Liebe Kinder, jetzt müsst ihr gut aufpassen.
Gestern habe ich euch etwas gesagt, das ihr euch merken müsst. Es sind zwei Dinge, die wichtig sind.
Was muss man tun, um gerettet zu werden? Wer weiß es noch? Genau, man muss etwas mit dem Mund und mit dem Herzen tun.
Was genau muss man mit dem Mund machen? Helft ihm doch! Mit dem Mund muss man den Herrn anrufen, zum Beispiel „Herr Jesus“.
Und was muss man mit dem Herzen tun? Was meint ihr? Ja, ihr wisst es schon, ich weiß es auch. Genau, mit dem Herzen muss man glauben.
Morgen frage ich euch noch einmal danach.
Einführung in das Thema: Die Zukunft Israels in Römer 9-11
Wir haben gestern Römer Kapitel 10 gelesen, und es war recht umfangreich. Es ging darum, warum Israel verworfen oder zumindest teilweise verworfen ist.
Heute, in Römer Kapitel 11, geht es um die Frage, wie es mit der Zukunft Israels aussieht. Insgesamt behandeln die Kapitel 9 bis 11 die Zukunft Israels. In Kapitel 9 wird das Problem der Verwerfung Israels, genauer gesagt der teilweisen Verwerfung, angesprochen. Kapitel 10 erklärt die Ursache dieser teilweisen Verwerfung. Kapitel 11 wiederum zeigt die Grenzen dieser teilweisen Verwerfung auf.
Das bedeutet, dass Israels Verwerfung nicht vollständig und auch nicht unbedingt endgültig ist. Es geht also um die Frage, was mit denen geschieht, die zum ersten Volk Gottes gehören, dem irdischen Volk Gottes, aber nicht zum zweiten Volk – das heißt zu denen, die an den Herrn Jesus Christus glauben. Damit sind diejenigen gemeint, die zwar Juden sind, aber nicht an Jesus Christus glauben.
Der Apostel Paulus beschäftigt sich mit dieser Frage: Wie geht es mit Israel weiter? Und wie hängt das mit den Verheißungen zusammen? Dabei dürfen wir nicht vergessen, was er bereits in Kapitel 9 gesagt hat. Dort heißt es in Vers 6: „Das Wort Gottes ist nicht hinfällig geworden, denn nicht alle, die aus Israel sind, sind Israel.“
Das bedeutet, dass die Verheißungen Gottes in Bezug auf Israel nicht ungültig geworden sind. Sie werden nur für diejenigen erfüllt, die das wahre Israel sind – also die Israeliten, die an den Herrn Jesus Christus glauben. Das hat Paulus schon deutlich gemacht.
In Kapitel 11 greift er dieses Thema erneut auf. Er verwendet hier das starke Wort „Verwerfung“ oder „Verstoßung“. In Vers 2 heißt es, dass Gott sein Volk nicht verworfen hat. Das Wort „Verwerfung“ taucht später noch einmal auf, in den Versen 12 beziehungsweise 15. Dieses Wort ist sehr hart, doch es ist nicht das letzte Wort.
Die Verwerfung hat Grenzen. Sie ist nur teilweise, wie Paulus in den ersten zehn Versen erklärt. Außerdem ist diese Verwerfung Israels nicht notwendigerweise endgültig, wie er in den Versen elf bis...
Die teilweise Verwerfung Israels: Römer 11, Verse 1-10
Wir wollen jetzt zuerst die ersten Verse lesen, Verse 1 bis 10, aus Römer 11. Israels Verwerfung ist nur teilweise.
Ich sage also: Hat Gott sein Volk verworfen? Das sei ferne! Denn auch ich bin ein Israelit, der aus dem Samen Abrahams vom Stamm Benjamin stammt. Gott hat sein Volk nicht verworfen, das er zuvor erkannte.
Oder wisst ihr nicht, was die Schrift bei Elija sagt, wie er vor Gott auftritt gegen Israel? „Herr“, sagte er, „sie töteten deine Propheten, sie gruben deine Altäre ab, und ich blieb alleine übrig; und sie trachten nach meiner Seele.“
Aber was sagt ihm die göttliche Antwort? „Ich ließ mir übrig bleiben siebentausend Mann, die vor Baal das Knie nicht beugten.“
So ist also auch in der jetzigen Zeit ein Überrest nach Gnadenerwählung geblieben. Wenn aber durch Gnade, dann ist es nicht mehr aus Werken; sonst wäre die Gnade nicht mehr Gnade.
Wenn aber aus Werken, dann ist es nicht mehr Gnade; sonst wäre das Werk nicht mehr Werk.
Vers 7: Was ist also zu sagen? Israel strebte nach dem Ziel, erreichte es aber nicht. Die Erwählung jedoch erreichte es, die Übrigen wurden verhärtet, so wie geschrieben steht: Gott gab ihnen einen Schlafgeist, Augen, die nicht sehen, und Ohren, die nicht hören, bis zum heutigen Tag.
Und David sagt: Es werde ihr Tisch zur Schlinge, zum Fallstrick, zum Anstoß und zur Vergeltung. Verfinstert seien ihre Augen, damit sie nicht sehen, und ihren Rücken beuge er immerzu.
Bis hierher.
Die Bedeutung der Teilverwerfung und Paulus' eigenes Beispiel
In diesen Versen geht es darum, dass Paulus zeigt, dass die Verwerfung des gesamten Volkes Israel nur teilweise ist. Er stellt zunächst die Frage: Hat Gott sein Volk verworfen? Nein, das sei fern. Nur ein Teil ist verworfen, das Volk als Ganzes ist es nicht.
Paulus beweist dies und führt zuerst sein eigenes Beispiel an. Er sagt: „Schaut auf mich“ (Vers 2), „denn auch ich bin ein Israelit aus dem Samen Abrahams, vom Stamm Benjamin.“ Für einen Israeliten hört das Israelitensein nicht auf, wenn er sich bekehrt und Christ wird. Ein Israelit bleibt ein Israelit. Paulus war ein Israelit aus dem Stamm Benjamin, und als er sich bekehrte, blieb er weiterhin ein Israelit aus dem Stamm Benjamin. Die Volkszugehörigkeit bleibt also bestehen.
Wer ein Sklave ist und zu Christus kommt, bleibt ein Sklave. Eine Frau, die zu Christus kommt, bleibt eine Frau. Ein Mann, der zu Christus kommt, bleibt ein Mann. Ein Deutscher, der zu Christus kommt, bleibt ein Deutscher. Und ein Jude, der zu Christus kommt, bleibt ein Jude.
Im Galaterbrief hat der Apostel Paulus einmal gesagt: „In Christus ist weder Jude noch Nichtjude, weder Sklave noch Freier, weder Mann noch Frau. Sie sind alle einer.“ Das heißt aber nicht, dass sie aufhören, Mann, Frau, Sklave oder Jude zu sein. Paulus betont hier nur, dass wir in Jesus Christus alle gleich sind. Das Äußere bleibt bestehen.
Man hört also nicht auf, Jude zu sein. Paulus bleibt ein Jude. Ein Nichtjude, der zum Glauben kommt, wird kein Jude. Es ist also nicht so, wie manche lehren, dass man durch den Glauben an Jesus Christus zum Israeliten wird. Das ist nicht richtig, und Apostel Paulus sagt es nicht.
Wenn wir aus den Heiden zum Glauben kommen, bleiben wir Heiden, nur gläubige Heiden. Wenn Juden zum Glauben kommen, sind sie gläubige Juden. Sie sind aber eins in Christus und haben alle Anteil am gleichen Heil.
Paulus stellt sich hier auf dieselbe Ebene mit den Israeliten nach dem Fleisch, denn er ist ein Israelit. Er gehört immer noch zu Israel nach dem Fleisch, obwohl er zugleich auch zum treuen und wahren Gottesvolk gehört, zum geistlichen Volk Gottes.
In Vers 2 sagt er, dass Gott dieses Israel, dieses Israel nach dem Fleisch, nicht völlig und endgültig verworfen hat. Er nennt dieses Israel nach dem Fleisch immer noch sein Volk. Gott verstoße sein Volk nicht.
Wir haben bereits gesagt, dass man Gottes Volk sein kann und doch nicht Gottes Volk ist. Das hat Paulus schon mehrmals betont. Hier heißt „sein Volk“ nicht, dass sie gerettet sind – natürlich nicht. Wenn sie den Messias Jesus Christus nicht angenommen haben, sind sie nicht gerettet.
Aber Gott hat sein Volk nicht verworfen. Das heißt, er hat sein Volk nicht preisgegeben und ihnen den Weg zum Heil nicht versperrt. Es ist also nicht so, dass in Jesus Christus die Nichtjuden zu Juden werden und die Christen die Rolle der Juden übernehmen.
Das hört man manchmal: Die Christen seien die neuen Juden oder das neue Israel. So steht es aber nicht geschrieben. Paulus weigert sich, die Christen Juden zu nennen. Er vermeidet es, sie Israeliten zu nennen.
Er nennt die Gläubigen, die Kinder Abrahams sind, zwar die Beschnittenen mit einer geistlichen Beschneidung. Er nennt sie Priester und verwendet verschiedene Namen. Aber er nennt sie nie Israeliten.
Wenn wir Israeliten hören, denken wir an eine Volkszugehörigkeit, und diese hat sich nicht geändert. Heiden, die Christen werden, sind deshalb nicht Israeliten. Es gibt eine Lehre, die sagt, dass die Christen Israel ersetzen. Wenn jemand zu Christus kommt, übernimmt er die Rolle Israels. Israel ist vorbei, und jetzt gibt es nur noch die Christen, die das neue Israel sind.
So lehrt der Apostel Paulus aber nicht. In Vers 2 sagt er: Gott verwarf sein Volk nicht, das er zuvor kannte. „Kannte“ ist hier mehr als nur Wissen. Das Wort „kennen“ hat in der Bibel verschiedene Bedeutungen.
„Kennen“ kann sehr tief gehen. Adam kannte Eva. Das heißt nicht, dass er nur etwas von Eva wusste, sondern dass er eine ganz tiefe Beziehung zu ihr hatte.
Wenn hier steht, Gott habe sein Volk im Voraus gekannt, betont das, dass Gott eine Beziehung zu diesem Volk hatte. Gott hat dieses Volk in Jakob erwählt, Gott hat Abraham erwählt, von Abrahams Söhnen den Isaak, von Isaaks Söhnen den Jakob und in Jakob die zwölf Stämme Israels.
Diese zwölf Stämme sind also das Gottesvolk, das Gott kannte und ihm vorauskannte. Dadurch, dass er sie als sein Volk erwählt hat, hatte er eine Beziehung zu diesem Volk Israel.
Gott hat sein Volk nicht verworfen. Er hat seine Beziehung zu diesem Volk letztlich nicht aufgegeben.
Parallele zur Zeit Elias: Der Überrest Israels
Und jetzt kommt ein Argument aus der Zeit Elias. Er sagt hier: „Oder wisset ihr nicht, was die Schrift bei Elia sagt? Wie er vor Gott auftritt gegen Israel: ‚Herr, sie töteten deine Propheten, sie gruben deine Altäre ab, und ich blieb alleine übrig.‘“
Elia dachte, er sei der Einzige, der noch übrig geblieben ist von dem Volk Israel. Alle anderen waren in den Götzendienst abgefallen und hatten den Baal verehrt. Aber was sagt ihm die göttliche Antwort? „Ich habe mir übrig gelassen siebentausend Mann, die vorbehalten das Knie nicht gebeugt haben.“
Siebentausend Mann waren also noch da. Diese siebentausend Männer waren der Überrest Israels in jener Zeit von Elija. Sie bildeten das Kernvolk, das treue Israel, während Israel nach dem Fleisch abgefallen war. Doch das Israel nach dem Fleisch war dennoch noch Israel, auch wenn das eigentliche Volk nur noch aus siebentausend Menschen bestand.
Gab es dennoch immer das fleischliche Israel. Sie waren nicht errettet, natürlich nicht, aber sie waren immer noch das Volk. Das wahre Volk Gottes bestand hier aus diesem Kern, diesen Treuen aus Israel. Diese waren gleichsam das Königreich Gottes. Dort hat Gott noch regiert.
Gott war ja der König über sein Volk. Israel hatte eine Theokratie, das heißt, Gott ist König, und der irdische König sollte nur ein verlängerter Arm Gottes sein. Der eigentliche König im Volk Israel war immer Gott oder sollte es jedenfalls sein.
So hatten wir also das Gottesreich, die Gottesherrschaft im Alten Testament, über diese siebentausend Mann. Die anderen hatten Gott nicht mehr als ihren König anerkannt. So machten also diese siebentausend das Gottesreich aus, die Gottesherrschaft im Alten Testament.
Und jetzt sagt Paulus, er zieht die Parallele zur gegenwärtigen Situation. Er sagt in Vers 5: „So ist also auch in der jetzigen Zeit ein Überrest entstanden, nach Gnadenerwählung.“ So wie es damals zur Zeit Elias einen Überrest von Treuen gab, in denen das Königreich bewahrt wurde, so gibt es jetzt noch einen Überrest von Treuen. Das sind die Israeliten, die den Messias angenommen haben.
Das waren die Apostel und die anderen, die dann zum Glauben kamen. Am Pfingsttag waren es dreitausend und fünftausend, später zehntausend und mehr. Jakobus sagte später, zehntausende von Juden kamen zum Glauben. Diese gläubigen Israeliten an den Herrn Jesus waren der Überrest Israels.
Es heißt hier: der Überrest nach Gnadenerwählung. Das ist der Teil, der durch den Glauben an Jesus Christus zu den Erwählten gehörte. Durch den Glauben an Jesus Christus sind sie in Jesus Christus hineingekommen. Wir haben schon gelernt: Wenn man in Christus hineinkommt, dann gehört man zu den Erwählten. Wenn man nicht hineinkommen will, dann gehört man nicht zu den Erwählten.
Sobald ein Mensch sich bekehrt, gehört er zu den Erwählten, weil Christus der Erwählte ist. Christus ist der, den Gott erwählt hat. Er hat bestimmt, dass alle, die in Christus hineinkommen, alle Menschen, die sich eines Tages bekehren, in Christus hineinkommen. Sie werden in Christus versetzt, und wenn sie in Christus versetzt sind, dann sind sie in Christus Erwählte.
Der Apostel Paulus, wenn ich das kurz hier ausführen darf, hat im ersten Thessalonicherbrief zu den Christen in Thessalonich gesagt: „Ich bin Gott dankbar für die Gläubigen dort.“ Vers 4: „Wir wissen doch, Brüder, von Gott Geliebte, um eure Erwählung.“
Wie konnte Paulus wissen von der Erwählung der Thessalonicher? Nun, er sagt hier: „Wir wissen doch um eure Erwählung, dass unsere gute Botschaft nicht in Wort allein zu euch kam, sondern auch in Kraft und im Heiligen Geist und in viel Gewissheit, so wie ihr wisst.“
Das heißt, er hat es gesehen, wie sie erwählt wurden. Er war dabei. Paulus hat das Evangelium verkündigt, und sie haben es aufgenommen. Da war er Zeuge der Erwählung der Thessalonicher. Die Erwählung geschah in dem Moment, als sie in Christus hineinkamen. In diesem Moment wurden sie Erwählte, so muss ich mich ausdrücken. Denn wenn man in Christus hineinkommt, ist man ein Erwählter.
Jesus Christus ist der Erwählte, und in ihm sind wir alle Erwählte. Viele sind gerufen, viele sind gerufen. Sieben Milliarden Menschen sind heute gerufen. Das Evangelium geht hinaus in alle Welt, viele sind gerufen, aber wenige sind Erwählte.
Wer sind die wenigen? Das sind die, die kommen. Meine Frau ist meine Erwählte. Wie ist sie das geworden? Sie hat Ja gesagt. Hätte sie nicht Ja gesagt, wäre sie nicht meine Erwählte. Also an wem lag es? Meine Einladung kam. Jetzt lag es an ihr. Weil sie die Einladung angenommen hat, ist sie meine Erwählte geworden.
Genauso ist es mit uns: Die Einladung Gottes ist der Ruf, und wenn wir den Ruf annehmen, dann werden wir Erwählte in Christus, weil Christus der Erwählte ist. Erwählt heißt übrigens auch geliebt. Meine Frau ist meine Erwählte, weil sie meine Geliebte ist. Sie ist mir sehr viel wert, und wir sind ...
Der Herr Jesus Christus ist dem Vater sehr viel wert. Wenn wir in Christus sind, dann sind wir in Christus dem Vater sehr viel wert. Christus ist der Erwählte für Gott, und jetzt sind wir in Christus, und wir sind in Christus jetzt kostbare Stücke für den Vater. Wir sind in Christus Erwählte für Gott.
Es liegt nicht an Gott, das heißt, es liegt an uns. Die Einladung ergeht an jeden Menschen, das haben wir in Römer 9 auch gesehen. Hier heißt es: der Überrest nach Gnadenerwählung, das sind alle, die die Einladung angenommen hatten, alle aus den Israeliten, die den Ruf gehört haben. Sie sind in Christus zu Erwählten geworden.
Sie kamen jetzt zum besonderen Gottesvolk, zum zweiten Gottesvolk. Für das zweite Gottesvolk wird man anders erwählt als für das erste Gottesvolk. Zum ersten Gottesvolk wird man erwählt durch eine Auswahl Gottes. Gott hat gesagt: Nicht Ismael, sondern Isaak. Und bei Isaaks Kindern hat er gesagt: Nicht Esau, sondern Jakob.
Unabhängig von Werken und unabhängig von Abstammung hat Gott in seiner freien Wahl entschieden, wie die Linie gehen soll, die Linie seines Volkes in der Geschichte, das Gottesvolk in der Geschichte. Das war die souveräne Erwählung Gottes im Alten Testament. So hat Gott sich sein Volk erwählt.
Zum geistlichen Volk, zum neuen Gottesvolk wird man aber auf andere Weise erwählt. Nämlich da kommt die Einladung an alle, und wer hereinkommt, der ist ein Erwählter. In Offenbarung 17, Vers 14 heißt es: „Mit ihm waren Gerufene und Erwählte und Treue.“
Genau das ist es: die Reihenfolge. Gerufen waren sie, dann haben sie Ja gesagt, dann waren sie Erwählte, und dann blieben sie treu. Gerufene, Erwählte und Treue, Offenbarung 17,14. Keine Erwählten ohne das Ja.
Also dieses Israel, das jetzt an den Messias glaubt, das ist die Gnadenerwählung, das ist der Überrest nach Gnadenerwählung. Dieses Israel, das an den Messias glaubt zur Zeit des Neuen Testaments, wird auch genannt das Israel Gottes. In Galater 6,16 lesen wir das:
„Friede sei über alle, die sich nach dieser Regel halten, über die sei Friede und über das Israel Gottes.“ Über alle Gläubigen sei Friede, und im besonderen Sinn im Besonderen über das Israel Gottes.
Wer ist das Israel Gottes? Das sind die Israeliten, die sich zum Herrn gewandt haben. Dieses spezielle Volk, der Überrest hier genannt der Überrest nach Gnadenerwählung. Die Heiden werden nicht als Israel bezeichnet. Wenn ein Heide sich bekehrt, dann sagt Gott nicht zu ihm: Das ist das Israel Gottes. Nein, dieser Titel Israel Gottes wird für die Judenchristen reserviert.
Erwählung vor Grundlegung der Welt und Gnade als Grundlage der Erwählung
Übrigens, vielleicht darf ich hier noch als kurze Erklärung einfügen: Vielleicht denkt sich einer von uns, dass wir hier in der Bibel – die Bibel, die Bibel, die Bibel – Ja, aber Moment mal, in Epheser Kapitel 1 Vers 4 steht doch, dass wir vor Grundlegung der Welt erwählt sind.
Ja, das stimmt, aber in Christus. In Epheser 1,4 steht: Gott hat uns in ihm für sich erwählt, vor Grundlegung der Welt. Als Gott sich den Christus hingestellt hat, hat er gesagt: Das ist mein Erwählter. Und als er gesagt hat, ich möchte, dass in diesem Christus das ganze Volk, alle, die einmal an ihn gläubig werden, als Erwählte haben, da hat er im Voraus so festgelegt, dass jeder, der an diesen Christus glaubt, in Christus ein Erwählter sein soll.
Deshalb kann Paulus sagen: Gott hat uns in ihm schon vor Grundlegung der Welt erwählt, weil er Christus vor Grundlegung der Welt erwählt hat. Christus ist der Erwählte. In Lukas 23,35 wussten das auch die Schriftgelehrten und die Pharisäer: „Steige er herab, der Erwählte“, wenn er der Erwählte Gottes ist.
Das war jetzt nur die Klammer, die ich noch hinzufügen wollte. Aber wir gehen jetzt zurück zum Text.
Vers 5: So ist also auch in der jetzigen Zeit ein Überrest nach Gnadenerwählung entstanden. Wenn aber durch Gnade, ist es nicht mehr aus Werken, sonst wird die Gnade nicht mehr Gnade. Das ist klar. Die hätten sich ja denken können: Früher haben wir nach Werken gestrebt oder wollten nach Werken gerechtfertigt werden, aber jetzt ist es nicht mehr so, sagt Paulus. Jetzt könnte das nicht mehr sein. Früher ging das auch nicht, aber jetzt will er ihnen zeigen: Nun, vom Evangelium her ist es nicht mehr so, wie du gedacht hast, dass du gerettet werden kannst. Vom Evangelium her ist es nicht mehr so, dass du so denkst, sonst wäre die Gnade nicht mehr die Gnade.
Vers 6 in der Mitte: Wenn aber aus Werken, dann ist es nicht mehr Gnade. Also wenn jemand aus Werken gerechtfertigt werden will, dann kann er nicht aus Gnade gerechtfertigt werden. Wenn jemand mit seiner Leistung vor Gott irgendwie Eindruck machen möchte, dann beruft er sich nicht auf Gnade, sondern auf die Werke. Das geht nicht. Wir dürfen uns nicht auf Werke berufen, sondern nur auf Gnade.
Vers 7: Was ist also zu sagen? Wonach Israel trachtete, das erreichte es nicht. Hier wiederholt Paulus, was er in Kapitel 10 schon gesagt hat: Israel trachtete nach Gerechtigkeit, nach einer gesetzlichen Gerechtigkeit, hat sie aber nicht erlangt. Das heißt, sie haben keine Rechtfertigung bekommen, keine Gerechtigkeit. Sie waren immer Sünder.
Sie trachteten nach der Gerechtigkeit Gottes, sie wollten gerecht werden vor Gott. Aber sie haben es nicht geschafft, sie haben es nicht erreicht. Aber die Erwählung erreichte es, die Gnadenerwählung. Das ist diese Gruppe, der Überrest, die an den Messias geglaubt hat. Die haben es erreicht.
Wie haben die das erreicht? Weil Christus ihre Gerechtigkeit ist. Die sind zu Christus gekommen. Christus ist das Gesetzesende, jedem Glaubenden zur Gerechtigkeit, haben wir gelesen in Römer 10,4. Also die Erwählung, diese Gruppe, steht hier für die Gruppe derer, die in Jesus Christus erwählt sind. Die Erwählung ist in Christus und nicht außerhalb von Christus.
Die übrigen, heißt es weiter, wurden verhärtet. Warum wurden sie verhärtet? Weil sie den Messias verworfen haben. Sie haben immer wieder das Evangelium verworfen und dann auch die Apostel, die zu ihnen nochmals und nochmals gesprochen haben. Sie haben gesagt: „Nein, wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche.“ Und dann hat Gott sie verhärtet.
Die übrigen wurden verhärtet, also durch Gott, wie geschrieben steht. Und jetzt zitiert der Apostel einige Verse: Gott gab ihnen einen Schlafgeist. Wenn ihr also nicht hören wollt, dann sagt Gott: „Gut, dann gebe ich euch einen Schlafgeist.“ Dann werden eure Augen müde – Augen, die nicht sehen – und Ohren, die nicht hören, bis zum heutigen Tag.
Also bis zu der Zeit, als Paulus diesen Brief schrieb, das war im Jahr 57 nach Christus, waren immer noch die Juden hart gegenüber dem Evangelium, jedenfalls der große Teil der Juden. Und David sagt: Es werde ihr Tisch zur Schlinge und zum Fallstrick und zum Anstoß und zur Vergeltung, verfinstert sei ihre Augen, um nicht zu sehen, und ihr Rücken beuge sich immerzu.
Also die Frage war: Hat Gott also, indem er nur diejenigen angenommen hat, die an den Messias Jesus geglaubt haben, die übrigen völlig verstoßen? Es sieht so aus. Aber jetzt kommt die Antwort: Nein.
In dem Überrest, in den wenigen, die übrig geblieben sind, hat er das Volk nicht verstoßen. Das heißt, er sagt: Schau, wenn Gott das ganze Volk verstoßen hätte, dann gäbe es gar keinen Juden, der gläubig ist. Aber ich allein bin schon ein Jude, der gläubig ist.
Folglich hat Gott sein Volk nicht verstoßen. Gott handelt immer noch mit seinem Volk, aber nur mit diesem minimierten Rest, mit diesem kleinen Überrest. In dem Überrest geht also die Linie des Segens weiter. Und Paulus gehört dazu, und die sieben von der Zeit Elias gehören dazu, und alle, die an den Messias glaubten, gehören dazu.
Die anderen wurden verhärtet.
Übergang zu weiteren Fragen und Liedpause
Paulus geht nun zu einer weiteren Frage über.
Bevor wir jedoch die nächsten Verse lesen, machen wir eine kurze Unterbrechung.
Anschließend wollen wir ein Lied singen und danach die restlichen Verse lesen.
