Güte
Gut, Güte. Gut im natürlichen Sinn ist, was seiner Bestimmung, seinem Zweck entspricht. So ist Luk. 8,8 von gutem, fruchtbringendem Land, Joh. 2,10 von gutem, wohlschmeckendem Wein die Rede. Die ganze Schöpfung heißt in diesem Sinn gut, 1 Mo. 1,31, sofern sie Gottes Schöpferabsicht rein und ganz zum Ausdruck bringt. Häufig bezeichnet das Gute auch das unseren Wünschen Entsprechende, Angenehme, so Hi. 2,10; Luk. 16,25, während gar oft vielmehr das was unseren Wünschen entgegengeht, das wahrhaft Gute, für unsere ewige Vestimmung Heilsame ist, Joh. 16,7, — Ein Gut, Güte nennen wir jeden Gegenstand unseres Vegehrens und Strebens, dessen Besitz uns Freude verspricht. Es gibt deshalb so vielerlei Güter, als es Richtungen unserer Wünsche gibt, leibliche und geistige, irdische und himmlische. Die irdischen Güter lehrt die heilige Schrift ansehen als Gaben Gottes, Ps. 104,28; Sir. 11,14, die mit Dankbarkeit empfangen und gebraucht werden sollen, 1 Tim. 4,4, jedoch das Herz nicht wahrhaft ausfüllen können, Spr. 13,7; Mt. 16,26; Luk. 12,15, und dürfen, Mt. 6,33; 1 Kor. 7,29-31. Der für ein ewiges Leben bestimmte Mensch kann nur durch ewige, himmlische Güter, Eph. 1,3, gesättigt werden. Der Fromme hält daher Gott für sein höchstes Gut, Güte und sein Teil, Ps. 16,5, sein Reich und seine Gerechtigkeit für den höchsten Gegenstand seines Verlangens und hat dabei die Verheißung voller Befriedigung, Mt. 5,6.
Im sittlichen Sinn vollkommen gut ist Gott allein, Mt. 19,17. Mit der Hinweisung auf Gott als den allein Guten will Jesus jenen Jüngling, der das Wort „gut“ als bloße Redensart im Mund führt, mahnen, welche hohe und ernste Sache es um das Gute ist. Menschen sind g. nur soweit sie als Gottes Kinder seinen heiligen Willen in ihr Herz ausgenommen haben, 3 Joh. 11: wer Gutes tut, der ist von Gott. Eine gute Handlung ist eine solche, die dem Willen Gottes gemäß ist, Mi. 6,8, und aus freiem Gehorsam gegen diesen Willen, aus lauterer Liebe zu Gott und den Menschen, Mt. 22,37 ff., geschieht.
Eine engere Bedeutung hat das Wort Güte, das in der heiligen Schrift oft von Gott, seltener von Menschen gebraucht wird. Es bezeichnet — entsprechend dem Eigenschaftswort gütig — die Freundlichkeit, das väterliche Wohlwollen Gottes, Ps. 118,1; Röm. 11,22, und ist darum häufig mit der Treue, Ps. 40,12, Barmherzigkeit, Ps. 25,6, Gnade, Ps. 86,5, Geduld, 2 Mo. 34,6; Röm. 2,4, eng verbunden.
In Jes. 40,6 ist die Güte des Fleisches f. v. a. seine Schönheit, Anmut.