Einführung: Das Wort Gottes als Grundlage
Wir hören ein Wort Gottes aus dem ersten Johannesbrief, Kapitel 3, die ersten drei Verse:
Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen, und wir sind es auch. Darum kennt uns die Welt nicht, denn sie kennt ihn nicht.
Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder. Es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen jedoch, wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein, denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
Und jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich, wie auch jener rein ist.
Gebet zu Beginn des Gottesdienstes
Lebendiger, ewiger Heiliger Vater, im Namen unseres Herrn Jesus Christus sind wir an diesem Morgen hier zusammengekommen. In seinem Namen treten wir zu dir und danken dir, dass wir dieses Vorrecht haben, zu dir kommen zu dürfen. Du, Herr Jesus Christus, hast uns diesen Zugang geschenkt und gewährt. Die Tür steht weit offen zu deinem Vater und zu unserem Vater.
Wir danken dir im Rückblick, dass du uns bewahrt und begleitet hast, auch in den vergangenen Tagen. Danke für alle Hilfe, für alle Tröstungen und für alle Augenblicke deiner Gnade und deiner spürbaren Gegenwart. Wir danken dir für das Geschenk, heute Morgen hier zusammenkommen zu dürfen. Herausgenommen aus dem Normalen und Alltäglichen dürfen wir in deine Gegenwart treten, dich zu besingen und zu dir zu beten. Es ist ein Geschenk, Brüder und Schwestern neben uns zu haben, die mit uns auf dem Weg zu dir sind.
Jetzt erleben wir immer wieder, auch an diesem Morgen, dieses Phänomen: Dort, wo wir zusammenkommen, um dir zu dienen, dich zu ehren und deinen Namen zu loben, da kehrt sich das plötzlich um. Du dienst uns. Du dienst uns besonders durch dein Wort. Wir leben von deinem Wort. Dein Wort ist wahrhaftig, und was du zusagst, das hältst du gewiss.
So gründen wir uns auch an diesem Morgen auf dein Wort, das wahr ist. Wir bitten dich, dass dieses Wort bei uns ankommt durch deinen Heiligen Geist. Wir bitten dich, dass du Hans Peter Reuer dazu gebrauchen und ausrüsten mögest. Dass dein Geist auf ihm ruht und dein Wort bei uns ankommen kann. Wir rechnen damit.
Wir schließen unser Gebet ganz besonders auch unsere Kinder im Kindergottesdienst mit ein. Wir denken an die, die gerne hier wären, aber nicht da sein können, weil sie krank, alt oder eingeschränkt sind oder es einfach nicht schaffen. Du bist der, der segnend durch alle äußeren Umstände hindurch präsent sein kann.
Wir bitten dich für deine Gemeinde weltweit, besonders für die, die unter Druck stehen, dass deine Segnungen ihnen zuteilwerden. Immer wieder neu schließen wir ganz besonders dein Volk mit ein, dein Volk Israel. Wir bitten dich, dass deine Gnade und deine Freundlichkeit über ihnen leuchten. Ganz besonders auch über denen, die deinen Namen, Herr Jesus, schon nennen. Tu ihnen Gutes, so wie nur du Gutes tun kannst.
Hab herzlichen Dank, dass du da bist. Hab Dank, dass du gegenwärtig bist. Hab Dank, dass du nicht fern geblieben bist! Hab Dank, dass du ganz nah gekommen bist und dass du in deiner Gemeinde und mit deiner Gemeinde lebst!
Danke für dieses Geschenk, danke für diese Gnade, danke für diese Freundlichkeit und danke für deine überragende, wunderbare Liebe! Anbetung sei dir! Amen!
Begrüßung und Einleitung zur Predigt
Guten Morgen allerseits! Ich hoffe, ihr könnt mich akustisch gut verstehen. Ich versuche, Hochdeutsch zu sprechen, damit man mich sprachlich ebenfalls gut verstehen kann.
Ich war, glaube ich, vor drei Jahren das letzte Mal bei euch. Es ist ein Vorrecht, wieder hier zu sein und die paar Tage mit euch auf Jesus zu schauen, von ihm zu lernen und ihn lieben zu lernen, so wie er uns liebt.
Ich möchte gar nichts zu mir selbst sagen. Ihr kennt ja den Namen, das reicht im Prinzip schon. Wer mehr über uns wissen möchte, kann das gerne später fragen.
Man hat mir gesagt, wenn ich länger als 50 Minuten predige, wird der Andreas nervös. Wenn ich kürzer als 40 Minuten predige, werden die Gottesdienstteilnehmer nervös. Ich werde mich also hoffentlich irgendwo dazwischen halten, sonst wäre ich selbst nervös.
Die Einzigartigkeit Jesu Christi: Eine Einführung
Wer ist der Mensch? Natürlich geht es hier um Jesus, und ich möchte ein wenig über die Einzigartigkeit Jesu Christi sprechen. Jeder Mensch kann von Jesus halten, was er will, aber eines muss eigentlich jeder denkende Mensch anerkennen: Das Leben Jesu ist einzigartig. Wie auch immer man es auslegt, es bleibt einzigartig.
Im ersten Korintherbrief, Kapitel 13, Vers 12, lesen wir, dass Paulus sagt: „Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels undeutlich, dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, wie auch ich erkannt worden bin.“ Paulus macht deutlich, dass das, was wir in diesem irdischen Leben erkennen, nur Stückwerk ist. Es ist noch nicht ganz klar.
Darum sagt Jesus auch, dass der Heilige Geist uns in alle Wahrheit leiten wird. Das beinhaltet, dass man nicht alle Wahrheit in diesem Leben erkennen wird. Deshalb haben wir den Predigttext aus dem ersten Johannesbrief gelesen, wo Johannes sagt: „Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, das wissen wir, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Das ist noch nicht offenbar. Aber wir wissen, dass wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er wirklich ist.“
Das heißt, wir brauchen immer eine gewisse Demut, wenn wir über diese hohen Dinge sprechen. Aber was können wir auch in diesem Leben erkennen? Durch die Leitung des Heiligen Geistes und durch das Wort Gottes.
Jesus Christus: Einzigartig in seiner Theologie
Und wenn es um die Einzigartigkeit Jesu Christi geht, möchte ich heute drei Unterteilungen vorstellen. Das hat sich zufällig so ergeben, nicht weil es unbedingt drei Punkte sein müssen.
Zunächst ist Jesus einzigartig in seiner Theologie. Was meine ich damit? Bei Jesus gibt es zwei Seiten. Die eine Seite ist die Ethik, die Jesus gelehrt hat, seine sittlichen Lehren. Das, was Jesus in moralischen Dingen gelehrt hat, konnte bis heute in Klarheit und Tiefe von niemand anderem übertroffen werden.
Die Ethik Jesu wird von fast allen Menschen anerkannt, bewusst oder unbewusst. Zum Beispiel, wenn Jesus sagt: „Was siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, und deinen eigenen Balken erkennst du nicht? Zieh zuerst deinen eigenen Balken heraus, und dann kümmere dich um den Splitter deines Bruders.“ Das ist weise, egal was man glaubt.
Oder wenn Jesus sagt: „Wenn dein Bruder etwas gegen dich hat, dann geh hin und versöhne dich mit ihm, bevor er dich vor Gericht bringt.“ Das ist klug, egal ob man Christ, Atheist oder sonst was ist. „Liebe deine Feinde, bete für jene, die dich verfolgen, segne die, die dich fluchen“ – das ist Ethik in höchster Vollkommenheit, die bis heute nicht übertroffen wurde.
Darum schicken sogar Atheisten ihre Kinder auf christliche Schulen, weil selbst ein Atheist weiß, dass die Ethik, die dort gelehrt wird, wichtig für sein Kind ist. Unternehmer nehmen auch nicht ungern Christen auf, weil sie hoffen, dass diese ein bisschen weniger stehlen als andere. Das ist nicht immer der Fall, aber in der Regel hoffentlich.
Der Historiker E. H. Lecky, der an einem Buch mit dem Titel „History of European Morals“ gearbeitet hat, sagte: Der Charakter Jesu war nicht nur das höchste Vorbild von Tugendhaftigkeit, sondern auch der größte Ansporn, diese Tugenden zu praktizieren. Sein Einfluss war so groß, dass man wahrhaftig sagen kann, dass die einfachen Aufzeichnungen von drei kurzen Jahren seines Lebens mehr dazu beitrugen, Menschenherzen zu verändern und neu zu machen als alle Aussagen von Philosophen und Ermahnungen von Moralpredigern zusammengenommen.
Der Historiker Lecky, der das schrieb, kommt nicht aus der christlichen Szene, aber er hat als Historiker erkannt, wie das Leben und die Moral Jesu diese Erde mehr beeinflusst haben als fast alles andere.
Das ist die eine Seite von Jesus, mit der die meisten Menschen leben, bewusst oder unbewusst.
Aber dann gibt es eine zweite Seite Jesu: seine theologischen Ansprüche. Und die sind ungeheuerlich.
Jesus sagt zum Beispiel in Johannes 5, ich lese es euch direkt vor, Vers 21: „Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will.“
Was würdet ihr sagen, wenn ich heute, Hans Peter, eingeladen bin hier zu predigen und sage: „Übrigens, nur damit ihr es wisst, der himmlische Vater macht lebendig, wen er will, und ich, Hans Peter Reuer, mache das auch. Ich töte, wenn ich will, ich mache lebendig, wenn ich will.“ Wahrscheinlich wäre das die letzte Einladung zum Gottesdienst.
Das ist aber noch nicht alles. Jesus sagt weiter in Vers 23: „Damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn ehrt, der ehrt den Vater nicht nicht, der ihn gesandt hat.“ Und dann sagt er: „Das ganze Gericht hat er seinem Sohn gegeben.“ Das heißt, Jesus sagt: „Übrigens, wisst ihr, dass ich alle richten werde.“
Jesus hat gesagt, dass er jeden Menschen richten wird. Was würdet ihr sagen, wenn ich, Hans-Peter Reuer aus Österreich, nur nebenbei sage: „Ich werde jeden von euch richten“? Ihr würdet wahrscheinlich die Klapsmühle anrufen, weil ihr denkt, ich habe durchgedreht. Wenn das ein Mensch sagt, denkt man, der ist durchgeknallt.
Jesus hat es gesagt.
Jesus hat noch viele andere Dinge gesagt. Er hat gesagt: „Ihr werdet mich sehen, sitzen zur Rechten Gottes und auf den Wolken kommen.“ Wenn ich als Mensch so etwas sage, sagt man: „Ja, okay, interessant, ich weiß, wo er hingehört.“
Oder er sagte: „Bevor Abraham war, bin ich.“ Abraham hat zweitausend Jahre vor Jesus gelebt.
Oder einmal wurde Jesus gefragt, warum seine Jünger nicht fasten. Jesus antwortete: „Solange ich da bin, braucht niemand fasten.“ Wenn ich in der Schule sagen würde: „Wenn ich da bin, haben die Kinder schulfrei“, dann wäre das wohl kaum akzeptiert.
Wir haben also auf der einen Seite diese extrem klugen moralischen Maßstäbe, die Jesus gepredigt hat, und auf der anderen Seite diese unheimlichen Ansprüche.
Wenn diese Ansprüche, die Jesus über sich selbst gemacht hat, nicht wahr sind, dann ist Jesus kein guter Mensch, sondern im besten Fall ein Größenwahnsinniger – mehr nicht.
Ich war letztes Jahr mal irgendwo in Deutschland zu einer Veranstaltung eingeladen. Es wurde in Zeitungen angekündigt, und es kamen viele, die nicht an Jesus glauben. Das war super. Nach dem Gottesdienst kam ein Mann auf mich zu, ein Atheist, und er sagte zu mir, ein junger Mann, der keine Ahnung hatte, wie alt ich bin: „Wo ist Gott? Du redest dauernd von Gott, ich sehe ihn nie. Ich war am Parkplatz, da habe ich ihn nicht getroffen, ich schaue hier auf die Bühne, ich sehe ihn nicht, ich stehe hier im Vorraum, ich sehe ihn auch nicht. Zeig mir Gott, und dann glaube ich an ihn. Sonst ist alles blödes Geschwätz, was du machst.“
Dann fragte ich ihn: „Darf ich Ihnen auch eine Frage stellen?“ Er antwortete: „Kommen Sie mir nicht zu, zeigen Sie mir Gott.“
Ich sagte: „Okay, Gott ist hier, Gott ist lebendig, er ist in meinem Herzen.“
Dann sagte er: „Ja, du bist ja so eingesperrt in einem kleinen Kästchen. Du bist verführt und ein Verführer, und du läufst Illusionen nach.“
Dann fragte er: „Darf ich Ihnen eine Frage stellen?“ Ich sagte: „Ja.“ Er fragte: „Glauben Sie an Liebe?“ Ich antwortete: „Selbstverständlich.“
Da sagte er: „Komisch, ich war am Parkplatz, ich habe Sie nicht gesehen, ich schaue auf die Bühne, ich sehe Sie nicht, ich stehe im Vorraum und sehe Sie auch nicht, und Sie glauben daran.“
Ich sagte: „Ja, kommen Sie zu mir nach Hause, ich bin verheiratet. Sehen Sie meine Frau?“ Er sagte: „Ja.“ Ich antwortete: „Alles, was ich sehe, ist Ihre Frau, aber nicht die Liebe.“
Für ihn war es verrückt, an Jesus zu glauben, eben weil die theologischen Ansprüche so übermenschlich oder unmenschlich sind.
Man kommt zum Schluss: Es gibt nur zwei Möglichkeiten, wenn es um Jesus geht. Entweder er ist das, was er sagt, nämlich der Sohn Gottes, oder er ist ein Geistesgestörter und ein Lügner.
Es kann sein, dass jemand heute hier ist, der Jesus noch nicht persönlich kennt. Man muss eine dieser zwei Entscheidungen treffen, denn alles andere ist unehrlich.
Kaum ein vernünftiger Mensch würde Jesus als einen Geistesgestörten bezeichnen, weil seine moralischen Aussagen zu weise, zu klug und zu vollkommen sind. Aber als Sohn Gottes wollen viele ihn auch nicht anerkennen, denn dann müssten sie hören, was er von ihnen will. Dann müssten sie ihn als Gott anbeten.
So scheint es am einfachsten, ihn als guten Menschen und Moralprediger stehen zu lassen. Aber wenn man ehrlich ist, geht das nicht. Das ist unehrlich.
Wenn man die Bibel ernst nimmt, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder ist alles Grössenwahn, Lüge und Schwindel, oder, wenn man das nicht glauben kann – und ich kann es nicht –, dann bleibt nur noch eine andere Möglichkeit: Man hat es hier mit dem lebendigen Gott zu tun.
Das sind die zwei Seiten Jesu: seine Moral und seine theologischen Ansprüche. Das ist einzigartig. Das findet man in keiner anderen Religion.
Hätte man Allah oder Mohammed gefragt: „Bist du Allah?“ – dann hätte man den Kopf abgeschlagen bekommen, weil das Gotteslästerung ist.
Egal, welchen Religionsstifter man fragt, niemand behauptet, Gott zu sein. Das sagt nur Jesus. Das ist die eine Seite.
Die Menschwerdung Jesu: Einzigartig und weltverändernd
Das Zweite, was an Jesus einzigartig ist, ist seine Menschwerdung. Gott ist Mensch geworden. Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben (Jesaja 9,6). Übrigens: Der Sohn wurde nicht in Bethlehem geboren. Der Sohn wurde uns gegeben, das Kind wurde geboren, der Sohn wurde uns gegeben, denn der Sohn hat schon immer gelebt. Er ist von der Urzeit her.
Dadurch, dass Jesus in unsere Welt kam – durch seine Menschwerdung – hat er die Welt so eindeutig beeinflusst wie kein anderer Mensch. Und es kann nur Gott. Einen gewissen Malcolm Muggeridge, den lese ich ganz gerne, war britischer Journalist. Er ist 1990 gestorben. Er lebte dreißig Jahre in der Sowjetunion und war Zeuge des Stalin-Regimes. Im Zweiten Weltkrieg arbeitete er als britischer Geheimdienstagent in Brüssel und Paris. Er war Agnostiker und Zyniker.
In seinen jungen Jahren sagte er: „Christianity is a load of rubbish“ – Christenheit ist ein Haufen Blödsinn. Doch in den sechziger Jahren bekehrte er sich zu Jesus. Er war auch mitverantwortlich dafür, dass Mutter Teresa bekannt wurde. Muggeridge konnte sehr gut schreiben und verfasste rückblickend auf das zwanzigste Jahrhundert folgende Worte:
„Königreiche kommen und gehen, Revolutionen und Gegenrevolutionen, Reichtümer werden angehäuft und verschwendet. Ich blicke zurück auf meine eigenen englischen Mitbürger, die einst ein Viertel der Welt beherrschten. Ich habe einem verrückten Österreicher zugehört – in dem Fall war es nicht ich, der in der ganzen Welt ein tausendjähriges Reich ankündigte. Ich sah einen italienischen Clown, der unser Kalendersystem erneuern wollte, wenn er an die Macht kommt. Ich traf einen kleinen Mann im Kreml, der von der intellektuellen Elite als weiser als Salomo bezeichnet wurde. Alles in einem Leben, alles weg, verflogen mit dem Wind. England ist heute nicht mehr als Teil einer kleinen Insel an der Küste Europas und steht in Gefahr des Bankrotts. Hitler und Mussolini sind tot, ihre Namen sind heute Schimpfwörter. Balin ist ein verbotener Name in dem Regime, das er half aufzubauen. Alles in einem Menschenleben aus und vorbei.“
Dann schreibt er weiter: „Hinter dem Schein dieser selbsternannten und gefeierten Supermänner der Welt steht die gigantische Figur jener Person, von der, in der und durch welche die Menschheit immer noch Grund zur Hoffnung hat: die Person Jesus Christus. Ich präsentiere ihn als den Weg, die Wahrheit und das Leben.“
Es gab viele Männer, die versuchten, Gott zu sein. Es gab nur einen Gott, der Mensch wurde. Es ist auch interessant: Jemand hat das mal ganz witzig gesagt. Hätten wir vor zweitausend Jahren gelebt, zur Zeit Jesu, und hätten damals eine Wette abgeschlossen, wer die Zukunft dieses Planeten mehr beeinflussen wird – das römische Imperium mit all seinem Prunk und seiner Macht oder ein mittelloser Zimmermann mit ein paar Fischermännern? Wir hätten alle auf das römische Imperium gewettet.
Und doch, zweitausend Jahre später taufen wir unsere Kinder mit den Namen Lukas, Johannes, Maria – und unsere Hunde nennen wir Nero und Caesar. So erkennt man den Einfluss, den Jesus im Vergleich zu Weltmächten hatte.
Der Charakter Jesu: Barmherzigkeit und persönliche Zuwendung
Ein drittes: Die Einzigartigkeit seines Charakters. Jesus Christus, Teil des einen Gottes, erschuf laut der Bibel das Universum (Kolosser 1). Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes. In ihm ist alles geschaffen worden, im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare.
Dieser Gott, der alles geschaffen hat und durch den alles gemacht wurde, ging immer auf einzelne Menschen zu und zeigte Barmherzigkeit. Für mich ist das fast das Schönste an allem, was ich heute sage: Jesus ging immer auf die Einzelnen zu und interessierte sich für ihr Leben.
Er nahm sich Zeit, mit der Frau am Brunnen zu sprechen und gab ihr Wertschätzung. Der Blindgeborene traf Jesus und wurde geheilt. Als Jesus eine Frau sah, die hinter dem Sarg ihres einzigen Sohnes herging, wurde er innerlich bewegt und erweckte ihn zum Leben.
Selbst als Jesus am Kreuz hing, sagte er zu einem seiner Jünger: „Siehe, das ist deine Mutter.“ Aus dem Gleichnis von den Hirten mit den hundert Schafen sehen wir, dass er dem einzelnen Schaf nachgeht, bis er es gefunden hat.
Was mich an Jesus besonders fasziniert, ist, dass er immer barmherzig war, wenn er Menschen traf, die litten. Das griechische Wort dafür ist „splagchnizomai“. Es bedeutet, dass er innerlich bewegt wurde, wie wir es in der Übersetzung lesen. Dieses Wort beschreibt die innersten Teile des Körpers, wo der Schmerz am stärksten zu spüren ist. Es ist der Sitz der Emotionen – das, was wir heute ausdrücken, wenn wir sagen: „Es zerreißt mir das Herz.“ Genau das ist damit gemeint.
Dieses Wort wird übrigens im ganzen Neuen Testament nur von Jesus als Verb gebraucht.
Eine Geschichte, die ich sehr liebe, findet sich in Markus 1. Ich lese sie vor: Ein Aussätziger kam zu Jesus, kniete vor ihm nieder und bat ihn, ihn zu heilen. „Wenn du willst, kannst du mich gesund machen“, sagte er. Jesus hatte Mitleid mit ihm und berührte ihn. „Ich will es tun“, sagte er, „sei gesund!“ Im selben Augenblick verschwand der Aussatz und der Mann war geheilt.
Daraufhin schickte Jesus ihn weg und befahl ihm: „Geh zum Priester und lass dich von ihm untersuchen. Sprich unterwegs mit niemandem. Nimm das Opfer mit, das Mose für die Heilung vom Aussatz vorgeschrieben hat. Das soll für alle ein Beweis deiner Heilung sein.“
Die Geschichte eines Aussätzigen: Begegnung mit Jesus
Ich war jetzt ein paarmal in Israel, wo ich Touren leiten durfte, und habe festgestellt: Das erste Mal muss ich ehrlich sagen, manche Dinge haben mir gefallen, aber viele Dinge haben mich total enttäuscht, weil sie so normal sind.
Von der Bibel hat man oft ein romantisches Bild von manchen Plätzen und Menschen. Diese sind jedoch ganz normal, und die Plätze sind ziemlich trocken. Jemand hat sich einmal hingesetzt und geschrieben, wie diese Geschichte vielleicht tatsächlich stattgefunden hat. Es ist dieselbe Geschichte, die ich euch vorlesen möchte.
Der leberkranke Mann erzählt die Geschichte aus seiner Perspektive. Er sagt: „Oh, wie ich die Menschen verachte, die mich anstarren! Fünf Jahre Lepra hatten meine Hände verstümmelt, meine Fingerspitzen waren abgefault, ebenso Teile meiner Nase und Ohren. Wenn sie mich sahen, nahmen Väter ihre Kinder in die Arme, Mütter verhüllten ihre Gesichter, und Kinder zeigten auf mich und glotzten mich an. Meine Kleiderfetzen konnten die Wunden nicht verdecken. Und mit dem Tuch konnte ich den Zorn in meinen Augen nicht verbergen – ich versuchte es auch gar nicht.
Wie viele Nächte habe ich meine verkrüppelte Faust gegen den stummen Himmel erhoben und gefragt: Was habe ich getan, um das zu verdienen? Es kam keine Antwort. Vor einigen Wochen wagte ich es, in die Nähe meines Dorfes zu gehen. Ich hatte nicht vor, hinzugehen. Der Himmel weiß, dass ich eigentlich nur meine Felder anschauen wollte, ich wollte nur meinen Hof betrachten. Und wer weiß, vielleicht würde ich auch das Gesicht meiner Frau sehen.
Ich sah sie nicht. Aber ich sah einige Kinder auf der Wiese spielen. Ich versteckte mich hinter einem Baum und sah zu. Ich sah zu, wie sie spielten und rannten. Ihre Gesichter waren so voller Leben, und ihr Lachen so ansteckend, dass ich einen Moment lang vergaß, dass ich ein Leprakranker war. Ich war ein Bauer, ein Vater, ein Mann. Angesteckt von ihrem Glück trat ich hinter dem Baum hervor und richtete mich auf.
Und dann sahen sie mich. Sie schrien und rannten davon. Ein Mädchen blieb jedoch zurück und schaute in meine Richtung. Ich weiß es nicht, und ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, aber ich glaube, es war meine Tochter. Und ich weiß nicht, ich kann es wirklich nicht sagen, aber ich glaube, sie sucht ihren Vater.
Dieser Blick veranlasste mich, einen mutigen Schritt zu wagen. Natürlich war es riskant, aber was hatte ich zu verlieren? Er nennt sich selbst den Sohn Gottes. Entweder hört er meine Anklage und tötet mich, oder er nimmt sie an und heilt mich. So habe ich gedacht.
Ich ging zu ihm hin, nicht als Glaubender, sondern voller Zorn. Gott hat mir diese Krankheit auferlegt. Entweder er heilt mich, oder er beendet das Ganze. Aber dann sah ich ihn an, und als ich ihn sah, war alles ganz anders.
Ich bin ein Bauer und kein Poet, darum kann ich nicht beschreiben, was ich sah. Ein Sonnenaufgang in Judäa ist so frisch und wunderbar, dass man die Hitze des Tages vergisst. Als ich sein Gesicht sah, war es wie der Sonnenaufgang in Judäa. Bevor er ein Wort sagte, wusste ich, dass er betroffen war. Irgendwie wusste ich, dass er diese Krankheit genauso, nein, noch mehr hasst als ich selbst.
Mein Frust wandte sich in Vertrauen, und mein Zorn in Hoffnung. Vor fünf Jahren war meine Frau auf mich zugekommen, sie war die Letzte gewesen, die so etwas tat. Nun tat er es.
Ich bewegte mich nicht, ich sagte nur: „Herr, wenn du willst, kannst du mich heilen.“ Hätte er mich mit einem Wort geheilt, ich wäre mehr als glücklich gewesen. Hätte er ein Gebet gesprochen und mich geheilt, hätte ich gejubelt. Aber er war nicht zufrieden damit, nur mit mir zu reden. Er kam zu mir, er berührte mich.
Vor fünf Jahren hat meine Frau mich zum letzten Mal berührt, seitdem niemand mehr bis heute. „Ich will“, diese Worte waren so liebevoll wie seine Berührung, „sei geheilt.“ Dann strömte Energie durch meinen Körper wie Wasser auf trockenes Land. In einem Augenblick fühlte ich Wärme, wo zuvor alles taub war, ich spürte Kraft, wo bislang alles tot war.
Mein Rücken richtete sich auf, mein Kopf erhob sich. Zuvor war mein Kopf auf der Höhe seines Gürtels gewesen, nun standen wir uns auf gleicher Höhe gegenüber. Sein Lächeln, sein barmherziger Ausdruck im Gesicht – er zog mich so nahe zu sich, und er sagte: „Erzähl niemandem davon, aber geh zum Priester und bringe das Opfer, das Mose vorgeschrieben hat. Das wird den Menschen zeigen, was ich getan habe.“
Und dahin bin ich nun unterwegs. Ich werde mich dem Priester zeigen und ihn umarmen, ich werde zu meiner Frau gehen und sie umarmen, ich werde meine Tochter finden und sie umarmen, und ich werde nie vergessen, dass er es gewagt hat, mich zu berühren.
Er hätte mich mit einem einzigen Wort heilen können, aber er wollte mehr als mich nur heilen. Er wollte mir Ehre und Wertschätzung geben – unvorstellbar. Ich war es nicht wert, von Menschen berührt zu werden, aber ich war es Gott wert, und er hat mich berührt.
Meine Krankheit wurde durch ein Wort Jesu beseitigt, meine Einsamkeit wurde durch eine Berührung von Jesus beendet.
Charakterzüge Gottes: Liebe und Barmherzigkeit
Jemand hat es einmal so gesagt: Wenn du Gott als gut bezeichnest, ist das korrekt. Wenn du Gott Liebe nennst, ist das absolut richtig. Wenn du Gott barmherzig nennst, dann weiß er, dass du Bescheid weißt. Das ist ein Charakterzug.
Es wird ein wunderbarer Moment sein, wenn wir Jesus so sehen, wie er wirklich ist. Jetzt sehen wir nur Stückwerk, das sagt uns das Wort. Doch wir haben genug, um zu staunen und um die Liebe zu reflektieren, die er uns in Christus gegeben hat.
Wenn wir Jesus sehen könnten, wie er wirklich ist, dann würden wir alle so sein wollen wie er. Und wisst ihr, was am jüngsten Tag geschieht? Wir werden alle so sein wie er, wenn wir ihn erkennen, wie er wirklich ist.
Die Bedeutung der persönlichen Erfahrung mit Jesus
Argumente können uns zwar helfen, Lügen zu entlarven, aber sie können uns niemals zur Wahrheit führen. Um Wahrheit zu entdecken, braucht es eine persönliche Erfahrung. Diese Erfahrung wird erlebbar, wenn du Jesus begegnest, ihn in dein Leben einlässt und ihm jeden Tag neu Zutritt gibst, damit er dein Herr sein kann.
Ich sage oft: Die Bibel sagt, der Zugang zu Jesus ist Glaube. Dabei unterscheide ich, gerade im Gespräch mit Menschen, zwischen einem sogenannten Yeti-Glauben und dem Aspirin-Glauben.
Ich weiß nicht, ob ihr den Yeti kennt. Der Yeti ist ein weißes, wuscheliges Wesen, das Reinhold Messner angeblich sieht, wenn er zu wenig Sauerstoff auf dem Berg hat. Man könnte es auch den Loch-Ness-Monster-Glauben nennen. Das sehen die Schotten angeblich nach dem fünften Bier – aber ohne Fotoapparat.
Viele Menschen glauben an Jesus mit einem Yeti- oder Loch-Ness-Monster-Glauben. Die ersten zwei Punkte, die ich genannt habe – Jesus ist der Sohn Gottes, ja, das wird wohl so sein, und Jesus ist einzigartig in der Geschichte, ja, das wird so sein – doch ihr Leben wird dadurch nicht im Geringsten von Jesus berührt. Das ist der Yeti-Glaube.
Seht ihr, wenn ich euch jetzt fragen würde, wer von euch an den Yeti glaubt, würden vielleicht einige die Hand heben, vielleicht ein paar Reinhold-Messner-Fans. Wenn ich dann frage, wer nicht an die Existenz des Yetis glaubt, würden wahrscheinlich die meisten im Raum die Hand heben. Aber wisst ihr was? Es ist völlig egal. Ob du glaubst, dass der Yeti im Himalaya existiert oder nicht, ändert dein Leben keinen einzigen Moment. Wenn du in einer halben Stunde hier rausgehst, ist das völlig irrelevant. Das kannst du glauben oder nicht.
Es gibt aber einen anderen Glauben, den ich den Aspirin-Glauben nenne. Wenn du morgens mit Kopfschmerzen aufstehst und jemand dir sagt: „Nimm ein Aspirin“, glaubst du dann an Aspirin? Wenn ich dich beim Frühstück frage, ob du an Aspirin glaubst, meine ich nicht, ob du glaubst, dass sich weiße Tabletten im Apothekenschrank befinden. Ich frage dich, ob du an die Wirkung von Aspirin glaubst.
Nehmen wir an, Aspirin würde immer helfen – ich weiß, das ist nicht so, aber das ist jetzt egal. Angenommen, es hilft immer, wenn du an Aspirin glaubst und es einnimmst. Dann wird dein Tag völlig anders verlaufen als ohne Aspirin, nämlich mit weniger Schmerzen.
Das ist biblischer Glaube. Biblischer Glaube ist Aspirin-Glaube. Ich lade Christus ein, und mein Leben verläuft anders, weil er in mir lebt. Nicht Yeti-Glaube: „Ja, ich glaube, dass Gott existiert und groß und einmalig ist.“ Das kann jeder glauben, aber es ändert überhaupt nichts.
Eine Frage an dich: Hast du einen Yeti-Glauben oder einen Aspirin-Glauben? Nehmen wir an, Jesus geht die nächsten vier Wochen auf Urlaub oder im Himmel brennt ein großes Feuer, und der dreieinige Gott verbrennt. Wie anders würden deine nächsten vier Wochen verlaufen? Würdest du irgendeinen Unterschied merken?
Den Unterschied merkst du nur beim Aspirin-Glauben. Beim Yeti-Glauben bekennst du nur etwas, aber dein Leben verändert sich nicht.
Theologie und persönliche Beziehung zu Jesus
Seht ihr, ich bin ein Verfechter von korrekter biblischer Theologie, soweit mir das möglich ist. Aber Theologie zu studieren bedeutet nicht automatisch, dass man Jesus wirklich kennt.
Ein Freund von mir ist Chris Thomas, der Leiter der Fackelträger. Er kennt Billy Graham persönlich, denn er hat ihn und seine Frau getraut. Sie treffen sich öfter und stehen in engem Kontakt. Ich hingegen habe Billy Graham nie getroffen, kenne ihn nur aus Büchern und weiß einiges über ihn. Wenn Chris und ich einen Test machen müssten, zum Beispiel über Billy Grahams Lieblingsfarbe oder wie viele Kinder er hat, würde ich vielleicht sogar gewinnen. Aber Chris kennt ihn wirklich.
Seht ihr, man kann eine Prüfung in Theologie durchaus gut bestehen. Das bedeutet aber noch lange nichts. Die entscheidende Frage ist: Kennst du Jesus persönlich?
In meinem Leben muss ich ehrlich sagen, ich bin sehr dankbar für Erlebnisse, die ich mit Gott hatte. Solche Erlebnisse habe ich nicht immer und auch nicht regelmäßig, aber ab und zu zeigt mir Gott auf besondere Weise, dass er lebt.
Ich erinnere mich an eine Situation vor etwa 15 Jahren. Damals war ich etwa 100 Tage im Jahr auf Reisedienst unterwegs, oft nicht zu Hause. Das war besonders schwierig, als die Kinder noch klein waren, und auch für meine Frau nicht einfach. Sie betreibt eine Frühstückspension, die Waldschlösschen heißt, und verdient damit das Geld, während ich reise.
In dieser Zeit lief es auch in unserer Ehe nicht immer gut. Man lebt sich teilweise auseinander. Eine schlechte Angewohnheit von uns ist, dass wir nach Streitigkeiten oft nicht mehr miteinander reden. Dann ist es zwar ruhig, aber auch nicht schön.
Ich war gerade zwei Wochen in Deutschland unterwegs, von einem Ort zum nächsten. Da dachte ich mir: Ich glaube, ich muss den Reisedienst beenden, sonst geht unsere Ehe kaputt.
Auf einer Raststätte hörte ich eine CD und las eine merkwürdige Passage aus dem 2. Könige 3. Eigentlich lese ich dort selten. Es geht darum, wie Israel in den Krieg zieht. Gott sagt zu den Israeliten, sie sollen mitten in der Wüste Gruben schaufeln, obwohl kein Wasser da ist. Gott verspricht: Es wird nicht regnen, du wirst keine Wolke sehen, aber schaufle Gruben, ich werde sie füllen.
Dieser seltsame Text wurde vor vielen Jahren von Gott benutzt, um mir ein Versprechen zu geben. Auf dieser Raststätte versprach Gott mir: „Hans Peter, schaufle weiter Gruben in der Wüste, ich werde sie füllen. Ich werde deine Ehe nicht nur retten, ich werde sie schön machen. Ich werde deinen Dienst nicht nur weiterführen, ich werde ihn segnen.“
Solche Momente hat man nicht jeden Tag, vielleicht alle paar Jahre. Es ist etwas, wo Gott so in dein Leben hineinspricht, dass du sicher weißt: Das ist Gott, der da redet.
Natürlich gibt es auch Momente, in denen wir uns nicht sicher sind. Dann fragen wir Brüder: War das mein Unterbewusstsein oder hat Gott wirklich gesprochen? Das kann man prüfen. Aber es gibt Momente, da weiß ich, dass ich es weiß, dass ich es weiß. Da brauche ich niemanden zu fragen.
Ich bin so dankbar für diese Erlebnisse. Andererseits will ich meinen Glauben nicht auf solche Erlebnisse bauen, sondern auf Jesus Christus und seine Zusagen. Doch solche Erlebnisse brauchen wir, um zu entdecken, dass er real, echt, lebendig und gegenwärtig ist.
Das ist der Unterschied zwischen „Bescheid wissen über Jesus“ und „Jesus persönlich kennen“. Und genau darum geht es.
Einladung zur persönlichen Entscheidung für Jesus
Falls hier jemand ist, der Jesus noch nicht kennt, möchte ich dich ermutigen, ihn heute ganz konkret einzuladen. Es ist ein besonderer Moment dafür.
Vielleicht denkst du innerlich: „Aber ich bin doch noch nicht so weit.“ Das kann sein, doch ich darf dir versprechen: Jesus ist immer bereit, denn er liebt dich. Er ist barmherzig, möchte dich heilen und dir Leben schenken.
Ich möchte nun für diejenigen beten, die vielleicht hier sind und Jesus noch nicht persönlich kennen. Vielleicht weißt du zwar über ihn Bescheid, du besuchst Gottesdienste, aber du hast ihn noch nicht wirklich kennengelernt. Dann lade ihn jetzt ein.
Ich werde ein Gebet sprechen, das dein Herz ansprechen darf. Danach möchte ich noch etwas sagen und ein weiteres Gebet sprechen – für Menschen, die Jesus zwar kennen, aber deren Beziehung zu ihm vielleicht beschädigt ist.
Gebet für die persönliche Begegnung mit Jesus
Ich möchte zuerst beten für die, die mitbeten wollen. Wenn du im Herzen mitbeten möchtest, fühl dich frei, das zu tun.
Lieber Vater im Himmel, ich danke dir, dass du mich kennst. Ich danke dir, dass du mich liebst und mich willst. Ich danke dir, dass deine Barmherzigkeit nicht nur den anderen gilt, sondern auch mir.
Ich danke dir, dass du heute zu mir gesprochen hast. Ich möchte dich heute einladen, mein Herr zu sein. Ich möchte dich ganz persönlich kennenlernen. Ich möchte dich lieben lernen, so wie du mich immer geliebt hast.
Ich möchte keine Minute mehr ohne dich sein. Sei du mein Herr, mein Retter, mein Bruder, mein Freund, mein Vater, mein Alles. So wie du alles gegeben hast, um mich bei dir zu haben. Amen.
Ermutigung zur Versöhnung und Dankbarkeit
Ich möchte vielleicht noch etwas Letztes sagen. Es kann sein, dass du Jesus durchaus kennst, vielleicht schon lange. Doch du hast kaputte Beziehungen – vielleicht in der Familie, vielleicht sogar in der Kirchengemeinde oder mit einem Ehepartner, der jetzt neben dir sitzt.
Ich möchte dich fragen: Willst du dich auf Jesus einlassen, sodass er in dein Leben reden kann – gerade in dieser Situation? Willst du dich dazu entschließen, dem anderen zu vergeben, so wie Jesus dir vergeben hat? Vielleicht möchtest du auch zu jemandem hingehen und um Vergebung bitten, wenn du weißt, dass du etwas getan oder gesagt hast, das diese Person verletzt hat.
Wenn es ein Problem gibt, dann geh zu zweit unter vier Augen und besprecht es. Räume es aus dem Weg. Denn wenn eine Beziehung mit einem Bruder oder einer Schwester leidet, dann leidet auch die Beziehung zu Jesus. Wir können das nie voneinander trennen – das wäre falsche Frömmigkeit.
Vielleicht sind andere unzufrieden mit ihrem Aussehen oder deiner Karriere. Da möchte ich dich ermutigen, Danke zu sagen. Gott hat dich genau so gemacht, wie du jetzt bist, und es ist gut, ihm dafür zu danken. Er liebt dich so, wie du bist.
Schlussgebet und Dank
Ich möchte noch einmal beten, lieber Vater. Ich bete für jene, die vielleicht in Beziehungen leben, die leiden, die kaputt sind – vielleicht sogar mit den allernächsten Menschen, wie dem Ehepartner, den Kindern oder den Eltern.
Herr, ich bitte um deinen Heiligen Geist, um die Kraft des Geistes, um vergeben zu können, um Vergebung zu bitten, um Dinge anzusprechen, unter vier Augen auszureden und sie zu bereinigen. Damit unsere Beziehung zu dir wieder frisch und lebendig sein kann, so wie du es dir wünschst.
Nicht eine Frömmigkeit, die geheuchelt ist, sondern eine ehrliche Beziehung.
Und, Herr Jesus, ich bitte für jene, die vielleicht unzufrieden sind und leiden – vielleicht wegen ihres Äußeren oder wegen einer Karriere, die sie nicht haben.
Herr, segne uns, wie du es immer tun möchtest. Danke, dass du unser Herr bist, unser Begleiter, dass du in uns wohnst und wir mit dir tatsächlich rechnen dürfen.
Danke für diese Zeit jetzt, die du uns geschenkt hast, in deiner Liebe, für dein gutes Wort und für dich selbst. Amen.