Katholizismus - Was lehrt die katholische Kirche?

Wilfried Plock
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Einleitung

  1. Wer von uns ist katholisch?
  2. Wer von uns war katholisch?

I. Vorbemerkungen

Wir wollen unbedingt Lehren und Personen auseinanderhalten. Wir sprechen heute (fast
ausschließlich) über die Lehren der röm.-kath. Kirche. Wir wissen sehr wohl, daß in der Evangelischen Kirche ebenfalls viele Ansatzpunkte zu berechtigter Kritik gegeben sind: Taufwiedergeburtslehre, Liberale Theologie, Objektivismus (K. Barth), Entmythologisierungslehre (Bultmann), Gott-ist-tot-Theologie (D. Sölle), Feministische Theologie … Man kann die Grundtendenzen der beiden verfassten Großkirchen im Blick auf ihre Lehren etwa
auf folgenden Nenner bringen: die röm.-kath. Kirche neigt dazu, zu dem in der Heiligen Schrift geoffenbarten Wort Gottes hinzuzutun. die Evangelische Kirche neigt dazu, von dem in der Heiligen Schrift geoffenbarten Wort Gottes hinwegzutun. In Gottes Augen ist wohl das eine so schlimm wie das andere (2. Timotheus 3, 16-17; Offenbarung 22, 18-19). Die Gemeinschaft zwischen wiedergeborenen Christen beider Konfessionen ist durch Jesus Christus und das Wort seiner Wahrheit möglich. Sie darf und soll selbstverständlich festgehalten und gepflegt werden.

II. Das Lehrgebäude der röm.-kath. Kirche

A. Offenbarung und Tradition

1.Die Heilige Schrift Die Tradition (Überlieferung) = Konzilsentscheidungen, päpstliche Erlasse, Dogmen. Heilige Schrift und Tradition sind in dogmatischer Hinsicht und Bedeutung völlig gleichgestellt. Über das Nebengleis der Tradition sind viele falsche Erkenntnisse und Lehren in die röm.-kath. Kirche hineingekommen.

Die Bibel lehrt: Römer 3, 4; 2. Timotheus 3, 16-17; Offenbarung 22, 18-19.

B. Der Sündenfall…

Der Sündenfall wird nicht wörtlich, sondern bildlich gedeutet. Kath. Kirche: Der Mensch wurde durch den Sündenfall „schwer verletzt“.

Die Bibel lehrt: Der Mensch ist durch den Sündenfall (geistlich) tot (Lukas 15, 24; Epheser 2, 1)

  • Der Mensch ist geistlich tot und braucht eine Auferweckung (Wiedergeburt)!

…und die Sünde

Die röm.-kath. Kirche unterscheidet:

  • Todsünden = verdammen in die Hölle (willentliche Übertretung der 10 Gebote alle sexuellen Vergehen lange Liste (geänd.))

  • lässliche Sünden = verlängern den Aufenthalt im Fegefeuer. (schlechte Gedanken falsche Motive Unbeherrschtheit)

Die Bibel lehrt: Kein Unterschied! (1. Mose 3; Römer 6, 23; Jakobus 2, 10)

C. Die Rechtfertigung

(Lehre, wie ein sündiger, verlorener Mensch vor Gott gerecht werden kann) Thomas von Aquin: Gratia non tollit naturam sed perficit (Die Gnade hebt die Natur nicht auf, sondern vollendet sie). Im Bild gesprochen: Der Schwerverletzte muß aufgepeppelt werden. Rechtfertigung im katholischen Sinn: Wiederordnung des Instabilen durch die von der röm.-kath. Kirche verwalteten Gnadenmittel (Sakramente): - Taufe (die Erbsünde wird weggenommen) - Firmung (der Katholik bekommt den Heiligen Geist) - Eucharistie (der Katholik bekommt „scheibchenweise“ das ewige Leben)

Die Bibel lehrt: Nicht Verbesserung des Alten, sondern Neuschöpfung durch Gottes Wort und Geist (2. Korinther 5, 17) Nicht Hochentwicklung und Veredelung, sondern Sterben und Auferstehen! Alle Religionen und Philosophien wollen den „alten Menschen“ verbessern. Dieser Ansatz führt immer in die Werkgerechtigkeit (Ausnahme: Karl Marx).

D. Die Sakramente

1.Die Taufe Zitat: Neuner-Roos, S. 362

Die Bibel lehrt: Bei der „Säuglingsbesprengung“ passiert nichts - Bei der biblischen Taufe = äußere Darstellung eines inneren Vorgangs.

2.Die Firmung Zitat: Neuner-Roos, S. 370 Handauflegung durch den geweihten, bevollmächtigten katholischen Priester (Weihbischof)

Die Bibel lehrt: Epheser 1, 13; Galater 3, 2

3.Die Eucharistie Zitat: Neuner-Roos, S. 375 ff -Zentrum der katholischen Liturgie sakramentale Vergegenwärtigung Gottes (Realpräsenz) Transsubstantiation = Wandlung der chemischen Substanzen von Brot und Wein in die chemischen Substanzen des Leibes und Blutes Christi (Neuner-Roos, S. 386) Zitat: Uhlmann S. 32 Meßopfer (unblutige Wiederholung des Opfers Jesu) Zitat: Markmann S. 95

Die Bibel lehrt: Hebräer 9, 28; 10, 14 (7x) -> Folie!

4.Die Buße (Beichte) Zitat: Neuner Roos, S. 410 Zitat: Traktat „Errettung aus Gnade?“ S. 2+3

  • Überbetonung der Rolle des Priesters. Er hat die “Vollmacht loszusprechen”. (Tr. S. 2 oben)
  • Kann ein Priester Sünden vergeben? (Tr. S. 2 Mitte)
  • Buße (Tr. S. 3 Mitte)

Die Bibel lehrt: Markus 2, 10; 1. Johannes 1, 9

5.Die Krankensalbung (Letzte Ölung) Zitat Neuner-Roos, S. 439 6.Die Priesterweihe 7.Die Ehe

E. Die Lehre von der Kirche als „Heilsanstalt“

  1. Im 4. Jahrhundert n.C. geschah ein ungeheurer Vorgang: Aus den Verfolgten im Jahr 311 n.C. wurden innerhalb weniger Jahrzehnte Verfolger: 380 n.C. verbot Kaiser Theodosius alle heidnischen Religionen! Augustinus formulierte später den Lehrsatz: “Außerhalb der Kirche gibt es kein Heil!” Diese Lehre wurde insbesondere den Juden zum Verhängnis. Sie wurden damit aus der abendländischen Kulturgemeinschaft ausgeschlossen. Zitat: Markmann, S. 12 Papst Pius IX zementierte diese Lehre 1854: Die Kirche ist Heilsanstalt (d.h.: ohne Kirche ist ein Katholik verloren!) Die Bibel lehrt: Es gibt keine alleinseligmachende Kirche, wohl aber einen alleinseligmachenden Herrn (Apostelgeschichte 4, 12)!

  2. Die Aufteilung in den „Klerus“ (Priesterstand), Ordensstand und die „Laien“ (das allgemeine Kirchenvolk) Die Bibel lehrt: 1. Petrus 2, 9; Matthäus 23, 8

F. Die Lehre von der Jungfrau Maria

  1. Geschichtlicher Überblick der Mariologie
  • Anfänge der Marienverehrung schon in den ersten Jahrhunderten * Marienkult in der Theologie seit dem Konzil von Ephesus (431 n.C.) * Verehrung und Vergötterung seit dem 7. Jahrhundert * Ave Maria und Rosenkranz seit 12. Jahrhundert * Höhepunkt im Mittelalter (Zeitweise: „Viereinigkeit“) Marienfeste, -prozessionen, -orden, -klöster, - bruderschaften, -gelöbnisse, -wunder. etc.
  1. Unbiblische Lehren über Maria
  • Sie gebar Jesus unversehrt und ist stets Jungfrau geblieben (Matthäus 13, 55)
  • Sie blieb von der Erbsünde bewahrt (unbefleckte Empfängnis)
  • Sie wurde mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen (Dogma erst seit 1.11.1950- Johannes 3, 13)
  • „Königin des Alls“, „Mittlerin aller Gnaden“, „Miterlöserin“, „Schlangenzertreterin“
  • Sogenannte „Marienerscheinungen“: (Lourdes (Frankreich) ab 1. Febr. 1858 insgesamt 18 Erscheinungen ;Fatima (Portugal) 1913-1917 sechs Erscheinungen Petrus, Paulus und Maria: Rom, Jerusalem, Lourdes. Maria: „Oh fein, da war ich noch nie!“)

Biblische Beurteilung: Zitat: Markmann S. 56-57

G. Heilige Haben durch ein außergewöhnliches Leben einen Überschuß an guten Werken. Diese werden im sogenannten „Gnadenschatz“ der Kirche gesammelt und verwaltet. Wenn ein Katholik in eine ausweglose Not kommt, kann er die Heiligen anrufen.

Die Bibel lehrt:

  1. Korinther 1, 2; Lukas 16, 19-31; 1. Timotheus 2, 5 M. Luther: Such wer das will …

H. Das Papsttum

  1. (Falsche) Begründung: Matthäus 16, 18-19
  2. Behauptung: Petrus sei Bischof in Rom gewesen
  3. Erster Papst: Leo I (440-461 n.C.) Z.Z.: Papst Johannes Paul II.
  4. Falsche Lehre: Christus regiere durch diesen, seinen Stellvertreter seine Kirche auf Erden
  5. Das Dogma von der Unfehlbarkeit (1870) Zitat: Markmann S. 9 unten!

Biblische Beurteilung: Matthäus 23, 9

I. Der Ablaß

  • Die Situation um 1500 (Tezzel)
  • Die 95 Thesen (Luther)

J. Gute Werke

Traktat S. 3 Mitte und unten

Biblische Lehre: Römer 3, 28; Epheser 2, 8-9

K. Die Lehre vom Fegefeuer

  1. Korinther 3, 11-15 (Mißverständnis)

L. Heilsgewißheit

Konzil von Trient (Tridentinum): „Verflucht ist, wer seines Heiles gewiß ist.”

Die Bibel lehrt: Johannes 5, 24; Römer 8, 1+38-39; 1. Johannes 3, 14; 5,11-13.

M. Die katholische Mystik

Bekannte Mystiker: Bernhard von Clairvaux, Franz von Assisi, Johannes Tauler, Ignazius von Loyola, Madame de Guyon, etc. Luthers Stellung: Zitat: Markmann S. 68 (Luther über die Mystik)

N. Die Reliquienverehrung

Seit den Kreuzzügen - 1095 n.C. Papst Urban II. Reliquie im strengen Sinn: Körperteil eines verstorbenen Heiligen Kontaktreliquie: Gegenstand, der von einem Heiligen berührt worden ist

Die bekannteste Reliquien:

  • Aachener Dom: vier große Heiligtümer (Windeln und Lendentuch Jesu, Kleid Marias, Enthauptungstuch Johannes des Täufers)
  • Turiner Grabtuch
  • der Trierer Rock
  • In jedem Altar muß eine Reliquie vorhanden sein - sonst kein Meßopfer! Reliquienverehrung = Sperrmüllanbetung!

O. Der Zölibat Erst seit 1139 Kirchengesetz!

P. Der Protestantismus in der katholischen Sicht Bis zum II. Vatikanischen Konzil (1962-65) waren alle Evangelischen „Ketzer“. Inzwischen werden die Protestanten „getrennte Brüder“ genannt. Es hat sich aber nur der Sprachgebrauch verändert. Röm. Einheitskatechismus: „Der Protestantismus ist die Summe aller Irrlehren, die vor ihm waren, nach ihm gewesen sind und noch entstehen werden, um die Seelen zu verderben.“

III. Thesenartige Zusammenfassung

  1. Der Weg zu Gott ist der Weg über Umkehr und Glauben an seinen gekreuzigten und auferstandenen Sohn Jesus Christus. Diesen Weg hat Satan bereits in der frühen Christenheit verdunkelt, um ihn dann nach und nach durch den Irrweg einer Scheingerechtigkeit aus Sakramenten, Verdienst, Werken, Ablaß, Wallfahrten, sowie durch eine mystische Marien- und Heiligenverehrung zu ersetzten. Der Schwerpunkt der katholischen Frömmigkeit liegt auf dem Tun.
  2. Den echten Heilsweg, das klare Evangelium ohne Zusätze und Abstriche, kennt der Katholik im Grunde nicht. Er ist in einer Sakramentsreligion gefangen. Der Schwerpunkt des Evangeliums liegt auf dem Getan.
  3. Der Katholizismus kommt weitgehend ohne Bibel aus. Das halbe Ja zu Gott ist oft ein ganzes Nein zur Heiligen Schrift.
  4. Durch die vielen Zwischeninstanzen kennt der Katholik den freien Zugang zu Gott durch den Herrn Jesus nicht. Ihm fehlt die persönliche Beziehung zu Gott.
  5. Der Katholizismus zeigt das deutliche Bestreben, Gottes Werk in die Hände des Menschen zu nehmen (Maria, Papst, Priester, Gute Werke, usw.).
  6. Katholizismus und Okkultismus gehen teilweise Hand in Hand (vor allem in Südamerika und im südlichen und südöstlichen Europa).
  7. In der katholischen Kirche ist die lebendige Hoffnung auf die sichtbare Wiederkunft Jesu nahezu unbekannt.

Fazit: Die römisch-katholische Kirche ist nicht nur eine andere Form des Christentums, sondern die größte „christliche“ Sekte auf dem Erdboden!

IV. Die “Ausschließlichkeitssätze” der Reformation (particulae exclusivae)

  1. s o l a scriptura (allein die Schrift!) (2. Timotheus 3, 16-17)
  2. s o l u s Christus (allein Christus!) (Johannes 14, 6)
  3. s o l a fide (allein durch Glauben!) (Römer 3, 28)
  4. s o l a gratia (allein durch Gnade!) (Epheser 2, 8+9)

V. Methodische Hinweise für die Missonsarbeit unter Katholiken

  1. Von der Schrift her argumentieren und zum Bibellesen führen!
  2. Jesus Christus ins Zentrum bringen!
  3. Die persönliche Heilsgewißheit bezeugen!
  4. Der Schlüssel zum Herzen ist immer die Liebe!

Literaturhinweis: Bühne, Wolfgang Ich bin auch katholisch Markmann, Otto Irrtümer der katholischen Kirche Neuner-Roos Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung Uhlmann, Peter H. Die Lehrentscheidungen Roms im Licht der Bibel Woodrow, Ralph Die Römische Kirche - Mysterien-Religion aus Babylon