wirklich begonnen hätte, dauert – wenn man die Bibel aufmerksam liest – seit bald 2'000 Jahren. Endzeit heisst, dass es dem Ende zugeht und die Welt nicht besser, sondern schlechter wird. Jesus zeichnete ein düsteres Bild, er sagte Dinge, die uns wohl bekannt sind. Gehört haben wir das in der Schriftlesung (Matthäus 24, 1-44). Die Endzeit ist von einem ständigen Zuwachs der Verwirrung und Verführung gezeichnet. Zeichen und Wunder werden in Erscheinung treten, aber sie werden oft vom Widersacher Gottes zur Irreführung der Menschen hervorgebracht. Mit dieser Wirklichkeit lebten und wirkten die Apostel. Paulus machte sich keine Illusionen über seine Erfolge. Er sprach nie über Methoden, die grosse Erweckungen zur Folge hätten. Ganz realistisch erklärte er: Ich stellte mich allen gleich, um überall wenigstens einige zu retten. (1. Korinther 9, 22)Das ist die Wirklichkeit, wir werden durch unser Wirken wenigsten einige retten. Jesus verwendet für die Endzeit ein sehr hilfreiches Bild, nämlich das Bild einer schwangeren Frau, denn Jüngern sagte er: Das alles ist erst der Anfang, es ist wie der Beginn von Geburtswehen. Matthäus 24, 8Ich war in meinem Leben noch nie schwanger, aber ich habe trotzdem eine ganz kleine Vorstellung von Wehen und dieses Bild ist sehr hilfreich. Die Endzeit entwickelt sich nicht linear nach unten, sondern es gibt Höhen und Tiefen, bessere und schlechtere Zeiten. Zu Beginn sind die Wehen eher schwach und treten in grösseren Abständen auf. Mit der Zeit werden die Abstände kürzer und die Wehen stärker, bis das Kind geboren wird. Genau in einem solchen Auf und Ab entwickelt sich die Endzeit. Wir gehen unaufhaltsam dem Ende entgehen und die Wehen werden immer häufiger und stärker. Bibelstellen zum Nachschlagen: Matthäus 7, 13-14; Matthäus 24, 8; Lukas 21, 5-38; 1. Korinther 5, 3-6; 1. Thessalonicher 5, 3-6; 2. Thessalonicher 2, 1- 17;
Nüchtern, engangiert und leidenschaftlich leben
Natürlich besteht die Gefahr, dass wir in eine Art Weltuntergangsstimmung geraten und als resignierte Menschen leben, die immer alles und jedes negativ sehen. Wir reklamieren, aber packen nichts mehr an, weil eh alles zu Ende geht. Das ist vielleicht auch ein Grund, dass man uns immer wieder eine Erweckung in Aussicht stellt, damit wir motiviert bleiben, Gott treu zu sein und nicht aufzuhören, das Evangelium zu verbreiten. Wie auch immer, es ist jedenfalls der falsche Weg, wenn wir resignieren. Man kann nüchtern, engagiert und leidenschaftlich sein.
1 Gott hat Priorität
Unsere erste und wichtigste Aufmerksamkeit sollte darauf gerichtet sein, dass wir, ob die Welt heute oder erst in 1'000 Jahren zu ende geht, ein Leben führen, das Gott gefällt. Leidenschaftlich sollten wir damit beschäftigt sein, Jesus treu zu bleiben. Wie Jesus selbst sagte: Wer aber bis ans Ende standhaft bleibt, wird gerettet. Matthäus 24, 13. Paulus sagt es noch etwas konkreter, was das bedeutet: Legt alles ab, und zieht ein neues Gewand an: Jesus Christus, den Herrn. Beschäftigt euch nicht länger damit, wie ihr die Begierden eurer eigenen Natur zufrieden stellen könnt. Römer 13, 14. Wir sollen ein Leben führen das Gott gefällt aus dem einzigen Grund: weil Gott dadurch geehrt wird. Nicht um eine Erweckung herbeizuführen, sollen wir ein geheiligtes Leben führen, sondern einzig und allein, weil wir Gott dadurch ehren. Das uns Gott besser einsetzen kann, wenn wir ein Leben führen das ihm gefällt ist selbstverständlich. Es ist selbstverständlich, dass uns Gott besser einsetzen kann, wenn wir ihm gehorchen. Klar, dass Menschen uns echter wahrnehmen, wenn wir das, was wir glauben auch leben. Paulus ermahnte die Korinther: Kommt doch einmal richtig zur Besinnung und hört auf zu sündigen! Denn einige von euch kennen Gott letztlich überhaupt nicht; das muss ich zu eurer Schade sagen. 1. Korinther 15, 34. Und es ist der Wunsch des Paulus, dass wir unsere Aufmerksamkeit auf Gott ausrichten: Der Herr richte euer ganzes Denken und Wollen darauf, dass ihr Gott liebt und standhaft zu Christus haltet. (2. Thessalonicher 3, 5)Das ist unsere wichtigste Aufgabe und dazu müssen wir nüchtern, engagiert und leidenschaftlich sein. Bibelstellen zum Nachschlagen: Matthäus 24, 13; Römer 13, 11-14; 1. Korinther 7, 29-31; 1. Korinther 15, 34; 2. Thessalonicher 3, 5; 1. Petrus 4, 7
2 Menschen gewinnen
Nüchtern leben heisst, dass wir das Evangelium verkündigen, ob die Menschen sich bekehren oder nicht. Wir versuchen einfach auf ganz verschiedene Art Menschen für Jesus zu gewinnen. Ob sie darauf reagieren, indem sie Jesus nachfolgen, liegt nicht in unserer Hand. Wenn wir am Stauffacher – übrigens werden wir am nächsten Samstag wieder dort sein – stehen, erreichen wir vielleicht niemanden. Aber vielleicht erreichen wir in einem Jahr jemanden. Wir wissen es nicht, aber wir bleiben dran. Zu Hesekiel sagte Gott: Sag ihnen die Worte, die ich dir auftrage, ganz gleich, ob sie auf dich hören oder nicht. (Hesekiel 2, 7)Natürlich müssen wir immer wieder überprüfen, ob unsere Verkündigung verstanden wird, das ist sehr wichtig, aber auch wenn sie verstanden wird, heisst das nicht, dass sich Menschen bekehren. Doch bleibt der Auftrag unabhängig bestehen, das Evangelium zu verkündigen. Wir sind immer Zeugen, auch wenn wir die Gabe der Evangelisation nicht habe, können wir uns in vielfältiger Weise an der Evangelisation und Mission beteiligen. Natürlich gehört es zur Leidenschaft für Jesus, dass es unser tiefster Wunsch ist, dass noch viele Menschen gerettet werden. Deshalb bat Paulus auch die Gemeinde in Thessalonich. Betet für mich, Brüder und Schwestern! Bittet darum, dass die Botschaft des Herrn sich rasch verbreitet und überall so wie bei euch mit Dank gegen Gott angenommen wird. (2. Thessalonicher 3, 1)Bibelstellen zum Nachschlagen: Hesekiel 2, 7; Johannes 15, 19; 1. Thessalonicher 1, 6; 1. Thessalonicher 5, 8; 2. Thessalonicher 3, 1-2
Es wird besser!
Schliesslich können wir doch sagen: Es wird besser! Zum Glück können wir das sagen, aber es wird nicht in dieser Welt besser, sondern besser wird es in der neuen Welt. Gerade weil wir um jene neue Welt wissen, können wir im Chaos dieser Welt leben und hoffnungsvoll jeden Tag anpacken. Paulus, dem viel Leid zugestossen war und der ein viel bequemeres Leben hätte führen können sagte: Ich bin in jeder Lage zuversichtlich. Ich weiss zwar: Solange ich in diesem Körper lebe, bin ich vom Herrn getrennt. (2. Korinther 5, 6) Wir leben ja noch in der Zeit des Glaubens, noch nicht in der Zeit des Schauens. (2. Korinther 5, 7)Aber das was er glaubte, das Ziel das er vor Augen hatte, liess ihn in den schrecklichsten Momenten seines Lebens zuversichtlich bleiben. Es wird der Tag kommen, wo wir – wenn wir Jesus lieben und ihm dienen – mit einer riesigen unzählbaren Menschenmenge vor Gott stehen werden. Alle Menschen, die je auf dieser Erde lebten und Gott vertrauten, werden dann vor Gott stehen. Johannes hatte dies in einer Offenbarung gesehen: Danach sah ich eine riesige Menschenmenge aus allen Stämmen und Völkern, Menschen aller Sprachen und Kulturen; es waren so viele, dass niemand sie zählen konnte. In weisse Gewänder gehüllt, standen sie vor dem Thron und vor dem Lamm, hielten Palmzweige in den Händen und riefen mit lauter Stimme: Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt und von dem Lamm!" Offenbarung 7, 9-10. Das wird ein wunderbarer Moment in unserem Leben sein. Dann wird alles besser sein! Bibelstellen zum Nachschlagen: 2. Korinther 5, 6-7; Offenbarung 7, 9-10
Schlussgedanke
Zusammenfassung Wir hätten gerne, wenn es schon in dieser Welt besser würde, das ist ganz natürlich. Doch die Bibel zeigt uns eine andere Wirklichkeit. Glaube heisst nun nicht, einfach etwas zu Glauben, das Gott dann machen sollte, was er gar nicht vorgesehen hat. Glaube heisst, dem zu vertrauen, was Gott uns offenbart hat. Ob Gott nochmals eine Erweckung schenken wird, das werden wir sehen, unsere Aufgabe ist und bleibt die selbe, wie Paulus das formulierte: Richtet euch nicht länger nach den Massstäben dieser Welt, sondern lernt, in einer neuen Weise zu denken, damit ihr verändert werdet und beurteilen könnt, ob etwas Gottes Wille ist – ob es gut ist, ob Gott Freude daran hat und ob es vollkommen ist. Römer 12, 2. Setzen wir alles daran, dass wir ein Leben führen, das Gott gefällt, damit wir bereit sind am Tag, wenn Jesus kommt. Darum seid wach und haltet euch bereit! Bleibt nüchtern und setzt eure ganze Hoffnung auf die Gnade, die Gott euch schenken wird, wenn Jesus Christus in seiner Herrlichkeit erscheint. (1. Petrus 1, 13)Bibelstellen zum Nachschlagen: Römer 12, 2; 1. Petrus 1, 13 Amen ----------------------- [1] Tages-Anzeiger, Dienstag, 2. August 2005, S. 4-5.
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