Jammer
Jammer, Jammern, jämmerlich. Jammer, Jammern, jämmerlich ist die besonders lebhafte Äußerung der Klage und des Schmerzes, die sich in Tränen und Heulen (Jes. 65,14 u. oft) oder in „Jammergeschrei“ (Jes. 15,5; Jer. 48,5) kundgibt. Es bezeichnet aber auch den Grund dieser Klage, den Zustand des Elends, in dem ein Mensch sich befindet, Ps. 10,14; 116,3; Jes. 14,3 und oft, Die Sprache der dichterischen Darstellung läßt diesen Jammer, Jammern, jämmerlich erscheinen wie etwas, das im Leidenskelch zu trinken gegeben wird, Hes. 23,33, das des Menschen Seele ganz füllen muß, Ps. 88,4. Jammern ist teils = seiner Klage lauten Ausdruck geben; häufig aber — bejammern, bemitleiden, gewöhnlich in der Redewendung: es jammert einen das Elend oder des Glends usw., Jon. 4,10 f.; Hi. 30,25; 2 Mo. 2,6; Mt. 20,34; Luk. 7,13. Das im Urtext gebräuchliche Wort bedeutet eigentlich Eingeweide, zeigt also den tiefinnerlichen Grund dieser Gemütsbewegung. Jämmerlich ist entweder = jammernd, Joel 1,11; Klagel. 1,4, oder = bejammernswert, Ps. 74,20; 88,10 u. oft.