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Anklopfen

Anklopfen (stärker: anpochen) mußte man bei den Israeliten an der Tür eines verschlossenen Hauses (mit einem eisernen Ring oder dergl.), damit jemand kam und von innen öffnete (Ri. 19,22; Hohel. 5,2; Apg. 12,13. 16; Luk. 12,36); vor dem Eintritt in ein Zimmer anzuklopfen, war nur ausnahmsweise Gebrauch (Jud. 14,9).

Bildlich wird Anklopfen.

1) vom Bittgebet gebraucht (Mt. 7,7 f.; Luk. 11,9 f.) als stärkste Bezeichnung des anhaltenden Bittens, das sich nicht abschrecken lässt, wenn anfangs die Gnadentüre verschlossen scheint;

2) von dem Versuch Jesu, sich Eingang in das Herz eines Menschen zu verschaffen (Offb. 3,20; vgl. Joh. 14,23), auch hier bezeichnet es die anhaltende, freundlich andringende Bemühung Jesu, da, wo ihm die Herzenstüre anfangs verschlossen ist, doch Gehör zu finden. In dem Gleichnis Luk. 12,36 ist das „Anklopfen“ nicht besonders auszudeuten.

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