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Amos

Amos, aus Thekoa in Juda, weissagte zur Zeit Jerobeams II. von Israel und Usias von Juda in einer Zeit politischen und ökonomischen Aufschwungs bei religiösem und sittlichem Verderben besonders im nördlichen Reiche (1,1). Ein einfacher Hirte (7,14), rechnet er sich nicht zum Stand der Propheten und ist kein „Prophetensohn“, das heißt Prophetenschüler.

Gott, dessen Offenbarungswort unwiderstehlich zum Weissagen nötigt (3,8), berief ihn von der Herde weg, zu weissagen über und für Israel, das „sündige Königreich“ (9,8). In Israel, an dem königlichen Heiligtum, verkündigt er Gottes Wort. Dort tritt ihm der Priester Amazja entgegen, der ihn beim König verklagt und aus dem Lande weist (7,12-15).

Das Buch Amos

Sein Buch, eines der ältesten prophetischen, in seiner Sprache öfters die Erfahrungen des Hirtenlebens widerspiegelnd, teilt sich in drei Abschnitte.

Eingangsrede

In der Eingangsrede rollt Gottes Gericht einem Gewitter gleich über die heidnischen Nachbarstaaten, berührt auch Juda und bleibt dräuend über Israel stehen, dem durch Ungerechtigkeit gegen den Geringen und Unsittlichkeit bei undankbarer Verkennung der göttlichen Heilstaten und Gnadenerweisungen sich verschuldenden Volke.

Strafgericht

Die in vier Kapiteln (3-6) folgenden Reden, eingeleitet durch eine Rechtfertigung des prophetischen Strafamtes (3,1-8 mit dem für das Wesen der Prophetie lehrreichen Wort V. 7), verkündigen furchtbare Strafe Gottes den in unrechtem Gut mit ihren Weibern, den „Kühen Basans“ (4,1) sorglos schwelgenden Großen Samariens (3,12; 6,1 ff.) Kein Eifer in Opfer und Gottesdienst rettet das Volk (4,4 ff.; 5,21 ff.), das sich trotz der erfahrenen göttlichen Züchtigungen nicht bekehren will (4,6 ff.).

Die fünf Visionen

In fünf Gesichten (mit dem erzählenden Abschnitt 7,10-17) und ihrer Deutung wird bezeugt, wie das schon im Gang befindliche Gericht noch durch prophetische Fürbitte aufgehalten wurde (7,1-3. 4-6), jetzt aber unwiderruflich beschlossen ist (7,7-9) über das zum Gericht reife Volk (8,1-3); denn Jahweh wird die schamlose Ausbeutung der Geringen nicht vergessen und gerade dann, wenn das Volk in größter Not nach dem Licht der Offenbarung verlangt, es ihm versagen (8,4-14). Die an das fünfte Gesicht (9,1) sich anschließende Rede läuft nach Verkündigung des Gerichtes aus in die einzige Heilsweissagung des Buches von der Verschonung der Gerechten und der Aufrichtung der zerfallenen Hütte Davids.

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