Einführung in das Thema und persönliche Haltung zu Chatbots
Ki und Evangelisation, Apokalypse oder Chance, Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und diese Woche möchte ich euch erklären, warum ich so große Freude an christlichen Chatbots habe.
Bei alledem, na ja, bei alledem braucht es in meinen Augen ein bisschen Gelassenheit. Wenn man über Chatbots nachdenkt, verzeiht mir diese Gelassenheit, wenn ich mal sage: Menschen machen Fehler, und Chatbots auch.
Mir reicht ein Chatbot auf dem Niveau eines schlauen Christen. Wenn mein Chatbot so ist, dass ich sage, das ist das gebündelte Wissen der Ältestenschaft, dann sage ich mir, das reicht mir.
Machen die mal einen Fehler? Klar. Wissen die alles? Nein. Aber diese 95-5-Regel, wer mich kennt. So ein kleines Maß an fehlerhaften Antworten interessiert mich nicht. Es ist nur eine Maschine.
Und ganz ehrlich, die kriegst du auch an jedem Büchertisch, wenn du dich mit Christen unterhältst. Glaub doch nicht, dass alles, was die sagen, wahr ist – 95-5. Also das ist so ein bisschen die Gelassenheit im Umgang mit diesen Maschinen.
Umgang mit KI in der Gemeinde und Bewusstsein für Risiken
Warum erzähle ich euch das hier? Vielleicht denkt ihr jetzt: Das ist doch keine Predigt, sondern eher ein Vortrag. Das stimmt. Aber warum erzähle ich euch das?
Ich möchte, dass ihr versteht: Wir, die wir Künstliche Intelligenz (KI) nutzen und das intensiver als der Durchschnitt, haben vor, Ende des Jahres mit einem Pilotversuch zu starten. Dabei sollen mehrere Gemeinden die Plattform Glaube.chat testen. Wenn das funktioniert und Gott es will, kann das Projekt im nächsten Jahr breit in der Masse eingeführt werden.
Und wenn das passiert, möchte ich, dass ihr versteht: Wir, die wir das tun, sind keine technologiegläubigen Nerds, die die Gefahren der Technologie einfach ausblenden, nur weil sie Spaß an ihren fancy Projekten haben. Das sind wir nicht. Wir machen uns Gedanken darüber. Ich behaupte sogar, dass uns die Gefahren, gerade weil wir uns intensiv damit auseinandersetzen, deutlicher bewusst sind als den meisten von euch.
Das müsst ihr mir jetzt ein Stück weit glauben. Wir sind diejenigen, die jede Woche Newsletter zu dem Thema lesen. Wir sind diejenigen, die sehen, wohin die Sache schon jetzt läuft.
Die gesellschaftlichen Veränderungen durch KI und technologische Entwicklungen
Und ich kann euch ganz nüchtern sagen: Die Welt wird sich definitiv ändern. In den nächsten zwei, drei Jahren wird sich die Welt verändern.
Im großen Stil werden Jobs verloren gehen. Künstliche Intelligenz wird das Thema Überwachung oder Täuschung auf ein noch nie dagewesenes Niveau bringen. Da kommt wirklich einiges auf uns zu, das ist überhaupt keine Frage.
Wenn Jesus uns davor warnt, dass wir nicht auf falsche Christusse hereinfallen sollen, dann gilt das besonders für unsere Zeit. Wenn es jemals eine Zeit gab, in der diese Warnung wichtig war, dann jetzt. Da ist wirklich etwas dran.
Gehen wir noch einen Schritt weiter: Es gibt Autoren, von denen vielleicht einige gehört haben, zum Beispiel Yuval Harari. Ob er euch etwas sagt? Er ist ein jüdischer Autor, der über Transhumanismus schreibt. Transhumanismus bedeutet, dass der Mensch mit Hilfe von Wissenschaft und Technik seine biologischen Grenzen überwinden will.
Dabei geht es um den Einsatz von Biotechnologie, Gentechnik, Künstlicher Intelligenz, Robotik und Nanotechnik, um unseren Geist und Körper zu optimieren. Krankheiten sollen ausgerottet werden. Manche dieser Menschen träumen sogar von Unsterblichkeit. Wir verschmelzen Mensch und Maschine – die nächste Evolutionsstufe: der Cyborg.
Man denkt vielleicht, das kann nicht sein. Doch genau an diesem Punkt stehen wir gerade.
Natürlich können wir als Christen über solche Gedanken nur schmunzeln. Du hörst das und denkst: „Hä, das ist ja gar nichts Neues, das kenne ich doch schon.“ Es ist einfach nur die Versuchung aus 1. Mose 3, „Ihr werdet sein wie Gott“, nur mit anderen Worten. Am Ende ist es genau das Gleiche.
Statt Demut im Umgang mit Gott ist es einfach nur der Wunsch des Menschen, sich selbst zu Gott zu machen.
Die Antwort des Glaubens in einer sich wandelnden Welt
Und wisst ihr, das ist das Schöne, wenn man in einer Welt lebt, die gerade am Rad dreht: Wir kennen die Antwort auf die entscheidenden Fragen.
Ich höre das, ich lese das, ich beschäftige mich damit, ich sehe, was die Leute wollen, und ich denke mir: Ich kenne die Antwort. Es ist so schön, ich kenne die Antwort – sie heißt Evangelium.
Das bedeutet nicht, dass du dir irgendeinen Chip einpflanzen lassen sollst, das kann ich dir garantieren. Selbst wenn du dein Bewusstsein herunterladen und auf einer Festplatte speichern könntest – und auf diese Weise etwas fühlen würdest, keine Ahnung. Ganz ehrlich: Ich kann auch dann sagen, es geht nur ums Evangelium.
Es bringt dich keinen Schritt weiter, solange du nicht Gott findest, Gott dich findet und ihr miteinander eine Beziehung habt. Solange das nicht der Fall ist, hilft dir all das nichts. Es ist nur Selbsterlösung 2.0, mehr nicht.
Es ist so schön, ich mag es einfach, Christ zu sein, das ist wirklich einfach schön.
Wir sind diejenigen, die – wie es in der Bibelstelle heißt – die Welt nutzen können, ohne von der Welt irre gemacht zu werden. Hier steht in 1. Korinther 7,31: „Und die, die die Welt nutzen, sollen sie so nutzen, als würden sie sie nicht nutzen.“
Das heißt: Ich kann die Möglichkeiten nutzen, aber ich tue das, als ob ich sie nicht nutze. Ich benutze etwas, aber ich werde nicht davon benutzt. Ich habe immer genug Abstand. Es ist so viel – ich benutze so viel, wie ich Lust habe, und dann lasse ich es wieder fallen.
Warum? Denn die Gestalt dieser Welt vergeht. Ich kann das nutzen und sein lassen, es beherrscht nicht mich, ich beherrsche es.
Ich weiß: Diese Welt vergeht. Alles, was es hier gibt, auch Chatbots, wird irgendwann keine Rolle mehr spielen, sie werden einfach vorbei sein.
Und in dem Moment weiß ich, dass ich auf das richtige Pferd gesetzt habe, weil ich mit der Perspektive Ewigkeit lebe.
Praktische Anwendung von Chatbots im Glaubenskontext
Und falls ihr euch jetzt fragt, warum ich solche Sachen mache wie bibel.chat, Osterhase.chat oder zuletzt Nikolaus.chat zu Weihnachten: Ich tue das, weil ich nicht nur die Gefahren sehe, sondern auch das Potenzial.
Ich möchte euch erklären, was für mich ein Chatbot ist. Für mich ist ein Chatbot wie ein Traktat. Ich verstehe es so, aber ich weiß nicht, wie du es verstehst. Ein Traktat ist ein kleines Schriftstück, das eine bestimmte Frage beantwortet. Genau das tut auch ein Chatbot.
Schaut euch mal osterhase.chat an. Das ist der Osterhase-Chatbot. Das Schöne daran ist, dass er dir genau die Frage beantwortet, die du gerade hast. Das ist das Besondere daran. Es ist ein Traktat, das nicht irgendeine Frage beantwortet, sondern deine ganz persönliche.
Vielleicht hast du gerade eine Frage, wenn du draußen ans Vogelhäuschen gehst, wo unsere Traktate liegen. Dort gibt es immer ein bestimmtes Thema auf so einem Traktat. Vielleicht ist das dein Thema. Wenn nicht, kannst du hier einfach dein eigenes Thema eingeben. Zum Beispiel: Warum lässt Gott Leid zu? Schreib dein Thema einfach rein, und der Osterhase wird dir antworten.
Auch bibel.chat wird antworten, allerdings mit weniger Möhrchen-Emojis, logisch. Das Tolle daran ist, dass du nicht nur eine Antwort bekommst, sondern sie auch in deiner Sprache. Wenn du sagst: „Polnisch, Türkisch oder Arabisch kann ich besser“, dann gib das einfach ein, und der Chatbot antwortet dir auf Polnisch, Türkisch oder Arabisch. Das kann er, er beherrscht 92 Sprachen. Das macht ihm überhaupt nichts aus.
Wir haben das sogar mal mit unseren Missionaren in Spanien getestet – mit dem Baskischen, einer der schwierigsten Sprachen Europas. Der Chatbot hat nur zwei Grammatikfehler gemacht, und damit können wir gut leben.
Es ist also deine Sprache und das rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Wenn der Chatbot merkt, dass du ein kleines Kind bist, wird er anders mit dir sprechen als mit einem Akademiker. Er passt sich an.
Du bekommst also ein Traktat, das in deiner Sprache deine Fragen beantwortet und dabei deine Anonymität wahrt. Wer sich am Büchertisch nie traut, eine Frage zum christlichen Glauben zu stellen, weil er nicht will, dass jemand in der Öffentlichkeit davon erfährt, kann ganz heimlich und still zu Hause sein Handy öffnen. So kann er ohne dass es jemand mitbekommt, ein paar Fragen zum Thema Christentum stellen.
Das ist besonders in Ländern, in denen Christen verfolgt werden, eine unglaubliche Chance.
Grenzen und Chancen von Chatbots im Glaubensleben
Das ist das, was ein Chatbot leisten kann. Allerdings ist ein Chatbot kein Ersatz für das Gespräch mit einem Menschen. Das muss auch deutlich gesagt werden.
Ein Chatbot ist ein personalisiertes, mehrsprachiges Traktat – nicht mehr und nicht weniger. So wie Gott ein Traktat benutzen kann, damit ein Mensch das Evangelium versteht und ein Übergabegebet spricht, kann er das auch durch einen Chatbot tun.
Gott kann jede Methode verwenden, damit Menschen sich bekehren.
Abschluss und Segenswünsche
Das war es für heute. Bitte bete für Biblebots e.V.
Falls du unseren Missionar in Berlin finanziell unterstützen möchtest, sprich mich gerne an.
Der Herr segne dich, lasse dich seine Gnade erfahren und lebe in seinem Frieden. Amen.