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Fürsprecher

Fürsprecher, Paraklet, kommt bei Luther nur einmal, 1 Joh. 2,1, aber die Sache, daß der erhöhte Christus die Seinen vertritt, kommt öfters vor. Wie er in den Tagen seines Fleisches für Vetrus gebeten hat, daß sein Glaube nicht aufhöre, Luk. 22,32; wie wir das erhabenste Beispiel solcher Fürbitte im hohepriesterlichen Gebet Joh. 17 besitzen, wie er am Kreuze für seine Mörder bat, Luk. 23,34, so kann er jetzt nach vollbrachter Versöhnung mit besonderem Nachdruck die Seinen vertreten. Und diesen Trost reicht Johannes denen dar, die von der Sünde überwunden worden sind und die ihr Herz verdammet. Nach Hbr. 7,25; 9,24; Röm. 8,34 (vgl. auch Hbr. 12,24 das redende Blut Christi) ist es die Spitze des hohepriesterlichen Werks Christi, daß er seine ewige Erlösung für die Seinen vor Gott geltend macht, und darauf gründet sich die freudige Hoffnung und Gewißheit der Gläubigen, die hinfort keinen andern Fürsprecher bedürfen, Joh. 6,37.

Dasselbe Wort, Paraklet, kommt bei demselben Johannes noch viermal vor, aber vom h. Geist, und wird von Luther „Tröfter“ übersetzt, Joh. 14,16; 15,26; 16,7. Wie nun Johannes den Paraklet Christus und „den andern Paraklet“, den der Vater auf Jesu Bitte geben wird (14,16), unterscheidet, so unterscheidet auch Paulus die Vertretung Christi, Röm. 8,34. und des h. Geistes, Röm. 8,26. Während der Sohn Gottes uns zur Rechten Gottes vertritt, ist der Geist des Sohnes in unferen Herzen geschäftig und vertritt uns dem göttlichen Wohlgefallen gemäß, Röm. 8,27. Er ist Vertreter der Glaubigen nach oben und unten. Wie er Abba schreien hilft, Gal. 4,6; Röm. 8,15, vgl. Offb. 22,17, so gibt er der Welt gegenüber das rechte Zeugenwort, Mt. 10,20; Joh. 15,26.

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