Einleitung
In den nächsten Wochen werden wir uns mit dem Leben des Königs Josafat beschäftigen. Mit 35 Jahren wurde er König. Sein Vater war so krank, dass er nicht mehr regieren konnte. So regierte Josafat die ersten drei Jahre als sein Vater noch lebte. 25 Jahre war er König in Jerusalem über das Südreich. 2 Folien (erklären) Sein Königreich war klein und wie es zu jener Zeit war, ständig bedroht. Doch unter der Führung von Josafat erreichte sein Reich einen Höhepunkt an Macht und Einfluss. Heute werden wir uns diesen Mann genauer betrachten. Josafat ein Mann der Tat und ein Mann des Glaubens.
I. Josafat ein Mann der Tat
Josafat war ein Mann der Tat. Er wusste was zu tun war, damit sein Volk gut leben konnte und er tat es auch.
Festigung nach aussen
Um sich vor der ständigen Bedrohung zu schützen baute er ein starkes Verteidigungsdispositiv auf. Er stationierte Truppen in allen befestigten Städten Judas und richtete überall im Land Posten ein, auch in den Städten im Gebiet von Efraïm, die sein Vater erobert hatte. (2.Chr 17,2)So wurde Josafat im Lauf der Zeit immer mächtiger. Er baute in Juda Burgen und Städte mit Vorratsspeichern, (2. Chronik 17,12)und auch in den übrigen Städten des Landes legte er Vorräte an. In Jerusalem waren die besten Kriegsleute seines Heeres stationiert. (2. Chronik 17, 13)Er befehligte eine Arme von 1'160'000 Soldaten. Sein Vater Asa hatte gerade einmal die Hälfte Soldaten (580'000). Durch diese starke Armee und die grossen Lebensmittelvorräte in den Städten, war das Südreich kaum zu erobern. So verschaffte sich Josafat Achtung bei den Völkern, dass sie ihn in Frieden liessen und einige (darunter die Philister und die Araber) ihm sogar als Zeichen seiner Oberherrschaft über sie Tribut zahlten. Die Philister brachten ihm Geschenke und Silber als Tribut, und sogar die Araber brachten ihm 7700 Schafböcke und ebenso viele Ziegenböcke. (2. Chronik 17, 11)Er war ein Mann der Tat, der alles daran setzte, sein Volk zu schützen. Er war nicht damit beschäftigt seine Macht dazu zu benutzen um sich ein angenehmes Leben zu verschaffen. Er war bereit sein Reich zu stärken.
Stärkung von innen
Aber Josafat hatte nicht nur militärische Stärke und politischen Einfluss im Sinn. Er wollte nicht einfach sein Volk schützen und es so an sich binden. Josafat wollte viel tiefer ins Leben der Menschen hineinwirken. Er wollte ihre Herzen erreichen. Er wollte sie zu einem Leben führen, das sich lohnt. Ein Leben in dem Gott, der Schöpfer, geehrt wird. Auch in diesem Punkt war er ein Mann der Tat, auch hier überliess er nichts dem Zufall, sondern gebrauchte seine Macht und seinen Einfluss, damit dieser Dienst vorangetrieben wurde. Im dritten Jahr seiner Regierung, dass war vermutlich das Jahr, als sein Vater Asa starb. Offensichtlich wartete er mit diesem Projekt, denn sein Vater lehnte sich in seinen letzten Jahren gegen Gott auf. Nun aber hatte Josafat freie Hand, für sein Vorhaben. In seinem dritten Regierungsjahr ordnete Josafat an, dem Volk von Juda Unterricht im Gesetz des HERRN zu erteilen. Er beauftragte damit einige seiner Beamten, nämlich Ben-Hajil, Obadja, Secharja, Netanel und Michaja, (2. Chronik 17, 7)Dieses Projekt des inneren Aufbaus des Volkes, lief also parallel zur Stärkung gegen aussen. Josafat wusste, dass man Menschen nicht einfach etwas anordnen kann und sie dann blindlings folgen. Ihm war bewusst, dass Menschen zur Einsicht geführt werden müssen, damit sie mit Überzeugung handeln. So setzte er kompetente Leute ein, Sie alle wurden vom König ausgesandt und zogen nun von Stadt zu Stadt. Sie hatten das Gesetzbuch des HERRN bei sich und unterwiesen das Volk, wie der König es befohlen hatte. (2. Chronik 17, 9)Jede tief greifende Veränderung von Menschen beginnt damit, dass unterwiesen werden.
Gott gab uns die Fähigkeit zu denken und er gab uns einen Verstand, eben, damit wir verstehen können. So kommt es, dass die wesentlichen Handlungen in unserem Leben ganz eng mit unseren Überzeugungen zusammenhängen. Bevor wir etwas tun, haben wir es uns in Gedanken vorgenommen oder haben es uns vorgestellt, was wir tun werde. So funktionieren wir. Deshalb basiert auch jede Religion auf einer Lehre, nicht nur der christliche Glaube. Menschen wollen wissen, was sie glauben oder was sie nicht glauben. Das grundlegende Problem der Menschen und das Chaos in dem unsere Welt steckt liegt im verdrehten denken. So wie das Paulus den Römern schrieb: Denn trotz allem, was sie über Gott wussten, erwiesen sie ihm nicht die Ehre, die ihm zukommt, und blieben ihm den Dank schuldig. Sie verloren sich in sinnlosen Gedankengängen, und in ihrem Herzen, denen jede Einsicht fehlte, wurde es finster. Römer 1, 21. Wenn Menschen sich verändern wollen, dann müssen sie verstehen warum, was verändert werden soll. Die falschen Gedankengänge müssen entlarvt werden. Paulus spricht davon, dass Gedankengebäude zum Einsturz gebracht werden müssen. Folie Meine Waffen in diesem Kampf sind nicht die eines schwachen Menschen, sondern die mächtigen Waffen Gottes. Mit ihnen zerstöre ich feindliche Festungen: Ich bringe falsche Gedankengebäude zum Einsturz (2. Korinther 10, 4)und reisse den Hochmut nieder, der sich der wahren Gotteserkenntnis entgegenstellt. Jeden Gedanken, der sich gegen Gott auflehnt, nehme ich gefangen und unterstelle ihn dem Befehl von Christus. (2. Korinther 10, 5)Falsche Gedankengebäude müssen eingerissen werden und die neuen und Gott wohlgefälligen Gedankengebäude müssen aufgebaut werden. So ist die Lehre in der Evangelisation und Mission eine zentrale Aufgabe, denn Jesus sagte: Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes / und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Matthäus 28, 19-20. Das ist das, was Josafat mit allen Kräften vorangetrieben hatte. Er wollte, dass sein Volk mit den Gedanken Gottes konfrontiert wurde und sie zur Einsicht geführt werden. Die falschen Gedankengebäude sollen eingerissen werden, damit Gottes Gedanken wieder Raum finden konnten. Wie wichtig dieser Prozess auch in unserem Leben ist wird durch die Bemerkung des Paulus gegenüber Timotheus deutlich. Gib Acht auf dich selbst und auf das, was du lehrst! Halte dich treu an alle diese Anweisungen. Wenn du das tust, wirst du sowohl dich selbst retten als auch die, die auf dich hören. 1. Timotheus 4, 16. Wir haben oft Fragen, wie Gott dieses und jenes meint. Wenn wir dann die Antwort bekommen, sagen wir dann vielleicht, oh, dass kann ich einfach nicht verstehen. Vielleicht müssten wir aber sagen: „Eigentlich will ich das nicht verstehen, weil, wenn ich es verstehen würde, dann müsste ich danach handeln, aber dazu bin ich jetzt nicht bereit." Gott kann unsere Gemeinde reichlich segnen, wie er das Volk unter der Leitung Josafats gesegnet hatte, weil sie sich unterweisen liessen und ihr Denken korrigieren liessen.
II. Josafat ein Mann des Glaubens
Wir könnten nun alles untersuchen und den Grund nach dem Erfolg dieses Königs erforschen. Er würde heute bestimmt zu den Top Managern gehören. Der wahre Erfolg lag aber nicht in seinen Strategien und Programmen, sondern in seiner Beziehung zu Gott: Genau das will uns nämlich der Schreiber der Chronik aufzeigen. Der HERR stand Josafat bei, denn er lebte so, wie sein Vorfahre David zu Beginn seiner Regierung gelebt hatte. Er verehrte nicht die Baale, (2. Chronik 17, 3)sondern hielt sich treu an den Gott seines Vorfahren und befolgte seine Gebote im Gegensatz zu den Königen von Israel. (2. Chronik 17, 4)Ihm war wichtig, was sein Gott meinte. Er regiert nicht selbstherrlich. Er nahm Gottes Anweisungen und Gedanken für sein Leben ernst und erwartete nicht vom Volk, dass sie etwas tun sollten, an das er sich selbst nicht halten wollte. Josafat war klar entschieden, wem er folgen wollte und auf welchen Gott er hört. Nicht so wie das im Volk Israel oft der Fall war: Man glaubte ein bisschen an den Gott Israels, aber war auch bereit, auf andere Götter zu hören und sie zu verehren, wenn man darin einen Vorteil sah. Bsp. aus Jeremia 44, 18: Aber seit wir aufgehört haben, der Himmelskönigin Opfer darzubringen, fehlt es uns an allem, und wir kommen durch Krieg und Hunger um.« (Jer 44,18)Deshalb sagte der Prophet Elia, der zur Zeit Josafats lebte: trat Elija vor die Volksmenge und rief: »Wie lange schwankt ihr noch hin und her? Entweder der HERR ist Gott, dann folgt ihm - oder Baal ist Gott, dann folgt ihm! « Als alles stumm blieb, (1. Könige 18, 21)Josafat war klar entschieden wem er folgen wollte. Er wurde in seinem Vertrauen zu Gott fester, so dass er ein ganz heikles Problem anpackte, nämlich die Opferstätten, die in seinem Land verteilt waren. Weil er dem HERRN gehorchte, wurde er immer mutiger, und er liess die Opferstätten der fremden Götter und die geweihten Pfähle in Juda zerstören. (2. Chronik 17, 6)Das, war der wirkliche Grund seines Erfolges. Denn es heisst: Darum festigte der HERR das Königtum Josafats. Ganz Juda brachte ihm Geschenke, er wurde sehr reich und gewann hohes Ansehen. (2. Chronik 17, 5)
Es ist die konsequente Ausrichtung des Lebens, auf das, worauf es wirklich ankommt. Ob man dann immer so erfolgreich wie Josafat ist, ist eigentlich Nebensache. Denn einer der sieben Gemeinden, die in der Offenbarung angesprochen wurden, war aus menschlicher Sicht gar nicht besonders erfolgreich. Sie zeichnete sich nicht durch besonderer Kraft aus. Doch sagte Jesus der Gemeinde in Philadelphia: Ich weiss, wie du lebst und was du tust: Du hast nur wenig Kraft, aber du hast dich nach meinem Wort gerichtet und dich unerschrocken zu meinem Namen bekannt. Darum habe ich eine Tür vor dir geöffnet, die niemand zuschliessen kann. Offenbarung 3, 8. Es geht um die richtige Blickrichtung. Paulus sagte den Kolossern: Wenn ihr nun mit Christus auferweckt seid, dann orientiert euch nach oben, wo Christus ist! Gott hat ihm den Ehrenplatz an seiner rechten Seite gegeben. (Kolosser 3, 1)Suchen wir wirklich was droben ist? Richten wir uns ganz auf Jesus aus? Haben wir in unserem Leben aufgeräumt? Manchmal muss man richtig zur Sache, wie das Josafat tat und alles aus- und wegräumen, woran unser Herz noch hängt, aber Gott missfällt. Vielleicht hast Du noch Heiligenbilder oder einen Talisman, die Du vorher verehrtes und jetzt einfach nicht aus dem Haus bringst, weil Du noch zuviel Ehrfurcht davor hast? Vielleicht befinden sich bei dir sogar Zauberbücher, die du einmal benutzt hast und sie für irgendetwas in Reserve hälst. Vielleicht pflegst Du noch eine Gewohnheit, die Du als Sünde erkannt hast, aber trotzdem nicht lassen willst? Dann pack es an, so wie Josafat und die Christen in Ephesus: Auch traten jetzt viele von denen, die zum Glauben gekommen waren, vor die Gemeinde und bekannten offen, sich mit okkulten Praktiken abgegeben zu haben. / Zahlreiche Christen, die Zauberei getrieben hatten, brachten ihre Zauberbücher und verbrannten sie öffentlich. Als man den Wert der Bücher zusammenrechnete, kam man auf eine Summe von 50 000 Silberdrachmen. (Eine Silbermünze = ein Tageslohn) Apostelgeschichte 19, 18-19. Sie hatten alles verbrannt, ungeachtet des grossen Wertes, den diese Bücher darstellten. Sie hätten die Bücher verkaufen können, aber sie verbrannten sie, wie hätten sie solche Bücher mit gutem Gewissen verkaufen können? Schön, wenn mit solchen Sachen radikal ausgeräumt wird. Das befreit und es freut vor allem Jesus.
Aber vielleicht kennst Du Jesus noch gar nicht. Dann geht es natürlich in erster Linie darum, dass Du Dein Leben Jesus anvertraust. Wer an Jesus glaubt wird leben, der hat das ewige Leben. Im Johannesevangelium lesen wir: Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen; der Zorn Gottes bleibt auf ihm. Johannes 3, 36. Gott will Dir ewiges Leben schenken. Er freut sich nicht über den, der verloren geht. Seine Liebe führte ihn dazu, dass er seinen eigenen Sohn hinrichten liess, damit wir leben können. Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden. Apostelgeschichte 2, 21.
Schluss
Josafat war ein Mann der Tat. Er regierte sein Land sehr ausgewogen. Er legte viel Wert auf eine optimale Organisation, aber es war ihm auch sehr wichtig, dass die Menschen im Vertrauen zu Gott gestärkt wurden. Er ist – so meine ich ein Vorbild – auch für den Gemeindebau. Denn auch hier geht es um gute Organisation, wenn eine Gemeinde wirklich erstarken will. Aber es geht auch darum, dass die Menschen gelehrt werden. Beides muss ineinander greifen. Das eine Tun und das andere nicht lassen. Grundlegende Vorraussetzung ist, dass wir ein Leben führen wollen, das dem Herrn gefällt. Amen