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Josia

Josia (unsicherer Deutung).

1) Zephanjas Sohn, lebte zu des Propheten Sacharja Zeit in Jerusalem, Sach. 6,10. —

 2) Der ausgezeichnet fromme und tatkräftige König von Juda, 639-609, Sohn und Nachfolger Amons, der schon im 8. Lebensjahr auf den Thron gelangte und zuerst unter der Vormundschaft seiner Mutter Jedida gestanden sein mag. Im 8. Jahr seiner Regierung „fing er an, Gott zu suchen“; seine Reform begann er nach 2 Kö. 22,3 erst 18. Jahre seiner Regierung, nach 2 Chr. 34,3 schon im 12., was auf die Herstellung des Tempels zutreffen mag. Bei Gelegenheit der Ausbesserung des Tempels fand der Hohepriester Hilkia das Gesetzbuch, über dessen Inhalt sich Josia ganz entsetzte, offenbar im wesentlichen das, was jetzt in unserem 5. Buch Mose enthalten ist. Auf Josia Anfrage kündigte ihm die Prophetin Hulda das unausbleibliche Gericht Gottes über Jerusalem an, doch solle Josia um seiner ernstlichen Demütigung willen dieses Gericht nicht mehr erleben. Nun wurde auch vor dem versammelten Volke das Buch des Bundes an h. Stätte verlesen, und das Volk für das Gesetz Gottes feierlich in Pflicht genommen. Der Tempel wurde gereinigt, in Stadt und Land der Götzendienst, Höhendienst und Bilderdienst abgestellt und der Kultus auf Jerusalem konzentriert. Die Höhenpriester wurden nach Jerusalem verpflanzt (s. Priester). Dies war eine dauernde Neugestaltung von weittragenden Folgen. Selbst auf Samaria erstreckte sich sein Reformeifer. Hier verbrannte er nach 2 Kö. 23,20 die Götzenpriester und erfüllte an dem Altar zu Bethel die Weissagung 1 Kö.13,2. Auch Totenbeschwörer u. Zeichendeuter wurden aus dem Lande getan. Dann hielt er ein feierliches Passah nach dem Gesetz, wie es seit Samuels Zeiten nicht gehalten worden war. Auch sonst übte er Recht und Gerechtigkeit, Jer. 22,15 f. So steht Josia da als ein Lichtbild mitten in dunkler Zeit, als ein königlicher Reformator, freilich ohne den Geist des Gesetzes in sein gründlich verdorbenes, gerichtreifes Volk bringen und das Gericht Gottes selbst abwenden zu können. Auch in dieser Zeit hatten die Propheten Zephanja und Jeremia einen schweren Stand. Er selber wurde früh und rasch aus dem Leben genommen, im Kampfe gegen Pharao Necho bei Megiddo. Nach Jerusalem zurückgebracht, wurde er unter allgemeiner Trauer des Volkes begraben (Sach. 12,11). Man mochte fühlen, daß mit ihm die Herrlichkeit Judas vollends zu Grabe gehe; das Volk sang noch lange Klglieder auf den edlen Toten. Vgl. 2 Kö. 22 u. 23; 2 Chr. 34 u. 35.

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