Fels
Fels, Felsklippe, Felskluft, Felsloch. Felsen kannten die Israeliten nicht bloß vom Zug durch die von Felsen starrende Sinaihalbinsel, sondern auch in Kanaan begegnen oft genug Felsklippen dem Auge des Wanderers an den Abhängen der Täler (am großartigsten an dem Westrand des Toten Meeres), oder Felsbrocken mitten im Wege (vgl. Jes. 8,14). Manche Felsen von besonderer Größe oder Bedeutung führen eigene Romen (s. Oreb, Rimmon, Bozez und Sen, Selah Mahlekoth). Auch der Bodengrund selbst ist in Kanaan oft der nackte Fels (vgl. Hes. 24,7), oder ein nur mit dünner Erdschichte überzogener Felsgrund (vgl. Sir. 40,15; Luk. 8,6; Mt. 13,5). Auf solchem Grund ruht wohl ein Haus fest und kann den Stürmen trotzen (Mt. 7,24 ff., vgl. 16,18), auch konnten dauerhafte Gräber darein ausgehauen werden (s. begraben); aber er gibt kein Wasser. Daher blieb es als eines der größten Gnadenwunder Gottes auf dem Zug durch die Wüste in der Erinnerung der Israeliten, daß Gott ihnen aus dem Felsen Wasser gespendet hatte (2 Mo. 17,6; 4 Mo. 20,8 f., vgl. 5 Mo. 8,15; Neh. 9,15; Ps. 78,16; 105,41; 114,8; Jes. 48,21; Wsh. 11,4). Felsen waren ferner eine beliebte Zufluchtsstätte, teils mit ihren Spalten und Klüften, Jes. 2,21; Jer. 4,29; 49,16, teils mit ihren steilen, leicht zu verteidigenden Gipfeln (1 Sa. 24,3; Ps. 27,5; 61,3). Daher kommt die bildliche Bezeichnung Gottes, der sichersten Zufluchtsstätte, als eines Felsen (5 Mo. 32,15. 31. 37; Ps. 18,3; 31,3; 42,10; 62,8; 71,3; Jes. 17,10; 26,4). Auch der könig heißt einmal Fels, Jes. 31,9, als fester Halt seines Volks. Daß auch Vögel (Adler, wilde Tauben) gerne in den Felsen nisten, erwähnt Hi. 39,28; Hohel. 2,14, vgl. 4 Mo. 24,21; Jer. 49,16. Sonst ist der Fels noch das Bild der Härte, Jer. 5,3; 23,29; Hes. 3,9. Über das Zerspringen der Felsen s. Erdbeben. Das Verhältnis der Israeliten zu ihrem Stammvater Abraham ist Jes. 51,1 mit dem Verhältnis der Steine, die aus einem Felsen gehauen sind, zu diesem ihrem Ursprung verglichen.