Anfeindungen und der wahre Feind

Wer (nicht) auf deiner Dartscheibe kleben sollte...
Thomas Powilleit
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Serie | 4 Teile

Erlebe Gottes Segen in der Krise

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Anfeindungen können das Leben richtig bitter machen und die Kraft rauben. David hat das erlebt. Seine Geschichte regt an zum Weiterdenken: Über unsere Reaktion und den wahren Feind.


Wenn die Sicherheit wegbricht

Ich glaube: Niemand von uns erlebt gerne Krisen. Krisen sind Ausnahmesituationen, die uns innerlich den Boden unter den Füßen wegziehen. Wenn z.B. meine Sicherheiten, auf die ich mich bisher verlassen habe, wegbrechen, dann kann ich in eine Krise stürzen. In Krisen fühle ich mich wie im freien Fall kurz vor dem Aufprall. In Krisen fällt es mir schwer, mich zu orientieren, weil ich meine bisherigen Fixsterne durch die dunklen Wolken nicht mehr sehen kann.

Um solche Situationen geht es in unserer kurzen Predigtreihe. Sie hat den Obertitel: Erlebe Gottes Segen in der Krise. Schon der Titel macht ja deutlich: Krisen sind auch Chancen. Sie können mir die Möglichkeit geben, Gott sehr intensiv zu erleben. Dann werden Krisen für mich zu Segen. Aber Krisen werden nicht automatisch zum Segen. Sie können mich auch bitter werden lassen. Manchmal werfen Christen sogar ihren Glauben über Bord, wenn sie in eine größere Krise kommen. Und doch: Mein Leben ist kein Wunschkonzert, in dem immer nur die Melodien gespielt werden, die ich gerne höre. Krisen gehören zum Leben. Deshalb ist es sehr wichtig mich damit zu beschäftigen: Wie gehe ich mit Krisen um, gerade als Christ?

In der Bibel erleben wir Menschen, die sehr vorbildlich mit Krisen umgegangen sind. Von ihnen können wir lernen. Jemand, der verschiedene Krisen in seinem Leben durchlebt hat, ist der König David. Deshalb wollen wir uns in mehreren Predigten einige Krisen in Davids Leben anschauen. Heute geht es um Anfeindungen. Deshalb heißt die Predigtüberschrift auch: Erlebe Gottes Segen in der Krise durch Anfeindungen.

Schon der Titel macht deutlich: Krisen gehören zum Trainingsprogramm Gottes. Gott will mich durch Krisen segnen, mir also Gutes tun. Das Ergebnis ist gut, aber nicht die Krise selbst.

Anfeindungen und Neid

Ich lese unseren Text abschnittsweise. Zunächst 1Sam18,6-9 Ich habe diese Verse mit dem Satz überschrieben: Erkenne in Anfeindungen deinen wahren Feind

Wir sind hier also mitten auf einer Siegesfeier. Die Philister sind geschlagen. Die Frauen tanzen vor Freude und rufen: Saul hat Tausende erschlagen und David Zehntausende. Also: David ist noch mächtiger und stärker als Saul. Der König Saul hört das. Das ist wie ein Stich in sein Herz. Er empfindet: Hier wird er öffentlich gedemütigt. Bisher hatte er sich wahrscheinlich darüber gefreut, stärker als Tausende seiner Feinde gewesen zu sein. Aber jetzt ist die Freude am eigenen Erfolg weg, weil jemand anderes mehr Erfolg hat. Saul wird vom Neid gepackt, der ihm die Freude raubt und Hass in sein Herz bringt. Das ist so typisch für Neid.

Die Anfeindungen von denen wir im nächsten Abschnitt lesen werden, haben hier ihre Ursache, im Neid. Hier wird auch deutlich: Manchmal kann ich für eine Anfeindung gar nichts. Sie ist einfach da, weil jemand neidisch auf mich ist. Das kann ich dann oft auch nicht ändern. Leider kann ich nur versuchen, meinem Feind trotzdem freundlich zu begegnen. Deutlich wird hier aber auch: Bevor ich die Anfeindung erlebe, erlebt der Andere, dass in seinem Herzen etwas passiert. Hier bei Saul ist Neid die Ursache, wie auch bei den Pharisäern, die Jesus aus Neid überliefert hatten (Mt27,18). Das, was die Anfeindung in meinem Herzen gegenüber anderen befeuert, zeigt mir, was mir wichtig ist. Der Neid zeigt: Der Applaus der Menschen ist mir so wichtig, dass ich bereit bin, jeden zu bekämpfen, der mehr Anerkennung bekommt als ich. Wenn ich das ehrlich zugeben muss, ist die Anerkennung mein Götze geworden. Dann muss ich es Gott bekennen und Ihn um Vergebung für meine Anerkennungssucht bitten. Nur so kann das, was in meinem Leben Macht gewonnen hat besiegt werden. Wenn wir von der Krise durch Anfeindung reden, geht es hier aber natürlich vor allen Dingen um die Anfeindung, die ich erlebe.

Deine Reaktion zählt!

Ganz aktuell natürlich bei einigen von uns: Ich werde angefeindet, weil ich nicht geimpft bin. Leute werfen dir vor: Du bist unsozial, obwohl du vielleicht monatelang mit hohem Engagement Leute mit Corona gepflegt hast. Jetzt musst dir sogar überlegen, ob du deine Arbeit kündigen musst, nur weil du die Covid- Impfung kritisch siehst. Das ist Anfeindung, die kann mich wirklich in eine Krise stürzen. Du gehörst plötzlich zur Gruppe der Ungeimpften und wirst beschimpft und ausgegrenzt. Dartscheibe mit Bild aufhängen und Pfeile darauf werfen Wie gehst du damit um? Hängst du zu Hause eine Dartscheibe auf, klebst das Bild eines Ministers drauf und dann gibt ihm, um deine Agression loszuwerden? Kennst du das? Ich werde so wütend über die Anfeindung, dass ich mir in Gedanken alle möglichen Szenarien ausmale, was ich gerne mit meinem Feind machen möchte? Und wenn die Impfung nicht dein Problem ist, dann hängst du da vielleicht innerlich andere Bilder drauf, von Menschen die dich wegen anderer Gründe anfeinden. (Pause) Wer würde auf deiner Dartscheibe hängen? Wer ist dein Feind? Leg deine Pfeile aus der Hand!

Menschlich kann ich das sehr gut verstehen. Die Leute piksen mich, also pikse ich sie auch. Aber der Mensch, den du auf die Dartscheibe hängst, und pickst, ist nicht dein wahrer Feind. David war nicht Sauls wahrer Feind. Sauls wahrer Feind war sein böses Herz. Der Herr Jesus sagt in Markus 7: Aus dem Herzen der Menschen kommen die bösen Gedanken: Unzucht, Ehebruch, Habsucht, Arglist, Neid und Hochmut, um einige zu nennen. Auch als Christ kann ich noch sündigen. Die Bibel sagt: Ich kann nach dem Fleisch, also nach meinem alten Muster reagieren. Wenn ich das mache, dann lösen Anfeindungen natürlich Krisen in mir aus. Wenn ich noch so geistlich bin, meine Erstreaktion kann sehr fleischlich sein. Da merke ich, wie die Wut in mir aufsteigt. Deshalb können Anfeindungen von anderen Menschen mich sehr wohl in eine Krise stürzen.

Aber Gott will nicht, das sie mein Dart-Ziel werden. Andere Menschen können mit ihren Anfeindungen meine Reaktion nicht steuern. Sie können mir einen ganzen Anhänger Mist vor meine Haustür kippen, aber sie können mich nicht zwingen auszuflippen. Natürlich habe ich aus mir selbst nicht die Kraft ruhig zu bleiben. Aber ich folge doch dem Mann, von dem es in 1Petrus 2 heißt:

Er wurde geschmäht, aber er hat nicht wieder geschmäht.

Er litt unter den Anfeindungen, aber er drohte seinen Anfeindern nicht mit: Na, warte, ich werde mich rächen… Diesen Gefallen hat der Herr Jesus dem Teufel nicht getan. Nein, Jesus hat sogar die Sünden seiner Anfeinder auf das Kreuz getragen. Dem Herrn Jesus war klar: Er will so reagieren, dass Gott geehrt wird. Der Herr Jesus hat geistlich reagiert – also als jemand, der vom Geist Gottes bestimmt und geleitet war.

Gottes Geist hilft

Diesen gleichen Geist habe ich als Christ auch in mir. Deshalb muss ich bei Anfeindungen nicht mit meinem bösen Herzen reagieren, sondern auch ich darf geistlich reagieren. Also mit der Kraft, die Gott mir schenkt. Gottes Geschenk ist es auch, wenn ich bei allem Verletztsein den, der mich anfeindet, als Menschen sehe, der von seinem bösen Herz kommandiert wird. Auch er ist getrieben. Auch er braucht Jesus. Entweder, weil er Jesus überhaupt noch nicht kennt. Oder, weil er auch als Christ nach seinem alten Muster reagiert und sich in diesem Konfliktbereich nicht vom Geist Gottes bestimmen lässt. Der Anfeinder ist nicht mein wahrer Feind, sondern nur ein Werkzeug, um die bösen Eigenschaften in meinem Leben sichtbar zu machen. Deshalb: Erkenne in Anfeindungen deinen wahren Feind.

Leg deine Dartscheibe weg und bete: Herr Jesus gib mir die Kraft mit deiner Liebe und deine Ausgeglichenheit zu reagieren, um dich dadurch zu ehren. Diesen Segen will Gott dir schenken. Dann wirst du sogar noch ein Segen für andere werden, weil du ihnen hilfst, den wahren Feind zu sehen und ihm nicht auf den Leim zu gehen. Aber diesen Blick kann ich nur haben, wenn ich nahe bei Gott bin. Das lernen wir von David in den nächsten Versen.

David erlebt Hass

1 Samuel 18,10-16 Ich habe diese Verse überschrieben mit: Bleibe auch in Anfeindungen nahe bei Jesus In Vers 12 und Vers 14 steht dieser faszinierende Satz: Und der HERR war mit David. Mitten in den Anfeindungen, von denen wir hier lesen. Es fängt ja schon sehr spannend an: Ein böser Geist von Gott kommt über Saul. Das steht schon in 1 Samuel 16,14. Weil in Gott nichts Böses ist, kann ich diesen Satz nur so verstehen: Gott gibt diesem bösen Geist im Leben Sauls freie Hand, ihn zu beherrschen und in Ekstase zu bringen, wie man Vers 10 auch deuten kann.

Und David ist wieder mal als Musiktherapeuth da, damit dieser Geist von Saul weicht (1Sam16,23). Und während David spielt, (Klatschen!) schlägt der Speer neben ihm ein.

Saul verübt einen Mordanschlag auf David. Er will David an die Wand spießen. Nicht nur einmal. Wir lesen: David weicht dem Speer zweimal aus – also hat Saul es gleich noch einmal versucht, ihn mit einem anderen Speer an die Wand zu spießen. In 1Sam19 bekommen wir mit sogar noch einen dritten Speeranschlag auf David mit. Aber Gott hält seine Hand über David. Saul konnte ihm nichts tun, denn der HERR war mit David. Auch ich als Christ, darf mir immer wieder bewusst machen: Mein Leben und Schicksal ist in Gottes Hand.

Geborgenheit in Gott

Auch wenn Menschen mir weh tun können, ist es immer noch meine Verantwortung: Lasse ich mein Leben von der Angst vor ihnen oder von Gott beherrschen? Als Pilatus dem Herrn Jesus sagt: Ich habe Macht über dein Leben, antwortet Jesus: Du hättest keine Macht, wenn Gott sie dir nicht gegeben hätte. Der Herr Jesus wusste: Ich bin letztlich in Gottes Hand und nicht in der Hand von Pilatus, auch wenn das vordergründig so aussieht. Deshalb war der Herr Jesus innerlich frei, Gottes Willen zu tun. Diese Haltung wünsche ich dir und wünsche ich mir in Anfeindungen: Ich bin in Gottes Hand. Diese Haltung gibt mir eine gewisse Soveränität, mich nicht von der Angst vor meinem Anfeinder bestimmen zu lassen. Wenn du gerade angefeindet wirst: Worum drehen sich deine Gedanken? Es fällt schwer in Anfeindungen mit meinen Gedanken nicht ständig beim Anfeinder zu sein. Aber damit gebe ich ihm noch mehr Macht in meinem Leben und schaue innerlich ständig auf ihn. Deshalb ist es gerade in Anfeindungen wichtig: Ich schaue weg vom Konflikt, von der Dartscheibe und schaue auf Jesus. Ich bleibe nahe bei ihm. Ich beschäftige mich gedanklich mit meinem HERRN, indem ich sein Wort lese und das was mich beschäftigt, mit Jesus bespreche.

Füll dich mit Gottes Wort, denke über Jesus nach, und nicht ständig über deinen Feind. Fange wieder an, Bibelverse auswendig zu lernen, dann denkst du automatisch über Gottes Wort nach.

Auch wenn ich eine Hörbibel höre, fülle ich meinen Gedanken mit Gottes Wort. Worüber ich nachdenke, das hat Einfluss auf mein Leben. Wenn ich ein bestimmtes Kleid kaufen möchte oder ein Fahrrad, werden mir Leute auffallen, die ähnliche Kleider tragen oder ähnliche Fahrräder fahren. Wenn ich also über etwas nachdenke, gebe ich diesen Dingen Einfluss in meinem Leben. Wir sind als Christen dazu befreit, uns mit Jesus zu beschäftigen. Der Herr Jesus soll doch in meinem Leben Einfluss haben. Ich muss mich doch nicht ständig um mich selbst oder den Konflikt drehen. Ich darf mich um Jesus drehen.

Wem gehört deine Aufmerksamkeit?

Aber auch als Christen stehen wir in der Gefahr, uns nur noch mit der Krise zu beschäftigen. Diese Anfeindung steht dann wie eine Wand zwischen mir und meinem HERRN. Wenn die Anfeindung mein Denken beherrscht und mir den Blick auf Jesus nimmt, dann wird sie wirklich zu einer Krise, nämlich zu einer Glaubenskrise. Ich sehe vor lauter Anfeindung Jesus nicht mehr. Gott will nicht, dass die Anfeindung meine volle Aufmerksamkeit bekommt. Er will, dass ich mich bewusst auf Jesus konzentriere. Dann trennt die Anfeindung mich nicht mehr von Jesus, sondern treibt mich nur noch näher zu ihm. Gerade wenn jemand mit Speeren nach mir wirft und mich ausschließt – Saul entfernte David aus seiner Umgebung – soll mich das doch motivieren, meine Erfüllung in Jesus zu suchen.

Lass dir deine stille Zeit mit dem Herrn Jesus nicht rauben durch Nachrichten oder durch Nachdenken über die Gespräche mit deinen Kollegen oder deinem Chef.

Natürlich muss ich mich auch mit Entscheidungen beschäftigen, die mit den Anfeindungen zu tun haben. Aber mache ein Gebet daraus und bitte Gott um Weisheit, wie du entscheiden sollst. Erlaube den Anfeindungen nicht, zwischen dich und deinen HERRN zu treten. Es kann auch hilfreich sein, seelsorgerliche Gespräche zu suchen – mit anderen Christen oder auch mit Mitarbeitern der Gemeinde. Dafür sind wir da. Ruf uns an und mache ein Gespräch aus.

Ruhe in Gott

David zeigt uns in Psalm 3,5-7, wie seine Nähe zum Herrn praktisch ausgesehen hat. Er sagt: Ich rufe zum HERRN und er antwortet mir. Dann lege ich mich hin und schlafe und der HERR stützt mich, deshalb fürchte ich nicht Zehntausende, die mich belagern. David hat die Ruhe weg, weil er in Gott ruht, weil er nahe bei Gott ist. Ich wünsche mir: Das soll auch meine Sehnsucht sein. Wir erleben hier: Saul bekämpft David mit ganzer Anstrengung. Er wollte David Schmerzen machen. Aber Gott macht David zum König der Herzen. Ganz Israel hatte David lieb, steht hier. David hat nicht um seine Position gekämpft, aber die Nähe Gottes war ihm wichtig. Deshalb bleibe auch du in Anfeindungen nahe bei Jesus.

Echte Demut

Ab 1Sam18,17 erleben wir: Saul ändert seine Strategie und David merkt es nicht. 1 Samuel 18,17-25 Diese Verse habe ich überschrieben mit: Lass dich in Anfeindungen nicht vereinnahmen. Saul denkt sich: Es ist doch auch ein guter Plan, wenn meine Feinde David umbringen. Deshalb kommt Saul die Liebe Davids zu Michal wie gerufen. Saul verspricht seine Tochter Merab erst dem David, gibt sie dann aber doch einem anderen. Vieleicht hat er David noch auf die Hochzeit eingeladen, um ihn zu demütigen. Dann soll David zum zweiten Mal Schwiegersohn werden, nach dem Motto: Vielleicht klappt es ja dieses Mal, bei der zweiten Tochter. Eine Bedingung: David muss hundert Philister töten. Saul war sich sicher: Das überlebt David nicht. Es ist spannend zu sehen, wie Saul seine Diener instruiert, um David in die Falle zu locken. David erkennt Sauls bösen Plan gar nicht. Vielleicht hast du solche Situationen auch schon erlebt. Intrigen, die du nicht erkannt hast, weil du Menschen vertraut hast. Getarnte Anfeindungen, die verlockend aussehen, aber eine Falle sind. Auch wenn David hier die Zusammenhänge nicht versteht, können wir doch ganz tief in sein Herz blicken. In Vers 18 sagt er: Wer bin ich, dass ich des Königs Schwiegersohn werden sollte? Und in Vers 23 sagt er: Ich bin ein armer geringer Mann.

Das ist echte Demut. David war sein Erfolg nicht zu Kopf gestiegen. Er vergaß nicht, wie klein er vor Gott war. Gott hat diese Demut gesehen und David vor dem Tod bewahrt. David kannte seine eigenen Begrenzungen und hat sie nicht versteckt. Saul baut hier eine Atmosphäre des Misstrauens auf – einer hört den anderen aus, ohne dass der das merkt. Das kann auch in einer Gemeinde passieren. Deshalb lass dich nicht zum Ausspionieren von anderen einspannen, lass dich nicht vereinnahmen. Es ist leicht über die Fehler der anderen zu sprechen und dabei die eigenen zu übersehen. Gott liebt es, wenn wir demütig sind. Mache dir Klagelieder 3,39 zum Motto. In Luther heißt dieser Vers: Was murren denn die Leute im Leben? Ein jeder murre wider seine Sünde. Aber dabei muss ich nicht stehenbleiben. Ja, die Sünde versucht mein Leben immer wieder zu beherrschen. Auch als Christ. Aber der Herr Jesus ist stärker.

Der Herr Jesus gibt mir nicht nur bestimmte Eigenschaften. Er selbst ist dieses neue Leben in mir. Ich muss Gott also nicht um Demut bitten. Ich darf begreifen: Jesus lebt durch seinen Geist in mir und er hat gesagt: Ich bin demütig und von Herzen sanftmütig. Wenn Jesus sein Leben durch mich lebt, dann wird seine Demut doch auch sichtbar. ER in mir reagiert so anders auf meine Anfeindungen, als ich. Jesus erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zu Tod am Kreuz.

Die göttliche Waffe: Liebe

Seine Waffe war die Liebe und nicht die Rebellion. Jesus konnte lieben, weil er wusste: Ich bin vom Vater im Himmel geliebt. Das war ihm wichtiger als dass die Menschen ihn feiern, die jetzt rufen: Kreuzige ihn. Ich wünsche mir, dass wir freier werden von unserer Jagd nach Liebe weil wir darin ruhen: Gott liebt uns. Wenn ich Christ bin, bin ich sein geliebtes Kind. Das ist genug. Wenn ich bete: Herr Jesus, danke, dass du deine Liebe durch mich lebst, ist das das beste Gegenmittel mich nicht vereinnahmen zu lassen. Dann kann ich auf den anderen zugehen, der mich mobbt und freundlich „Hallo“ sagen, auch wenn meine Gefühle noch nicht mitkommen. Vielleicht will ich ihm ja in Gedanken den Hals umdrehen. Lass dich nicht von deinen Gefühlen vereinnahmen – wenn du den Herrn Jesus durch dich leben lässt, werden deine Gefühle später schon nachkommen. Der erste Schritt ist immer nach dem Wort Gottes in der Kraft des Geistes zu handeln. Wir haben gesehen: Gott lässt Anfeindungen in meinem Leben zu. Es sind seine Trainingseinheiten. Gott hilft mir damit, ihn zu erleben. Deshalb hieß diese Predigt auch: Erlebe Gottes Segen in der Krise durch Anfeindungen. Dabei ist ganz wichtig: Erkenne in Anfeindungen deinen wahren Feind. Klebe nicht Menschen oder Umstände auf deine Dartscheibe, sondern verstehe: Es geht um einen geistlichen Kampf.

Wird durch meine Reaktion auf die Anfeindung mein altes Fleisch oder Gottes Geist sichtbar? Lernen die Leute mich oder den Herrn Jesus kennen? Bleibe auch in Anfeindungen nahe bei Jesus dann kann die Anfeindung nicht wie eine Wand zwischen dir und deinem HERRN stehen. Zum Schluss haben wir gesehen: Lass dich in Anfeindungen nicht vereinnahmen. Sondern lass die Demut und Liebe des Herrn Jesus in deinem Leben sichtbar werden.