Zum Inhalt

Dürr

Dürr, Dürre.

1) Von Gewächsen = ausgetrocknet; die Bäume (Hes. 21,3), das Stroh (Na. 1,10). Da dürre Pflanzen abgestorben sind, so ist das Dürrewerden oft ein Bild des hoffnungslosen Dahinschwindens (Jes. 1,30; 56,3; Sir. 6,3). Doch kann Gott auch „dürre Bäume wieder grünend machen“ (Hes. 17,24). Ein dürres Blatt (Jes. 34,4), ein dürrer Halm (Hi. 13,25) sind etwas völlig Halt- und Kraftloses (vgl. Jes. 27,11). Die Ernte ist dürre worden (Offb. 14,15) bedeutet: reif geworden; die dürren Ähren (1 Mo. 41,23) aber sind solche, die vor der Reife dürr wurden. Dürre Weinbeeren sind getrocknete (4 Mo. 6,3). —

2) Von einem Boden, Land usw. = ausgetrocknet, ohne Wasser, darauf nichts wachsen kann. Entweder ist das die ständige Beschaffenheit eines Bodens — so namentlich in der Wüste (5 Mo. 32,10; Ps. 63,2; Jer. 2,6; Hes. 19,13; Hos. 2,5; Mt. 12,43) — oder ist es zeitweise Folge der Hitze (Jes. 25,5; Hi. 12,15; Ps. 107,35). Beides kann Folge göttlicher Gerichte sein, Zef. 2,13; Hag. 1,11; Am. 4,9; in letzterer Stelle heißt die Zeit, in der der Boden dürre wird, dürre Zeit, wie Jer. 4,11; Jon. 4,8 der austrocknende Wind ein dürrer Wind; umgekehrt gehört es zu den Machterweisungen des gnädigen Gottes, daß er das dürre Land wieder erquickt (Jes. 35,6. 7; 41,18; 44,3). Bildlich weist die Dürr, Dürre auf ein ungestilltes Sehnen des Herzens nach Erquickung und Erleichterung (Ps. 32,4; 68,10; 143,6; Jes. 58,11). —

3) Von Menschen und Tieren = abgemagert, zusammengeschrumpft (Klagel. 4,8; 1 Mo. 41,19; 3 Mo. 22,22, doch ist hier die Übersetzung zweifelhaft). Als Krankheit ist Luk. 6,8 eine dürre Hand genannt, s. Art. Krankheiten. —

4) „Dürre heraussagen“ (2 Makk. 6,23) = mit dürren Worten, ohne Umschweife heraussagen. Grünes und d. Holz (Luk. 23,31) s. Grün.

Zur Übersicht