Allwissend
Allwissend (das Wort selbst kommt in der Bibel nicht vor) ist Gott, sofern er sein eigenes Wesen (1 Kor. 2,10 f.) und das Wesen der von ihm geschaffenen Welt im ganzen und im einzelnen (Hbr. 4,13) vollkommen kennt. Nichts Vergangenes kommt bei ihm in Vergessenheit (Apg. 15,18; Ps. 10,11). Auch das Ziel aller Dinge kennt Gott zum Voraus, weil er es selbst unverrücklich bestimmt hat (Eph. 1,9. 10); ebenso ist die Zeit des Endes ihm bekannt (Mk. 13,32).
Und wenn er auch die Menschen innerhalb gewisser Grenzen nach ihrer Freiheit ihre eigenen Wege gehen lässt, so kann ihn doch nichts, was sie vornehmen, überraschen; er sieht die Gedanken, mit denen die Menschen umgehen, lange vor der Tat (5 Mo. 31,21); vor ihm liegen alle Möglichkeiten offen da, vgl. besonders 3 Mo. 26, ein Kapitel, das zugleich zeigt, dass auch der weitgehendste Missbrauch menschl. Freiheit das göttl. Ziel nicht verrücken kann; ferner 1 Kö. 9,4 ff.
Die Allwissend Gottes ist für uns von Wert einmal mit Beziehung auf die Weltregierung: Gott kennt unsere Bedürfnisse und unsere Nöten (Mt. 6,8; 2 Kö. 19,27); er kann also für uns sorgen. Weiter kann Gott nach seiner Allwissend ein gerechtes Urteil über uns fällen: denn er kennt unser Herz und unsere innersten Beweggründe (1 Kö. 8,39; Ps. 7,10; 139,2; 1 Joh. 3,20; $$Offb. 2,::Offb 2,2$$2. 9. 13 usw.); besonders am jüngsten Gericht wird der allwissende Gott alles Verborgene ans Licht bringen und jedem seine Vergangenheit vorhalten (1 Kor. 4,5; Offb. 20,12).