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Einigkeit

Einigkeit des Geistes zu halten, ermahnt der Apostel Eph. 4,3 mit dem Hinweis auf die vielen Dinge, die Christen gemein haben. Das war ja auch der letzte Wunsch Christi für die Seinigen (Joh. 17,11. 21. 23), und zwar wünscht er ihnen eine auf innere Wesensverwandtschaft gegründete Einigkeit, wie sie ihn mit seinem Vater verbindet (Joh. 17,11, vgl. 10,30). Ist eine solche Wesensverwandtschaft aber auch bei Christen durch den Geist Gottes begründet, so ist doch die im Anfang erwähnte Ermahnung des Apostels nicht überflüssig; denn die oft großen natürlichen Unterschiede der Menschen werden durch den Geist Gottes nicht ohne weiteres ausgehoben, und dieser selbst teilt verschiedene Gaben aus. Daher müssen Christen in Geduld und Sanstmut einander tragen, als Glieder eines Leibes (Röm. 12,3 ff.; 1 Kor. 12,4 ff.; Phi. 2,1 ff.). Übrigens darf um der Einheit willen die Wahrheit nie verleugnet werden, sondern diese muß selbst auf die Gefahr der schwersten Kämpfe und Spaltungen hin bekannt werden (Mt. 10,34 ff.). Und erst für das Ende winkt uns die sichere Aussicht, daß die Menschen, wie sie von Einem Blut stammen (Apg. 17,26), so auch wieder unter Einem Hirten sich sammeln als Eine Herde (Joh. 10,16).

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