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Drei Weise aus dem Morgenland

30.06.1998Matthäus 2,1-12

Einleitung

Heute ist der 6. Januar. Also der Dreikönigstag. Vielleicht haben bereits einige von uns einen Dreikönigskuchen zum Frühstück genossen. Wer wurde König? Weil nun nicht jedes Jahr der 6. Januar ein Sonntag ist und sich dieses Jahr diese Termine treffen, so entschloss ich mich, diese Geschichte in der Bibel näher zu betrachten. Viele von uns wissen ja, dass es sich hier nicht um Könige gehandelt hatte, denn die Bibel berichtet von Magiern oder man könnte sie auch, wie Luther u. die Elberfelder dies tun, als Weise bezeichnen. Denn erst im 5. Jahrhundert schloß die altkirchliche Auslegung aus der Dreizahl der Geschenke, daß die Magier drei Könige gewesen sein sollen.
Im 8. Jahrhundert wußte man dann auch die Namen dieser Könige, nämlich Kaspar (Mohr), Melchior und Balthasar. Dann wiederum meinte man, daß mit den drei Magiern die drei Völkerfamilien Sem, Ham und Japhet gemeint seien. (1) Das Matthäus-Evangelium weiß von allen diesen Dingen nichts. Wir wollen uns heute Morgen natürlich nicht mit all diesen Legenden u. Spekulationen beschäftigen, sondern betrachten, was uns Matthäus berichtet. Text lesen.

I. Erschrecken in Jerusalem (1-8)

A. Zur Zeit des Herodes

Herodes der Große regierte von 37 bis 4 v.Chr. (Nach der irrigen Dionysischen (2) Zeitrechnung ist die Geburt unseres heilandes ca. 6 Jahre zu spät angesetzt. Der Herr ist also in Wirklichkeit 6 Jahre früher geboren). (3) Nachdem Herodes mit Hilfe der Römer die Stadt Jerusalem erobert hatte, richtete er darin ein furchtbares Blutbad an. Nun mordete er einen nach dem andern dahin. Zuerst den Schwager Aristobul, dann den Verwandten Hyrkanus II., dann seine Gattin Mariamne, dann deren Mutter Alexandra, dann seine Söhne Aristobul, Alexander und Antipater, dann die Makkabäer Alexander und Aristobul II. usw.usw. (4)

Josephus schildert die Situation im Hause des Herodes folgendermassen: Der Palast war voll der schlimmsten Greueltaten; jeder erdichtete im Sinne seiner Feindschaft und seines Hasses die entsprechenden Verleumdungen, und viele mißbrauchten die Mordgier des Königs gegen ihre Gegner. Die Lüge fand sofort Glauben, und die Strafen waren noch schneller als die Verleumdungen. So wurde einer, der eben noch Ankläger war, zum Angeklagten, und man führte ihn mit dem von ihm Beschuldigten ab. Genauere Untersuchungen schnitt nämlich die Lebensangst des Königs ab. Seine Verbitterung verstieg sich so weit, daß er nicht einmal einen Unverdächtigen freundlich ansah und auch seinen Freunden äußerst schroff begegnete. (5)

Als Herodes merkte, dass er von seiner schrecklichen Krankheit keine Heilung mehr zu erwarten hatte berichtet uns Joseph noch eine seiner schrecklichsten Taten: Er kehrte nun voll galliger Erbitterung nach Jericho zurück und schritt, als wolle er dem Tode selbst drohen, zur Ausführung einer grauenhaften Tat. Denn er ließ die Vornehmsten aus allen jüdischen Ortschaften in das sogenannte Hippodrom zusammenbringen und gab Befehl, sie dort in Haft zu halten. Dann rief er seine Schwester Salome und ihren Mann Alexas zu sich und sagte: "Ich weiß, daß mein Tod ein Freudenfest für die Juden sein wird, ich habe aber die Macht, von Anderen betrauert zu werden und dadurch selbst eine prächtige Totenfeier zu erhalten, wenn ihr euch nach meinen Weisungen richten wollt. Laßt jene in Haft gehaltenen Männer durch Soldaten umstellen und tötet sie, sobald ich den letzten Atemzug getan habe, damit ganz Judäa und jede Familie wider ihren Willen über mich weine." (6) Dies war also die Zeit des Königs Herodes.

B. Magier

In dieser Zeit kamen drei Magier nach Jerusalem. Luther u. Elberfelder schreiben: Weise aus dem Morgenland kamen nach Jerusalem. In einigen Übersetzungen lesen wir, dass es Magier gewesen seien. Eins können wir jedenfalls gleich festhalten: es waren keine Könige, denn Herodes wird als König bezeichnet, wenn nun diese Magier auch Könige gewesen wären, so wäre dies hier bestimmt vermerkt worden. Nun weiss man aber nicht genau um was für Magier es sich hier handelt. z.B. waren Magier, usprünglich ein Stamm der Meder mit sakralen Funktionen (7). So wie beispielsweise die Leviten im Volk Israel. Wir dürfen also davon ausgehen, das Magier nicht Zauberer, Gaukler oder Wahrsager, sondern die Angehörigen einer vornehmen babylonischen Priester- und Gelehrtenklasse. Nicht nur mit ihrer heidnischen Theologie haben sie sich beschäftigt, sondern auch mit Naturwissenschaft, besonders mit Sternkunde. Sie wurden als kluge Ratgeber des Königs zu allen wichtigen Staatsgeschäften herangezogen. ... Die Übersetzung "Weise" hat deshalb schon ihre Berechtigung. (8) Fortan werde ich also auch von den Weisen sprechen, denn dies kommt ihrem Wesen näher.

C. Jerusalem erschreckt

Diese drei Weisen kommen nun nach Jerusalem, weil sie den neugeborenen König sehen möchten. Wohin hätten sie sonst gehen sollen? Wir würden auch nicht in Männedorf den Bundesratspräsident suchen. Wir würden auch nach Bern reisen, weil wir dort die beste Möglichkeit hätten ihn zu treffen. Aber was bewegte nun die Weisen nach Jerusalem zu reisen?

Sie sagen: Wir haben seinen Stern im Morgenland Aufgehen gesehen und sind nun gekommen ihm zu huldigen. V.2. Warum sie darauf gekommen sind, dass dieser Stern, der Stern des Messias ist weiss ich auch nicht und Matthäus gibt uns leider keinen Hinweis. Jedoch ist seit der Schöpfung klar, dass die Sterne Zeichen geben. Gott spricht bei der Erschaffung der Gestirne: Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre Gen.1,14. Aber dem Volk Israel war es verwehrt auf solche Zeichen zu achten, denn Mose sagte zu ihnen: Hebe auch nicht seine Augen auf gen Himmel, daß du die Sonne sehest und den Mond und die Sterne, das ganze Heer des Himmels, und fallest ab und betest sie an und dienest ihnen. Denn der Herr, dein Gott, hat sie zugewiesen allen andern Völkern unter dem ganzen Himmel; Dt.4,19.

So ist es also den andern Völkern zugewiesen und irgenwie vermochten diese Weisen einen Stern entdecken, der sie auf den König der Juden wies. Was wir daraus sehen können ist, dass das Wissen um einen besonderen König der Juden weit über die Grenzen Israels hinausreichte. Vermutlich hängt das mit den Diasporajuden zusammen. Und durch die LXX wurde auch die Offenbarung Gottes der ganzen damalig Welt bekannt. Ob vielleicht Numeri 24,17 für sie den Hinweis gab, dass ein Stern aufgehen wird, wo es heisst: Ich sehe ihn, aber nicht jetzt; ich schaue ihn, aber nicht von nahem. Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen und wird zerschmettern die Schläfen der Moabiter und den Scheitel aller Söhne Sets. Num.24,17. Egal warum sie auf diese Deutung kamen. Jedenfalls war sie richtig und diese Erkenntnis der Weisen wurde so ernst genommen in Jerusalem, dass es heisst: Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. V.3.

D. Herodes will Genaues wissen

Herodes ist es in die Knochen gefahren. Schon wieder einer der sein Königtum konkurrenzieren wird. Nun lässt er Forschungen anstellen, wo denn dieser König zur Welt kommen sollte. Er lässt alle Hohenpriester und Schriftgelehrten zusammenkommen, um von ihnen zu erfahren, wo dieser König zur Welt kommen sollte. Und wie es nicht anders sein konnte, wussten natürlich die Schriftgelehrten ganz genau wo der König kommen sollte, nämlich in Bethlehem der Stadt David's. Gestützt ist diese Aussage auf Micha 5,1, wo es heisst: Und du Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; den aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll. Mt.2,6. Die Schriftgelehrten und Hohepriester wussten dies ganz genau, wie wir auch heute aufgrund der Apostelgeschichte und Sacharja 14,4 wissen, dass Jesus wieder auf den Oelberg zurückkommen wird. Das Wort Gottes ist eben zuverlässig. Und Herodes, der keineswegs Gottesfürchtig war, nahm dies doch auch ernst und holte die Weisen im Geheimen zu sich. Heuchlerisch fragte er sie nach dem genauen Zeitpunkt, als dieser Stern aufgegen war und schickt sie, um in Bethlehem genauesten zu suchen und zu forschen, wo dieser König nun wohnt. Er wolle ihm dann selbst Ehre erweisen. Das konnte man natürlich von diesem Herrscher keineswegs erwarten, wie wir bereits gesehen haben. Herodes hatte nur Angst, das ihm sein Thron strittig gemacht werden könnte. Und wie wir wissen scheute er später nicht davor zurück in Bethlehem die Buben unter 2 Jahren abschlachten zu lassen.

Anwendung

Ganz Jerusalem ist ab dieser Kunde erschrocken. Männer kommen aus einem fernen Land, um dem König der Juden Ehre zu erweisen. Alle, die dies hörten, die ganze religiösen Führer der Juden, hätten die Möglichkeit gehabt aufzuhorchen. Aber offensichtlich bewegte sie, was sie erfahren hatten, nicht sich zu freuen und den König aufzusuchen, um ihn zu ehren. Das Zeichen war ihnen offenbar nicht ausreichend überzeugend. Obgleich die ganze Schöpfung den König ankündigt! Nicht nur Engel und Propheten verküdigten die Geburt Jesu, sogar das Universum der Sternenhimmel verkündigt die Geburt des Schöpfers und Retters. Und es erstaunt auch nicht, wenn das zweite Widerkommen des Herrn der Himmel seine Ankunft verkündigt, so lesen wir: Sogleich aber nach der Bedrängnis jener Zeit wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. / Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohns am Himmel. Und dann werden wehklagen alle Geschlechter auf Erden und werden sehen den Menschensohn kommen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. Mt.24,29-30.

Evangelisation

Dann werden alle Menschen das Zeichen des Menschensohnes am Himmel sehen, und es wird ein grosses Erschrecken über die Völker kommen. Jesus wird dann aber nicht als Retter auf die Erde kommen, sondern er wird Gericht halten. Wohl dem, der dann zu den Kindern Gottes gehört und diesem Gericht entgeht! Jesus sagte: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen. Joh.5,24. Bist du sicher, dass Du dem Gericht Gottes entkommen wirst? Hast Du das ewige Leben? Oder gehörst Du zu der Art von Leuten, wie die Schriftgelehrten und Hohepriester, die wohl Hören und vielleicht sogar erschrecken, aber die nicht glauben?

II. Freude in Betlehem (9-11)

Wir können uns gut vorstellen, dass die Weisen nach diesen Ereignissen in Jerusalem etwas verwirrt waren. Haben sie den Stern vielleicht doch falsch gedeutet? War es nicht ein Irrtum? Wieso ist der König nicht im Palast in Jerusalem, wo er doch hingehörte? Vermutlich waren sie auch höchst erstaunt über das grosse Erschrecken, der Menschen in Jerusalem. So können wir auch verstehen, dass sie hoch erfreut waren, als sie auf dem Weg nach Bethlehem, den Stern wieder sahen. Und nun weist er ihnen den Weg zu dem Haus, in dem Jesus wohnte. Man könnte sich fragen, warum der Stern nicht gleich den Weg nach Bethlehem wies. Die Antwort ist einfach: Gott wollte in Jerusalem nochmals die Geburt seines Sohnes ankündigen.

Anwendung

Oft denken wir auch, warum hat Gott einen direkteren Weg in unserem Leben nicht zugelassen. Es wäre doch viel einfacher gewesen. Was aus unserer Sicht einfacher ist, muss in den Augen Gottes noch nicht richtig sein. Gott hat einen Heilsplan, dem haben wir uns unterzuordnen, dort stehen eben nicht wir und unser Wohlergehen im Zentrum, sondern der Wille Gottes. So müssen wir uns immer wieder einprägen, was uns in den Sprüchen so deutlich gesagt ist: Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der Herr allein lenkt seinen Schritt. Spr.16,9. Sind wir bereit uns so lenken zu lassen, ohne Gott ständig anzuklagen, wenn er uns auf einem Umweg zum Ziel bringt?

A. Einige Sonderseiten

Der Stern

Vermutlich wies der Stern nicht den Weg wie wir das oft bei Krippen sehen, dass der Stern unmittelbar über dem Haus gestanden hat. Dies wäre einfach nicht möglich und wenn der Herr das so veranlasst hätte, dann würde ganz Bethlehem sich aufgemacht haben und vor dem Haus hätte es einen Auflauf gegeben. Eher zeigte der Stern im Verborgenen den Weg. Vielleicht dass er sich im Hausbrunnen spiegelte, oder seinen Schein auf einen glänzenden Gegenstand warf. Jedenfalls war es so deutlich, dass die Weisen genau wussten um welches Haus es sich handelt.

Haus/Kind

Wir haben hier auch eine andere Umgebung als da, wo die Hirten den Herrn aufsuchten. Denn nun ist Maria in einem Haus und das Kind liegt nicht in einer Krippe. Im Gegensatz zu Lukas spricht Mattäus von einem Kindlein und nicht von einem Säugling. Man geht davon aus, dass Jesus bereits 1 - 2 Jahre alt war, als die Weisen ihn besuchten. Dies auch, weil Herodes alle Kinder unter 2 Jahren umbringen liess.

B. Huldigung

Nun knien die Weisen vor Jesus nieder und ehren ihn mit Geschenken: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Auch hier geschieht Zeichenhaft, was wir bereits in Jesaja lesen können: Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir! / Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der Herr und seine Herrlichkeit erscheint über dir. / Und die Heiden werden zu deinem Lichte ziehen und die Könige zum Glanz, der über dir aufgeht. Jes.60,1-3. Und in diesem Jesaja Kapitel wird auch bereits angekünidgt, dass ihm Geschenke überbracht werden, denn es heisst: Denn die Menge der Kamele wird dich bedecken, die jungen Kamele aus Midian und Efa. Sie werden aus Saba alle kommen, Gold und Weihrauch bringen und des Herrn Lob verkündigen. Jes.60,6. Auch in Psalm 72 sind ähnliche Stellen zu lesen. (9)

Anwendung

Wir gehören nun zu der Schar der Völker, die ihm dienen und es steht uns gut an, wenn wir dies Freunden tun. Es wird aber die Zeit kommen, wo dies noch viel sichtbarer auf dieser Erde geschehen wird.

C. Bewahrung (12)

Nun greift Gott wieder ein, um seinen Sohn und die Weisen zu beschützen. In einem Traum macht er ihnen deutlich, dass sie nicht mehr über Jerusalem zurückkehren sollten, sondern auf einem anderen Weg in ihr Land zurückkehren sollten.

Schluss

Der 6. Januar ist vorwiegend unter dem Namen Dreikönigstag bekannt. Aber ein viel treffender Name für diesen Tag ist "Epiphanias", dies bedeutet: das Fest der Erscheinung. Es meint die Erscheinung Christi vor den Heiden. Zeichenhaft tritt hier schon ein, was wir in Psalm 72 lesen: Und durch ihn sollen gesegnet sein alle Völker, und sie werden ihn preisen. Ps.72,17b. Stellvertretend für die Völker sind nun diese Weisen erschienen. Nun sind wir an der Reihe, diesen wunderbaren Herrn zu preisen. Amen.

(1) Wuppertaler: Matthäus, S. 24.

(2) Lexikon: Dionysius Exiguus [lat. der Kleine, Demütige], skyth. Mönch, lebte etwa 500 bis 550 n.Chr. in Rom. Von ihm stammt die bis zur Gregorian. Kalenderreform gültige Berechnung des Osterfest_Termins und die seit 525 geltende christliche Zeitrechnung.

(3) Wuppertaler, Matthäus, S. 19.

(4) Wuppertaler, Matthäus, S. 19.

(5) Jos. bell. I, 493-494.

(6) Jos. bell. I, 659-660.

(7) So unterwarf Deiokes das Volk der Meder allein und beherrschte es. Die medischen Stämme sind folgende: Buser, Partakener, Struchaten, Arizanter, Budier und Mager. So viele Stämme gibt es bei den Medern. Hdt.I,101. / Die Opfer für die genannten Götter vollziehen die Perser nach folgendem Ritus: Sie erbauen keine Altäre und zünden auch kein Feuer beim Opfer an. Sie bringen keine Trankopfer dar und benutzen keine Flöte; auch Kränze und Opfergerste kennen sie nicht. Wenn jemand für sich opfern will, führt er sein Tier an einen reinen Platz und ruft den Gott an; meist hat er dabei seine Tiara mit Myrten bekränzt. Der Opfernde darf nicht für sich allein um alles Gute bitten, sondern er betet darum für alle Perser und den König; denn er gehört ja auch dazu. Wenn er das Opfertier in Stücke zerschnitten und das Fleisch gekocht hat, legt er alles Fleisch auf frisches Gras, meist auf Klee, den er als Unterlage hinstreut. Nach diesen Vorbereitungen tritt ein Magier heran und singt das Lied von der Erschaffung der Götter. Das ist nach ihrer Behauptung der Inhalt des Opfergesangs. Ohne Mithilfe eines Magiers ist es bei ihnen nicht Brauch zu opfern. Nach kurzer Zeit trägt der Opfernde das Fleisch weg und verwedet es nach Belieben. Hdt.I,132.

(8) Wuppertaler: Matthäus, S. 20.

(9) Die Könige von Tarsis und auf den Inseln sollen Geschenke bringen, die Könige aus Saba und Scheba sollen Gaben senden / Alle Könige sollen vor ihm niederfallen und alle Völker ihm dienen. Ps.72,10.11. / Er soll leben, und man soll ihm geben vom Gold aus Saba. Man soll immerdar für ihn beten und ihn täglich segnen. Ps.72,15.