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Vertrauensvoll und dynamisch ins Jahr 2000

01.01.2000Matthäus 14,22-33

Einleitung

Endlich befinden wir uns im lang erwarteten Jahr 2000. Ich kann mich erinnern, dass ich als junger Bursche ausrechnete, wie alt ich im Jahr 2000 sein werde und wie meine Lebensumstände sich dann zeigen. Ob ich überhaupt noch lebe und wie sich die Welt wohl sein wird. Nun sind wir so weit. Für uns ändert sich eigentlich nichts. Ausser, dass wir nun wieder, wie jedes Jahr, eine neue Jahresziffer schreiben müssen. Doch bleibt unsere Lebensumstände gleich. Oder wie das kürzlich in einer Sendung gesagt wurde: das Jahrtausend ändert sich, aber der Mensch nicht. Durch diesen Wechsel ändert sich weder die Welt noch der Mensch. Unsere Nöte und Freuden begleiten uns weiter. Vielleicht hat sich auch jemand Vorsätze genommen, was er im neuen Jahr besser machen will. Das ist gar keine schlechte Sache. Heute morgen wollen wir uns am Beispiel von Petrus herausfordern lassen vertrauensvoll und dynamisch in das neue Jahr zu gehen. Es ist die bekannte Begebenheit, dort wo Petrus auf dem Wasser läuft. Text lesen: Mt. 14, 22-33

I. Oasen suchen (22-23)

Jesus wollte sich zurückziehen, als er vom Tod des Johannes des Täufers hörte. Er fuhr mit einem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. Aber die Leute liessen das nicht zu. Während Jesus über den See fuhr, nahmen sie den Landweg um den See Genezareth und als Jesus aus dem Boot stieg, stand eine grosse Volksmenge da (Mt.14,13). Aus Mitleid nahm sich Jesus dieser Menschen an und heilte die Kranken, die sie mitbrachten (Mt.14,14). Dann verpflegte er die grosse Menschenmenge: Die aber gegessen hatten, waren etwa fünftausend Mann, ohne Frauen und Kinder. Mt.14,21. Es waren mit Frauen und Kindern sicherlich an die 10'000 Menschen, die Jesus mit fünf Broten und zwei Fischen voll sättigte. Nun beobachten wir eine ganz eigenartige Situation. Jesus zwingt seine Jünger in das Boot zu steigen, um ohne ihn an das andere Ufer zu fahren. Er will endlich einmal alleine sein. So verabschiedet er die und dann endlich konnte er ganz allein auf den Berg steigen, um mit seinem Vater zu reden. Jesus brauchte diese Zeit, um sich zu sammeln und Kräfte zu tanken. Er musste das, was auf ihn eindrang verarbeiten und mit seinem Vater ungestört besprechen, denn niemand konnte ihn so gut verstehen wie sein Vater. Mit niemandem konnte er seine Ängste offen sagen, die er im Blick auf sein Ende hatte, denn der Tod des Johannes wird Jesus besonders beschäftigt haben, weil er selber wusste, dass er einen schrecklichen Tod erleiden muss. Ich kann mir vorstellen, dass Jesus in diesen Stunden einen ähnlichen Kampf durchgestanden hat, wie im Garten Gethsemane (auch Lk.12,49-50). Jesus brauchte einige Stunden in der Stille, um mit seinem Vater alleine zu sein. Und wieder neu gestärkt seinen Leidensweg weiterzugehen.

Anwendung

Wenn Jesus, der der Sohn Gottes war, sich Zeit genommen hat, um mit seinem Vater zu sprechen, wieviel mehr brauchen wir solche Zeiten, um mit Gott zu sprechen! Wir erleben oft einen hektischen Alltag. Vieles will uns ablenken und in Beschlag nehmen. Aber es tut Not, dass wir uns losreissen, um mit Gott zu sprechen. Damit wir auf dem Weg des Glaubens bleiben. Jesus sagte nicht ohne Grund seinen Jüngern im Garten Getsemane: Wachet und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach. Mt.26.41. Schaffen wir uns doch Zufluchtsorte, um Gott zu sprechen, um unsere Herzen auszuschütten.

II. Dunkelheit aushalten (24-26)

Die Jünger schickten sich in die Weisung ihres Herrn. Sie machten sich auf ans andere Ufer. Bereits weit im See draussen, kam ein Sturm auf, und die Jünger trieben mit dem Schiff auf dem See in den Wellen. Stunden müssen sie in diesem Sturm getrieben haben. Denn Jesus begegnet ihnen erst zur 4 Nachtwache, das ist zwischen drei und sechs Uhr morgens. Was müssen diese Jünger eine Angst ausgestanden haben. Warum lässt sie ihr Herr nur so auf dem See treiben?

Anwendung

Schon viele Menschen vor und nach den Jüngern, die im Auftrag Gottes standen, mussten solche Täler durchschreiten. In er Bibel finden wir einige Beispiel, auf zwei möchte ich hinweisen: Z.B. Mose, David, Jesus liess seine Jünger in dieser Not. Es ist die Situation in die sie kommen werden, wenn Jesus nicht mehr sichtbar auf der Erde sein wird. Die Jünger werden noch viele Stürme durchzustehen haben. So sagte Jesus ihnen: In der Welt seid ihr Bedrängt; Joh.16,33b. Also, in der Welt seid ihr Stürmen ausgesetzt. Dieses Schiff im Sturm zeigt uns deutlich, dass im Leben derer, die Jesus folgen Stürme nicht ausbleiben. Not, Angst und Unruhe gehen an ihnen nicht vorüber. Wir müssen wissen, dass der Glaubende teilnimmt an den Ängsten und Todesnöten dieser Welt. Sicherlich kann Gott in solchen Nöten helfend eingreifen oder kann uns davor verschonen, daraus dürfen wir aber nie einen Anspruch auf ein leidenslosen Verlauf unseres Lebens stellen. Christen leiden genauso unter äusseren Nöten, sie leiden unter Angstzuständen, die durch Naturkatastrophen, durch Kriege oder durch Verfolgungen ausgelöst werden.

III. Jesus kommt nicht zu spät (27-32)

Das Schiff treibt auf dem See, es ist längst nicht mehr steuerbar. Auf einmal sahen die Jünger eine Gestalt auf dem See umhergehen. Sie sind darüber zutiefst erschrocken. Sie dachten überhaupt nicht daran, dass es Jesus sein könnte. Nein, sie meinten es sei ein Gespenst und sie schrien auf vor Angst. Sie sahen ihr Ende kommen. Im Volk erzählte man sich nämlich von Erscheinungen in der Nacht auf dem See Genetsaret. Ein Engel des Verderbens, würde da die Seeleute in die tiefe ziehen. Die Jünger waren zutiefst schockiert und erschrocken. Sie waren physisch und psychisch völlig am Ende. Wie wunderbar reagiert doch unser Herr. Er steht nicht genüsslich da und erfreut sich am Leiden, an der Not seiner Jünger. Er lässt sie nicht in ihrer Todesangst zappeln. Sogleich redet Jesus mit ihnen und sprach: Seid getrost ich bin's; fürchtet euch nicht! Mt.14,27. Jesus gibt sich seinen Jüngern zu erkennen. Er kann ihre Angst verstehen. In keiner Weise macht er sich über sie lustig. Wie muss es den Jüngern leicht geworden sein um ihr Herz. Ihr Herr ist es, kein Gespenst.

Anwendung

Gott lässt seine Kinder nicht im Stich. Er hilft zur rechten Zeit. Wir brauchen aber solche Sturmzeiten, damit wir unser ganzes Vertrauen und unsere ganze Hoffnung in den einen wahren Gott setzen. Würden wir solche Zeiten nicht durchleben, wir würden nicht wachsen und reifen.

IV. Jesus lässt uns nicht untergehen

Auf dein Wort

Jedoch sind sie noch nicht ganz sicher ob es wirklich Jesus ist, denn Petrus sagt: Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser. Es ist einfach herrlich, dieser Petrus. Er geht immer aufs Ganze. Wenn er seinem Herrn begegnen kann, dann kennt er nichts. Er war der erste, der Jünger der gleich zum Grab gelaufen ist. Petrus war der Jünger, der, als er Jesus am Ufer sah, ins Wasser sprang, um schneller bei seinem Herrn zu sein. Da spricht der Jünger, den Jesus lieb hatte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, daß es der Herr war, gürtete er sich das Obergewand um, denn er war nackt, und warf sich ins Wasser. / Die andern Jünger aber kamen mit dem Boot... Joh.21,7-8a. Und es war Petrus, der dem Malchus ein Ohr abgeschlagen hatte, weil er seinen Herrn verteidigen wollte. Und auch hier. Petrus will so schnell als möglich zu seinem Herrn. Egal was für ein Hindernis zwischen ihnen stand. Er weiss, wenn Jesus mir sagt ich soll zu ihm kommen, dann gibt es kein unüberwindbares Hindernis, dann wird mich sogar das Wasser tragen.

Anwendung

Ich wünschte mir viele solche Petrus Typen, die voller Eifer sich für Jesus einsetzen. Petrus war keineswegs perfekt. Er war wirklich ein Draufgänger und machte dabei auch Fehler. Wir brauchen aber solche Christen, die einfach einmal loseilen. Die voll und ganz auf das Wort Gottes setzen und mit dem Risiko, dass sie einen Fehler machen handeln. Warner und Zuschauer gibt es genug. Die elf anderen Jünger blieben im Boot und hätte Petrus auf sie gehört wäre er schon gar nicht aus dem Boot gestiegen. Petrus sah in diesem Moment nur noch den Herrn. Er kümmerte sich nicht um seinen Ruf und was die anderen wohl denken könnten, wenn er aus dem Boot steigt. Er sah einfach seinen Herrn, ihm wollte er entgegengehen. Wir dürfen dankbar sein, wenn uns Gott solche Geschwister schenkt, die sicherlich nicht immer die einfachsten sein werden, aber sie helfen uns Glaubensschritte zu tun. Freuen wir uns über diese positiven Draufgänger, die aufgrund von Gottes Wort handeln, wenn wir vielleicht schon am verzagen sind. Lernen wir von diesen Draufgängern, lassen wir uns anstecken, für Jesus zu eifern.

Zweifel ablegen!

Jesus sagt nun Petrus: Komm her! Und Petrus, wie es nicht anders zu erwarten war, steigt aus dem Boot und läuft auf dem Wasser Jesus entgegen. Die Jünger sahen bestimmt gespannt und zum Teil auch ungläubig dem Geschehen vor ihren Augen zu. Der Sturm hatte sich aber noch nicht gelegt, und als Petrus den starken Wind sah, erschrak er und er begann zu sinken. Und sinkend schrie er: Herr rette mich!

Anwendung

Nun sah auch Petrus die Gefahr, die wir vielleicht schon von Anfang an gesehen hätten. Wir hätten Petrus vielleicht geraten geh nicht, du wirst in diesem Sturm nicht auf dem Wasser gehen können. Das überlegte Petrus schon gar nicht. Er sah seinen Herrn und weiter nichts. Nun kommt, was wir tatsächlich erwartet hatten. Petrus sinkt. Er hat auf den Wind gesehen. Und wieder ist sein Blick auf Jesus gerichtet. Er schreit: Herr rette mich!

Jesus lässt uns nicht untergehen

Sofort streckt Jesus ihm die Hand entgegen und zieht ihn aus dem Wasser. Jesus beginnt nicht den Ertrinkenden zu belehren, sondern er greift ein und zieht ihn heraus. Erst als Petrus gerettet war, belehrt ihn Jesus, indem er sagt: Du Kleingläubiger, warum hast zu gezweifelt?

Anwendung

Wir würden vielleicht dem Petrus sagen: Siehst du, hättest du mich gefragt, ich hätte dir gleich sagen können, dass das unvernünftig ist und schiefgehen wird. Jesus tadelt aber nicht den Eifer des Petrus. Er sagt ihm: Du hättest ohne weiteres zu mir kommen können, wenn du nicht gezweifelt hättest. Der Zweifel ist ein grosses Hindernis in unserem Glauben. Unser Leben lang werden wir an diesem Punkt arbeiten müssen. Aber wir müssen uns auch bewusst sein: Wer mit Jesus nichts wagt, der kommt auch nicht in grosse Versuchung zu zweifeln. Vertrauen übt man in der Praxis und nicht in der Theorie! Petrus wirft er nun seinen Kleinglauben vor. Er hat gezweifelt, anstatt wirklich zu glauben. Schon der Prediger ist zu lesen: Wer auf den Wind achtet, der sät nicht, und wer auf die Wolken sieht, der erntet nicht. Pred.11,4. Wie Petrus schauen wir zu oft in den Wind, in die Stürme und wir gehen unter. Wir bringen keine Frucht. Wir gehen wagen vielleicht ein Stück weit vorzuprellen, und in einemmal verzagen wir, weil sich der erwünschte Erfolg nicht einstellt. Wir gehen unter. Jakobus zeigt, wie vernichtet ein zweifelndes Herz ist. Er schreibt: Wenn aber jemand von euch nicht weiss, was er in einem bestimmten tun muss, soll er Gott um Weisheit bitten, und Gott wird sie ihm geben. Denn er gibt sie allen gerne und hält niemand seine Unwissenheit vor. / Er muss Gott aber in festem Vertrauen bitten und darf nicht zweifeln. Wer zweifelt, gleicht den Meereswogen, die vom Wind gepeitscht und hin und her getrieben werden. / Solch ein Mensch kann nicht erwarten, dass er vom Herrn etwas empfängt; / denn er ist in sich gespalten und unbeständig in allem, was er unternimmt. Jak.1,5-8. Zweifel macht unbeständig und verhindert, dass wir die Realität Gottes nicht erfahren.

V. Mit Jesus in die Zukunft (33)

Jesus steigt nun ins Boot und der Sturm legt sich. Die Jünger fallen vor Jesus nieder und beten ihn an: Du bist wahrhaftig Gottes Sohn! Mt.14,33b.

Evangelisation

Hast Du diese Tatsache bereits erkannt in deinem Leben? Jesus ist der wahre Sohn Gottes, der Retter nach dem sich die ganze Welt sehnt und ihn doch ablehnt. Jesus kann Dein Leben retten, denn ohne bist Du verloren, Du kannst vor Gott nicht bestehen. Du lebt ohne Jesus in Auflehnung gegen Gott. Dein Ende ist die Verdammnis. Gott möchte aber, dass du gerettet wirst, wie Jesus die Jünger vor dem Tod gerettet hatte. Im Johannesevangelium lesen wir: Wer an den Sohn (an Jesus) glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm. Joh.3,36. Gott möchte seinen Zorn von dir abwenden, das kann er nur, wenn du seinen Sohn anerkennst, wenn Du glaubst, dass er für deine Sünden gestorben ist. Paulus erklärt es den Römern so: Denn wenn du mit deinem bekennst, daß Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, daß ihn Gott von den toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. / Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet. Rö.10,9-10. Gerne zeige ich, wie wir zu Jesus kommen können.

Schluss

Wenn wir nun in das neue Jahr hineingehen, dann ist der beste Vorsatz, den wir uns nehmen können. Unser ganzes Leben voll und ganz auf unseren Herrn auszurichten. Ihm zu vertrauen und im Vertrauen auf ihn Dinge wagen, die wir menschliche gesehen nicht für möglich halten. Gott ist treu, und er segnet alle, die mit seiner Kraft und Macht rechnen. Machen wir es dem Petrus gleich. Eifern wir für unseren Herrn von ganzem Herzen. Lassen wir uns von den Stürmen nicht unterkriegen und wenn wir drohen unterzugehen, schreien wir mit ganzer Kraft: Herr hilf! Amen.