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Weg

Weg ist die naheliegende Veranschaulichung des menschlichen Handelns, wie es sich in bestimmter Richtung auf seine Ziele und Resultate hinbewegt, vergl. zum Beispiel Ps. 1,6. Indem Gott die menschliche Geschichte gestaltet und leitet, hat er auch seine Wege, Ps. 103,7; Jes. 55,8; Hos. 14,10. „Anfang der Wege Gottes“ heißt das Nilpferd, Hi. 40,14, als ein Meisterstück der göttlichen Schöpfung; im Anfang seiner Wege hat Gott die Weisheit gehabt, Spr. 8,22, weil aus ihr alles göttliche Schaffen und Wirken entspringt. Weg des Herrn ist weiter der Weg, den er dem Menschen zeigt und bahnt, den dieser zu bewahren, 1 Mo. 18,19, und in dem er zu wandeln hat, 5 Mo. 8,6; Mt. 22,16. Der Weg des Rechts, des Verstands, Jes. 40,14, der Weg der Gerechtigkeit, Spr. 16,31; 2 Petr. 2,21, der Weg der Weisheit, Spr. 4,11, der Weg der Wahrheit, 2 Petr. 2,2, der Weg der Zeugnisse und Gebote Gottes, Ps. 119,14, der Weg des Lebens, Spr. 2,19; Ps. 16,11. Der Weg der Seligkeit, Apg. 16,17, bezeichnet dasjenige Verhalten, auf dem diese Güter gefunden und unser Eigentum werden. Weil sich der Mensch zu Gott und seinem Gebot hin- oder von ihm abwenden kann, steht er vor einem doppelten Wege, Mt. 7,13, und derjenige, der ins Leben führt, gleicht nicht der breiten Hauptstraße, auf die man durch das große Stadttor gelangt, sondern dem schmalen Wege, zu dem ein Nebenpförtchen führt, das heißt er bietet sich nicht von selbst dem Menschen an, man muß ihn suchen und sich entschließen, vom gewöhnlichen Tun nnd Treiben der Menschen sich zu sondern und selbständig, vielleicht sogar vereinsamt dem von Christo gewiesenen Ziele nachzustreben. Den Weg zum Vater kennen wir, Joh. 14,4, weil Christus der Weg ist, das heißt er trägt alles in sich und bietet es uns dar, was wir zur Gemeinschaft mit Gott bedürfen. Einen neuen und lebendigen Weg hat Christus ins Heiligtum hergestellt durch die versöhnende Kraft seines Todes, Hbr. 10,20, lebendig ist er, weil es der lebende Christus ist, welcher uns die Frucht seines Todes fort und fort zu genießen gibt. Der Weg der Gemeinde ist ihr Glaube an Christus mit allem, wozu derselbe sie treibt; darum wird Apg. 9,2; 19,9. 23; 22,4; 24,14 das ganze Christentum zusammengefaßt in den Begriff: „der Weg“.

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