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Ungehorsam

Ungehorsam

1) gegen Gott ist die Ursünde des einen, durch die alle Sünder geworden sind (Röm. 5,19), während der andere Mensch, der Knecht Gottes, nicht u. ist (Jes. 50,5). Im Ungehorsam liegt der Eigenwille, der den Gedanken seines Herzens nachwandelt auf einem Wege, der nicht gut ist (Jes. 65,2). Trotz seiner Erwählung war Israel das eigensinnigste, halsstarrigste Volk (5 Mo. 9,5-7; Jer. 5,23; Ps. 95,10). So hat es Mose kennen gelernt (5 Mo. 9,24; 31,27); so beschreibt es Stephanus (Apg. 7,51); so fand es noch Luther „stock-, stein-, eisen-, teufelhat“. Wenn Gott wollte, wollten sie nicht, und wenn Gott nicht wollte, wollten sie (5 Mo. 1,26. 43). Selbst die sonst so gehorsamen Werkzeuge Gottes (Ps. 105,28) wurden von diesem Ungehorsam angesteckt (4 Mo. 20,10. 24). Alle Propheten von Samuel an (1 Sa. 12,14. 15; 15,23) müßen den Ungehorsam als Hauptsünde u. Ursache alles Jammers aufdecken, zum Beispiel Jes. 1,20; 30,9; Jer. 2,19; 5,6;14,7; Hos. 14,1. Besonders Hesekiel, der mit diamantener Stirn dem Haus Ungehorsam entgegentreten muß (2,5. 8; 12,2. 3. 9; 44,6). Das Gesetz ist zwar für Ungehorsam gegeben (1 Tim. 1,9), und jeder Ungehorsam findet im Gesetz seinen Lohn (Hbr. 2,2; Klagel. 3,42; Ps. 107,11). Aber es kann ihn nicht heilen (Jer. 3,22). Erst die heilsame Gnade bringt es so weit, daß es heißt: Wir waren weiland u. (Tit. 3,3). Freilich das Widerstreben gegen die Heilsoffenbarung, der Unglaube, ist dann auch erst recht der Ungehorsam auf der höchsten Potenz (Röm. 9,31; 10,21). —

2) Gegen menschliche Autoritäten, Eltern (Röm. 1,30; 2 Tim. 3,2; Tit. 1,6), Obrigkeiten (Jos. 1,18), Apostel (2 Kor. 10,6). Auch dieser Ungehorsam sand im Gesetz seinen Lohn (5 Mo. 21,18. 20).

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