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Eifer

Eifer, eifern, Eiferer, eifrig.

1) Eifer, eifern, Eiferer, eifrig ist eine leidenschaftliche Erregung, die des Menschen sich bemächtigt, wenn er ein ihm teures Gut bedroht sicht. Solcher Eifer, eifern, Eiferer, eifrig kommt beim Menschen häufig aus unlauterer Quelle, ist ein Zeichen fleischlicher Gesinnung (1 Kor. 3,3), und rächt sich an dem Eifernden selbst (Hi. 5,2; Sir. 30,25); die Liebe eifert nicht — in blinder Leidenschaft — (1 Kor. 13,4). Und doch gibt es auch einen unverwerflirhen Liebeseifer, der sest ist wie die Hölle (= sich das Geliebte so wenig entreißen läßt, als die Totenwelt ihre Opfer wieder hergibt, Hohel. 8,6), einen selbstlosen Eifer, eifern, Eiferer, eifrig um das Gute (Gal. 4,18) und um Gottes Ehre (Ps. 69,10; Joh. 2,17; Ps. 119,139). Letzterer äußert sich freilich anders im Alten Testament in einem Pinehas (4 Mo. 25,11. 13), einem Elia (1 Kö. 19,10), einem Jehu (2 Kö. 10,16), anders in einem Paulus (2 Kor. 11,2). Und auch der Eifer, eifern, Eiferer, eifrig um Gott und sein Gesetz kann ein unverständiger und verblendeter sein (Röm. 10,2; Phi. 3,6), wenn er die Augen gegen neue Offenbarungen Gottes verschließt. —

2) Gott hat insofern keinen Eifer, eifern, Eiferer, eifrig, als er nie von einer leidenschaftlichen Bewegung hingerissen wird; wenn erdennoch im Alten Testament oft ein „eifriger“ Gott heißt, oder von seinem „Eifer“ die Rede ist (2 Mo. 20,5; 34,14; 5 Mo. 4,24; 5,9; Jos. 24,19; Na. 1,2), so wird damit der Gedanke ausgedrückt, daß Gott seine Zwecke ebenso nachdrücklich, beharrlich und allen Hindernissen zum Trotz verfolgt, wie ein von einer Leidenschaft erfaßter Mensch sich durch nichts davon abbringen läßt. Gottes Zweck aber ist die Erhaltung und Vollendung seines Reiches auf Erden. Daher ist sein Eifer, eifern, Eiferer, eifrig teils darauf gerichtet, die von außen dasselbe bedrohenden und hemmenden Feinde zu vernichten (Jes. 42,13; 59,17; 63,15; Joel 2,18), da entbrennt also sein Eifer, eifern, Eiferer, eifrig über die Heiden (Hes. 36,5. 6); teils wird sein Eifer, eifern, Eiferer, eifrig durch die Sünden seines eigenen Volkes gereizt (5 Mo. 32,16; 1 Kö. 14,22), dann verzehrt derselbe alles Unreine am Volk Gottes selbst, um es zu läutern (5 Mo. 29,19; Hes. 5,13; 16,38. 42; 23,25; 38,19; Zef. 1,18; Sach. 1,14; 8,2). Der Eifer, eifern, Eiferer, eifrig Gottes ruht nicht, bis er sein Reich zur herrlichen inneren und äußeren Vollendung führt (Jes. 9,6), zur Ehre seines heil. Namens (Hes. 39,25).

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