Ergötzen
Ergötzen drückt eine starke innere Empfindung von Wohlsein, Wonne und Kraftgefühl aus, sich äußernd in lebhafter Erregung. Die Schrift redet von allerlei zeitlichen Ergötzungen, zum Teil sündhafter Natur, zum Beispiel Spr. 5,20; Sus. V. 32, zum Teil aber an und für sich nicht verwerflich, so in Spr. 5,19; Pred. 2,25. Verwerflich wird die zeitliche Ergötzung, wenn sie den Menschen, den Gott zum Herrn über dieser Welt Güter gesetzt hat, knechtet und durch Mißbrauch zur Sünde verführt. Der augenblickliche, scheinbare oder wirkliche Vorteil und Genuß — so ist die zeitliche Ergötzung in Hbr. 11,25 zu verstehen — wird aber unendlich weit aufgewogen durch die ewig wirkenden Folgen der Sünde, darum halten sich Christen eben jenes Glaubensexempel Moses vor.
Wahre Befriedigung und Erquickung (s. Erquicken) gewährt nur, was die Seele und den Geist ergötzt, wofür bei Luther häufig: Lust haben an etwas, Hi. 22,26; Ps. 119,16. 47. 70; Jes. 11,8 und sonst, so die Tröstungen Gottes, Ps. 94,19; Jes. 66,11. 13, der Umgang mit glaubigen, dem Herrn dienenden Christen, Röm. 15,24; Philem. 20.