Einführung in die Bedeutung des Stammbaums Jesu
Wir haben gerade in der Textlesung aus Matthäus 1 gehört, dass Jesus der Nachkomme Abrahams ist. Das ist bedeutend. Matthäus schreibt das nicht einfach nur als Anekdote, sondern weil an Abraham viele Erwartungen geknüpft sind.
Abraham wurde von Gott selbst auserwählt. Ihm wurden große Verheißungen gegeben, unter anderem die Verheißung eines Nachkommen, durch den alle Völker gesegnet werden sollten. Matthäus möchte, dass wir gleich zu Beginn seines Evangeliums verstehen: Jesus ist dieser Nachkomme. Deshalb zeigt er diesen Stammbaum.
In diesem Stammbaum tauchen jedoch auch einige ungewöhnliche Dinge auf. Neben dem besonderen Bezug auf die Rolle Davids werden dort auch fünf Frauen genannt. Das ist höchst ungewöhnlich. Normalerweise wurden in solchen Stammbäumen nur Männer erwähnt, Frauen gehörten dort nicht hinein. Und wenn schon Frauen genannt wurden, dann zumindest die, die man sofort erwarten würde: Sarah, die Frau Abrahams, Rebekka oder vielleicht Rahel, für die Jakob sieben und dann noch einmal sieben Jahre gedient hatte.
Aber nein, von ihnen ist hier keine Rede. Stattdessen tauchen ganz andere Frauen auf: Tamar, Rahab, Ruth und dann heißt es nur „die Frau des Urija“, die nicht einmal namentlich genannt wird – Bathseba. Erst ganz am Ende erscheint dann, weniger überraschend, Maria, die Mutter Jesu.
Die Rolle der vier Frauen im Stammbaum Jesu
Aber warum gerade diese vier Frauen – Tamar, Rahab, Ruth und die Frau des Uria? Was hat es mit ihnen auf sich? Darüber wollen wir in dieser Adventszeit nachdenken. Wir wollen Frau für Frau durch diese Adventswochen gehen und dabei auf diese Adventsgeschichte schauen, auf die Zeit der Vorbereitung auf das Kommen Jesu.
Wir werden sehen – und das ist relativ offensichtlich – dass diese vier Frauen einiges gemeinsam haben. Sie sind alle sehr wahrscheinlich Ausländerinnen. Tamar, um die es heute gehen wird, und auch Rahab, um die es nächste Woche geht, sind beide wohl Kananiterinnen. Ruth ist eine Moabiterin, und Bathseba war sehr wahrscheinlich, genauso wie ihr Mann, eine Hethiterin. Das allein ist schon bemerkenswert: Nicht aus dem Stammbaum Abrahams.
Wir lesen hier, wie vier fremde, ausländische Frauen in diese auserwählte Familie hineinheiraten, hineinkommen und dann auch zu Vorfahren des Herrn Jesus Christus werden. Aber wahrscheinlich bedeutet das noch etwas anderes, denn alle vier Frauen werden auf sehr ungewöhnliche, ja man könnte sagen skandalöse Weise Mütter und Vorfahren Jesu.
Wir werden dazu gleich die Geschichte von Tamar betrachten. Nur ganz kurz als Vorschau: Der Bericht über die Hure Rahab ist bemerkenswert – eine Hure im Stammbaum Jesu. Dann eine moabitische Witwe, Ruth, die auf seltsame Weise später Obed gebar. Und schließlich die Frau des Uria, Bathseba, die durch Ehebruch und die Tötung ihres Mannes – beides letztendlich von König David ausgehend – zu ihm findet, seine Frau wird und mit ihm Salomo zeugt.
Ich denke, was wir hier sehen sollten, ist, dass Matthäus uns diese vier Frauen nennt, weil sie hervorragend in die Geschichte hin zur Geburt Jesu passen. Eine Geburt, die ja auch auf höchst ungewöhnliche und scheinbar skandalöse Weise zustande kam.
Nun wollen wir diese Frauen genauer betrachten. Dabei denke ich, werden wir noch ein anderes Element erkennen: Alle vier Frauen bereiten uns mit den Geschichten um sie herum darauf vor, dass wir alle einen Retter brauchen – einen Retter für Sünder.
Gebet vor der Betrachtung der Geschichte Tamas
Bevor wir uns der Geschichte Tamas zuwenden, möchte ich mit uns beten.
Himmlischer Vater, wir danken dir für dein heiliges Wort. In deinem Wort lesen wir manches, das uns überrascht und zunächst schwer zu verstehen ist – wie zum Beispiel die Geschlechtsregister, die wir gerade gehört haben, oder Berichte von skandalöser Sünde, die wir gleich betrachten wollen.
Herr, wir bitten dich, dass du dein heiliges Wort so gebrauchen mögest, wie du es gesandt hast: um in uns Gutes zu bewirken und uns zu verändern. Lass uns aus diesem Gottesdienst anders herausgehen, als wir hineingekommen sind.
So wirke du durch dein heiliges Wort zu deiner eigenen Ehre und zum Wohle deiner Gemeinde. Amen.
Einführung in die Geschichte Tamas
Tama ist die erste Frau, die uns in diesem Advent begegnet, in dieser langen Wartezeit auf die Ankunft des Herrn Jesus. Von ihr lesen wir im ersten Buch Mose, Kapitel 38. Ihr habt den Text auch im Gottesdienstblatt abgedruckt, da liegt ein extra Blatt bei, weil der Text so lang ist, dass er nicht auf eine Seite passt.
Das erste Buch Mose lässt sich grob in zwei große Teile gliedern. Kapitel 1 bis 11 bilden die Frühgeschichte: die Schöpfung der Menschen, der Sündenfall und die Ausbreitung der Sünde. Trotz der Flut, die zwischendurch als Gericht kommt, geht die Geschichte weiter bis zum Turmbau zu Babel.
Ab Kapitel 12 beginnt dann wirklich der zweite Teil. Hier kommt die große Verheißung, die Abraham empfängt. Gleich zu Beginn wird die Verheißung eines Nachkommens ausgesprochen, die später noch mehrfach wiederholt wird.
Bei der Suche nach diesem Nachkommen, bei dem langen Warten, gibt es viele Hindernisse. Abraham und Sarah sind schon sehr alt und können eigentlich keine Kinder mehr bekommen. Man fragt sich, wie diese Verheißung überhaupt erfüllt werden soll. Doch dann wirkt Gott scheinbar auf unerwartete Weise. Abraham hat eine Idee, die er für von Gott gegeben hält: Er schwängert nicht seine Frau, sondern eine Magd, die Mutter von Ismael wird.
Gott macht jedoch deutlich, dass Ismael nicht der Sohn der Verheißung ist. Die Familie muss noch über ein Jahrzehnt weiter warten, bis Sarai in hohem Alter tatsächlich Isaak zur Welt bringt. Isaak wird zum Träger der Verheißung.
Isaak hat das gleiche Problem. Er sucht eine Frau, aber bewusst nicht dort, wo Abraham hingeführt worden war, nämlich in Kanaan. Stattdessen geht er zurück zur Familie, um keine Heidin oder Frau aus einem ungläubigen Volk zu heiraten. So findet er in Rebekka eine wunderbare Frau. Doch auch sie wird zunächst nicht schwanger. Schließlich bekommt sie zwei Söhne: Jakob und Esau.
Die Frage stellt sich: Wer wird der Sohn der Verheißung? Es entbrennt ein großer Kampf zwischen den beiden, doch schließlich empfängt Jakob die Verheißung und nicht der Erstgeborene Esau.
Dann kommen wir zu Jakob, der zwölf Söhne hat. Das Problem ist hier nicht, dass die Frauen nicht schwanger werden, sondern dass zu viele Frauen schwanger werden. Vier verschiedene Mütter gebären zwölf Kinder. Wer wird es sein? Naheliegend wäre der Erstgeborene Ruben.
Doch in 1. Mose 35 wird fast beiläufig und in jugendfreier Sprache berichtet, dass Juda sich zur Nebenfrau seines Vaters legte und damit den Segen verspielte. In Kapitel 34 wird vom zweiten und dritten Sohn gesprochen, Simeon und Levi, die ebenfalls Dinge tun, die ihrem Vater nicht gefallen. Sie üben ein Massaker aus und töten auf arglistige Weise die ganze Stadt Sichem. Damit verspielen auch sie das Anrecht, Träger der Segensverheißung zu sein.
Dann rückt in Kapitel 37 Josef in den Blick. Josef ist bis dahin der jüngste Sohn, der elfte; später wird noch Benjamin geboren. Josef scheint an die Stelle des Segens zu treten. Nun könnte man denken, dass sich die Söhne vier bis zehn noch irgendwie disqualifizieren müssen, doch eigentlich tun sie das sofort.
Aus großer Eifersucht wollen die ältesten zehn Brüder Josef töten. Zumindest behaupten sie das gegenüber ihrem Vater. Doch sie lassen von ihrem Plan ab und verkaufen ihn stattdessen in die Sklaverei nach Ägypten. Josef ist weg.
Doch dann sehen wir: Josef ist nicht wirklich weg. Er lebt weiter, wird sehr prominent und später zum Retter seiner Familie. Damit scheint alles klar zu sein: Josef ist der Träger des Segens, der Verheißung.
Die Einführung Tamas in die Geschichte Judas
Und dann kommt Kapitel 38, und die Geschichte von Josef wird plötzlich unterbrochen. Judah tritt nun in den Blickpunkt.
Man könnte denken, dass nun ein Bericht folgt, wie auch der vierte Sohn sich disqualifiziert. Und genau so scheint es zunächst. Doch in diesem Bericht im 1. Mose 38 taucht auch Tamar auf. Wir werden sehen, dass sie auf ganz besondere Weise von Gott gebraucht wird.
Der Bericht beginnt mit den Worten: „Es begab sich um diese Zeit.“ Damit wird klar, dass das, was hier beschrieben wird, zur Zeit geschieht, als die Brüder Josef gerade nach Ägypten verkauft hatten.
Was sich in diesem Kapitel abspielt, findet also während der Zeit statt, nachdem Josef als Sklave verkauft wurde, bis zu der Zeit, als die Familie zu Josef nach Ägypten kommt. In dieser Zwischenzeit, wahrscheinlich etwa 22 Jahre, spielt sich das ganze Kapitel ab.
Von Anfang an sehen wir, dass Judah wahrhaft kein Heiliger ist. Er war es tatsächlich, der den Brüdern empfohlen hatte: „Lasst uns doch Josef an die Ägypter verkaufen.“ Im weiteren Verlauf dieses Kapitels verstrickt er sich immer tiefer in Sünde.
Alles beginnt damit, dass Judah seine Familie verlässt und sich den Ungläubigen zuwendet. Er geht zu ihnen hin, sucht sich eine heidnische Frau und hat einen heidnischen Freund.
Ich lese uns die ersten fünf Verse vor: „Es begab sich um diese Zeit, dass Judah hinabzog von seinen Brüdern und sich zu einem Mann aus Adulam gesellte.“ Das ist eine kanaanitische Stadt. Der Mann hieß Hira. Judah sah dort die Tochter eines Kanaanäers, der Schur hieß, und nahm sie zur Frau. Als er zu ihr einging, ward sie schwanger und gebar einen Sohn, den nannte er Er. Sie ward abermals schwanger und gebar einen Sohn, den nannte sie Onan. Sie gebar abermals einen Sohn, den nannte sie Scheler, und sie war in Kessib, als sie ihn gebar.
Das ist ein kurzer, faktischer Bericht. Doch wir sehen, was Judah tut: Er entfernt sich von der erwählten Familie und wendet sich den Ungläubigen zu. Er schließt sich mit einem ungläubigen Mann, Hira, zusammen. Vielleicht wird er von ihm auch noch ermutigt.
Judah sieht wahrscheinlich eine sehr attraktive kanaanitische Frau. Es klingt fast so, als handle er sehr triebgesteuert. Es ist ihm völlig egal, dass sie eine Frau aus einem Volk ist, das sich der Götzenanbetung hingibt. Er sieht nur die Frau. Das heißt, er nimmt sie sich, und sie wird schwanger.
Das ist alles, was wir über diese Frau erfahren. Sie bekommt nicht einmal einen Namen, wir wissen nur, wie ihr Vater heißt. Dreimal gebärt sie Kinder, dann tritt sie in den Hintergrund.
Das ist das, was Judah tut. Zumindest gibt es jetzt Nachkommen für Judah. Aber auch das gerät in Gefahr, und ab Vers 6 sehen wir, warum.
Die Einführung Tamas in die Familie Judas
Ja, in Vers 6 taucht Tama auf. Es heißt, Juda gab seinem ersten Sohn eine Frau, die Tama hieß. Wiederum ist also Juda derjenige, der auswählt. Er sieht, dass da eine Frau ist, wahrscheinlich wieder eine kanaanäische Frau, vermutlich auch recht attraktiv, und denkt sich: „Ach, das wäre eigentlich eine gute Schwiegertochter. Von ihr ein paar Enkel zu bekommen, wäre nicht schlecht.“ Also gibt er sie seinem Sohn.
Aber das klappt nicht. In Vers 7 heißt es nur ganz kurz und faktisch: „Aber er“ – das ist nicht Juda, sondern der Name ist verwirrend – „er war böse vor dem Herrn und darum ließ er ihn sterben.“ Jetzt fehlt der Nachkomme für den Erstgeborenen.
Es gab jedoch eine Praxis, mit der man das reparieren konnte: Der nächste Sohn sollte dann die Frau quasi übernehmen, also anstelle seines Bruders sie schwängern. Der Sohn würde dann zum Erben des ersten Sohnes werden. Das heißt, der Zweite produziert zwar das Kind, aber das Kind gehört dann zum verstorbenen Ersten und übernimmt seinen Erbteil.
Juda folgt dieser Praxis. Er nimmt die Dinge in die Hand und gibt Tama an seinen zweitgeborenen Sohn Onan. In Vers 8 heißt es: „Da sprach Juda zu Onan: Geh zu deines Bruders Frau und nimm sie zur Schwagerehe, auf dass du deinem Bruder Nachkommen schaffst.“
Aber Onan wusste, dass die Kinder nicht sein Eigen sein sollten. Deshalb ließ er es nicht zu, dass sein Samen fruchtbar blieb, sondern ließ ihn auf die Erde fallen und verderben, wenn er zu seines Bruders Frau einging. So verhinderte er, dass er seinem Bruder Nachkommen schaffte.
Onan dachte also gar nicht daran, mitzuspielen. Tama zu nehmen, war für ihn kein Problem, er hatte auch Sex mit ihr. Aber er sorgte dafür, dass sie nicht schwanger wurde. Das ist nachvollziehbar: Der Erbteil wird größer, wenn der Erstgeborene keine Nachkommen hat. Bleiben nur noch zwei Söhne übrig, die erben. Der Erstgeborene bekommt normalerweise einen doppelten Erbteil. Keine Nachkommen für Juda sind also gut für ihn.
Wir sehen hier seinen bösartigen Egoismus. Und wir sehen, dass Gott das nicht ungestraft lässt. In Vers 10 heißt es: „Dem Herrn missfiel, was er tat, und er ließ auch ihn sterben.“
Bevor wir uns jetzt zu sehr erschrecken, dass Gott Menschen sterben lässt, die Böses tun, möchte ich daran erinnern, dass das grundsätzlich seit dem Sündenfall so ist. Wer der Sünde dient, ist dem Tod verfallen. Dass du und ich sterben, ist kein Unfall. In letzter Instanz ist das das gerechte Gericht Gottes über Menschen, die in Sünde verfallen sind.
Die ersten Menschen hätten nicht sterben müssen. Aber seit dem Sündenfall sind die Menschen sterblich. Sie sterben zu dem Zeitpunkt, den Gott dafür bestimmt. In diesem Fall hat Gott gesagt, es ist Zeit für die beiden, dass sie sterben. Das ist seine Strafe für Sünder.
Es ist große Gnade, wenn wir trotz unserer Sünden lange leben dürfen. Aber dem Tod entkommen auch wir nicht.
Die Zurückweisung Tamas und Judas abergläubische Haltung
Nun gut, jetzt ist es also an dem dritten Sohn, für Nachkommen zu sorgen. Nach der damaligen Praxis hätte nun Tama dem dritten Sohn gegeben werden müssen.
Doch wir sehen, dass Juda zum ersten Mal nicht so handelt. Er greift ein und überlässt es nicht den Söhnen. Stattdessen schickt er Tama zurück in ihr Elternhaus.
Da sprach Juda zu seiner Schwiegertochter Tama: „Bleibe eine Witwe im Hause deines Vaters, bis mein Sohn Scheler groß wird.“ Denn er dachte, vielleicht würde dieser auch sterben wie seine Brüder.
So ging Tama hin und blieb im Hause ihres Vaters.
Man sieht, Juda vertröstet Tama auf später. Tatsächlich hat er aber gar nicht vor, seinen dritten Sohn ihr zu geben. Wahrscheinlich denkt er, sehr abergläubisch, dass diese Frau irgendwie Unglück bringt, da seine Söhne immer sterben.
Das erspart man sich lieber beim dritten Mal und schiebt sie beiseite. Vielleicht gerät das alles so in Vergessenheit.
Tamas List und die Begegnung mit Judah
Sondern dann geht der Bericht weiter. Ich lese uns einen längeren Abschnitt ab Vers zwölf vor:
Als nun viele Tage vergangen waren, starb Judas Frau, die Tochter des Schur, die immer noch keinen Namen hatte. Nachdem Juda ausgetrauert hatte – das kann nicht sehr lange gewesen sein, denn all das muss in relativ kurzer Zeit passiert sein – ging er hinauf, um seine Schafe zu scheren, nach Timna, zusammen mit seinem Freund Hira von Adulam.
Das Scheren der Schafe war ein großes Fest. Dabei wurde auch kräftig getrunken und gefeiert, das muss man wissen. Da wurde Tama gesagt: „Siehe, dein Schwiegervater geht hinauf nach Timna, um seine Schafe zu scheren.“ Daraufhin legte sie die Witwenkleider ab, die sie getragen hatte, bedeckte sich mit einem Schleier und verhüllte ihr Gesicht. Dann setzte sie sich vor das Tor von Enaim, einem Weg nach Timna. Denn sie hatte gesehen, dass Scheler groß geworden war, aber er wurde ihr nicht zur Frau gegeben.
Als Juda sie nun sah, meinte er, es wäre eine Hure, weil sie ihr Gesicht verdeckt hatte.
Bisher war Tama nur ein Spielball der Umstände. Tama war nie aktiv; sie wurde genommen, gegeben, weitergegeben oder weggeschickt. Tama tat nichts von sich aus, sie war nur Opfer. Jetzt aber wird Tama aktiv.
Wir sehen, dass Tama bisher so gelebt hat, wie es anständig war. Sie trug Witwenkleider und hat sich also nicht etwa nach einem anderen Mann umgesehen. Sie machte deutlich: „Ich bin eine Witwe“ und wartete. Doch jetzt ändert sie ihren Kleidungsstil. Sie legt die Witwenkleider ab. Und so, wie sie sich nun kleidet, ist ganz offensichtlich, dass sie wahrgenommen werden will als eine Hure, als eine Prostituierte. Und sie will ihren Schwiegervater treffen, denn sie hat gehört, dass er kommt.
Was muss Juda für ein Mann gewesen sein? Stellt euch das mal vor! Was muss Juda für ein Mann gewesen sein, dass die Schwiegertochter auf die Idee kommt, so einen Plan auszuklügeln? Ihr kennt ihren Schwiegervater. Was muss das für ein Lustmolch gewesen sein? Wie muss er mit seiner Schwiegertochter vielleicht umgegangen sein, dass sie denkt: „Auch wenn ich mir ein bisschen andere Kleider anziehe, wird er sich wahrscheinlich wieder nicht zurückhalten können.“ Wahnsinn!
Und sie hat Recht. In Vers 16 heißt es: Er machte sich zu ihr auf den Weg und sprach: „Lass mich doch zu dir kommen“, denn er wusste nicht, dass es seine Schwiegertochter war. Sie antwortete: „Was willst du mir geben, wenn du zu mir kommst?“ Er sprach: „Ich will dir einen Ziegenbock von der Herde senden.“ Sie antwortete: „So gib mir einen Pfand, bis du ihn mir sendest.“ Er sprach: „Was willst du für einen Pfand, den ich dir geben soll?“ Sie antwortete: „Dein Siegel und deine Schnur und deinen Stab, den du in der Hand hast.“ Da gab er sie ihr und kam zu ihr. Sie wurde von ihm schwanger.
Sie machte sich auf und ging weg, legte den Schleier ab und zog ihre Witwenkleider wieder an.
Der Plan geht also auf. Juda ist offensichtlich so triebgesteuert, dass sein Verstand nicht mehr richtig funktioniert. Ihr müsst euch das mal vorstellen: „Was willst du haben?“ – „Ja, okay.“ „Dann gib mir einen Pfand.“ – „Ja, okay.“ „Was willst du als Pfand?“ – „Gib mir mal deine Kreditkarte und dein Handy.“ – „Ja, okay.“ So ungefähr war das.
Der Siegel war sozusagen die Kreditkarte, denn damit konnte man einen Kauf abschließen. Und der Stab war nicht irgendein Stock, den er am Wegesrand gefunden hatte, wie bei einem Waldspaziergang, den man Kindern mal gibt. Es war ein Stab, an dem man ihn erkennen konnte. Und er macht es einfach.
Nach einiger Zeit will er die Rechnung begleichen und alles zurückholen. Es ist natürlich ein bisschen peinlich, sich jetzt selbst auf den Weg zu machen und zu sagen: „Hey, wo ist denn hier die Prostituierte noch mal? Ich habe meine Kreditkarte im Bordell liegen lassen.“ Also schickt er seinen Kumpel Hira los, der sich für nichts zu schade ist.
Juda aber sandte den Ziegenbock durch seinen Freund aus Adulam, damit dieser das Pfand von der Frau zurückholte. Doch er fand sie nicht. Da fragte er die Leute des Ortes und sprach: „Wo ist die Hure, die zu Enaim am Wege saß?“ Sie antworteten: „Es ist keine Hure hier gewesen.“ Er kam wieder zu Juda und sagte: „Ich habe sie nicht gefunden.“
Die Aussage der Leute des Ortes, dass keine Hure da gewesen sei, ist eine ziemlich peinliche Blamage, oder? Hira sucht weiter, fragt noch mehr Leute: „Hey, ich hätte da mal eine Frage?“ – „Nein, lass das lieber sein.“
Juda sprach: „Sie mag es behalten, damit wir nicht noch in Verruf geraten.“ Er sagte: „Ich habe den Ziegenbock geschickt, doch du hast sie nicht gefunden.“ So ist das hier.
Jetzt vergeht ein bisschen Zeit, und Juda vergisst die Prostituierte. Wahrscheinlich besorgt er sich einen neuen Siegel und schließt einen neuen Handyvertrag ab.
Die Schwangerschaft Tamas und Judas Heuchelei
Drei Monate später hört Judah, dass die Witwe seiner zwei älteren Söhne schwanger ist. Wie kann das sein? Doch eigentlich kommt es ihm ganz gelegen, denn Sex außerhalb der Ehe wird mit der Todesstrafe bestraft. Und diese Tama war ja nicht gerade gut für die Jungs. Wenn sie also aus dem Weg geräumt ist, kann der dritte Sohn heiraten, wen er will.
So lesen wir hier, dass Judah die Gelegenheit nutzt: Nach drei Monaten wurde Judah gesagt, deine Schwiegertochter Tama habe Hurerei begangen und siehe, sie sei davon schwanger geworden. Judah sprach: „Führe sie heraus, damit sie verbrannt werde.“
Seht ihr, was für ein scheinheiliger Heuchler das ist? Er, der Witwer, der gerade selbst außerehelichen Sex hatte, fordert, dass die Witwe, die wohl ebenfalls außerehelichen Sex hatte, skandalös verbrannt werden soll. Wahrscheinlich hält er sich sogar noch für unheimlich clever: „Haha, jetzt bin ich sie los.“
Judah merkt gar nicht, wie er sich immer tiefer in Sünde verstrickt. Er versteht nicht, dass auf eine Sünde die nächste folgt, um das Problem immer weiter wegzuschieben.
Die Umkehr Judas durch Tamas Mut
Und dann nimmt dieser Bericht eine plötzliche Wendung. Nachdem Judah angeordnet hatte, dass Tama verbrannt werden soll, lesen wir ab Vers 25, wie Gott Tama gebraucht. Gott benutzt Tama zunächst, um Judah von seiner Sünde zu überführen und ihn zur Umkehr zu bringen.
Hier heißt es: „Und als man sie hinausführte, schickte sie zu ihrem Schwiegervater und sprach: ‚Von dem Mann bin ich schwanger, dem dies gehört. Erkennst du auch, wem die Siegel und diese Schnur und dieser Stab gehören?‘“ Judah erkannte es und sprach: „Sie ist gerechter als ich, denn ich habe sie meinem Sohn Shelah nicht gegeben, doch wohnte er ihr nicht mehr bei.“
Also wird Judah durch Tamas Botschaft klar, dass er der Vater ist. Durch ihn ist sie schwanger geworden. Der Herr benutzt diese Überführung, um ihn wirklich zutiefst von seiner Sünde zu überzeugen.
Jetzt sagt er nicht, dass sie erst rechtlos werden muss, sondern es folgt eine Umkehr. Er erkennt, dass er der größere Sünder ist. Wenn Judah hier sagt: „Sie ist gerechter als ich“, meint er damit nicht, dass das, was Tama getan hat, in Ordnung ist. Es ist nicht so nach dem Motto: „Der Zweck heiligt die Mittel.“ Dieses Sprichwort ist schlicht und ergreifend falsch. Der Zweck heiligt niemals die Mittel.
Aber das, was Tama getan hat, war ganz eindeutig die deutlich geringere Sünde. Was Judah getan hat, war viel schlimmer. Deshalb kann er sagen: „Sie ist gerechter als ich.“ Judah erkennt seine Schuld und ist ein veränderter Mann.
Dieser kurze Zusatz „doch er wohnte ihr nicht mehr bei“ zeigt uns, dass dieser bisher so triebgesteuerte Mann, der jedem Rockzipfel nachjagte, plötzlich diese wahrscheinlich sehr attraktive Schwiegertochter in Ruhe lässt und angemessene Zurückhaltung übt.
Judas Rückkehr und die Bedeutung von Tama für die Verheissung
Einige Zeit später sehen wir Juda im ersten Buch Mose wieder, vermutlich kurz nach der zuvor beschriebenen Begebenheit. Dort ist er zurück bei seinem Vater und seinen Brüdern. Das bedeutet, er hat das heidnische Gebiet verlassen und kehrt dorthin zurück, wo er eigentlich hingehört.
Noch mehr: Im ersten Buch Mose, Kapitel 43, wird Juda zum ersten Mal ganz anders dargestellt. Wo er bisher egoistisch war und sogar seinen Bruder Josef verkauft hatte, wird er jetzt zum Bruder, der sich für das Leben seines jüngsten Bruders Benjamin verbürgt. Er wird gewissermaßen zum Sprecher der Familie. In Kapitel 46 sendet Judah Benjamin voraus zu Josef.
Am Ende des ersten Buches Mose, in Kapitel 49, kommt es dann zu den Segensworten Jakobs. Wir warten gespannt, wer nun zum Erben der Verheißung wird. Jakob spricht die ersten drei Söhne direkt an, nennt ihre Sünden und macht deutlich, dass sie sich disqualifiziert haben.
Dann kommt Juda ins Spiel: ein großer Sünder, der aber umgekehrt ist und Buße getan hat. So empfängt Juda den Segen des Vaters und wird zum Träger der Verheißung.
Tama, diese ausländische Frau, die anfangs nur eine Randfigur zu sein scheint und hin- und hergeschoben wird, wird zu Gottes Werkzeug. Sie bringt Juda, den Sohn der Verheißung, zur Umkehr. Doch das ist nicht alles: Gott benutzt Tama auch, um Juda den Nachkommen zu schenken, durch den die Verheißung weitergegeben werden kann.
Davon berichten die letzten Verse des Kapitels, 1. Mose 38, Verse 27 bis 30:
„Als sie gebären sollte, wurden Zwillinge in ihrem Leib gefunden. Als sie gebar, streckte eine Hand sich heraus. Da nahm die Wehmutter einen roten Faden und band ihn darum und sprach: ‚Der ist zuerst herausgekommen.‘ Als aber er seine Hand wieder hineinzog, kam sein Bruder heraus. Sie sprach: ‚Warum hast du um deinetwillen solchen Riss gerissen?‘ Und man nannte ihn Peres. Danach kam sein Bruder heraus, der den roten Faden um seine Hand hatte, und man nannte ihn Serach.“
Dieser Bericht von der Geburt erinnert stark an die Geschichte vom Großvater Jakob. Peres, der Sohn Judas, ist wie Jakob selbst ein Zwilling. Hier werden Zwillinge geboren, und wie bei Jakob und Esau kämpfen Peres und Serach schon im Mutterleib um den Vorrang.
Wer die Geschichte von Jakob noch im Kopf hat, weiß, dass dort eine ungewöhnliche Geburt stattfand: Ein Kind kam zuerst heraus, das andere hielt sich an der Ferse des ersten fest. Fast so, als wollte Jakob seinen Bruder Esau wieder hineinziehen, damit er als Erster geboren wird und den Erstgeburtssegen erhält. Das klappte nicht, aber Jakob kämpfte weiter, betrog seinen Bruder und erlangte schließlich das Erstgeburtsrecht.
Hier sehen wir etwas Ähnliches: Zwei Zwillingsbrüder kämpfen schon im Mutterleib. Der, der scheinbar zuerst ist und den roten Faden um den Arm bekommt, zieht seine Hand zurück. Peres kommt heraus und siegt. So wird er zum Erben der Verheißung.
Mit ihm geht es weiter: Im Matthäusevangelium, Kapitel 1, wird berichtet, dass Juda Peres und Serach mit Tama zeugte. Peres zeugte Hezron, Hezron zeugte weiter, und so setzt sich die Linie bis zu Jesus fort.
Jesus als Erfüller der Verheissung und Ruf zur Umkehr
Als Jesus dann seinen Dienst beginnt, tut er genau das, was Tama getan hat. Jesus wird in gewisser Weise so gebraucht, wie Gott schon Tama gebraucht hatte. Tama war die Person, die Gott gebraucht hatte, um Juda zur Umkehr zu bringen. Einige Jahrhunderte später sendet Gott der Vater seinen eingeborenen Sohn Jesus in diese Welt, um Menschen zur Umkehr zu bewegen.
So tritt Jesus auf und verkündet von Anfang an eine große Botschaft: Tut Buße – oder in unserer Sprache: Kehrt um, denkt um und glaubt an das Evangelium.
Ist dir bewusst, dass du diesen Ruf so dringend hören musst? Ist dir klar, dass Juda nicht der einzige Sünder ist, über den wir heute Morgen nachdenken könnten? Ich will keinem von uns unterstellen, dass wir genau so sind wie Juda – versteht mich nicht falsch. Aber mal Hand aufs Herz: Steckt nicht ein bisschen Juda auch in uns?
Halten wir uns wirklich immer von aller Gottlosigkeit fern? Bleiben wir immer in der Gemeinschaft der Glaubenden? Hast du dich noch nie mit Leuten eingelassen, die dich eher von Gott weggeführt haben? Bist du immer ehrlich und stehst zu dem, was du versprichst? Tust du immer das Richtige?
Oder sind wir manchmal so wie Juda, der seine Schwiegertochter betrogen und weggeschickt hat, weil er abergläubisch Angst hatte? Der nicht mehr vertraute, nicht mehr tat, was richtig war, weil es ihm nicht mehr gut erschien.
Ist dir das schon mal passiert? Widerstehst du immer ganz konsequent deinen sündigen Trieben? Du musst ja nicht gleich tun, was Juda getan hat. Aber bist du frei von aller Schuld? Gibst du Versuchungen nie nach?
Vielleicht ist das bei den Männern nicht der lüsterne Blick und das lüsterne Handeln gegenüber einer realen Person. Vielleicht passiert es sogar nur im Internet, vielleicht ist es Pornografie. Bei Frauen kann es auch so sein. Vielleicht sind es ganz andere Versuchungen, mit denen du zu kämpfen hast. Vielleicht ist es bei dir mehr das Thema Gier oder Geiz. Aber gibt es das bei dir?
Und wenn wir schon dabei sind: Wenn du jetzt im Moment noch sagst, bei mir gibt es das alles nicht, dann kommen wir doch mal auf das Thema Scheinheiligkeit und Heuchelei zu sprechen. Legst du bei anderen manchmal einen anderen Maßstab an als bei dir selbst?
Möge der Herr in seiner großen Gnade Menschen wie Tama in unser Leben schicken – Menschen, die er gebraucht, um uns von Sünde zu überführen und uns zurückzurufen hin zu dem, was gut und richtig ist.
Persönliche Reflexion und Aufruf zur Umkehr
Als ich die Predigt geschrieben habe, kam mir allein beim letzten Punkt sofort eine Begebenheit in den Sinn, die erst vor wenigen Tagen stattgefunden hat. Meine Frau erzählte von einem relativ prominenten Christen, der ziemlich offensichtlich gesündigt hat und dessen Fehlverhalten in den Medien bekannt wurde.
Ich zog darüber ein bisschen her, doch meine Frau sah mich dabei etwas irritiert an. Da fragte ich: „Was ist los? Warum schaust du mich so an, Herr?“ Ganz vorsichtig deutete sie an, dass ich mich vielleicht gerade auf ein sehr hohes Ross setze. Sie meinte, ich rede möglicherweise nicht mit der richtigen Herzenshaltung über einen Sünder – als jemand, der selbst Sünder ist.
Das tat weh. Ich habe es zunächst nicht zugegeben, natürlich nicht. Aber letztendlich war ich so wie Judas hier. Obwohl man eine Frau hat, die einen liebt, obwohl man Freunde hat, die einem ins Leben sprechen und einem helfen zu erkennen, wo man auf falschen Wegen ist, obwohl man von Gott zur Umkehr gerufen wird, kann man trotzdem fehlgehen.
Deshalb noch einmal: Höre den Ruf Jesu Christi! Tu Buße, kehr um und lerne neu, für Gott zu leben.
Vielleicht bist du heute hier und hast noch gar nicht verstanden, dass du ein Sünder bist und Korrektur brauchst. Vielleicht sagst du: „Also ich habe den Bericht gehört, Judas, richtig mieser Kerl. Kann ich total verstehen, der braucht das. Ich bin ein feiner Kerl, ich brauche das nicht.“ Ja, okay, im Vergleich zu Judas klappt das vielleicht. Wahrscheinlich.
Aber auch mal ganz ehrlich: Glaubst du, dass du eines Tages vor dem vollkommen heiligen Gott bestehen kannst, so wie du bist?
Mein Gebet für dich in dieser Adventszeit ist, dass du dein Herz prüfst, ob du nicht vielleicht doch auch Umkehr nötig hast. Dann höre den Ruf zur Buße.
Die Notwendigkeit von Jesus Christus als Erlöser
Aber der Ruf zur Buße allein genügt nicht. Wenn wir uns von unseren Sünden abwenden und dann anfangen, das Richtige zu tun, werden wir dennoch immer wieder scheitern. Wir werden immer wieder fallen und versagen. Jeder Christ kann das bezeugen.
Außerdem gibt es da noch den ganzen Sack voller Sünden aus der Vergangenheit. Deshalb brauchen wir nicht nur Jesu Ruf „Tu Buße“, sondern auch das, wozu er letztendlich gekommen ist.
Deswegen brauchen wir den Sohn der Verheißung, auf den die Menschen schon zur Zeit von Judah und Tama so sehnsüchtig gewartet haben. So kam durch die Jungfrau Maria Gott selbst zu uns – auch durch eine ganz skandalöse Geburt. Hier war es keine Witwe, die unehelich schwanger wurde, sondern eine Jungfrau, die schwanger wurde. Maria wurde durch den Heiligen Geist zur Mutter des Gottessohns.
So kommt Jesus Christus zu uns, damit Sünder wie Judah, Tama, ich und du vor Gott bestehen können. Jesus allein lebt so, dass er nie Umkehr braucht. Er hat vollkommen gut gelebt, so gut, dass er als Einziger keine Sünde hatte und deshalb als Einziger den Tod nicht verdient hätte.
Aber dann ging er stellvertretend für uns in den Tod und starb am Kreuz. So können Sünder wie du und ich, die zu Jesus umkehren, wirklich von aller Schuld befreit sein. Jesus nimmt sie auf sich, damit wir vor Gott bestehen können.
So erfüllt sich die Gnadenverheißung Gottes. Die Geschichte Tamas ist ein Hoffnungsschimmer, der uns hinführt zum hellen Licht, das durch Jesus Christus an Weihnachten in diese Welt kommen sollte.
Schlussgebet und Lobpreis
Aber lasst uns diesen Jesus anbeten, der gekommen ist, um Sünder selig zu machen. Ich bete gemeinsam mit uns.
Himmlischer Vater, wir wollen dir danken für diese erstaunliche Geschichte und diesen eindrucksvollen Bericht. Ich bete, dass du uns bewahrst vor Scheinheiligkeit und Heuchelei. Dass wir uns nicht darauf zurückziehen, zu sagen: „Ich bin nicht so wie Juda.“
Ich bitte dich, dass du uns hilfst zu erkennen, dass wir alle wie Juda vor dir, dem heiligen Gott, nicht bestehen können. Keiner von uns wäre qualifiziert, vor dir zu bestehen.
So rufst du uns zur Buße. Herr, ich bitte dich, dass du das in unseren Herzen wirkst. Ich bitte dich, dass du uns im Leben voneinander gebraucht, so wie du Tamar gebraucht hast. Dass wir einander diesen Liebesdienst erweisen, der schwer ist und oft erst einmal nicht froh angenommen wird, der aber doch so wichtig ist.
Herr, wir danken dir, dass du in Jesus Christus deinen eingeborenen Sohn in diese Welt gesandt hast. So dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht und nicht gerichtet wird, sondern ewig leben darf, selbst wenn er stirbt.
Ich bitte dich, dass du uns Menschen machst, die dich mit frohem Herzen anbeten – als unseren Retter, als den treuen Erlöser. Wir preisen dich in Jesu Namen. Amen.