Einsam
Einsam. Der Mensch ist nicht nur auf Gemeinschaft angelegt, sondern auch zu seinem Fortkommen auf sie angewiesen, Einsamkeit macht ihn darum hilflos und verzagt. So ist einsam s. v. a. hilflos Ps. 25,16, heimatlos Ps. 68,7, wo zu übersetzen ist: Gott läßt Einsame (einsam Umherirrende) im Hause wohnen; Jes. 27,10 steht es von der Stadt Jerusalem im Sinn von öde, menschenleer. Jes. 14,31 ist zu übersetzen: in ihren Scharen ist kein einzelner, das heißt keiner, der sich seige absondert. Insbesondere ist Einsamkeit das Los der Witwe, 1 Tim. 5,5, der von ihrem Mann verstoßenen, Kinderlosen, Hi. 24,21; Jes. 49,21; 54,1, was Ps. 102,8 auch auf die Tierwelt übertragen wird.
Eine poetische Redeweise ist der Ausdruck: „meine Einsame“ (besser: Einzige) = meine Seele, mein Leben. Das Leben wird dadurch als das Unersetzliche bezeichnet, was man nur einmal zu verlieren hat (Ps. 22,21).