Christival 1988 in Nürnberg. Vor der Tribüne, von der Hitler gesprochen hat, saßen 30.000 junge Menschen. Jörg Swoboda sang mit ihnen: „Die Mächtigen kommen und gehen, und auch jedes Denkmal mal fällt." Dabei zeigte er auf die Stelle, wo der Hitler mal gestanden hatte. Sie war leer. Eines Tages werden alle Tribünen und Throne verschwunden sein. Am Jüngsten Tag wird es nur einen einzigen Thron geben, den des Weltrichters. Vor dem endet die Weltgeschichte. Vor dem Angesicht dessen, der darauf sitzt, vor seiner Heiligkeit. Herrlichkeit und Hoheit fliehen Himmel und Erde. Alles verstummt. Es findet keine Tagung einer Evangelischen Akademie statt mit dem Thema: „Ist die Bibel Gottes Wort?" Es behauptet kein Irrlehrer Verdrehermann, dass Jesus nicht auferstanden ist und nicht wiederkommt. Es doziert kein Professor, dass das Grab von Jesus nicht leer gewesen ist. Es predigt kein Pfarrer Lehmann über das Letzte Gericht. Vor dem weißen Thron endet jede Evangelisation und Diskussion.
Alle müssen schweigen und das Urteil hören. Es werden Bücher geöffnet. Auch das Buch des Lebens. Gott braucht kein Notizbuch. Diese Bücher sind ein Bild für sein Gedächtnis. Alles, was unser Leben ausmacht, ist vermerkt. Nichts ist vergessen. Nach den Taten, die wir getan oder unterlassen haben, werden wir gerichtet. Nun sagt aber die Bibel an anderer Stelle, dass wir gerichtet werden nach unserem Glauben. Das stimmt, und dabei bleibt es auch. Aber der Glaube äußert sich konkret in Taten und Verhaltensweisen, nach denen beurteilt werden kann, ob er echt oder eine Sprechblase war. Es bleibt dabei: Wir werden gerettet durch die Gnade, aber gerichtet nach den Taten. Die wichtigste Frage des Lebens (nach Luther): Wie kriege ich einen gnädigen Gott? Die Antwort: Durch den Glauben an Jesus.